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|pompariegla || = || Rodeln, wo mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen einhakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch in den 60er Jahren praktiziert)
 
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Version vom 30. März 2013, 21:49 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


A

ās = eins
Ār = Einer, aber auch: Eier
an'etligi = einige
alā = allein
atāl = ein Teil davon, teilweise
(da Rā) åb = (die steile Wiese, den Rain) hinunter/hinab
åchi/åi = hinunter
auchi/aui = hinauf
auifiga = hinaufgehen (einen Abhang), (lokal)Untertal
aufriegla, eppas = aufschütteln, einen alten Streitfall aufwärmen
ånni = hinüber
ånnitrandrla = hinüberpurzeln/stürzen
ålli/ålwi = immer (Untertal/Obertal)
d 'Wiesa isch åpr = auf der Wiese liegt kein Schnee mehr
(aus)åpara = der Schnee schmilzt
(aus)antara = hänseln
amea = früher
åbkema = verschwinden, aufgelassen werden (Bräuche)
Arbas = Erbse (Untertal)
alfi = elf
årscha = trödeln (Untertal)
aganitzi = eigennützig, eigensinnig (Untertal)
Achkatzli / Achhearali = Eichhörnchen
ånriafa = (telefonisch) anrufen
Agna = (alter Ausdruck für) Fichtennadeln
Ǻziga = Weideflächen oberhalb der Wiesen
Abórt = (alter Name für) Klosett
ållbot/ållabot amål = hin und wieder
amheba = jetzt, schließlich/endlich
an'Agana, an'Agani = eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
außnadussa, außnahussa = draußen, heraußen (abhängig von Standort)

B

= Bein, Knochen
a bānarni Wiesa = (aus einem Reim:) eine beinerne Wiese (Fiedhof)
bleara (pleara) = weinen (siehe franz. pleure, weinen)
blecha = bezahlen
Bloascha = Erbsen (Untertal)
a biz/bissli = ein wenig
Bichl = steile Wiese, kleiner Abhang, Unebenheit in der Wiese
Buscherli = kleines Kalb
blåb = blau
blåbi Stā = besonders harte Steine (Bachsteine)
båmbschti(g) = aufgedunsen
Brinta = Nebel bei typischem kaltem Westwetter, speziell im Obertal
Budl/Budali = gebauchtes Glasbehältnis für Schnaps
Brauch = Erika, Heidekraut
Beatsch = Eber
bisala, brunza, bachala = 'Wasser' lassen
Bittgång, bittgia = ehemalige Prozession im Frühsommer, von Galtür bzw. Kappl nach Ischgl, bittgehen
Betleita = Das Läuten zum Kirchengebet
Bischlstock = Blumenstock
es tuat brantala = es riecht nach Rauch; auch: es hat eine Hitze
Birschti(g) = Heu von den Hochwiesen
Bintltråga = das Tragen eines Heubündels (von steilen, entlegenen Wiesen zum 'Pilla')
Bugglkraxa = Traggestell für auf dem Rücken getragene schwere Lasten (Säumer)
Bugglkoarb = geflochtener Tragkorb
Bockschlitta = Schlitten mit großen Gabeln (oft mit Hebelbremse, um zu hohe Geschwingigkeit auf dem -> Ries zu verhindern)
Barāber, barābara = (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
buggla = schwer arbeiten
buggalaggna = ein Kind am Rücken, auf den Schultern tragen
Blaisa = steile Grasfläche im Felsgelände
Budi = baufällige Hütte
ds'Bånd = obere Grenzlinie eines Berghanges, oberer Sichthorizont
bisa = (ein Rind, eine Viehherde) geht durch (beim Treiben)
Båra = Barren in Viehställen mit Anbindehaltung

C

D

dscholdara = herumstreifen (Kinder), vagabundieren
dschudara = vom Wasser: heraus/hervorströmen
Dåmpf = Rausch
Dolba = Dummkopf
Dschoapa = Jacke
dinna = drinnen
dussa = draußen
doba, drobdoba = droben, ganz/weiter oben, darüber
dunna, dunta = drunten
drlada = langweilen, nerven, (von etwas) genug haben
darladli = langweilig (Kappl)
Drumm, Drimmli = Stück, Stücklein
drui = drei (Uhr) (Kappl)
dengla = (Sense) dengeln
depfa = derber (männlicher) Ausdruck für Beischlaf haben
dr'tēpa = verwirren, beleidigen
dr'tåttarat = erschrocken, eingeschüchtert
dr'heba = aushalten
dr'henga = festsitzen, nicht mehr weiterkommen (trotz großer Anstrengung)
dscheggat = gescheckt (z. B. Vieh)
disma = dämmern (abends) (grābala)
dschearfa = schlurfend gehen
Dschoggla = Pommel, Quaste (Mütze)
Dilla = Dachboden
Donschtig = Donnerstag

E

Enzner = Enzianschnaps (aus der Wurzel des 'gelben' Enzian, große Tradition in Galtür)
Erti(g) = Dienstag
eppas = etwas
eppa (scho/schua) = wahrscheinlich (schon)
etzdenn = bald
etzamål = unlängst
(im) Earnascht / earnascht / earnaschtli(g) = (im) Ernst / ernst / ernstlich

F

Frendi, d'Frenda = Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
frittala = zornig außer sich sein (Kind)
Flecka = dickes Brett
Furamenta, Wuramenta = Murmeltier
feart = letztes Jahr
es figgat = es reibt (in den Schuhen); etwas nervt
Fella = Zwiebel (Untertal)
flåcka = liegen
fretta = schuften, rackern
fernsehluaga = fernsehen (Ausdruck aus der Anfangszeit des Fernsehens im Tal)
Fåhrbesa = ständig umherziehender Mensch
Fetza = Rausch, hohes Tempo, Fetzen, Fünfer (schlechteste Schulnote)
Fidli = Gesäß
fimfi = fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
Furka, Firgali = Joch, kleines Joch
Flona = ausgeflocktes Eiweiß, entsteht beim Butterschmalz auslassen
Flangga = großes Stück (Speck)
Futzali = kleines Stück (Papier)
Finanzer = Grenzwachbeamter (früher in den Zollhäusern, Feind der Schmuggler)
Fearla = flacher Schlitten zum Heuziehen
Fuadr; Fuadr ståmpfa = Heuladung (früher von Hand aufgeladen); die Heuladung feststampfen (zur Zeit des händischen Aufladens)

G

gwest, i bin gwest = (typisch paznaunerisch) gewesen, ich bin gewesen (alemannisch: i bin gsi),
(wohl) gach = (ziemlich) schnell
g'lapat = (vom Essen) übrig gelassen
Grint = Kopf
Gintscha = Beule (am Kopf)
gwahrli(g) = vorsichtig
gwārma = aufwärmen
Gnaggwascha/watscha = ein Schlag ins Genick
Giggalar = Hahn
Grumpara = Erdapfel (Grundbirne)
Gåggl, Gåggali = Ei
Gång = Hausgang, Flur
Guggr = Fernglas
Gwēr = Gewehr
geal = gelb
geagga = würgen (zum Erbrechen)
gulpa = etwas trinken (alkoholisch) (Untertal)
Gealriaba = Gelbe Rübe/Karotte
gleim = eng
gruipa = knorpel
Granta = Preiselbeere(n)
grantna, in d'Granta gia, ga grantna gia = Preiselbeeren ernten, ...gehen
an Grant håba = schlechte Laune haben
Guz = Süßigkeiten
Gotta = Taufpatin (Obertal)
Getti = Taufpate (Obertal)
Guxa = heftiger Schneesturm (typischer Walserausdruck)
Gawinta = Schneewechte
Gilla = Jauche/Gülle
Gillaloch = Jauchengrube
gillna = Jauche/Gülle ausfahren
Gas, Gasschalla = Ziege, Ziegenglocke
gripfa = kneifen, zwicken
Gralla, Grallali = Rosenkranzperle(n), Kügelchen
Glåscht = entzündliche Augenirritation durch starke Sonnenstrahlung
Greggala = Körnchen in den Augenwinkeln
Gmias = Gemüse
a Gsatzli = Spruch (zum Aufsagen), kurzes Gebet
Gånda = Steinhalde, Geröll
Gårta, Gārta = Garten, Gärten
grameila = wiederkauen
gumpa = übermütig springen und laufen (Vieh)
gåltig = noch nicht trächtig (Jungrind)
Gåltviech = Jungvieh (vor der Geschlechtsreife)
Glumpat = überflüssiges Zeug
Gufl = Felsvorsprung
Gezifr = Kleinvieh
Gmāndt = Gemeinde
Gratza, Gragga = kleine dürre Zweige
Gratzali = kleines, dünnes Mädchen
gizzla = kitzeln
Gråtta, Grattali = schlechtes, kleines Auto
(uma)gågla; åigågla = gestikulieren; hinunterkugeln
es tuat grabala = es dämmert (Morgengrauen)
gniagala = genug haben
glanggla, glanggla låssa = lose herabhängen, es locker nehmen
gåscha = mit dem Kopf zusammenstoßen (Hornvieh)
Geggalar = übergenauer Mensch
giggla = neugierig Auschau halten
grutzga, grutschga = leicht knarrend quietschen
Gfrierlig = gefrorener Kuhfladen (Galtür)
a Gflamli = kleines, zartes, blasses Mädchen (Untertal)
guldig / guldi, a Guldali = putzig (Ober-/Untertal), putziges Kind
a Glatter = loses, schlecht fixiertes Zeug, das z. B. durch Wind unnötigen Lärm erzeugt
a Gschlatter = (oft absichsichtlich) schlampig zusammengerührte halbflüssige Masse (Teig, Mörtel) (Untertal)

H

heara = hören
i hear di gia = "ich höre dich gehen" = ich verstehe dich
d'Heara = die noblen Leute (erste Touristen; der heutige Höhenweg in Galtür: urspr. Hearaweg)
Haxa = Bein, Fuß
(dr) Hoach = "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
Hazig = Heizung
haza = heizen
Handtlig = Handschuhe
(aufpassa wia) an Haftlamåchr = genau aufpassen, wie einer, der (aus Ton) Geschirr/Tassen erzeugt
Hachla = Pflückgerät für Heidelbeeren
hachla = streiten
håsch as? = Bist du fertig?
håsch mi? = Verstehst du mich?
i hånn kheart du haiasch gset = ich habe gehört du sollst gesagt haben
er hai to; sie haia khābat = er soll getan haben; sie sollen geheut haben
hāba, hāwa = heuen
Hānza = Heumännchen
hānzna = Heumännchen aufbauen
Hānzasprissl = Querstange beim H.
ds Hā, Hāpintl = das Heu, Heubündel
ds Hāziacha, guati Hāziachr = das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel
Hā-Balla = trockene Heublumen
hundtna = herumtollen
hetzig = lustig
hearsch mi gia? = (Hörst du mich gehen?) Verstehst du mich?
huira = heuer
heint = heute
humpla = hinken, humpeln
hudla = hudeln, hektisch sein
huara-, huarament, hargotsagg = Universalschimpfwörter
hargoles, hardigatti = verflixt
wia håsch as? = Wie geht es dir?
Hosasila = Hosenträger
Hoarner = Hornvieh; auch auf bestimmte Menschen angewandter Schimpfname
hahl = eisglatt
an Hupf = kleine Schischanze
Hålam = (Gras)halm
Hångga = Haken
huppa, huppala = (ein Kind) im Arm schaukeln, tragen
hoba = heroben
hunna, hunta = herunten
hinna = herinnen
hussa = heraußen
hām = nach Hause
hāmzinta = (jemandem) heimleuchten, sich rächen
miar tuat's hāmala = ich fühle mich wie zu Hause
hofali(g) = sachte, vorsichtig
hossala = vom Lachen geschüttelt werden
hupparaza, supparaza = schaukeln
hānggla = mit den Fingern ziehen (Wettkampf)
Hālmli = Wiesel (Galtür)
Hudr = Spülfetzen
Håntalar = heruntergekommener, schlampiger Mensch
in Hāngart gia = zu einem (verehrten) Mädchen auf Besuch gehen
hāngarta = sich unterhalten
hildara = schallen, stark nachhallen
hāla = kastrieren
an Haler = (junger) Ochs; übertragen: Spinner, jemand, bei dem nicht mehr zu helfen ist
hoffärti(g) = stolz, eitel
dr Hātarer, es tuat hātara = kalter Wind mit Schneestaub in Bodennähe (Galtür)
dr Himml = Prozessionsbaldachin des Priesters, mit vier Stangen getragen

I

inni = hinein
innipira = (in etwas mit spitzem Gegenstand, Finger)) hineinbohren
innadinna, innahinna = innen drinnen (von Außen, von Innen betrachtet)
innaninni = innen hinein
innanåi, innanaui = (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
inlaita = einläuten
infuira = im Ofen (Herd) ein Feuer machen
inschnåppa; ingschnåppat = einklinken; beleidigt
ibrmiati(g) = übermütig
Ingång = Eingang
Invalid = Körperbehinderter (durch Unfall oder Kriegsverletzung, heute ungebräuchlich)
I-Tipftla-Scheißer = Genauigkeitsfanatiker

J

jassa, an Jassr = jassen (Kartenspiel)
an Jārli(g) = etwa ein Jahr altes Rind
ds'Judahupfa = aufgelassener volkstümlicher Brauch zu Ostern. In einem Altarvorbau, der das hl. Grab darstellte, wurden Holzfiguren (Juden) "hüpfen" gelassen, die eigentlich römische Wachsoldaten darstellten. Diese haben sich bei der Auferstehung Christi sehr erschreckt, was so drastisch gezeigt werden sollte.

K

kli; dr Kli/di Kli = klein; der/die Kleine
Kåtza = Katze, Murmeltier (Weibchen)
Kåtr = Kater, Kater nach einem Rausch
keiff = fest/straff
Karetta = Scheibtruhe
Kåppa = Kappe, Mütze, Haube
Kearbli = kleiner Korb
Kraxa = Buckelkorb
krawuttisch = gereizt
kremmig sei = Muskelkater haben
kugla = hinfallen
krebsla = aufstoßen
kittara = (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern
knitscha = heftig schlagen, dreinschlagen
(inni)klescha = dreinhauen
kampla = kämmen
kieba = streiten
klattara, klettara = klettern (Obertal, Untertal)
kniala = knien
kuia, kuit, (nuit isch båld kuit) = kauen, gekaut
knoara = in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen
Klachl = Rotzansammlung, aber auch: großer Brocken
Kåndla = Kanne, Eimer
Koissla = Kuh
Kappali = kleine Kapelle
Kåchla = Frau/Mädchen mit unliebsamem Verhalten
Knåttla = verhärtete Mistansammlungen in Fell und Kuhschwanz; aber auch wohlmeinend: kleines, charaktervolles, putziges Mädchen
Kråtta = Korb
Koga, Kaib, Kaibakoga = unmöglicher Mensch (Mann)
Kuttla = ungute Frauensperson, Schimpfname
Kluppa = Wäscheklammer
krichla = gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
Krotta = abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
Klepfa = große Kuhschelle
Kåbis, Kåbiskopf = Kraut, Krautkopf
Keschna = Kastanien
Kriasi = Kirschen
Kufr = Koffer
Kanapē = alter Name für Diwan, (Kanapee)
krump; krump gia; an krumpa Fuaß = verwachsen, verformt; hinken; ein verkrüppeltes Bein

L

låhmårschat = langsam, träge
Lana = Lawine
lugg = locker, lauter (nicht sehr gehaltvoll)
lugg låssa = locker lassen
z'lugg sei = zu schwach sein, zu wenig gehaltvoll (gewässerte Milch)
lad = hässlich (siehe franz. laid, hässlich)
Laderli(g) = Person mit schlechten Manieren
letz = ungut, krank, schlecht
Långaz = Frühjahr
Lugatschippl = Lügner
låbs Wåssr = lauwarmes Wasser
lisna / liesna / losna = zuhören
luaga = schauen
lattara; lattara låssa = lose/locker/schlecht befestigt sein; schnell fahren
långgat = länglich (z. B. Brotwecken)
leakna = undicht sein
Loarva = Faschingsmaske
Luadr = eine böswillige Frau (äußerst abfällig)
lewohl = (alter Verabschiedungsgruß) lebe wohl

M

māna; gmānt; mānsch/māsch, mānscht = meinen; gemeint; meinst du
miglig, miegli = möglich (Obertal/Untertal)
Mugga = Mücke
Muggaseckl = (eigenwilliger) Schimpfname
mandscharna = essen (von it. mangare)
Muinza = Katze
mungga = zahnlos kauen
mulfa = undeutlich sprechen
an Mulfr = einer, der den Mund nicht aufbringt
Mullagrint = übellauniger Mensch
a Mulla måcha = das Gesicht verziehen aus Ärger, Übellaunigkeit etc.
Maulåff = derber (alter) Schimpfname
māja = mähen
mēngga, a Mēngga = jammern, ein Jammerer
Marend / marenda = Jause / jausnen
mēralt = uralt
Maigga, Maiggali = Mädchen, kleines Mädchen (Obertal)
Maiggafittalar = Bub, der gerne bei Mädchen ist (Galtür)
maggiara = Schmerzen/eine Krankheit vortäuschen
Malafitz, malafitz Krippl = derber Ausdruck für Übeltäter, für jemanden mit ärgerlichem Verhalten (Kind)
Misma = (alter Ausdruck für) Raumhäufen (Steinhäufen in den Weiden) (Mathon, Galtür)
Muatara = Mutter (zur Schraube)
Muggafugg = dünner Malzkaffee
an Muasr = eisernes Küchengerät mit Stil und unten gerade begrenzter Schaufel zum Rösten und Wenden (Untertal)

N

Nuijåhrna = Brauch, zu Neujahr bei Verwandten und Nachbarn einzukehren (auf ein Schnapsli) und ein gutes neues Jahr zu wünschen (in Galtür: A guats glickseligs nuis Jåhr!). Kinder gehen in jedes Haus und bekommen für den Neujahrswunsch etwas Geld.
nacht = gestern (Untertal)
nuit = nichts
Nåtsch = Schwein
Nåtta = verfilzte Stellen im Haar
Nåttr = Pflückgerät für Moosbeeren (Untertal)
Nala, Nali = Großmutter (Untertal)
Nona = Großmutter (Obertal)
Neni = Großvater
nuschta = kramen
Noschter = Rosenkranz
Neaßa = Pickel, Furunkel
Neadrseita = Schattseite
negla, (durchnegla, huarnegla) = Schmerzen beim Warmwerden gefrorener Finger und Zehen
neffa = schmerzhaft reiben (figga)

O

obadoba, obahoba = oben droben/oberhalb (je nach Standpunkt)
Omasa = Ameise
Oaschtara = Ostern
Oaschtargåggl = Osterei(er)
Oar, Oarwaschl = Ohr
ōmara = gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
Ōmerloch = neidische Person
Obrdilla = Dachboden
offpira = aufbohren, aufbrechen
Ofa, Ofabånk = Ofen, Ofenbank
Obacht! = aufgepasst! Achtung!

P

Panna = Scheibtruhe
Påtscha = Hausschuhe
Påtsch/Påtschgåggl = schusselige, ungeschickte Person
Plåcha = Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff
Pfia = Föhnwind
Pflara = Schmutzfleck; Kuhfladen (Untertal)
Pflatterlig = Kuhfladen (Obertal)
påfa = Speichel absondern (trensa)
Påfr = Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
Pilla = kleiner Stadel
Polla, Eispolla, Schneapolla = ballähnliches Gebilde, (Speise-)Eiskugel, Schneeball
Platschi = tollpatschiger Mensch
pfladara = stehlen
pfosa = stehlen (Untertal)
Poppa, Poppali = Baby, Kleinkind
Poppakråtta = Bettkorb für Kleinkinder
Poppalipfa = ein Neugeborenes zur Begrüßung in den Arm nehmen
pfnutzga = durch die Nase weinen (Geräusch von Nasenschleim)
Pfluttara = dicke weibliche Person
Prisl = mit viel Butter geröstetes vorgekochtes Maismehl (Türken), (Obertal)
Pulla = Huhn, Henne
Pudl = Fläschchen für Kleinkinder
pfiata = sich verabschieden
Pfetscha = Stauden, Staudengehölz
Pletscha, Plåkka = große Blattgräser
Pfetta = Holzstütze
Pieperli = Kücken
an Pietz = kleiner Bub
prosuppna = eine einfache Mahlzeit kochen, nichts weiter bringen
Pfitzipfeil = Pfeil und Bogen
Prosotter = kräftiger, korpulenter Bursche, Mann
Piltsch = verfilztes kurzes Gras (Galtür)
Purzigågl = Purzelbaum
pralla, pleara = weinen
priascha = (schreiend) weinen (vor Schmerz etc.)
Pemsl = Pinsel
Plearårsch = Kind, das viel weint (auch auf Erwachsene angewendet)
pompariegla = Rodeln, wo mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen einhakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch in den 60er Jahren praktiziert)

Q

quengla = nörgeln
quiara = Lautäußerung bei Anstrengung

R

ring = leicht
a Ringli = eine kurze Zeit, ein Weilchen (Galtür)
dr Rā = die steile Wiese, Rain
Recha, recha = Heurechen, rechen
rēcha = rauchen
rauma, Raumheifa = die Weiden von herabgefallenen Steinen säubern, Raumhäufen (Misma)
rogl = luftig, flaumig (Teig)
roglig = knollig (Schnee)
d'Roat = Dienstwoche beim Ministrieren
rångga = sich reiben (Vieh)
Rångga = dicke Brotscheibe
da Rappl kriaga = vom Zorn gepackt werden
Radlbēga = Transportgerät mit leiterartigem Gerüst und einem Rad
Rischla = Loch im Heuboden zum Stall (Gal.)
Rischner = Viehbürste (Gal.)
Raitara = Heusieb, Sieb für Heublumen (Gal.)
Ribler = in viel Butter gröstetes, vorgekochtes Maismehl (Polenta) (Untertal)
ribla = reiben
Rånk = Biegung, Kurve
Riva = Mure
Raggl = alte Kuh
Rātscha, rātscha = die Ratsche drehen, in der Karwoche anstatt der Kirchenglocken
rātscha = sich ausführlich unterhalten
auf a Rātscherli kēma = für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
Rufa = Wunde, offene Hautstelle, Aufschürfung etc.
Rāba = Rettich
Rātig = weißer Rettich
Ries; am Ries sei = Wintertransportweg zum Ziehen von Holz/Heu/Mist; (übertragen:) geschäftig unterwegs sein
Riesner = Spezialschaufel zum Vorbereiten des Ries' (auch zum Stampfen geeignet)


S

(eppas zum) schnaggla = (etwas zu) schnabulieren
da Schnaggl/Schnaggler håba, schnaggla = den Schluckauf haben
schnågga = naschen, Süßes genießen
Schapesa = Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
Sāchtascha = (abfällig für) jüngere Person weibl. Geschlechts
an Sāch = ein Dreck, etwas Ungutes, eine ungute Situation
sācha = pissen
Schneaflocka (Gåltirer Paia) = Schneeflocken (scherzhaft: "Galtürer Bienen")
Safa = Seife
an Santi, siba Santi = ein Zentimeter, sieben Zentimeter
d'Sunna = die Sonne
schuich = schüchtern
sall = das
sall woll = so ist es, bzw: da hast du recht!
Schibli(g) = Kaminwurze
Scharmitzl = kleine Papiertasche, Tüte
(an beasa) Schial = (schlimme) Schürfwunde
Schmålzschnitta = Butterbrot
Segasa = Sense
Singasla, Singasa = (kleine, sehr hell) klingende Glocke, Fahrradglocke
singasla = bimmeln, klingeln
Schalla, Schallali = Glocke, kleine Glocke für Kuh, Ziege etc., mit stumpferem Klang, Schelle
Schåfseckl = großer Dummkopf
schneiba = schneien
Schlåsamlana = Nassschneelawine
Schlåppa = Ohrfeige
Schnearfer = Rucksack
sinsch/sisch/sis = sonst
Sånna Klås = Sankt Nikolaus (Fest)
Schtā = Stein
Schtāschlegl = Steinschlegel
schtickl = steil
schtrawanza = herumstreunen
Schtob = Staub
Schtoblana = Staublawine
schtarrig, schtarri = ungelenkig
schtårrna = fest werden (Untertal)
a Schtuck / a Schtickli = ein Stück / ein Stücklein
Sultanina = Sultaninen, Rosinen
an Sumser, a Sumsa, sumsa = jemand der jammert, jammern
Sugali = Lämmlein, auch: anhängliche Person
Sugl = Fichtenzapfen (Gal.)
Schtåfl = Platz vor Almställen
Schnåtta = Rille, Rinne
an Schluff, Schliff = Engstelle(n)
schliafa (innischliafa) = schlüpfen, hineinschlüpfen
schlifara = rutschen, gleiten
sockla, satza = schnell laufen, springen
schtingla = stürzen (beim Schifahren z. B.)
schtira = stochern
schtirgga = trödeln
schnitzla = schnitzen
Suirali = schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
Scheara = Kruste (auf Pfannenboden beim Muskochen)
Schtreb = Einstreu für den Stall
Schobb = Murmeltierbau
an Sir håba = schlechte Laune haben
schputtara = (eine Art) spucken
schelcha = (aus)schimpfen,
Schleidr = Rausch
Schrånz = Riss (in der Hose)
Schwartli(g) = Brett mit Rinde
Schata = dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
Såga = Säge, Sägewerk
sevl; sevl geara = soviel; wirklich gerne
Schwilch = verschlagener, unguter Typ
an Schwick = ein Moment
Schearm, Schearam = kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
Schtaiper = stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
schpēra = dehnen
schtrebla = sich leicht rutschend nach vorne mühen
schprenga = sprengen, aber auch: (Wasser, Weihwasser) spritzen
scherga = etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
Schergåff = Person, die verpetzt
Schnittli(g) = Schnittlauch
a gsalchti Suppa = Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Graupen- bzw. Gerstlsuppe)
schperza = treten, Tritte austeilen
suzga = Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
silva (vrsilvat) = (altes Wort für) weinen, (verweint) (Gal.)
d'Schandi = Gendarmen, Gendarmerie (heute Polizei), (Kinderspiel: Raibr und Schandi)
Schmitta = Schmiedewerkstätte
Schuachtr = Schuster


T

Tschāna = Bein / Fuß, Füße
Tåchtla, Tusla = leichte Ohrfeige
Tāja, Thāya = Alphütte
Tinna = Stirn (Untertal)
trimmslig = schwindlig
Trimmsler = Dummkopf
Tāscha = Reisig, Zweige
Tåtscha = Baumzapfen
Tati = Papa, Vater
tasig = benommen
Tota = Taufpatin (Untertal)
Teti = Taufpate (Untertal)
tosåarat = schwerhörig
tratza = necken
trandrla = (Gegenstand, Person) bewegt sich wie ein Kreisel, bevor er fällt
trensa = Speichel absondern (påfa)
Tschoapa = Jacke bzw. provozierende Bezeichnung für Leute aus Kappl
Tschuttl = Schnuller
Tuck, an Tuck tia = (eine) Übeltat, Mutwilligkeit (tun)
tickna = (bei Kindern:) Unfug treiben (mit gelegentlichen leichten Sachschäden)
trickna, truckna = trocknen
Tscheadr = Maulwurf
es tuat teakna = es ist undicht (leakna)
Trofla = Maurerwerkzeug
Trofrinna = Dachrinne
Tura = Turm
(und) tua = (und) dann
taischla = tauschen

U

umfåhra = umherziehen, von Bar zu Bar ziehen
Umfåhrbesa = Person, die viel von Bar zu Bar zieht (zeitgenössische Prägung)
unmegat = unbeliebt, unsympathisch
unmear, ummear = unverschämt
unmeari Rass = unverschämte Person
umasis, umasinsch = umsonst
Umgång = Prozession
ungwarli(g) = unsicher (im Sinne von gefährlich)
untadunta, untadunna = drunter, ganz unten
untanånni = unten hinüber
untaninni = unten hinein
untanåi = nach unten (weiter nach unten)

V

voarfeart = vorletztes Jahr
voarnacht = vorgestern (Kappl)
varschteasch = verstehst du
varscherga = verraten
Verrittl = Verknotung (Untertal)
varrittlat = verrückt
vrzua = mit der Zeit, dann
vr'honapipla = verarschen
vrmåladeit; vrmåladeita Krippl = verflucht; alter, äußerst derber Schimpfname für ein ungezogenes Kind
Vrbiss = Wildschaden
vrkålta = verräumen, aufbewahren
si vrtia, i hån mi vrtō = sich irren, etwas falsch machen; ich habe mich geirrt/vertan
si vrgåggla = sich verrennen, in ein Chaos geraten
si vrhaschpla = sich verreden
vrtrettla = vergießen aus Unachtsamkeit
vrseckla = daneben hauen, hinein gerissen werden
es håt mi vrsecklat = ich habe daneben gehaut (durch Pech oder Unachtsamkeit)
vrpemsla = ungeduldig sein (Untertal)
voarhussa, voardussa = vor dem Haus (gesehen von heraußen, von herinnen)

W

wāch = weich
an Wunder = Neugierde
wundrig = neugierig sein
wegwearts, (mitnåndr wegwearts gia) = begleiten, (miteinander ein Stück des Weges gehen)
waxla = wachsen (Ski)
Watscha, Wascha = Ohrfeige
Weartiggwånd = Werktagskleidung; zum Spielen/Arbeiten, etc.
Wål = Entwässerungsrinne in feuchten Wiesen
wotta, wottaneppas = ziemlich, einiges
i wett i war = ich wollte ich wäre
Wålgla = Küchengerät zum Teigrollen, längliche Verdickungen (z. B. Staub), dickes Kind
Wåmpa, wåmpat = dicker Bauch, beleibt
wetza = (das Messer) wetzen, schnell laufen
wuarla, es wuarlat = in Unruhe sein (Wunde, seelisch)
wurma, es wurmat = es/etwas stört einen im Nachhinein
Welli = Rausch
Wåggas, Wåggas-Stā = großer Stein
wåleggat = unförmig
wålcha = durch tiefen Schnee gehen
wåmsla = wimmeln (von)
wisla = winseln
Wuramenta = Murmeltier
wellaweg = sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
Weibrhimml = für Frauen aus dem Untertal: Galtür, da dort keine schwere Arbeit auf steilen Äckern zu verrichten war
Weichabrunna = Weihwasser

X

Y

Z

Zoarapinggl = ein zorniger Mensch
Zāchr = Tränen
Zågglr = unordentlicher Mensch
a Zåzzgati /an Zåzzgata = körperlich empfindliche Person w/m, (Untertal)
zåzzig = wehleidig (Untertal)
Zieschtig = Dienstag
zalwånder = zu zweit
Zusla, Zussla = schlampiges Mädchen
Zepi = pickelartiges Holzgerät zum Ziehen
zwēg; kimmsch ō zwēg? = dann/schon; kommst du auch schon?
zwēgkēma = wachsen, gedeihen (Kulturpflanzen)
zechasanti = zehn Zentimeter
zinzla = zündeln
zwåzla = sich zuckend bewegen, sich winden (z. B. Kaulquappen)
Ziweba = Zibeben (Rosinen)
Zeachakas = Zehenkäse
zuachi; epparm zuachi schliafa = hinzu; jemandem 'an die Pelle' rücken, auch: sich einschmeicheln
zangga, zånnga, zarra = schwer ziehen