Bearbeiten von „Wörterbuch“

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|-
 
|dr Ā / di Ā || = || der/die Eine (aber auch der/die Andere)
 
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|an' Ā, Ār || = || ein Ei (Galtür), Eier
 
 
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|ās || = || eins
 
|ās || = || eins
 
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|ām|| = || einem
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|ār, āni || = || einer, eine
 
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|Ār, Āni || = || Einer, Eine
+
|dr Ā / di Ā || = || der/die Eine (aber auch der/die Andere)
 
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|di Āna || = || die Anderen
 
|di Āna || = || die Anderen
 
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|dr / di Ǻndr, di Ǻndara  || = || der / die Andere, die Anderen
 
|dr / di Ǻndr, di Ǻndara  || = || der / die Andere, die Anderen
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 +
|an' Ā, Ār || = || ein Ei (Galtür), Eier
 
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|an'etligi || = || einige
 
|an'etligi || = || einige
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|āzacht || = || einzeln
 
|āzacht || = || einzeln
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|dr/di Ānzig || = || der/die Einzige
 
 
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|af Innschbrugg odr Wia || = || nach Innsbruck oder Wien
 
|af Innschbrugg odr Wia || = || nach Innsbruck oder Wien
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|auchi, aui || = || hinauf (Untertal, Obertal)
 
|auchi, aui || = || hinauf (Untertal, Obertal)
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|auchi-/auinåsna || = || (neugierig) hinaufschauen (Untertal, Obertal)
 
 
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|außi || = || hinaus
 
|außi || = || hinaus
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|ållati, mit ållata || = || alle, mit allen (Untertal)
 
|ållati, mit ållata || = || alle, mit allen (Untertal)
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|ålli, mit ållna || = || alle, mit allen (Obertal)
 
 
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|ållawéil || = || zur Zeit
 
|ållawéil || = || zur Zeit
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|amhéba, åmfånga || = || nun (langsam), mittlerweile (z. B. wenn einem etwas zu viel wird)
 
|amhéba, åmfånga || = || nun (langsam), mittlerweile (z. B. wenn einem etwas zu viel wird)
 
|-
 
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|an'Āgana, an'Āgani || = || eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
+
|an'Agana, an'Agani || = || eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
 
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|-
 
|außnadussa, außnahussa || = || draußen, heraußen (abhängig von Standort drinnen oder draußen )
 
|außnadussa, außnahussa || = || draußen, heraußen (abhängig von Standort drinnen oder draußen )
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|ånriafa || = || (telefonisch) anrufen
 
|ånriafa || = || (telefonisch) anrufen
 
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|åbseicha || = || durch's Sieb schütten, absieben
+
|(d Schuach) åbtschearfa || = || (die Schuhe) abstreifen, (den Schmutz der Sohlen) abputzen
|-
 
|(d'Schuach) åbtschearfa || = || (die Schuhe) abstreifen, (den Schmutz der Sohlen) abputzen
 
 
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|Āgna || = || (alter Ausdruck für) Fichtennadeln
 
|Āgna || = || (alter Ausdruck für) Fichtennadeln
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|(ins) Ǻmt (gia) || = || (in die ) Sonntagsmesse/das Hochamt (gehen)
 
|(ins) Ǻmt (gia) || = || (in die ) Sonntagsmesse/das Hochamt (gehen)
 
|-
 
|-
|Algschna|| = || wilde Traubenkirsche, Staudenart (Untertal, Obertal: Halgschna)
+
|Algschna|| = || wilde Traubenkirsche, Staudenart (Untertal, Obertal: Halgschna)
 
|-
 
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|Abórt || = || (alter Name für) Klosett
 
|Abórt || = || (alter Name für) Klosett
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|-
 
|-
 
|aufhåschpla || = || aufwickeln, vor allem Wolle
 
|aufhåschpla || = || aufwickeln, vor allem Wolle
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|aufkålta || = || aufbewahren
 
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|auffallna, åbfallna; auffealna, åbfealna  || = || auffellen, abfellen (betreffend Schifelle beim Tourenskilauf), (Obertal/Untertal)
 
 
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|-
 
|(epparm eppas) aufheba || = || (jemandem etwas) längst Verjährtes, ein Unrecht, etwas Peinliches in einer Auseinandersetzung vorwerfen
 
|(epparm eppas) aufheba || = || (jemandem etwas) längst Verjährtes, ein Unrecht, etwas Peinliches in einer Auseinandersetzung vorwerfen
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|ånfichta; eppas fichtat mi ån || = || verlocken; etwas (ein Genuss z. B.) verlockt mich (Untertal)
 
|ånfichta; eppas fichtat mi ån || = || verlocken; etwas (ein Genuss z. B.) verlockt mich (Untertal)
 
|-
 
|-
|åbróada || = || abwechseln; Beispiel aus Kappl: verarmte Personen, die ->'Róadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d'Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen.
+
|åbroda || = || abwechseln; Beispiel: verarmte Personen, die ->'Roadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen  
 
|-
 
|-
|di Außara / die Auswertiga || = || die vom Dorf(-zentrum) talauswärts ansässigen Bewohner (hat in Kappl Einfluss auf die Sitzordnung der Kirchenempore) (Kappl / Galtür)
+
|di Außara / die Auswertiga || = || die vom Dorf(zentrum) talauswärts ansässigen Bewohner (hat in Kappl Einfluss auf die Sitzordnung der Kirchenempore) (Kappl / Galtür)
 
|-  
 
|-  
 
|Asla || = || Hängevorrichtung für das Selchgut in einer Selch oder in einer Rauchküche
 
|Asla || = || Hängevorrichtung für das Selchgut in einer Selch oder in einer Rauchküche
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|-
 
|-
 
|ausrucka|| = || ausrücken (die Musikkapelle, die Schützenkompanie betreffend)
 
|ausrucka|| = || ausrücken (die Musikkapelle, die Schützenkompanie betreffend)
|-
 
|ausscheißa|| = || defekt werden, abreißen, brechen (durch Abnützung, starken Gebrauch einer Gerätschaft)
 
 
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|-
 
|Altāna|| = || (alter Ausdruck für) Balkon (Kappl)
 
|Altāna|| = || (alter Ausdruck für) Balkon (Kappl)
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|-
 
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|ammanóart|| = || (an einem Ort...) irgendwo
 
|ammanóart|| = || (an einem Ort...) irgendwo
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|ållerhǻnntigs, ållerhǻnntis || = || verschiedenes (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|aprésna|| = || Aprés Ski feiern (jüngere Wortschöpfung, Ischgl)
 
|-http://paznaunerisch.at/paznaunerisch/index.php?title=W%C3%B6rterbuch
 
|Åffaschibli|| = || Banane (scherzhafter Spezialausdruck, Untertal)
 
|-
 
|āscha|| = ||etwas einfordern, z.B. erinnern, wenn man etwas vergessen hat zurückzugeben (Untertal)
 
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|åmfrimma|| = || etwas wünschen, das eine Erfüllung schwer macht (Kappl)
 
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|åchakapitla, åakapitla|| = || (bei einer Verfehlung) jemanden meist öffentlich zurechtweisen, abkanzeln, herunterkapiteln, schelten (Untertal, Obertal)
 
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|}
 
|}
  
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|briatig, a briatigi Hitz || = || brütend, eine brütende Hitze  
 
|briatig, a briatigi Hitz || = || brütend, eine brütende Hitze  
 
|-
 
|-
|blëcha || = || bezahlen
+
|blecha || = || bezahlen
 
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|-
 
|bekēma || = || kriegen, bekommen (Kappl)
 
|bekēma || = || kriegen, bekommen (Kappl)
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|Baßl || = || Berberitze (aus dem Staudenholz werden Zähne für Heurechen hergestellt) (Untertal)
 
|Baßl || = || Berberitze (aus dem Staudenholz werden Zähne für Heurechen hergestellt) (Untertal)
 
|-
 
|-
|Buditsch || = || Rauschbeere; sie hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Moosbeeren, ist aber heller, größer und mit weißlichem Fruchtfleisch. Sie kommt wie alle Kleinstrauchbeeren auch in Skandinavien vor. In größeren Mengen ist sie unbekömmlich bis giftig. (Galtür)  
+
|Buditsch || = || Beeren mit einer gewissen Ähnlichkeit zu Moosbeeren, aber heller, größer und mit weißlichem Fruchtfleisch (in größeren Mengen unbekömmlich bis giftig)(Galtür)  
 
|-
 
|-
 
|a biz, a bissli (eppas) || = || ein bisschen, ein wenig (Obertal, Untertal)
 
|a biz, a bissli (eppas) || = || ein bisschen, ein wenig (Obertal, Untertal)
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|blåb || = || blau
 
|blåb || = || blau
 
|-
 
|-
|blåbi Schtā || = || besonders harte Steine (Bachsteine, Galtür)
+
|blåbi Stā || = || besonders harte Steine (Bachsteine, Galtür)
 
|-
 
|-
 
|båss || = || feucht (Schnee bei warmem Wetter)  
 
|båss || = || feucht (Schnee bei warmem Wetter)  
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|-
 
|-
 
|bisala, brunza, bachala, brinzla || = || 'Wasser' lassen
 
|bisala, brunza, bachala, brinzla || = || 'Wasser' lassen
|-
 
|báchaliswårm || = || angenehm warm
 
 
|-
 
|-
 
|Brunzkåchla || = || Nachttopf
 
|Brunzkåchla || = || Nachttopf
|-
 
|Bauchdisl|| = || Unwohlgefühl im Bauchraum (Untertal)
 
 
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|-
 
|bis schtill || = || sei still
 
|bis schtill || = || sei still
 
|-
 
|-
|Bëck|| = || Bäcker
+
|beckala || = || nach Ziegenbock stinken
|-
 
|bëckala || = || nach Ziegenbock stinken
 
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|betággla || = || betakeln, betrügen
 
 
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|-
 
|begla || = || bügeln
 
|begla || = || bügeln
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|Bischlschtock || = || Blumenstock
 
|Bischlschtock || = || Blumenstock
 
|-
 
|-
|Bischtur || = || Körpergestalt/Körpersprache, die Gesamterscheinung eines Menschen... (Kinder und Erwachsene): die ganze 'Bischtur' erinnert an... (Untertal)
+
|Bischtur || = || Körpergestalt/Körpersprache, die Gesamterscheinung eines Menschen... (Kinder und Erwachsene): die ganze 'Bischtur' erinnert an...
 
|-
 
|-
|Bájazzl || = || Spaßvogel, Clown
+
|Bajazzl || = || Spaßvogel, Clown
 
|-
 
|-
 
|es tuat brantala || = || es riecht nach Rauch; auch: es hat eine Hitze
 
|es tuat brantala || = || es riecht nach Rauch; auch: es hat eine Hitze
 
|-
 
|-
|Birschti, Birschtig || = || Heu von den Hochwiesen (Untertal/Obertal)
+
|Birschti(g) || = || Heu von den Hochwiesen
|-
 
|a Birschli || = || Bürschchen, Bub
 
|-
 
|Birschta || = || Bürste
 
 
|-
 
|-
|ds Bindtltråga || = || das Tragen eines Heubündels (von steilen, entlegenen Wiesen zum 'Pilla')
+
|Bindtltråga || = || das Tragen eines Heubündels (von steilen, entlegenen Wiesen zum 'Pilla')
 
|-
 
|-
 
|Bugglkraxa || = || Traggestell für auf dem Rücken getragene schwere Lasten (Säumer)
 
|Bugglkraxa || = || Traggestell für auf dem Rücken getragene schwere Lasten (Säumer)
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|Bugglkoarb || = || geflochtener Tragkorb
 
|Bugglkoarb || = || geflochtener Tragkorb
 
|-
 
|-
|Bockschlitta || = || kurzer Schlitten, mit dem man im Winter Langholz transportierte
+
|Bockschlitta || = || kurzer Schlitten zum Holztransport
 
|-
 
|-
|an Bomm, Bëmm; an Bōm, Bëm || = || ein Baum, Bäume (Obertal, Untertal)
+
|Bomm, Bōm || = || Baum (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|bållna || = || Ballspielen
 
|bållna || = || Ballspielen
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|Baragga || = || Baracke (Behausungen der Staumauer- und Stollenarbeiter), im übertragenen Sinn: heruntergekommene, einfache Behausung
 
|Baragga || = || Baracke (Behausungen der Staumauer- und Stollenarbeiter), im übertragenen Sinn: heruntergekommene, einfache Behausung
 
|-
 
|-
|Barāb(e)r, barābara || = || (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
+
|Barāber, barābara || = || (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
 
|-
 
|-
 
|buggla || = || schwer arbeiten
 
|buggla || = || schwer arbeiten
 
|-
 
|-
|buggalággna || = || ein Kind am Rücken, auf den Schultern tragen
+
|buggalaggna || = || ein Kind am Rücken, auf den Schultern tragen
 
|-
 
|-
 
|burschla || = || gemeinsam jausnen (am Feld, beim Hüten) (Untertal)
 
|burschla || = || gemeinsam jausnen (am Feld, beim Hüten) (Untertal)
 
|-
 
|-
|Blais, Blaisa || = || steile Grasfläche(n) im Felsgelände
+
|Blaisa || = || steile Grasfläche im Felsgelände
 
|-
 
|-
 
|Budi || = || baufällige Hütte
 
|Budi || = || baufällige Hütte
 
|-  
 
|-  
|Buxi, buxni || = || (im Wind) schief, verdreht gewachsener Baum (dient als Brennholz); auch ein Balken oder Brett kann 'buxni' sein; übertragen: eine zähe, starke Person ist 'buxni'. (Untertal)   
+
|Buxi, buxni || = || (im Wind) schief, verdreht gewachsener Baum (dient als Brennholz); aber es kann auch ein Balken oder Brett 'buxni' sein; übertragen: eine zähe, starke Person ist 'buxni'. (Untertal)   
 
|-
 
|-
 
|Broatgråmmla || = || Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
 
|Broatgråmmla || = || Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
 
|-
 
|-
|Brusma / Broasma || = || Brösel, Brosamen (Obertal / Untertal)
+
|Brusma || = || Brösel, Brosamen
 
|-
 
|-
 
|dr Buttr || = || die Butter
 
|dr Buttr || = || die Butter
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|a Båchata || = ||  vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
 
|a Båchata || = ||  vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
 
|-
 
|-
|a Båchata || = || großes Stück Speck (Untertal)
+
|a Båchata || = || großes Stück Speck
 
|-
 
|-
|boachtloas || = || körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos (Untertal)
+
|boachtloas || = || körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos
 
|-
 
|-
 
|Biascht || = || die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes
 
|Biascht || = || die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes
 
|-
 
|-
|an Biaschtkoch / a Biaschtturta || = || besondere Süßspeise / Gebäck aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal)
+
|an Biaschkoch / a Biaschturta || = || im Backrohr gebackenes Gericht aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal / Obertal)
 
|-
 
|-
 
|Bissgurra || = || (meistens auf eine weibliche Person bezogen:) übelgelaunte Person
 
|Bissgurra || = || (meistens auf eine weibliche Person bezogen:) übelgelaunte Person
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|-
 
|-
 
|beitla || = || beuteln
 
|beitla || = || beuteln
|-
 
|buchla || = || rauchen (viel, schwer rauchen)
 
 
|-
 
|-
 
|bluia || = || jemanden verdreschen
 
|bluia || = || jemanden verdreschen
Zeile 375: Zeile 332:
 
|-
 
|-
 
|bregla || = || langsam rösten
 
|bregla || = || langsam rösten
 +
|-
 +
|Birschta || = || Bürste
 
|-
 
|-
 
|Brema, Bremsa; Brumsa || = || Bremse (beißende Fliege) (Obertal; Untertal)
 
|Brema, Bremsa; Brumsa || = || Bremse (beißende Fliege) (Obertal; Untertal)
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|-
 
|-
 
|Boxala || = || kleine Trockenwürste (Untertal)
 
|Boxala || = || kleine Trockenwürste (Untertal)
 +
|-
 +
|Bockschlitta || = ||einfacher stabiler Schlitten, mit dem man im Winter Langholz transportierte
 
|-
 
|-
 
|Búxala || = || Johannisbrotschoten (altbekannte Süßigkeit)
 
|Búxala || = || Johannisbrotschoten (altbekannte Süßigkeit)
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|-
 
|-
 
|breits || = || schon, beinahe (zeitlich)
 
|breits || = || schon, beinahe (zeitlich)
|-
 
|bugglfinfarla (du kånnsch mi ...) || = || (du kannst mir) den Buckel runterrutschen (Ischgl)
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 421: Zeile 380:
 
|-
 
|-
 
|Dåigi || = || Ortsansässige
 
|Dåigi || = || Ortsansässige
|-
 
|dusmi, dusmig; mir isch dusmi/g; no dusmi/g sei || = || schwindlig; ihm ist schwindlig; noch nicht ganz wach sein (nach einem Schläfchen) (Untertal / Obertal)
 
 
|-
 
|-
 
|Dolba || = || Dummkopf (Untertal)
 
|Dolba || = || Dummkopf (Untertal)
Zeile 432: Zeile 389:
 
|dópplat || = || doppelt
 
|dópplat || = || doppelt
 
|-
 
|-
|Dschóapa, Tschóapa || = || Jacke, Joppe  
+
|Dschoapa, Tschóapa || = || Jacke, Joppe  
 
|-
 
|-
 
|Dschugglād || = || Schokolade
 
|Dschugglād || = || Schokolade
Zeile 444: Zeile 401:
 
|dunna, dunta || = || drunten (Obertal, Untertal)
 
|dunna, dunta || = || drunten (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|druff || = || drauf, darauf (Galtür)
+
|druff || = || drauf, darauf
 
|-
 
|-
 
|dahām || = || zuhause
 
|dahām || = || zuhause
Zeile 462: Zeile 419:
 
|depfa || = || derber (männlicher) Ausdruck für den 'Begattungsakt'
 
|depfa || = || derber (männlicher) Ausdruck für den 'Begattungsakt'
 
|-
 
|-
|drtēpa || = || beleidigen (sodass eine meist nicht nachhaltige Verstimmung entsteht)
+
|drtēpa || = || verwirren, beleidigen
 
|-
 
|-
 
|drtåttarat || = || erschrocken, eingeschüchtert
 
|drtåttarat || = || erschrocken, eingeschüchtert
Zeile 472: Zeile 429:
 
|(eppas) drgattara || = || (etwas) erwischen, erhaschen, abbekommen  
 
|(eppas) drgattara || = || (etwas) erwischen, erhaschen, abbekommen  
 
|-
 
|-
|drlēga || = || bequem, faul
+
|drlarmat || = || klapperig (alter Ausdruck)
|-
 
|drlármat || = || klapperig (alter Ausdruck)
 
 
|-
 
|-
 
|drglufna; håsch'as drglufnat || = || überreißen, kapieren; hast du es (endlich) überrissen
 
|drglufna; håsch'as drglufnat || = || überreißen, kapieren; hast du es (endlich) überrissen
Zeile 489: Zeile 444:
 
|-  
 
|-  
 
|(epparn) drgrēma, (si salt) drgremma  || = || (jemanden) beleidigen, sich ärgern (Untertal / Obertal)
 
|(epparn) drgrēma, (si salt) drgremma  || = || (jemanden) beleidigen, sich ärgern (Untertal / Obertal)
|-
 
|drwilda, epprn drwilda || = || wild werden, jemanden in Wut versetzen
 
|-
 
|nuit drwéartigs, nuit drwéartis || = || nichts Wertvolles; nichts, was es wert wäre (Obertal/Untertal)
 
 
|-  
 
|-  
 
|dscheggat || = || gescheckt (z. B. Vieh)
 
|dscheggat || = || gescheckt (z. B. Vieh)
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|-  
 
|-  
 
|dria / driachta || = || an Leibesfülle zunehmen   
 
|dria / driachta || = || an Leibesfülle zunehmen   
 +
|-
 +
|drlēga || = || bequem, faul
 
|-  
 
|-  
 
|derrigs, derrigi || = || derartiges, derartige (so geartete, solche)
 
|derrigs, derrigi || = || derartiges, derartige (so geartete, solche)
Zeile 531: Zeile 484:
 
|-  
 
|-  
 
|Dåmpfploderer || = || einer, der heiße Luft von sich gibt (tend. Untertal)
 
|Dåmpfploderer || = || einer, der heiße Luft von sich gibt (tend. Untertal)
|-
 
|druflospomalitza || = || drauflosschimpfen
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 550: Zeile 501:
 
|Enzner || = || Enzianschnaps (aus der Wurzel des 'gelben' Enzian, große Tradition in Galtür)   
 
|Enzner || = || Enzianschnaps (aus der Wurzel des 'gelben' Enzian, große Tradition in Galtür)   
 
|-
 
|-
|Ërti || = || Dienstag (Untertal)
+
|Ērti || = || Dienstag (Untertal)
 
|-
 
|-
|Ël im Huat || = || (Öl im Hut) berauscht
+
|El im Huat || = || (Öl im Hut) berauscht
 
|-
 
|-
 
|éppas || = || etwas
 
|éppas || = || etwas
 
|-
 
|-
|eppr, epprn || = || jemand, jemanden
+
|eppr || = || jemand
 
|-
 
|-
 
|éppa (scho/schua)|| = || wahrscheinlich (schon) (Obertal/Untertal)
 
|éppa (scho/schua)|| = || wahrscheinlich (schon) (Obertal/Untertal)
Zeile 570: Zeile 521:
 
|earnascht (earnaschtli) || = || ernst (ernstlich, Untertal)
 
|earnascht (earnaschtli) || = || ernst (ernstlich, Untertal)
 
|-
 
|-
|eachti/eachtig|| = || gründlich, sorgfältig (Untertal/Obertal)
+
|esa (ösa) || = || gären (unter anderem Gärprozess in der Backvorbereitung)
|-
 
|ësa || = || gären (unter anderem Gärprozess in der Backvorbereitung)
 
 
|-
 
|-
 
|Empr || = || Holzeimer  
 
|Empr || = || Holzeimer  
Zeile 587: Zeile 536:
 
|-
 
|-
 
|Engadéi || = || Engadin
 
|Engadéi || = || Engadin
|-
 
|Ëchr || = || Ähre(n)
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 601: Zeile 548:
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
|a Fall, a Feal || = || ein Fell (Obertal, Untertal)
+
|a Flurgga || = || schlampige Frau (Obertal)
 
|-
 
|-
|a Flúrgga || = || schlampige Frau (Obertal)
+
|a Fangga || = || unordentliches Frauenzimmer (in Bezug auf Wohnräume und Kleidung), auch scherzhaft zu kleinen Mädchen
 
|-
 
|-
|a Fángga || = || unordentliches Frauenzimmer (in Bezug auf Wohnräume und Kleidung), auch scherzhaft zu kleinen Mädchen
+
|Fremdi, d'Fremda || = || (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
 
|-
 
|-
|Fremdi, Frendi, d'Fremda || = || (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
+
|Fluiga || = || Fliege
 
|-
 
|-
|Fluiga, Fluigatatsch || = || Fliege, Fliegenklappe
+
|Flecka || = || dickes Brett (z. B. für ein Baugerüst)
 
|-
 
|-
|Fliagr || = || Flugzeug
+
|fretza, åbfretza || = || beweiden (Galtür)
 +
|-
 +
|flatschat || = || flach, breit
 
|-
 
|-
 
|Flangga || = || großes Stück (z. B. vom Speck)
 
|Flangga || = || großes Stück (z. B. vom Speck)
|-
 
|Flëcka || = || dickes Brett (z. B. für ein Baugerüst)
 
|-
 
|frëtza, åbfrëtza || = || beweiden (Galtür)
 
|-
 
|flatschat || = || flach, breit
 
 
|-
 
|-
 
|Fackli || = || Ferkel
 
|Fackli || = || Ferkel
Zeile 631: Zeile 574:
 
|Furaménta, Wuraménta || = || Murmeltier
 
|Furaménta, Wuraménta || = || Murmeltier
 
|-
 
|-
|féardt || = || letztes Jahr
+
|féart, féard || = || letztes Jahr
 
|-
 
|-
 
|féadar, féadara || = || knapp, eng (Obertal, Untertal)
 
|féadar, féadara || = || knapp, eng (Obertal, Untertal)
Zeile 647: Zeile 590:
 
|frëtta || = || schuften, rackern
 
|frëtta || = || schuften, rackern
 
|-
 
|-
|fernsehluaga || = || fernsehschauen
+
|fernsehluaga || = || fernsehen (Ausdruck aus der Anfangszeit des Fernsehens im Tal)
 
|-
 
|-
 
|fuaßbållna || = || fußballspielen
 
|fuaßbållna || = || fußballspielen
Zeile 659: Zeile 602:
 
|fimfi || = || fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
 
|fimfi || = || fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
 
|-
 
|-
|firri = virri || = || vorwärts, nach vorne - Ähnliches siehe unter V
+
|firri, firrwerts (virrwerts) || = || nach vorne, vorwärts
 +
|-
 +
|eppas firra /fircha hola|| = || etwas hervor holen
 
|-
 
|-
 
|Furka, Firggali || = || Joch, kleines Joch
 
|Furka, Firggali || = || Joch, kleines Joch
Zeile 666: Zeile 611:
 
|-
 
|-
 
|an Flonasiadr || = || ein ‚Låhmsiadr’, aber noch etwas rückständiger, langsamer (Untertal)
 
|an Flonasiadr || = || ein ‚Låhmsiadr’, aber noch etwas rückständiger, langsamer (Untertal)
|-
 
|Flusa || = || Stofffasern, Flusen
 
 
|-
 
|-
 
|Fraithof || = || Friedhof
 
|Fraithof || = || Friedhof
Zeile 679: Zeile 622:
 
|Futzali || = || kleines Stück (Papier)
 
|Futzali || = || kleines Stück (Papier)
 
|-
 
|-
|Fischta; Fischtakromr || = || (alter Ausdruck für) Launen, Macken, seltsame Gewohnheiten; (eigensinniger) Umstandsmeier (Obertal)
+
|Fischta, Fischtakromr || = || (alter Ausdruck für) Launen, (eigensinniger) Umstandsmeier (Obertal)
 
|-
 
|-
 
|a Fotza || = || eine Ohrfeige
 
|a Fotza || = || eine Ohrfeige
 
|-
 
|-
 
|Fotzhobl || = || Mundharmonika
 
|Fotzhobl || = || Mundharmonika
|-
 
|Fotzanéatli|| = || Taschentuch (Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|Finanzr || = || Grenzwachbeamter (früher in den Zollhäusern, Feind der Schmuggler)
 
|Finanzr || = || Grenzwachbeamter (früher in den Zollhäusern, Feind der Schmuggler)
 
|-
 
|-
|Fearla || = || aus Kufen und Querleisten bestehender Schlitten zum Heuziehen im Winter, (z. B. aus Birkenholz)
+
|Fearla || = || nur aus Kufen und Querleisten bestehender Schlitten zum Heuziehen im Winter  
 
|-
 
|-
 
|Fuadr; Fuadr schtåmpfa || = || Heuladung; die Heuladung (auf dem Pferdewagen) feststampfen  
 
|Fuadr; Fuadr schtåmpfa || = || Heuladung; die Heuladung (auf dem Pferdewagen) feststampfen  
 
|-
 
|-
|fuggara (ummafuggara); an Fuggerer || = || (umständlich) herumwerken; Umstandsmeier
+
|fuggara (ummafuggara); an Fuggerer || = || (umständlich) herumwerken; einer der umständlich/unpraktisch ist
 
|-
 
|-
|flattíara || = || schön reden, schmeicheln
+
|flattiara || = || schön reden, schmeicheln
|-
 
|flādara || = || stehlen
 
 
|-
 
|-
 
|Firti || = || Schurz (Untertal)
 
|Firti || = || Schurz (Untertal)
Zeile 703: Zeile 642:
 
|Fërgg, Fearg || = || schwere, unförmige Last (-> Zocha, Bintl) (Untertal, Obertal)
 
|Fërgg, Fearg || = || schwere, unförmige Last (-> Zocha, Bintl) (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
|a Fërggata, fërgga || = || die Tätigkeit des Lastenziehens (Untertal)
+
|a Fërggata, fergga || = || die Tätigkeit des Lastenziehens (Untertal)
 
|-
 
|-
|hintr dr Fërgg / Fearg aufschtia || = || wenn etwas aussichtslos zu bewerkstelligen ist, den Kürzeren ziehen: Kommt vom Heuziehen, denn nicht selten hat es einen Heuzieher „innigfressa” (unter dem -> Zocha) (Untertal / Obertal)
+
|hintr dr Fërgg / Fearg aufstia || = || wenn etwas aussichtslos zu bewerkstelligen ist, den Kürzeren ziehen: Kommt vom Heuziehen, denn nicht selten hat es einen Heuzieher „innigfressa” (unter dem -> Zocha) ...oder auch vom Bintltråga, wenn man den ‚Bintl nit drpåckt’ hat (Untertal / Obertal)
 
|-
 
|-
|fressa; dē håt's gfressa || = || etwas gelingt nicht; den hat es 'überfahren' (Untertal)
+
|fressa || = || etwas gelingt nicht, von einer Last überfahren werden (Untertal)
|-
 
|si frewa, frēa; i frē mi; i hånn mi frēt  || = || sich freuen; ich freue mich; ich habe mich gefreut
 
 
|-
 
|-
 
|Flumsi || = || Dummkopf (Untertal)
 
|Flumsi || = || Dummkopf (Untertal)
 
|-
 
|-
|Fúiartuifl || = || einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
+
|Fuiartuifl || = || einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Fråzza || = || (wenig liebevoll für) Kinder
 
|Fråzza || = || (wenig liebevoll für) Kinder
 
|-
 
|-
|fúarwearchna || = || fuhrwerken, herumarbeiten und sich dabei abmühen
+
|fuarwearchna || = || fuhrwerken, herumarbeiten und sich dabei abmühen
 
|-
 
|-
|fúxpassa || = || meist in einer ‚Fuxpasshitta’ dem Fuchs auflauern, um an dessen Pelz zu gelangen...
+
|fuxpassa || = || meist in einer ‚Fuxpasshitta’ dem Fuchs auflauern, um an dessen Pelz zu gelangen...
 
|-
 
|-
 
|Fugamilch || = || (in der Zentrifuge) entrahmte Milch
 
|Fugamilch || = || (in der Zentrifuge) entrahmte Milch
 
|-
 
|-
|Fliglr || = || Bergschuhe, seitlich mit Spezial-Eisennägeln beschlagen
+
|Fliglr || = || Eisennägel zum Beschlagen der Schuhe (... braucht es schon länger nicht mehr)
 
|}
 
|}
  
Zeile 745: Zeile 682:
 
|glāpat, Glāpats || = || (vom Essen) übrig gelassen, aufgewärmtes Essen
 
|glāpat, Glāpats || = || (vom Essen) übrig gelassen, aufgewärmtes Essen
 
|-  
 
|-  
|Gåbla, Gåbbla || = || Gabel (Untertal, Obertal)
+
|glāchig || = || gelenkig
|-
 
|glāchig, glāchi || = || gelenkig (Obertal/Untertal)
 
 
|-  
 
|-  
 
|gråpat, gråggat  || = || unbeholfen (alter Ausdruck) (Galtür, Kappl)
 
|gråpat, gråggat  || = || unbeholfen (alter Ausdruck) (Galtür, Kappl)
Zeile 786: Zeile 721:
 
|-
 
|-
 
|gneatig, gneati || = || eilig (Obertal, Untertal)
 
|gneatig, gneati || = || eilig (Obertal, Untertal)
|-
 
|gneißa, drgneißa || = || verstehen (Blitzgneißer), "iaz drgneißt er's" (jetzt versteht er es)
 
 
|-
 
|-
 
|gwārma, gwärma || = || aufwärmen (Obertal, Untertal)
 
|gwārma, gwärma || = || aufwärmen (Obertal, Untertal)
Zeile 795: Zeile 728:
 
|Gnaggwascha/watscha || = || ein Schlag ins Genick
 
|Gnaggwascha/watscha || = || ein Schlag ins Genick
 
|-
 
|-
|Gnåglati, di Gnåglata || = || genagelte Schuhe (notwendig z. B. bei der Ernte des Bergheus)  
+
|Gnåglati, die Gnåglata || = || genagelte Schuhe (notwendig z. B. bei der Ernte des Bergheus)  
 
|-
 
|-
 
|Giggalar || = || Hahn  
 
|Giggalar || = || Hahn  
|-
 
|(epparn) am Giggr håba  || = || jemanden / jemandes Verhalten beobachten, jemanden "liegen" haben, mobben 
 
|-
 
|Géggalar || = || übergenauer Mensch
 
|-
 
|géggala || = || kleinlich herumtun (auch im übertragenen Sinn)
 
 
|-
 
|-
 
|Glutscha || = || Bruthenne (altes Wort, Galtür)
 
|Glutscha || = || Bruthenne (altes Wort, Galtür)
 
|-
 
|-
|gráschgala, es tuat gráschgala || = || rascheln, es raschelt (Untertal)
+
|graschgala, es tuat graschgala || = || rascheln, es raschelt (Untertal)
|-
 
|gråschla || = || rascheln (Obertal)
 
 
|-
 
|-
 
|glitzna || = || funkelnd glänzen, glitzern (z. B. auch Neuschnee in der Sonne)
 
|glitzna || = || funkelnd glänzen, glitzern (z. B. auch Neuschnee in der Sonne)
Zeile 817: Zeile 742:
 
|gleißna || = || hell glänzen, gleißen (z. B. auch aufgetauter Firn)
 
|gleißna || = || hell glänzen, gleißen (z. B. auch aufgetauter Firn)
 
|-
 
|-
|Gleißner || = || Blender, Hochstapler, Pharisäer, Heuchler
+
|Gleißner || = || Blender, Hochstapler
 
|-
 
|-
 
|gwåxa; Gwåxni, die Gwåxna || = || erwachsen; Erwachsene, die Erwachsenen
 
|gwåxa; Gwåxni, die Gwåxna || = || erwachsen; Erwachsene, die Erwachsenen
Zeile 830: Zeile 755:
 
|-
 
|-
 
|geal || = || gelb  
 
|geal || = || gelb  
|-
 
|géara gia; miar gia géara || = || gerne gehen; wir gehen gerne
 
 
|-
 
|-
 
|geagga; d' Geaggata || = || würgen (zum Erbrechen); Erbrochenes
 
|geagga; d' Geaggata || = || würgen (zum Erbrechen); Erbrochenes
Zeile 843: Zeile 766:
 
|gleim || = || eng
 
|gleim || = || eng
 
|-
 
|-
|Grumpara || = || Erdapfel (heute vergessener Ausdruck, Grundbirne, Kartoffel)  
+
|Grumpara || = || Erdapfel (heute vergessener Ausdruck, Grundbirne)  
 
|-
 
|-
 
|Gealriaba || = || Gelbe Rübe/Karotte
 
|Gealriaba || = || Gelbe Rübe/Karotte
Zeile 853: Zeile 776:
 
|Gruipa || = || Knorpel, Grammeln
 
|Gruipa || = || Knorpel, Grammeln
 
|-
 
|-
|gsëlchti/gsalchti Suppa || = || (alter Name für) Rollgerstensuppe mit Speck (-> Praiasuppa) (Untertal/Obertal)  
+
|gselchti/gsalchti Suppa || = || (alter Name für) Rollgerstensuppe mit Speck (-> Praiasuppa) (Untertal/Obertal)  
 
|-
 
|-
 
|Gsei || = || Unrat, auch Gestrüpp (im Wald)
 
|Gsei || = || Unrat, auch Gestrüpp (im Wald)
Zeile 865: Zeile 788:
 
|Gota (Gotta) || = || Taufpatin (Obertal)
 
|Gota (Gotta) || = || Taufpatin (Obertal)
 
|-
 
|-
|Gëti (Gëtti) || = || Taufpate (Obertal)
+
|Geti (Getti) || = || Taufpate (Obertal)
 
|-
 
|-
 
|Guxa || = || heftiger Schneesturm (typischer Walserausdruck, identisch z. B. in Zermatt)
 
|Guxa || = || heftiger Schneesturm (typischer Walserausdruck, identisch z. B. in Zermatt)
Zeile 871: Zeile 794:
 
|Gawinta || = || Schneewechte
 
|Gawinta || = || Schneewechte
 
|-
 
|-
|Gawintahupfa || = || das Hüpfen durch Schneewechten, früher beliebt bei den Kindern in Galtür
+
|Gawintahupfa || = || das Hüpfen durch Schneewechten, beliebt bei Kindern  
 
|-
 
|-
 
|Gilla || = || Jauche/Gülle
 
|Gilla || = || Jauche/Gülle
Zeile 881: Zeile 804:
 
|ga gillna gia || = || Jauche/Gülle ausfahren gehen
 
|ga gillna gia || = || Jauche/Gülle ausfahren gehen
 
|-
 
|-
|ga...; wås ga tia? || = || (typisch paznaunerisch) zum, um zu...; um was zu tun?
+
|ga; wås ga tia? || = || (typisch paznaunerisch) um zu; was tun?
 
|-
 
|-
 
|Gaß, Gaßschalla || = || Ziege, Ziegenglocke
 
|Gaß, Gaßschalla || = || Ziege, Ziegenglocke
Zeile 888: Zeile 811:
 
|-
 
|-
 
|Gaßla || = || Geißel (zum Viehhüten, auch im Brauchtum verwendet)
 
|Gaßla || = || Geißel (zum Viehhüten, auch im Brauchtum verwendet)
 +
|-
 +
|gripfa || = || kneifen, zwicken
 
|-
 
|-
 
|Grålla, Gralla || = || Rosenkranzperle, Rosenkranzperlen
 
|Grålla, Gralla || = || Rosenkranzperle, Rosenkranzperlen
Zeile 907: Zeile 832:
 
|grameila || = || wiederkauen
 
|grameila || = || wiederkauen
 
|-
 
|-
|gumpa || = || springen, laufen (Vieh)
+
|gumpa || = || springen und laufen (Vieh)
 
|-  
 
|-  
 
|gåscha || = || mit dem Kopf zusammenstoßen (z.B. Ziegenböcke)
 
|gåscha || = || mit dem Kopf zusammenstoßen (z.B. Ziegenböcke)
Zeile 933: Zeile 858:
 
|Gratza, Gragga || = || kleine dürre Zweige
 
|Gratza, Gragga || = || kleine dürre Zweige
 
|-
 
|-
|Gratzali|| = || u. U. kleines, dünnes Mädchen
+
|Gratzali|| = || kleines, dünnes Mädchen
 
|-
 
|-
|an Gråtta, Grattali || = || ein schlechtes, kleines Auto
+
|Gråtta, Grattali || = || schlechtes, kleines Auto
 
|-
 
|-
 
|Grotta || = || Schubkarre (Untertal)   
 
|Grotta || = || Schubkarre (Untertal)   
Zeile 946: Zeile 871:
 
|-
 
|-
 
|gniagala; es tuat mr gniagala || = || genug haben; ich habe es satt
 
|gniagala; es tuat mr gniagala || = || genug haben; ich habe es satt
|-
 
|ka Gniaga håba|| = || (kein Genüge haben), nie genug kriegen
 
 
|-
 
|-
 
|glanggla, glanggla låssa || = || lose herabhängen, es locker nehmen
 
|glanggla, glanggla låssa || = || lose herabhängen, es locker nehmen
 
|-
 
|-
 
|an Glanggler || = || einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
 
|an Glanggler || = || einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
|-
 
|Gschåft; a Gschåftloch || = || Eifer; eine Person, die sich wichtig macht
 
 
|-
 
|-
 
|gwāngga, a Gwānggerli  || = || seufzen (Kind), Seufzerchen
 
|gwāngga, a Gwānggerli  || = || seufzen (Kind), Seufzerchen
Zeile 960: Zeile 881:
 
|-
 
|-
 
|Gschrā || = || Geschrei
 
|Gschrā || = || Geschrei
 +
|-
 +
|Geggalar || = || übergenauer Mensch
 
|-
 
|-
 
|giggla, gixla || = || neugierig Auschau halten, spähen
 
|giggla, gixla || = || neugierig Auschau halten, spähen
|-
 
|(si) gschleina  || = || (sich) beeilen
 
 
|-
 
|-
 
|grutzga, grutschga || = || leicht knarrend quietschen
 
|grutzga, grutschga || = || leicht knarrend quietschen
Zeile 969: Zeile 890:
 
|Gfriarlig || = || gefrorener Kuhfladen (Galtür)
 
|Gfriarlig || = || gefrorener Kuhfladen (Galtür)
 
|-
 
|-
|a Gflamli || = || ein Hauch von Schneedecke; kleines, zartes, blasses Mädchen (im übertragenen Sinn, Untertal)  
+
|a Gflamli || = || eine Hauch von Schneedecke; kleines, zartes, blasses Mädchen (im übertragenen Sinn, Untertal)  
 
|-
 
|-
 
|guldi, guldig / a Guldali || = || putzig (Untertal, Obertal) / putziges Kind
 
|guldi, guldig / a Guldali || = || putzig (Untertal, Obertal) / putziges Kind
Zeile 982: Zeile 903:
 
|-   
 
|-   
 
|Goscha; epparm a Goscha ånhenga; a guati Goscha || = || (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
 
|Goscha; epparm a Goscha ånhenga; a guati Goscha || = || (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
|- 
 
|goschna || = || (derb) mit großem Mundwerk daherreden
 
 
|-   
 
|-   
 
|groaßgoschnat || = || großmäulig  
 
|groaßgoschnat || = || großmäulig  
Zeile 993: Zeile 912:
 
|geng || = || glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
 
|geng || = || glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
 
|-   
 
|-   
|gsunt und gånk || = || gesund und munter (Untertal)
+
|gsunt und gånk || = || gesund und munter (auf den Beinen) (Untertal)
 
|-   
 
|-   
 
|gfarlig, gfarli || = || gefährlich (Obertal, Untertal)
 
|gfarlig, gfarli || = || gefährlich (Obertal, Untertal)
Zeile 1.003: Zeile 922:
 
|gnagga (åbgnagga, ågnagga); gnaggat, (es håt epparn) gniggat || = || brechen (Obertal, Untertal); gebrochen,  (es hat jemanden) 'gniggat' = das Genick gebrochen  
 
|gnagga (åbgnagga, ågnagga); gnaggat, (es håt epparn) gniggat || = || brechen (Obertal, Untertal); gebrochen,  (es hat jemanden) 'gniggat' = das Genick gebrochen  
 
|-   
 
|-   
|gnigga; gniggat; an Gnigger || = || klemmen (extrem sparsam sein); unfreigiebig, geizig; Geizkragen
+
|gnigga, gniggat; an Gnigger || = || klemmen (extrem sparsam sein), unfreigiebig; Geizkragen
 
|-   
 
|-   
 
|geiti, geitig || = || geizig (Untertal, Obertal)
 
|geiti, geitig || = || geizig (Untertal, Obertal)
Zeile 1.011: Zeile 930:
 
|(es) geit (nuit) || = || (es) gibt (nichts)
 
|(es) geit (nuit) || = || (es) gibt (nichts)
 
|-   
 
|-   
|Gëpsa || = || rundes, hohes Gefäß aus Holz in verschiedenen Größen zum Aufbewahren von Milch (Almwirtschaft) oder Getreide  
+
|Gepsa (Göpsa) || = || rundes, hohes Gefäß aus Holz in verschiedenen Größen zum Aufbewahren von Milch (Almwirtschaft) oder Getreide  
 
|-   
 
|-   
 
|Gronsnr || = || Schlitten mit zwei Hörnern (Untertal)
 
|Gronsnr || = || Schlitten mit zwei Hörnern (Untertal)
Zeile 1.019: Zeile 938:
 
|a Glatsch || = || entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
 
|a Glatsch || = || entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
 
|-
 
|-
|a Glaggli || = || kleine Menge einer Flüssigkeit (z. B. Milch)
+
|a Glaggli || = || eine kleine Menge von einer Flüssigkeit (z. B. Milch)
|-
 
|glagglisweis, glagglaweis || = || in kleinen Mengen (bei Flüssigkeiten)
 
 
|-
 
|-
 
|Guz, guzla || = || Süßigkeiten, naschen
 
|Guz, guzla || = || Süßigkeiten, naschen
 
|-   
 
|-   
 
|guzzla || = || tauschen
 
|guzzla || = || tauschen
|-
 
|Gizzi || = ||  (liebevoll zu) Ziegen, Zicklein
 
 
|-
 
|-
 
|gizzla || = || kitzeln
 
|gizzla || = || kitzeln
|-
 
|gripfa || = || (schmerzhaft) zwicken, kneifen
 
 
|-   
 
|-   
 
|gallna || = || alte Behandlung von Kühen (wahrscheinlich bei Gallenstau); zwei Methoden kamen zum Einsatz: Bei der einen wurden Gallwurzeln mit einem Faden zusammengebunden und in eine geöffnete Ritze unterhalb des Halses gesteckt und nach 24 Stunden herausgezogen. Bei der anderen gab man die Gallwurzeln in ein rohes Ei, welches man der Kuh dann einflößte. Letztere Methode sei die wirksamere gewesen...
 
|gallna || = || alte Behandlung von Kühen (wahrscheinlich bei Gallenstau); zwei Methoden kamen zum Einsatz: Bei der einen wurden Gallwurzeln mit einem Faden zusammengebunden und in eine geöffnete Ritze unterhalb des Halses gesteckt und nach 24 Stunden herausgezogen. Bei der anderen gab man die Gallwurzeln in ein rohes Ei, welches man der Kuh dann einflößte. Letztere Methode sei die wirksamere gewesen...
Zeile 1.053: Zeile 966:
 
|gwāgga, eppas gwāggat, a Gwåggata || = || unsicher sein, (etwas) schaut grenzwertig im Sinne der Stabilität aus; ein instabile Vorrichtung (Untertal)
 
|gwāgga, eppas gwāggat, a Gwåggata || = || unsicher sein, (etwas) schaut grenzwertig im Sinne der Stabilität aus; ein instabile Vorrichtung (Untertal)
 
|-
 
|-
|des luagat gwågat aus; a gwågati Såch  || = || das schaut unsicher aus; eine gewagte Sache (Obertal)
+
|des luagat gwåga aus; a gwågati Såch  || = || das schaut unsicher aus; eine gewagte Sache (Obertal)
 
|-
 
|-
 
|a Gschludr || = || ein undefinierbares, schlampig zusammengemischtes Etwas; der Begriff wird auch manchmal für Speisen verwendet (z. B. Sauerkraut)
 
|a Gschludr || = || ein undefinierbares, schlampig zusammengemischtes Etwas; der Begriff wird auch manchmal für Speisen verwendet (z. B. Sauerkraut)
Zeile 1.064: Zeile 977:
 
|-
 
|-
 
|Gåmpa, Gámpali || = || große Weide- und Grasfläche (rätoromanisch, von lat. campus - Feld), alemannische Verkleinerung (Galtür)
 
|Gåmpa, Gámpali || = || große Weide- und Grasfläche (rätoromanisch, von lat. campus - Feld), alemannische Verkleinerung (Galtür)
|-
 
|Guft || = || Einbildung, Stolz (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|ållas Gleichligi || = || alles Gleichartige
 
|- 
 
|glachteri, glachterig || = || lächerlich (Untertal, Obertal)
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.079: Zeile 986:
 
! scope="col" style="width:250px"|  
 
! scope="col" style="width:250px"|  
 
|-   
 
|-   
|hålba'n'ās || = || halbeins
+
|heara || = || hören
 
|-   
 
|-   
|héara || = || hören
+
|i hear di gia || = || ich verstehe dich (wörtlich: ich höre dich gehen)
 +
|-
 +
|hearsch mi gia? || = || Verstehst du mich?
 
|-   
 
|-   
|i héar di gia || = || ich verstehe dich (wörtlich: ich höre dich gehen)
+
|d'Heara || = || die Herren, die noblen Leute (erste Touristen; der heutige Höhenweg in Galtür hieß urspr. 'Hearaweg')
|-
 
|héarsch mi gia? || = || Verstehst du mich?
 
|-
 
|héawearts; es geat héawearts; tua héawearts || = || weiter; es geht weiter (aufwärts, zB mit der Genesung); mach weiter (beeile dich)
 
|-
 
|Híara, Híarakaschtli; nuit im Híara || = || Gehirn; nichts im Kopf 
 
|- 
 
|d'Héara || = || die Herren, die noblen Leute (erste Touristen; der heutige Höhenweg in Galtür hieß urspr. 'Hearaweg')
 
 
|-   
 
|-   
 
|Hóara; Hearali, Hearala || = || Horn, Hörner; Hörnlein (Einz., Mehrz.)
 
|Hóara; Hearali, Hearala || = || Horn, Hörner; Hörnlein (Einz., Mehrz.)
Zeile 1.099: Zeile 1.000:
 
|dr Haxa, d'Haxa || = || das Bein (der Fuß), die Beine (die Füße)
 
|dr Haxa, d'Haxa || = || das Bein (der Fuß), die Beine (die Füße)
 
|-
 
|-
|dr Hóach || = || "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
+
|dr Hoach || = || "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
 
|-
 
|-
 
|ds Herz-Jesu-Fuira || = || das Entzünden von Bergfeuern anlässlich des Herz-Jesu-Sonntags (am zweiten Sonntag nach Fronleichnam)   
 
|ds Herz-Jesu-Fuira || = || das Entzünden von Bergfeuern anlässlich des Herz-Jesu-Sonntags (am zweiten Sonntag nach Fronleichnam)   
Zeile 1.115: Zeile 1.016:
 
|hāsr || = || heiser
 
|hāsr || = || heiser
 
|-
 
|-
|hāggl, Hāggl; des weart an Hāggl håba || = || heikel, der Heikel; das muss nicht so heikel genommen, gesehen werden
+
|hāggl || = || heikel
|-
 
|hófalig, hōfali || = || vorsichtig, sachte, höflich (Obertal, Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|Handtlig, Hendtli || = || Handschuhe (Obertal, Untertal)  
 
|Handtlig, Hendtli || = || Handschuhe (Obertal, Untertal)  
|-
 
|an Haufa; Heifa; heifaweis || = || ein Haufen; Häufen; haufenweise
 
 
|-
 
|-
 
|an Håfa || = || ein Krug
 
|an Håfa || = || ein Krug
Zeile 1.127: Zeile 1.024:
 
|Haftla  || = || winzige Verschlussvorrichtung an der Kleidung (zum Ein-, Zusammenhängen)
 
|Haftla  || = || winzige Verschlussvorrichtung an der Kleidung (zum Ein-, Zusammenhängen)
 
|-
 
|-
|aufpassa wia an Haftlamåchr  || = || genau aufpassen wie einer, der diese "Haftla" erzeugt hat (früher wohl händisch)   
+
|aufpassa wia an Haftlamåchr  || = || genau aufpassen, wie einer der diese Dinge erzeugt hat (früher wohl händisch)   
 
|-
 
|-
 
|Hachla || = || Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern  
 
|Hachla || = || Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern  
Zeile 1.163: Zeile 1.060:
 
|hāba, hāwa || = || heuen
 
|hāba, hāwa || = || heuen
 
|-
 
|-
|Hānza, Hānzahitta  || = || Holzgestänge für Heumännchen, Hütte für H.  
+
|Hānza, Hānzahitta  || = || Heumännchen, Hütte für H.  
 
|-
 
|-
 
|hānzna || = || Heumännchen aufbauen
 
|hānzna || = || Heumännchen aufbauen
Zeile 1.170: Zeile 1.067:
 
|-
 
|-
 
|ds Hā, Hāpintl || = || das Heu, Heubündel
 
|ds Hā, Hāpintl || = || das Heu, Heubündel
|-
 
|Hāripfl || = || Gerät zum Herausziehen von Heu aus dem Heustock; Holzstab, ein Meter lang oder länger, mit einer hakenartigen Metallspitze
 
 
|-
 
|-
 
|ds Hāziacha, guati Hāziachr || = || das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel  
 
|ds Hāziacha, guati Hāziachr || = || das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel  
Zeile 1.207: Zeile 1.102:
 
|Hångga || = || Haken
 
|Hångga || = || Haken
 
|-
 
|-
|an Håg || = || ein Haag, meist im Geviert steingemauertes Viehgehege (z. B. Schnåpfahåg im Jåm)
+
|an Håg || = || Haag, meist im Geviert steingemauertes Viehgehege (z. B. Schnåpfahåg im Jåm)
 
|-
 
|-
 
|huppa, huppala || = || (ein Kind) im Arm schaukeln, tragen
 
|huppa, huppala || = || (ein Kind) im Arm schaukeln, tragen
Zeile 1.229: Zeile 1.124:
 
|hofalig, hōfali || = || sachte, vorsichtig (Obertal, Untertal)  
 
|hofalig, hōfali || = || sachte, vorsichtig (Obertal, Untertal)  
 
|-
 
|-
|Honamessr || = || ein ca. 40cm langes Spezialmesser; es besitzt an beiden Seiten zwei rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe
+
|Hona || = || mit dem -> Honamessr fächrig gespaltenes Kleinholz (zum Feuermachen)
 +
|-
 +
|Honamessr || = || ein ca. 40cm langes Spezialmesser; es besitzt an beiden Seiten zwei rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe  
 
|-
 
|-
|Hona, Honaspō || = || mit einem 'Honamessr' hergestelltes, fächrig gespaltenes Kleinholz (einem Hahnenschweif ähnlich), zum schnellen Entzünden eines Feuers
 
|-
 
 
|hóssala || = || vom Lachen geschüttelt werden
 
|hóssala || = || vom Lachen geschüttelt werden
 
|-
 
|-
|hupparāza, supparāza || = || schaukeln (mit dem Schaukelbrett)
+
|hupparāza, supparāza || = || schaukeln, (mit dem Schaukelbrett)
 
|-
 
|-
 
|a Hālmli || = || ein Wiesel (alter Ausdruck, Galtür)  
 
|a Hālmli || = || ein Wiesel (alter Ausdruck, Galtür)  
 
|-
 
|-
 
|an Hudr || = || ein Spülfetzen
 
|an Hudr || = || ein Spülfetzen
|-
 
|a Hémmat, Hémmatr || = || ein Hemd, Hemden
 
 
|-
 
|-
 
|aus'm Heisli, aus'm Heisla || = || aus dem Häuschen (Obertal, Untertal)
 
|aus'm Heisli, aus'm Heisla || = || aus dem Häuschen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|ds Heisli || = || das Klo
+
|ds' Heisli || = || das Klo
 
|-
 
|-
 
|dr Heislr || = || die Anhäufung von Exkrementen z. B. im Plumpsklo (wurde früher als Dünger verwendet) (Untertal)   
 
|dr Heislr || = || die Anhäufung von Exkrementen z. B. im Plumpsklo (wurde früher als Dünger verwendet) (Untertal)   
|-
 
|Hennaschiss; åll Hennaschiss || = || Hühnerschiss; in (zu) kurzen Abständen (abfällig verwendet)
 
 
|-
 
|-
 
|an Hōmr || = || ein Hammer
 
|an Hōmr || = || ein Hammer
Zeile 1.271: Zeile 1.162:
 
|hoffärti, hoffärtig || = || stolz, eitel (Untertal/Obertal)
 
|hoffärti, hoffärtig || = || stolz, eitel (Untertal/Obertal)
 
|-
 
|-
|dr Hātarer, es tuat hātara || = || kalter Wind im Winter (vielfach aus dem Osten) mit Schneestaub in Bodennähe (Galtür)
+
|dr Hātarer, es tuat hātara || = || kalter Wind mit Schneestaub in Bodennähe (Galtür)
 
|-
 
|-
 
|dr Himml || = || Prozessionsbaldachin des Priesters, mit vier Stangen getragen
 
|dr Himml || = || Prozessionsbaldachin des Priesters, mit vier Stangen getragen
Zeile 1.280: Zeile 1.171:
 
|-
 
|-
 
|a Hoarawåxnagi, an Hoarawåxniga || = || eine zähe Person w/m (Untertal)
 
|a Hoarawåxnagi, an Hoarawåxniga || = || eine zähe Person w/m (Untertal)
 +
|-
 +
|Hohnaspō || = || mit einem 'Hohnamessr' hergestelltes, einem Hahnschweif ähnliches Holzgebilde zum schnellen Entzünden eines Feuers
 
|-
 
|-
 
|dr Hefl || = || der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet (-> inhefla)
 
|dr Hefl || = || der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet (-> inhefla)
Zeile 1.289: Zeile 1.182:
 
|hoachgschissa, an Hoachgschissna, a Hoachgschissni || = || hochnäsig, eine hochnäsige Person (m/w)
 
|hoachgschissa, an Hoachgschissna, a Hoachgschissni || = || hochnäsig, eine hochnäsige Person (m/w)
 
|-
 
|-
|a Huat; gånzi Huatana || = || eine (gehütete) Ziegenherde, eine Schar (Kinder); viele Menschen (in Gruppen, Galtür)
+
|a Huat; gånzi Huatana || = || eine (gehütete) Ziegenherde, eine Schar (Kinder); viele Menschen (in Gruppen)
 
|-
 
|-
 
|an Hānggl, an Hångga || = || ein Haken, ein größerer Haken
 
|an Hānggl, an Hångga || = || ein Haken, ein größerer Haken
Zeile 1.301: Zeile 1.194:
 
|Hewåmma || = || Hebamme
 
|Hewåmma || = || Hebamme
 
|-
 
|-
|Halgschna (auch Algschna) || = || wilde Traubenkirsche, Staude (Obertal)
+
|Halgschna || = || wilde Traubenkirsche, Staude (Obertal)
 
|-
 
|-
|Halgschna-Liachtla || = || rätselhafte frühere Lichterscheinungen am Wång in Galtür; das Phänomen wurde geisterhaft gedeutet. Es war aber ein Bauer, der nächtens mit einer "Lutscherna" seine Fallen begutachtet hat...(nach der Erzählung seiner Tochter)
+
|Halgschna-Liachtla || = || rätselhafte frühere Lichterscheinungen am Wång in Galtür; das Phänomen wurde geisterhaft gedeutet...
 
|-
 
|-
 
|Hāradax || = || Salamander (alter Ausdruck, Galtür)
 
|Hāradax || = || Salamander (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
|Hintertrinka|| = || Tropfen beim Ausschütten aus einem Krug (alter Ausdruck, Galtür)
+
|Hintertrinka|| = || Tropfen beim Ausschütten aus einem Krug (alter Ausdruck, Galtür))
 
|-
 
|-
 
|Hengla || = || Halterung aus Holz für getrocknetes Brot (flache Laibchen)  
 
|Hengla || = || Halterung aus Holz für getrocknetes Brot (flache Laibchen)  
Zeile 1.313: Zeile 1.206:
 
|Hennarupfa, Hennaripfl || = || Gänsehaut (Obertal, Untertal)
 
|Hennarupfa, Hennaripfl || = || Gänsehaut (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|hennaripflig; hennaripfli, hohnaripfli || = || mit Gänsehaut (Obertal); (Untertal)
+
|hennaripflig; hennaripfli, hohnaripfli || = || mit Gänsehaut (Obertal);(Untertal)
 
|-
 
|-
 
|hundskogamiad || = || hundemüde
 
|hundskogamiad || = || hundemüde
 
|-
 
|-
|Hérbari; hérbara || = || Herberge; übernachten (auf nicht bewirtschafteten Almen mussten sich Jäger, die dort übernachten wollten, mit dem Almputz gut stellen und ihn fragen, ob sie da "hérbara" durften...)(Untertal)
+
|Hérbari; hérbara || = || Herberge; übernachten (auf nicht bewirtschafteten Almen mussten sich Jäger, die dort übernachten wollten, mit dem Almputz gut stellen und ihn fragen, ob sie da "hérbara" durften...)(Untertal)
|-
 
|an Hoja || = || ein Stück Bergmahd (Nutzungsanteil eines Bauern) (Untertal)
 
|-
 
|an Hock || = || gemütliches Zusammensitzen
 
|-
 
|a Hindtli || = || ein kleiner Hund
 
|-
 
|hī, (eppas) hīrichta || = || kaputt, (etwas) kaputtmachen
 
|-
 
|hintra'vir || = || rückwärts (bei Bewegung), verkehrt
 
|-
 
|hintrschlig, hintrschli || = || mit dem Hintern, dem Rücken voraus; von hinten her (Obertal, Untertal)
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.343: Zeile 1.224:
 
|ínnibixla || = || hineinzahlen, investieren
 
|ínnibixla || = || hineinzahlen, investieren
 
|-
 
|-
|er håt'sa ínniglet; denn/tua håt si'm's ínnigset || = || er hat sie reingelegt; dann hat sie hat ihm's reingesagt
+
|er håt'sa ínniglet; sie håt'ams ínnigset || = || er hat sie reingelegt; sie hat ihm's reingesagt
 
|-
 
|-
 
|ínnipira || = || (in etwas mit spitzem Gegenstand, mit dem Finger) hineinbohren
 
|ínnipira || = || (in etwas mit spitzem Gegenstand, mit dem Finger) hineinbohren
Zeile 1.353: Zeile 1.234:
 
|ínnanåi, ínnanaui || = || (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
 
|ínnanåi, ínnanaui || = || (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
 
|-
 
|-
|inhebba, inheba; es håt ínkheb(b)t || = || (vom Essen:) es hat lange satt gemacht (Obertal/Untertal)
+
|es håt ínkhebbt || = || (vom Essen:) es hat lange satt gemacht
 
|-
 
|-
 
|īandr|| = || wohl, eher  
 
|īandr|| = || wohl, eher  
Zeile 1.364: Zeile 1.245:
 
|-
 
|-
 
|d'Indara, die Innerhålbiga|| = || die innerhalb (westlich) der Kirche Ansässigen (Kappl, Galtür)
 
|d'Indara, die Innerhålbiga|| = || die innerhalb (westlich) der Kirche Ansässigen (Kappl, Galtür)
|-
 
|Iatweder || = || allen/jedem „so dass es am iatwedra passt“ (so dass es jedem passt)
 
 
|-
 
|-
 
|ínschuala || = || einschulen (Erstklassler)
 
|ínschuala || = || einschulen (Erstklassler)
Zeile 1.384: Zeile 1.263:
 
|-
 
|-
 
|I-Tipftler || = || Genauigkeitsfanatiker
 
|I-Tipftler || = || Genauigkeitsfanatiker
|-
 
|Ínslat || = || Rinderschmalz, Schweineschmalz (Kappl)
 
 
|-
 
|-
 
|ínhefla || = || am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat).(Kappl)
 
|ínhefla || = || am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat).(Kappl)
Zeile 1.391: Zeile 1.268:
 
|ínschlefla || = || einschläufeln
 
|ínschlefla || = || einschläufeln
 
|-
 
|-
|ínsrās || = || unsereiner
+
|ínserās || = || unsereiner
|-
 
|ímmana (schlechta Zuaschtånd) || = || in einem (schlechten Zustand) 
 
|-
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.408: Zeile 1.282:
 
|an Jārli(g) || = || etwa ein Jahr altes Rind
 
|an Jārli(g) || = || etwa ein Jahr altes Rind
 
|-
 
|-
|jëchna, a Jëchnata || = || heftig schneien, heftiges Schneetreiben (Untertal)
+
|jūza || = || juchzen, übermütig schreien
|-
 
|jūza || = || juchzen, übermütig schreien (beschreibt: freudiges, helles Kinderschreien)
 
 
|-
 
|-
 
|jōla || = || johlen
 
|jōla || = || johlen
Zeile 1.423: Zeile 1.295:
 
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
! scope="col" style="width:250px"|
|-
 
|Kallr || = || Keller
 
|-
 
|Kallnr, kállnara || = || Kellner, kellnern
 
 
|-
 
|-
 
|kār, kāni || = || keiner, keine
 
|kār, kāni || = || keiner, keine
Zeile 1.434: Zeile 1.302:
 
|Klemmseckl|| = || Geizkragen
 
|Klemmseckl|| = || Geizkragen
 
|-
 
|-
|kredénza|| = || servieren, kredenzen (a Schnapsli)
+
|kheara; wem khearsch? || = || gehören; wem gehörst du? (gebräuchliche Frage an Kinder, zu welcher Familie sie gehören)  
|-
 
|kheara; wem khearsch? || = || gehören; wem gehörst du? (gebräuchliche Frage an Kinder, zu welcher Familie sie gehören)
 
|-
 
|khålta || = || aufbewahren
 
 
|-
 
|-
 
|Kåtza || = || Katze, Murmeltier (Weibchen)
 
|Kåtza || = || Katze, Murmeltier (Weibchen)
Zeile 1.446: Zeile 1.310:
 
|Kå(n) || = || zäher Belag (alter Ausdruck, Untertal)
 
|Kå(n) || = || zäher Belag (alter Ausdruck, Untertal)
 
|-
 
|-
|a Knapserli || = || ein Nickerchen (Untertal)
+
|a Knapserli || = || ein Nickerchen  
 
|-
 
|-
 
|keiff || = || fest/straff
 
|keiff || = || fest/straff
Zeile 1.464: Zeile 1.328:
 
|an Karli || = || Kerl, Mann (manchmal ironisch verwendet)
 
|an Karli || = || Kerl, Mann (manchmal ironisch verwendet)
 
|-
 
|-
|khërig; an khëriga Låpp|| = || gehörig, viel, umfangreich, deftig; ein ordentlicher Dummkopf  
+
|kherig || = || gehörig, viel, umfangreich, deftig (je nach Zusammenhang z.B. auch: an kheriga Låpp = ein ordentlicher Dummkopf)
 
|-
 
|-
|Kéarbli || = || kleiner Korb
+
|Kearbli || = || kleiner Korb
 
|-
 
|-
 
|krawuttisch || = || gereizt
 
|krawuttisch || = || gereizt
Zeile 1.474: Zeile 1.338:
 
|kugla || = || hinfallen
 
|kugla || = || hinfallen
 
|-
 
|-
|kopfa || = || überlegen, über etwas angestrengt nachdenken
+
|kopfa || = || überlegen, über etwas angestrengt nachdenken  
|-
 
|kōfa|| = || kaufen
 
 
|-
 
|-
 
|krebsla, grebsla || = || aufstoßen (Obertal, Untertal)
 
|krebsla, grebsla || = || aufstoßen (Obertal, Untertal)
Zeile 1.482: Zeile 1.344:
 
|kittara || = || (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara)
 
|kittara || = || (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara)
 
|-
 
|-
|knóara || = || knotzen; nicht hockend, nicht kniend, in unbequemer Haltung verharren
+
|knatscha || = || heftig kauen (mit offenem Mund...)
|-
 
|knatscha || = || laut kauen (mit offenem Mund)
 
 
|-
 
|-
 
|knitscha || = || heftig schlagen, dreinschlagen
 
|knitscha || = || heftig schlagen, dreinschlagen
 
|-
 
|-
|(inni)klëscha || = || dreinhauen
+
|(inni)klescha || = || dreinhauen
 
|-
 
|-
 
|kimmsch ō, kimscht ō|| = || kommst du auch (Obertal, Untertal)
 
|kimmsch ō, kimscht ō|| = || kommst du auch (Obertal, Untertal)
Zeile 1.496: Zeile 1.356:
 
|kleapr || = || schwach  
 
|kleapr || = || schwach  
 
|-
 
|-
|Klendr, Klemdr ||=|| Kalender
+
|Klemdr ||=|| Kalender
 
|-
 
|-
 
|kāig, kāi || = || dunstig, diesig (heute seltener Ausdruck; Obertal, Untertal)
 
|kāig, kāi || = || dunstig, diesig (heute seltener Ausdruck; Obertal, Untertal)
Zeile 1.512: Zeile 1.372:
 
|a Kåmpfuatr || = || (alter Ausdruck für) eine große Brieftasche
 
|a Kåmpfuatr || = || (alter Ausdruck für) eine große Brieftasche
 
|-
 
|-
|kība || = || streiten
+
|kiba || = || streiten
 
|-
 
|-
|klattara, klëttara || = || klettern (Obertal, Untertal)
+
|klattara, klettara (klöttara) || = || klettern (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|kniala || = || knien
 
|kniala || = || knien
 
|-
 
|-
|kuia, kuit (nuit isch båld kuit)|| = || kauen, gekaut (nichts ist bald gekaut)
+
|kuia, kuit (nuit isch båld kuit)|| = || kauen, gekaut (nichts ist schnell gekaut)
 
|-
 
|-
|knóara|| = || in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen   
+
|knoara|| = || in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen   
 
|-
 
|-
 
|Klachl || = || Rotzansammlung, aber auch: großer Brocken (kann auch ein großer Bursche oder Mann sein)
 
|Klachl || = || Rotzansammlung, aber auch: großer Brocken (kann auch ein großer Bursche oder Mann sein)
Zeile 1.526: Zeile 1.386:
 
|Knoschpa || = || grobe Schuhe (Arbeitsschuhe)
 
|Knoschpa || = || grobe Schuhe (Arbeitsschuhe)
 
|-
 
|-
|Knurschla || = || Knorpel (bei Fleischgerichten)
+
|Knurschla || = || Knorpel
|-
 
|die Krinna || = || der Scheitel (Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|klāna || = || im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus- u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, im Obertal: ->rauma), auch: den Mist fein verteilen mit einem Spezialgerät
 
|klāna || = || im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus- u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, im Obertal: ->rauma), auch: den Mist fein verteilen mit einem Spezialgerät
Zeile 1.540: Zeile 1.398:
 
|Kindsdiarna || = || Kindermädchen
 
|Kindsdiarna || = || Kindermädchen
 
|-
 
|-
|Kånndla, Kanndali || = || Kanne, Eimer (Verkleinerungsform)
+
|Kåndla || = || Kanne, Eimer
 
|-
 
|-
 
|Koißla, Koißa || = || Kuh
 
|Koißla, Koißa || = || Kuh
Zeile 1.561: Zeile 1.419:
 
|-
 
|-
 
|Kluppa || = || Wäscheklammer
 
|Kluppa || = || Wäscheklammer
|-
 
|Këttna || = || Kette
 
 
|-
 
|-
 
|krichla || = || gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
 
|krichla || = || gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
 
|-
 
|-
|knaischta || = || hart schnaufen (alter Ausdruck, Galtür)
+
|knaischta || = || hart schnaufen (Galtür)
 
|-
 
|-
 
|Krotta || = || abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
 
|Krotta || = || abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
Zeile 1.576: Zeile 1.432:
 
|Keschna || = || Kastanien
 
|Keschna || = || Kastanien
 
|-
 
|-
|Kriasi || = || Kirschen (alter Ausdruck)
+
|Kriasi || = || Kirschen
 
|-
 
|-
|ds Kufr, Kūfara; a Kifrli || = || der Koffer, Koffer (Mehrzahl); ein kleiner Koffer
+
|ds Kufr, Kūfara || = || der Koffer, Koffer (Mehrzahl)
 
|-
 
|-
|Kanapē || = || alter Name für Diwan (Kanapee)
+
|Kanapē || = || alter Name für Diwan, (Kanapee)
 
|-
 
|-
 
|krump; krump gia; an krumpa Fuaß || = || krumm, verwachsen, verformt; hinken; ein verkrüppeltes Bein
 
|krump; krump gia; an krumpa Fuaß || = || krumm, verwachsen, verformt; hinken; ein verkrüppeltes Bein
Zeile 1.592: Zeile 1.448:
 
|Kråga || = || Hals (Kragen)
 
|Kråga || = || Hals (Kragen)
 
|-
 
|-
|krëckt || = || angebrochen: ein Gegenstand, eine Rippe
+
|kröckt (kreckt) || = || angebrochen: ein Gegenstand, eine Rippe
 
|-
 
|-
 
|Kartatschablättr, Kartatscha || = || zwei bürstenartige Handwerkzeuge zur Aufbereitung von Wolle für das Verspinnen, Maschine zur Aufbereitung der Wolle
 
|Kartatschablättr, Kartatscha || = || zwei bürstenartige Handwerkzeuge zur Aufbereitung von Wolle für das Verspinnen, Maschine zur Aufbereitung der Wolle
Zeile 1.605: Zeile 1.461:
 
|-
 
|-
 
|Kuamat || = || Pferdekummet
 
|Kuamat || = || Pferdekummet
|-
 
|kurvna || = || kurven, eine kurvenförmige Bewegung machen
 
 
|-
 
|-
 
|komōd || = || bequem, einfach
 
|komōd || = || bequem, einfach
|-
 
|Kondi schindta || = || Kondition trainieren (schinden...) (z. B. für Schirennen)
 
 
|-
 
|-
 
|Katrpillar || = || Raupenfahrzeug (von Caterpillar, Stollenbau, 60er Jahre, Galtür)
 
|Katrpillar || = || Raupenfahrzeug (von Caterpillar, Stollenbau, 60er Jahre, Galtür)
 
|-
 
|-
 
|Knoda || = || Knöchel (Untertal)
 
|Knoda || = || Knöchel (Untertal)
|-
 
|Kukúmmara || = || altes Wort für Gurke (Kukumer, engl. cucumber)
 
 
|-
 
|-
 
|kan Kruch (mia weart) || = || keinen Deut (mehr wert)   
 
|kan Kruch (mia weart) || = || keinen Deut (mehr wert)   
 
|-
 
|-
|Knearschi, Knearscharli || = || neckische Anrede für einen netten Buben oder Burschen (Untertal)
+
|Knearschi, Knearscharli || = || neckische Anrede für einen netten Buben oder Burschen
 
|-
 
|-
|a Kåtzagschpērli || = || Ausdruck für eine dünne Neuschneedecke (vielleicht, weil man darin eine Katzenspur sehen kann)(Kappl)
+
|so kūrt's || = || so wäre es richtig, so müsste es sein  
|-
+
|}
|so kūrt's || = || so wäre es richtig, so müsste es sein
+
 
|-
 
|då kånnsch'di kiachla || = || das kannst du dir abschminken (Untertal)
 
|-
 
|kråbla, kråbbla || = || kriechen (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|kaschtigāla || = ||( jem.) sehr ärgern
 
|}
 
 
 
 
== L ==
 
== L ==
 
{| class = "wikitable sortable"
 
{| class = "wikitable sortable"
Zeile 1.639: Zeile 1.481:
 
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
! scope="col" style="width:250px"|   
 
! scope="col" style="width:250px"|   
 +
 
|-
 
|-
 
|Lāna, Lānastrich || = || Lawine, Lawinenstrich
 
|Lāna, Lānastrich || = || Lawine, Lawinenstrich
|-
 
|Lānagattr || = || Lawinengitter
 
 
|-
 
|-
 
|d'Lāna|| = || die Empore (Obertal), erste Reihe der Empore (Kappl)
 
|d'Lāna|| = || die Empore (Obertal), erste Reihe der Empore (Kappl)
|-
 
|lachla || = || lächeln, (kann auch hinterlistig sein ...)
 
 
|-
 
|-
 
|Lacka || = || Pfütze
 
|Lacka || = || Pfütze
Zeile 1.652: Zeile 1.491:
 
|lugg || = || locker; lauter (nicht sehr gehaltvoll)
 
|lugg || = || locker; lauter (nicht sehr gehaltvoll)
 
|-
 
|-
|låssa; låsch´na / låsch´m / låsch mr o eppas?  || = || lassen; lässt du ihnen / lässt du ihm / lässt du mir auch etwas?
+
|lugg låssa|| = || locker lassen
|-
 
|(nit) lugg låssa|| = || (nicht) locker lassen
 
 
|-
 
|-
 
|z'lugg || = || zu wenig gehaltvoll (gewässerte Milch)  
 
|z'lugg || = || zu wenig gehaltvoll (gewässerte Milch)  
Zeile 1.668: Zeile 1.505:
 
|Laderlig, Laderli || = ||  Person mit schlechten Manieren (Obertal, Untertal)
 
|Laderlig, Laderli || = ||  Person mit schlechten Manieren (Obertal, Untertal)
 
|-  
 
|-  
|Lugatschippl, Lugnr; Lugnari || = ||  Lügner; Lügnerin
+
|Lugnr, Lugnari || = ||  Lügner, Lügnerin
|-
 
|Lalli || = || Einfaltspinsel, tollpatschiger Kerl
 
 
|-  
 
|-  
 
|leitala || = ||  gerne unter Leuten sein; es gut mit den Leuten können
 
|leitala || = ||  gerne unter Leuten sein; es gut mit den Leuten können
Zeile 1.682: Zeile 1.517:
 
|lummeri, lummerig || = || instabil, nicht fest (Untertal, Obertal)
 
|lummeri, lummerig || = || instabil, nicht fest (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
|Luttl || = || Schnuller (Untertal, -> Tschuttl, Obertal)
+
|Luttl || = || Schnuller (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|litzl || = || wenig (alt, Obertal, siehe Englisch: little)
 
|litzl || = || wenig (alt, Obertal, siehe Englisch: little)
|-
 
|lisma || = || stricken (alt) (Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|a Legga, leggna || = || Holzstapel, Holz aufstapeln
 
|a Legga, leggna || = || Holzstapel, Holz aufstapeln
 
|-
 
|-
 
|Långaz || = || Frühjahr
 
|Långaz || = || Frühjahr
|-
 
|Långazbéarg || = || Gegend für die Frühlingsweide (Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|långa; etz långt's mr || = || reichen, genügen; jetzt reicht's mir  
 
|långa; etz långt's mr || = || reichen, genügen; jetzt reicht's mir  
 +
|-
 +
|Lugatschippl || = || Lügner
 
|-
 
|-
 
|a låbs Wåssr|| = || ein lauwarmes Wasser
 
|a låbs Wåssr|| = || ein lauwarmes Wasser
Zeile 1.738: Zeile 1.571:
 
|lausa; umalausa || = || sich (und andere) von Läusen befreien; die Zeit vertrödeln, herumhängen (Untertal)
 
|lausa; umalausa || = || sich (und andere) von Läusen befreien; die Zeit vertrödeln, herumhängen (Untertal)
 
|-  
 
|-  
|(wenn d'Kåtza as'm Haus isch, håba d' Meis) Ludi || = || (wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse) leichtes Spiel (siehe lat. Ludus, das Spiel)
+
|(wenn d'Kåtza as'm Haus isch, håba d' Meis) Lusi || = || (wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse) leichtes Spiel (Variante von Ludi, Untertal)
|-
 
|Lusi || = || Müßiggang (Variante von Ludi, Untertal)
 
 
|-  
 
|-  
 
|leacha; an Leacha  || = || keuchen, schnaufen;  ein schweres Unterfangen, eine nie endenwollende Arbeit
 
|leacha; an Leacha  || = || keuchen, schnaufen;  ein schweres Unterfangen, eine nie endenwollende Arbeit
Zeile 1.752: Zeile 1.583:
 
|loba || = || Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
 
|loba || = || Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
 
|-  
 
|-  
|dr Lobr|| = || einer Machete ähnliches Schneidewerkzeug, das am vorderen Ende gebogen ist (zum Laubschneiden) (Untertal)
+
|dr Lobr|| = || einer Machete ähnliches Werkzeug, dessen Schneide am vorderen Ende gebogen ist (Untertal)
 
|-  
 
|-  
 
|leasla || = || auslosen
 
|leasla || = || auslosen
 
|-  
 
|-  
|a Lābali, Lābala || = || ein rundes flaches Brot (Ez/Mz) (Galtür, im Untertal: Breatla)
+
|a Lābali, Lābala || = || runde flache Brote (Galtür, Untertal: Breatla)
 
|-  
 
|-  
 
|a Ludscherna || = || (alter Ausdruck für) eine Laterne (Luce, it. Licht)
 
|a Ludscherna || = || (alter Ausdruck für) eine Laterne (Luce, it. Licht)
 +
|-
 +
|Långatzbearg || = || Gegend für die Frühlingsweide (Untertal)
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.774: Zeile 1.607:
 
|-
 
|-
 
|māna; gmānt; mānsch/māsch, mānscht || = || meinen; gemeint; meinst du
 
|māna; gmānt; mānsch/māsch, mānscht || = || meinen; gemeint; meinst du
|-
 
|Mascha || = || Kraxe mit einklappbarer Tragfläche (alter Ausdruck, Kappl)
 
 
|-
 
|-
 
|mena || = || mit Rindern fuhrwerken (Untertal)
 
|mena || = || mit Rindern fuhrwerken (Untertal)
Zeile 1.783: Zeile 1.614:
 
|mialig, miali || = || mühsam (Obertal/Untertal)
 
|mialig, miali || = || mühsam (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
|mēga, megat; an Mégata /a Mégati || = || mögen, liebenswert; sympathische Person (m/w)
+
|mega, megat; an Megata /a Megati || = || mögen, liebenswert; sympathische Person (m/w)
 
|-
 
|-
 
|muschpr || = || wohlauf (alter Ausdruck, Obertal)
 
|muschpr || = || wohlauf (alter Ausdruck, Obertal)
Zeile 1.791: Zeile 1.622:
 
|Mugga || = || Mücke
 
|Mugga || = || Mücke
 
|-
 
|-
|an Muggaseckl, (um) a Muggaseckali || = || ein kleines Stück beim Messen, (um) eine Winzigkeit;  auch als leichtes Schimpfwort oder Neckerei verwendet
+
|Muggaseckl || = || Ein kleine Stück (Maßeinheit)
 
|-
 
|-
 
|muttlat || = || stumpf, unförmig  
 
|muttlat || = || stumpf, unförmig  
Zeile 1.809: Zeile 1.640:
 
|mungga || = ||zahnlos kauen
 
|mungga || = ||zahnlos kauen
 
|-
 
|-
|mulfa, murfla || = || undeutlich sprechen
+
|mulfa || = || undeutlich sprechen
 
|-
 
|-
 
|an Mulfr || = || einer, der den Mund nicht aufbringt
 
|an Mulfr || = || einer, der den Mund nicht aufbringt
Zeile 1.839: Zeile 1.670:
 
|mudrig, mudri || = || kränklich (alter Ausdruck; Obertal, Untertal)
 
|mudrig, mudri || = || kränklich (alter Ausdruck; Obertal, Untertal)
 
|-  
 
|-  
|Maigga, Maiggali; Maiggana || = || Mädchen, kleines Mädchen; Mädchen (Mehrzahl) (Galtür)
+
|Maigga, Maiggali; Maiggana || = || Mädchen, kleines Mädchen; Mädchen (Mehrzahl) (Obertal)
 
|-
 
|-
 
|Maiggafittalar || = ||Bub, der gerne bei Mädchen ist (Galtür)
 
|Maiggafittalar || = ||Bub, der gerne bei Mädchen ist (Galtür)
Zeile 1.869: Zeile 1.700:
 
|an Malta || = || Nassschnee, Matsch etc.
 
|an Malta || = || Nassschnee, Matsch etc.
 
|-  
 
|-  
|Mårch, Mårch-Schtā, Mårch-Schtecka|| = || Grenze (zwischen Wiesen und Grundstücken), Grenzstein, Grenzpfosten
+
|Mårch, Mårch-Schtā || = || Grenze (zwischen Wiesen und Grundstücken), Grenzstein
 
|-  
 
|-  
 
|dr Mårch nåch || = || der (Familien-)Ähnlichkeit nach (erkennbare Familien-Zugehörigkeit) (Obertal, Untertal -> Bischtur)
 
|dr Mårch nåch || = || der (Familien-)Ähnlichkeit nach (erkennbare Familien-Zugehörigkeit) (Obertal, Untertal -> Bischtur)
Zeile 1.877: Zeile 1.708:
 
|a Måhdi, a Måhda || = || längere Gras- bzw. Heuansammlung, die beim Mähen / bei der Heuernte entsteht (Untertal, Obertal)
 
|a Måhdi, a Måhda || = || längere Gras- bzw. Heuansammlung, die beim Mähen / bei der Heuernte entsteht (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
|Muntafū || = || Montafon (-> bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ist die Galtürer Mundart dem Montafonerischen sehr ähnlich)
+
|Muntafū || = || Montafon
 
|-  
 
|-  
 
|}
 
|}
Zeile 1.891: Zeile 1.722:
 
|-
 
|-
 
|nacht || = || gestern (Untertal, im Obertal: geschtr)
 
|nacht || = || gestern (Untertal, im Obertal: geschtr)
|-
 
|nåchanånd || = || nacheinander
 
 
|-
 
|-
 
|natīrligrweis || = || natürlicherweise
 
|natīrligrweis || = || natürlicherweise
Zeile 1.907: Zeile 1.736:
 
|-
 
|-
 
|nåchnat, in dr Nēchnat || = || nahe, in der Nähe
 
|nåchnat, in dr Nēchnat || = || nahe, in der Nähe
|-
 
|nechnr || = || näher
 
 
|-
 
|-
 
|nuit || = || nichts
 
|nuit || = || nichts
Zeile 1.915: Zeile 1.742:
 
|-
 
|-
 
|nuit fir unguat || = || nichts für ungut, du musst entschuldigen
 
|nuit fir unguat || = || nichts für ungut, du musst entschuldigen
|-
 
|numma; numma'n'umma (nummanumma) || = || nicht mehr; nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen
 
 
|-
 
|-
 
|niana || = || nirgends
 
|niana || = || nirgends
 
|-
 
|-
 
|niamrd || = || niemand
 
|niamrd || = || niemand
|-
 
|niamia || = || niemehr
 
 
|-
 
|-
 
|Nåtsch || = || Schwein
 
|Nåtsch || = || Schwein
 
|-
 
|-
|Néaßer, Néaßerer || = || Kleinvieh, Hirte für Kleinvieh
+
|Neaßer || = || Kleinvieh
|-
 
|a Nóaß || = || unfruchtbare Ziege
 
 
|-
 
|-
 
|Nåtta || = || verfilzte Stellen im Haar
 
|Nåtta || = || verfilzte Stellen im Haar
Zeile 1.934: Zeile 1.755:
 
|Nåttr || = || Pflückgerät für Moosbeeren (Untertal)
 
|Nåttr || = || Pflückgerät für Moosbeeren (Untertal)
 
|-
 
|-
|Náttaler || = || wenig schmeichelhafter Obertaler Ausdruck für Kappler
+
|Nattaler || = || wenig schmeichelhafter Obertaler Ausdruck für Kappler
 
|-
 
|-
 
|Nåzza || = || untüchtige (verheiratete) Frau; im Obertal auch überempfindliche, gereizte Frauensperson   
 
|Nåzza || = || untüchtige (verheiratete) Frau; im Obertal auch überempfindliche, gereizte Frauensperson   
Zeile 1.942: Zeile 1.763:
 
|Nona || = || Großmutter (Obertal)
 
|Nona || = || Großmutter (Obertal)
 
|-
 
|-
|Nëni || = || Großvater
+
|Neni || = || Großvater
 
|-
 
|-
|nuschta, ummanuschta; du håsch då nuit umma'znuschta || = || kramen, herumkramen; da hast da nichts herumzukramen
+
|nuschta || = || kramen
 
|-
 
|-
 
|Noschter || = || Rosenkranz (Paternoster)
 
|Noschter || = || Rosenkranz (Paternoster)
Zeile 1.956: Zeile 1.777:
 
|neffa || = || schmerzhaft reiben (figga)
 
|neffa || = || schmerzhaft reiben (figga)
 
|-
 
|-
|néata || = || überanstrengt arbeiten
+
|neata || = || überanstrengt arbeiten
 
|-
 
|-
|Neini-Essa, z Neini; neinarla || = || das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)  
+
|Neini-essa, z Neini; neinarla || = || das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)  
 
|-
 
|-
 
|Nåsaputza || = || in der Nase eingetrockneter Rotz
 
|Nåsaputza || = || in der Nase eingetrockneter Rotz
Zeile 1.964: Zeile 1.785:
 
|Nalla || = || Nacken  
 
|Nalla || = || Nacken  
 
|-
 
|-
|Nuddla, Nudla || = || Nudeln (Obertal/Untertal)
+
|narsch, iaz tua nit aso narsch || = || schüchtern, gehemmt; jetzt tu nicht so schüchtern (Untertal)
 
|-
 
|-
|narsch; iaz tua nit aso narsch || = || schüchtern, gehemmt; jetzt tu nicht so schüchtern (Untertal)
+
|noargga, úmanoargga (nåargga) || = || etwas, eine Arbeit (nur) ungeschickt und langsam weiterbringen (Untertal)
 
|-
 
|-
|nóargga, úmanóargga (nåargga) || = || etwas, eine Arbeit (nur) ungeschickt und langsam weiterbringen (Untertal)
+
|an Noargga, a Neargga || = || Negativausdruck für eine Person (mask., fem.), die nichts weiterbringt (Untertal)
 
|-
 
|-
|an Nóargga, a Néargga || = || Negativausdruck für eine Person (mask., fem.), die nichts weiterbringt (Untertal)
+
|numma'n'umma (nummanumma) || = || nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.982: Zeile 1.803:
 
|ō || = || auch
 
|ō || = || auch
 
|-
 
|-
|obadoba / obahoba || = || oben, droben / heroben (je nach Standpunkt); (es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass im Obertal viele Vokale eher kurz, im Untertal gedehnt gesprochen werden)
+
|obadoba, obahoba || = || oben droben/oberhalb (je nach Standpunkt)
 
|-
 
|-
 
|Ōmasa || = || Ameise
 
|Ōmasa || = || Ameise
 
|-
 
|-
|Óaschtara || = || Ostern (zur besseren systematischen Zuordnung wurde der verschliffen ausgesprochene Laut Åa - innerhalb åa - als Oa bzw. oa eingetragen, auch weil er sich zum größten Teil auf hochdeutsche 'O-Wörter' bezieht)
+
|Oaschtara || = || Ostern
 
|-
 
|-
|Óaschtrgåggl || = || Osterei(er)
+
|Oaschtrgåggl || = || Osterei(er)
 
|-
 
|-
 
|Oar, Oarwaschl || = || Ohr
 
|Oar, Oarwaschl || = || Ohr
 
|-
 
|-
|Óarhola || = || Ohrwurm (Insekt)
+
|Oarhola || = || Ohrwurm (Insekt)
 
|-
 
|-
 
|óardali, óardalig || = || ordentlich (Untertal, Obertal)
 
|óardali, óardalig || = || ordentlich (Untertal, Obertal)
Zeile 2.000: Zeile 1.821:
 
|(epparn) óardna || = || (jemanden) zurechtweisen, zur Ordnung rufen
 
|(epparn) óardna || = || (jemanden) zurechtweisen, zur Ordnung rufen
 
|-
 
|-
|Óargla, Éargali || = || Orgel (groß/klein - auch Ziehharmonika)
 
|-
 
am an Oart = irgendwo
 
 
 
|ōmara || = || gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
 
|ōmara || = || gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
 
|-
 
|-
Zeile 2.010: Zeile 1.827:
 
|Ōmrloch || = || neidische Person (hauptsächlich im obigen Zusammenhang)
 
|Ōmrloch || = || neidische Person (hauptsächlich im obigen Zusammenhang)
 
|-
 
|-
|óftramål || = || öfters, manchmal
+
|Ōg, Ōga || = || Auge, Augen
|-
 
|Ōg, Ōga; Ōgaglesr  || = || Auge, Augen; Augengläser, Brille
 
 
|-
 
|-
 
|Ōgweara || = || Augelidentzündung
 
|Ōgweara || = || Augelidentzündung
Zeile 2.040: Zeile 1.855:
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
|Paznáu; Paznáuner/Paznáunari || = || Paznaun (mit den Nachbartälern Montafon, Samnaun und Engadin; die Bezeichnung 'Paznauntal' wurde erst spät kartographisch eingeführt); Einwohner/in des Paznaun
+
|Paznáu; Paznáunr/Paznáunari || = || Paznaun (mit den Nachbartälern Montafon, Samnaun und Engadin; die Bezeichnung 'Paznauntal' wurde erst sehr spät durch einen Kartografen eingeführt); Einwohner/in des Paznaun
 
|-
 
|-
 
|Panna || = || Scheibtruhe
 
|Panna || = || Scheibtruhe
Zeile 2.048: Zeile 1.863:
 
|Påtsch/Påtschgåggl || = || schusselige, ungeschickte Person (.../Untertal)
 
|Påtsch/Påtschgåggl || = || schusselige, ungeschickte Person (.../Untertal)
 
|-
 
|-
|plëschna || = || schlagen, verhauen
+
|pleschna (plöschna) || = || schlagen
|-
 
|pëscha || = || aufdringlich hämmern oder klopfen
 
 
|-
 
|-
|púmpara || = || dumpf pochen
+
|Plundr || = || Werkzeug
 
|-
 
|-
|Pléntalar || = || Südtiroler/Italiener (selten verwendet, von Polenta)
+
|Pléntalr || = || Südtiroler/Italiener (von Polenta)
 
|-
 
|-
 
|Plåcha || = || Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff  
 
|Plåcha || = || Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff  
Zeile 2.064: Zeile 1.877:
 
|pipla || = || über den Durst trinken
 
|pipla || = || über den Durst trinken
 
|-
 
|-
|pléara || = || weinen (siehe franz. pleure, weinen)
+
|pleara || = || weinen (siehe franz. pleure, weinen)
|-
 
|Pléarårsch || = || Kind, das viel weint (auch auf Erwachsene angewendet)
 
 
|-
 
|-
 
|Pflara || = || Schmutzfleck; Kuhfladen (Untertal)
 
|Pflara || = || Schmutzfleck; Kuhfladen (Untertal)
Zeile 2.079: Zeile 1.890:
 
|-
 
|-
 
|Påfr|| = ||  Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
 
|Påfr|| = ||  Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
|-
 
|påppa, ånpåppa || = ||  kleben, ankleben (wird auch vom Schnee gesagt, wenn er auf dem Belag klebt)
 
|-
 
|Påppschnea || = || feuchter Neuschnee, klebriger Frühlingschnee
 
 
|-
 
|-
 
|pfåmpfa|| = ||  mit übervollem Mund kauen; im übertragenen Sinn: nicht wirtschaften können (z. B. in der Küche)  
 
|pfåmpfa|| = ||  mit übervollem Mund kauen; im übertragenen Sinn: nicht wirtschaften können (z. B. in der Küche)  
Zeile 2.119: Zeile 1.926:
 
|-
 
|-
 
|a Pfufarli || = || leichter Schneefall, vernachlässigbarer Neuschneezuwachs (Obertal)
 
|a Pfufarli || = || leichter Schneefall, vernachlässigbarer Neuschneezuwachs (Obertal)
|-
 
|an Pflalli || = ||u. a. ein großer Stein, ev. ein schwerer Mann
 
|-
 
|Prosottr || = || kräftiger, korpulenter Bursche, Mann
 
 
|-
 
|-
 
|platschnåss, pfletschnåss, pfludrnåss, pfletschpfludrnåss || = || durch und durch nass  
 
|platschnåss, pfletschnåss, pfludrnåss, pfletschpfludrnåss || = || durch und durch nass  
Zeile 2.134: Zeile 1.937:
 
|Pudl || = || Fläschchen für Kleinkinder
 
|Pudl || = || Fläschchen für Kleinkinder
 
|-
 
|-
|Pumpl || = || Glaskaraffe
+
|pfiata || = || sich verabschieden
|-
 
|pfiata; i tua mi pfiata || = || sich verabschieden; ich verabschiede mich
 
|-
 
|pfnitta || = || mürrisch sein (alter Ausdruck, Galtür)
 
 
|-
 
|-
 
|(umma)pfurra || = || nervös/hektisch herumsausen
 
|(umma)pfurra || = || nervös/hektisch herumsausen
 
|-
 
|-
|pråschla || = || prasseln (Untertal)
+
|pråschla || = || prasseln  
 
|-
 
|-
|(inni) purrna, inni pudla || = || hineinstopfen  
+
|(inni) purrna, pudla || = || hineinstopfen  
 
|-
 
|-
|Pfëtscha || = || Stauden, Staudengehölz, Latschen
+
|Pfetscha (Pfötscha) || = || Stauden, Staudengehölz, Latschen
 
|-
 
|-
 
|Pfrosla || = || Hagebutten
 
|Pfrosla || = || Hagebutten
Zeile 2.156: Zeile 1.955:
 
|a Pieperli, Pieperla || = || Kücken (Einzahl, Mehrzahl) (Obertal)
 
|a Pieperli, Pieperla || = || Kücken (Einzahl, Mehrzahl) (Obertal)
 
|-
 
|-
|an Piapl, ds Pipali; a pår Piapl, Pipala || = || ein Kücken, einige Kücken (Untertal)
+
|an Piapl, Piapl || = || Kücken (Einzahl, Mehrzahl) (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|an Pietz || = || kleiner Bub
 
|an Pietz || = || kleiner Bub
Zeile 2.164: Zeile 1.963:
 
|an Prunggl || = || misslungener Kuchen (Untertal)
 
|an Prunggl || = || misslungener Kuchen (Untertal)
 
|-
 
|-
|plattla; 's plattla låssa || = || (vorwiegend beim Schifahren) schnell fahren, es schnell sausen lassen 
+
|Pfitzipfeil || = || Pfeil und Bogen
|-
 
|pfitza || = || schnell düsen, huschen
 
 
|-
 
|-
|Pfitzipfeil || = || Pfeil und Bogen
+
|Prosottr || = || kräftiger, korpulenter Bursche, Mann
 
|-
 
|-
 
|Piltsch || = || verfilztes kurzes Gras, früher meist als Einstreu verwendet (Galtür)
 
|Piltsch || = || verfilztes kurzes Gras, früher meist als Einstreu verwendet (Galtür)
Zeile 2.179: Zeile 1.976:
 
|-
 
|-
 
|Pemsl || = || Pinsel
 
|Pemsl || = || Pinsel
 +
|-
 +
|Plearårsch || = || Kind, das viel weint (auch auf Erwachsene angewendet)
 
|-
 
|-
 
|pomprigla || = || Rodeln, wobei mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen eingehakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch bis in die 70er-Jahre praktiziert)
 
|pomprigla || = || Rodeln, wobei mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen eingehakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch bis in die 70er-Jahre praktiziert)
Zeile 2.186: Zeile 1.985:
 
|dr Psåltnr || = || der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
 
|dr Psåltnr || = || der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
 
|-
 
|-
|Plundr (Hawerplundr) || = || Werkzeug (W. für die Heuarbeit), aber auch -> Grempl
+
|pēscha (pöscha) || = || aufdringlich hämmern oder klopfen
 +
|-
 +
|púmpara || = || dumpf pochen
 +
|-
 +
|Plundr (Hawerplunder) || = || Werkzeug (W. für die Heuarbeit), aber auch -> Grempl
 
|-
 
|-
 
|a Plindarli || = || ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug
 
|a Plindarli || = || ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug
|-
 
|an Plō || = || ein Küchenbrett
 
 
|-
 
|-
 
|ds Pfemmatli (geba) || = || das Wenigste, der Rest (aus Geiz nur das Wenigste geben) (Untertal)
 
|ds Pfemmatli (geba) || = || das Wenigste, der Rest (aus Geiz nur das Wenigste geben) (Untertal)
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|pultadick || = || zu dick ( z. B. ein zu dick geratenes Mus); im Leben kann es 'pultadick' kommen
 
|pultadick || = || zu dick ( z. B. ein zu dick geratenes Mus); im Leben kann es 'pultadick' kommen
 
|-
 
|-
|Plaisa, Plais || = || steile Kurzgraswiese zwischen Felsen im oberen Berggelände (Obertal, Untertal, - Plaisa: im Untertal die Mehrzahl, -> auch Blais, Blaisa)
+
|Plaisa, Plais || = || steile Kurzgraswiese zwischen Felsen im oberen Berggelände (Obertal, Untertal, - Plaisa: im Untertal die Mehrzahl)
 
|-
 
|-
 
|Pångert || = || umzäunter Obstgarten, Viehgehege (Untertal)
 
|Pångert || = || umzäunter Obstgarten, Viehgehege (Untertal)
Zeile 2.254: Zeile 2.055:
 
|Recha, recha || = || Heurechen, rechen
 
|Recha, recha || = || Heurechen, rechen
 
|-
 
|-
|rëcha || = || rauchen
+
|rēcha (röcha) || = || rauchen
 
|-
 
|-
 
|Réach, Réachli || = || Reh, Rehlein
 
|Réach, Réachli || = || Reh, Rehlein
Zeile 2.277: Zeile 2.078:
 
|-
 
|-
 
|raffa || = || raufen
 
|raffa || = || raufen
|-
 
|ropfa || = || an den Haaren reißen
 
 
|-
 
|-
 
|raunza, raunzga || = || raunzen (Obertal, Untertal)
 
|raunza, raunzga || = || raunzen (Obertal, Untertal)
Zeile 2.292: Zeile 2.091:
 
|Rōch || = || Rauch
 
|Rōch || = || Rauch
 
|-
 
|-
|Ruschti, Ruschtig || = || Unordnung (alter Ausdruck) (Untertal, Obertal)
+
|Ruschti(g) || = || Unordnung (alter Ausdruck) (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
 
|raß || = || scharf gewürzt, würzig (reifer Käse)
 
|raß || = || scharf gewürzt, würzig (reifer Käse)
Zeile 2.311: Zeile 2.110:
 
|-
 
|-
 
|Riapl || = || Rüpel  
 
|Riapl || = || Rüpel  
|-
 
|Riadli, im Riadla  || = || Weiler, im Weiler (Kappl)
 
 
|-
 
|-
 
|an Rånk || = || eine Biegung, Kurve  
 
|an Rånk || = || eine Biegung, Kurve  
Zeile 2.330: Zeile 2.127:
 
|réara || = || weinen
 
|réara || = || weinen
 
|-
 
|-
|Réarar-Kappali || = || Kapelle am Zeinisjoch, wo die 'Schwabenkinder' verabschiedet wurden (Kinder aus armen Familien des Tiroler Oberlandes, mussten sich über den Sommer als kleine Knechte und Mägde bis zum Beginn des 20. Jh.s im Schwabenland verdingen)
+
|Réararkappali || = || Kapelle am Zeinisjoch, wo die 'Schwabenkinder' verabschiedet wurden (Kinder aus armen Familien des Tiroler Oberlandes, mussten sich über den Sommer als kleine Knechte und Mägde bis zum Beginn des 20. Jh.s im Schwabenland verdingen)
 
|-
 
|-
 
|auf a Rātscherli kēma|| = || für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
 
|auf a Rātscherli kēma|| = || für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
Zeile 2.337: Zeile 2.134:
 
|-
 
|-
 
|Runsa|| = || Rinnsal (alter Ausdruck) (Galtür)
 
|Runsa|| = || Rinnsal (alter Ausdruck) (Galtür)
|-
 
|Rugga|| = || Rücken
 
 
|-
 
|-
 
|rúawa|| = || ruhen, rasten
 
|rúawa|| = || ruhen, rasten
Zeile 2.396: Zeile 2.191:
 
|da Schnaggler håba, schnaggla || = || den Schluckauf haben
 
|da Schnaggler håba, schnaggla || = || den Schluckauf haben
 
|-
 
|-
|Schnaggl || = || Sandalen (Untertal)
+
|Schnaggl || = || Sandalen (spezieller Ausdruck im Untertal)
 
|-
 
|-
 
|schurna || = || mit Appetit essen (Untertal)
 
|schurna || = || mit Appetit essen (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|schnappla|| = || schnibbeln
 
|schnappla|| = || schnibbeln
|-
 
|schnarchla || = || schnarchen
 
 
|-
 
|-
 
|schnåågga|| = || naschen, Süßes genießen
 
|schnåågga|| = || naschen, Süßes genießen
Zeile 2.410: Zeile 2.203:
 
|Schapēsa || = || Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
 
|Schapēsa || = || Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
 
|-
 
|-
|Scharpa, Schiarpa || = || Scherbe(n), (eher schlechtes) Geschirr (Obertal, Untertal)
+
|Schiarpa || = || Scherbe, aber auch ein Tier das schlecht aussieht (Untertal)
|-
 
|Schiarpa || = || auch: ein Tier, das schlecht aussieht (Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|Schnidrli || = || jemand, dem der Rotz aus der Nase hängt; auch: ein schwacher Mensch, ein schwaches Tier (Untertal)
 
|Schnidrli || = || jemand, dem der Rotz aus der Nase hängt; auch: ein schwacher Mensch, ein schwaches Tier (Untertal)
 
|-
 
|-
|Saumåga || = || Saumagen (der Begriff wird auch manchmal für Aschenbecher verwendet)
+
|Saumåga || = || Saumagen, (der Begriff wird auch manchmal für Aschenbecher verwendet)
 
|-
 
|-
|Schneiztuach|| = || Schneuztuch (Untertal: -> Fotzaneatli)
+
|Schneiztuach|| = || Taschentuch (Untertal: Fotzaneatli)
 
|-
 
|-
 
|Sāfa || = || Seife
 
|Sāfa || = || Seife
|-
 
|salt || = || selber
 
|-
 
|an Saltkettna / a Saltkettni || = || eine rückständige Person (m/w Untertal)
 
|-
 
|saltkettnas (Broat) || = || selbstgemachtes, selbsterzeugtes (Brot) (Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|salcha, Salch || = || selchen, Selche
 
|salcha, Salch || = || selchen, Selche
|-
+
|-
 
|sācha || = || pissen
 
|sācha || = || pissen
 
|-   
 
|-   
Zeile 2.446: Zeile 2.231:
 
|Schepsr || = || Werkzeug, mit dem die Rinde eines Baumes entfernt wird
 
|Schepsr || = || Werkzeug, mit dem die Rinde eines Baumes entfernt wird
 
|-
 
|-
|an Schnatli || = || ein von den feinen Zweigen befreiter Ast (-> ausschnatla) (einzeln als Rute verwendet, in größeren Mengen als Feuerholz gesammelt)(Untertal)
+
|an Schnatli || = || ein von den feinen Zweigen befreiter Ast (-> ausschnatla) (einzeln als Rute verwendet, in größeren Mengen als Feuerholz gesammelt)(Untertal)  
|-
 
|an Schóaß || = || ein Schurz
 
 
|-
 
|-
|dr Schpektiv || = || das Fernglas
+
|Schpektiv || = || Fernglas
 
|-
 
|-
 
|schpektivna || = || durch das Fernglas schauen
 
|schpektivna || = || durch das Fernglas schauen
Zeile 2.492: Zeile 2.275:
 
|Schabragga || = || ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
 
|Schabragga || = || ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
 
|-
 
|-
|(an beasa) Schial || = || (schlimme) Schürfwunde
+
|(an beasa) Schial|| = || (schlimme) Schürfwunde
 
|-
 
|-
 
|Schmålzschnitta|| = || Butterbrot
 
|Schmålzschnitta|| = || Butterbrot
Zeile 2.504: Zeile 2.287:
 
|Schalla; Schallali || = || Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
 
|Schalla; Schallali || = || Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
 
|-
 
|-
|wia a Schwei mit'ara Schalla  || = || wie ein Schwein mit einer Glocke: zwei Dinge, die absolut nicht zusammen passen
+
|wia a Schwei mit'ara Schalla  || = || wie ein Schwein mit Schelle: zwei Dinge, die absolut nicht zusammen passen
 
|-
 
|-
|Schalläp || = || (weibliches) Leittier einer Schafherde mit Glocke (Sie bleibt, dem Herdentrieb folgend, zusammen. Es genügt also ein Tier mit Glocke.)
+
|Schalläp || = || (weibliches) Leittier einer Schafherde mit Glocke, (die, dem Herdentrieb folgend, zusammen bleibt - es genügt also ein Tier mit Glocke)
 
|-
 
|-
 
|Schåfseckl || = || großer Dummkopf
 
|Schåfseckl || = || großer Dummkopf
Zeile 2.525: Zeile 2.308:
 
|-
 
|-
 
|sis guat? || = || geht`s gut? alles in Ordnung? (Galtür)
 
|sis guat? || = || geht`s gut? alles in Ordnung? (Galtür)
|-
 
|sis kenn'i kan|| = || sonst kenne ich keinen
 
|-
 
|sibni || = || sieben, sieben Uhr
 
 
|-
 
|-
 
|scho, schua || = || schon (Obertal, Untertal)
 
|scho, schua || = || schon (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|Sånna (Sånni) Klås || = || Sankt Nikolaus, Nikolaus-Fest
+
|Sånna (Sånni) Klås || = || Sankt Nikolaus (Fest)
 
|-
 
|-
 
|Schtā || = || Stein
 
|Schtā || = || Stein
 
|-
 
|-
|Schtāschlegl || = || Steinschlegel
+
|Schtrëb; schtrëba  || = || Streu, Einstreu; einstreuen
 
|-
 
|-
|Schtrëb; schtrëba  || = || Streu, Einstreu; einstreuen
+
|Schtrëb kråtza || = || im Wald Tannennadeln als Einstreu zusammenkratzen
 
|-
 
|-
|Schtrëb kråtza || = || im Wald Tannennadeln als Einstreu zusammenkratzen (Untertal)
+
|Schtāschlegl || = || Steinschlegel
 
|-
 
|-
 
|schtickl || = || steil
 
|schtickl || = || steil
Zeile 2.578: Zeile 2.357:
 
|schlifara, schliefara || = || rutschen, gleiten (Obertal, Untertal)  
 
|schlifara, schliefara || = || rutschen, gleiten (Obertal, Untertal)  
 
|-
 
|-
|schlifarig, schliefari || = || rutschig (Obertal, Untertal)
+
|schlifarig, schliefari || = || rutschig (Obertal, Untertal)  
|-
 
|schtifti; hålt di schtifti  || = || unauffällig, ruhig; gib eine Ruhe (Kappl)
 
 
|-
 
|-
 
|satza/sockla/sockna; seckla || = || springen, schnell laufen (Obertal; Untertal)  
 
|satza/sockla/sockna; seckla || = || springen, schnell laufen (Obertal; Untertal)  
Zeile 2.598: Zeile 2.375:
 
|sirfla || = || schlürfen
 
|sirfla || = || schlürfen
 
|-
 
|-
|schperza; eppern schperzna || = || Fußtritte austeilen; jemandem einen Fußtritt verpassen
+
|schperza || = || Fußtritte verpassen
 
|-
 
|-
 
|Suirali || = || schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
 
|Suirali || = || schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
Zeile 2.618: Zeile 2.395:
 
|an Sir håba || = || schlechte Laune haben
 
|an Sir håba || = || schlechte Laune haben
 
|-
 
|-
|schpúttara || = || (eine Art) spucken (sprühend)
+
|schpúttara || = || (eine Art) spucken
 
|-
 
|-
 
|schpura || = || eine Spur (z.B. im Schnee) ziehen, vorgeben; gehorchen
 
|schpura || = || eine Spur (z.B. im Schnee) ziehen, vorgeben; gehorchen
 
|-
 
|-
|Schpiagl || = || Spiegel
+
|schelcha || = || (aus)schimpfen  
|-
 
|schpiaglhall || = || sehr hell, klar (der Himmel am Morgen)
 
|-
 
|schëlcha || = || (aus)schimpfen  
 
 
|-
 
|-
 
|Schleidr || = || Rausch  
 
|Schleidr || = || Rausch  
 
|-
 
|-
|schtéarahåglvoll || = || sternhagelvoll, total betrunken
+
|schtearahåglvoll || = || sternhagelvoll, total betrunken
 
|-
 
|-
 
|Schlemilch || = || Buttermilch
 
|Schlemilch || = || Buttermilch
Zeile 2.636: Zeile 2.409:
 
|Schrånz || = || Riss (in der Hose)
 
|Schrånz || = || Riss (in der Hose)
 
|-
 
|-
|(ausnånd-)(off-) schrenza || = || (auseinander-)(auf-) reißen (Textilien)
+
|(ausnånd)(off) schrenza || = || (auseinander)(auf) reißen (Textilien)
|-
 
|Schpårz, schpërza || = || Tritt, treten (einen Tritt verpassen)
 
 
|-
 
|-
 
|Schnåll, schnella || = || (lauter) Knall, knallen
 
|Schnåll, schnella || = || (lauter) Knall, knallen
 
|-
 
|-
 
|Schwartli, Schwartlig || = || Brett mit Rinde, Anschnitt vom Stamm; früher leicht abfälliger Ausdruck für alte Schi (Untertal, Obertal)
 
|Schwartli, Schwartlig || = || Brett mit Rinde, Anschnitt vom Stamm; früher leicht abfälliger Ausdruck für alte Schi (Untertal, Obertal)
|-
 
|an Schwettr || = || eine Weste
 
 
|-
 
|-
 
|Schāta || = || dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
 
|Schāta || = || dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
Zeile 2.660: Zeile 2.429:
 
|an Schwick || = || ein Moment
 
|an Schwick || = || ein Moment
 
|-
 
|-
|Schéarm, Schéaram || = || kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
+
|Schearm, Schearam || = || kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
 
|-
 
|-
 
|Schteiper || = || stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
 
|Schteiper || = || stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
Zeile 2.666: Zeile 2.435:
 
|schteipara  || = || abstützen (mit einer Holzstange)
 
|schteipara  || = || abstützen (mit einer Holzstange)
 
|-
 
|-
|schpëra || = || dehnen
+
|schpēra || = || dehnen
|-
 
|schpira || = || spüren
 
 
|-
 
|-
 
|schtrebla || = || sich leicht rutschend nach vorne mühen
 
|schtrebla || = || sich leicht rutschend nach vorne mühen
Zeile 2.676: Zeile 2.443:
 
|scherga || = || etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
 
|scherga || = || etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
 
|-
 
|-
|Scherg-Åff || = || Person, die verpetzt
+
|SchergÅff || = || Person, die verpetzt
 
|-
 
|-
 
|Schlåppoari || = || Person mit nicht allzu vorteilhaftem Aussehen
 
|Schlåppoari || = || Person mit nicht allzu vorteilhaftem Aussehen
Zeile 2.683: Zeile 2.450:
 
|-
 
|-
 
|Schpinnawetta || = || Spinnwebe
 
|Schpinnawetta || = || Spinnwebe
 +
|-
 +
|Scharpa, Schiarpa || = || Scherbe(n), (eher schlechtes) Geschirr (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Schnittlig, Schnittli || = || Schnittlauch (Obertal, Untertal)
 
|Schnittlig, Schnittli || = || Schnittlauch (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|a gsalchti/gsëlchti Suppa || = || Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
+
|a gsalchti/gselchti Suppa || = || Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
 
|-
 
|-
 
|Schmarrggl || = || Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
 
|Schmarrggl || = || Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
 
|-
 
|-
|Schwettr || = || gestrickte Jacke mit Knöpfen (z.B.)
+
|Schwetter || = || gestrickte Jacke mit Knöpfen (z.B.)
|-
 
|Schtibbli, Schtībli || = || kleine Stube (Obertal, Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|schperza|| = || treten, Tritte austeilen
 
|schperza|| = || treten, Tritte austeilen
Zeile 2.714: Zeile 2.481:
 
|(inni)seckla|| = || hineinreißen
 
|(inni)seckla|| = || hineinreißen
 
|-
 
|-
|(auchi/aui/åi/ånni/inni/außi) seckla, (...) sockla  || = || schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal, Obertal)
+
|(aui/åi/ånni/inni/außi) seckla, (...) sockla  || = || schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal, Obertal)
|-
 
|Schrepfer|| = || der letzte Platz beim Schirennen
 
 
|-
 
|-
 
|Schelfa || = || Schale (von Erdäpfeln, Gemüse, Obst)
 
|Schelfa || = || Schale (von Erdäpfeln, Gemüse, Obst)
Zeile 2.724: Zeile 2.489:
 
|dr Schissl || = || Gerät zum Einschießen des Brotes in den Backofen (Untertal)
 
|dr Schissl || = || Gerät zum Einschießen des Brotes in den Backofen (Untertal)
 
|-
 
|-
|a Schissla || = || eine Schüssel
+
|an Saltkettna / a Saltkettni || = || eine rückständige Person (m/w Untertal)
 +
|-
 +
|saltkettnas (Broat) || = || selbstgemachtes, selbsterzeugtes (Brot) (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Schārwegga|| = || Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln  
 
|Schārwegga|| = || Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln  
Zeile 2.738: Zeile 2.505:
 
|Schtricka || = || aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden  
 
|Schtricka || = || aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden  
 
|-
 
|-
|Schpola || = || Hartholzteil, an dem zwei „Schpluanza” in der Mitte befestigt sind (bei Heu- oder Holzseilen). Auch bei einer Schtricka verwendet (Untertal, Obertal)
+
|Schpola, Schpåla || = || Hartholzteil, an dem zwei „Schpluanza” in der Mitte befestigt sind (bei Heu- oder Holzseilen). Auch bei einer Schtricka verwendet (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|a Schpuala || = || eine Spule
 
|-
 
|-
|a Schpúala || = || eine Spule
+
|Schpårz|| = || Fußtritt
 
|-
 
|-
 
|Schtruza|| = || wurstähnliches Gebilde (Kappl)
 
|Schtruza|| = || wurstähnliches Gebilde (Kappl)
Zeile 2.764: Zeile 2.533:
 
|(an Widdr) schnella  || = || (einen Widder) kastrieren
 
|(an Widdr) schnella  || = || (einen Widder) kastrieren
 
|-
 
|-
|Schpō || = || Span, Holzspan
+
|Schpō || = || Holzspan
 
|-
 
|-
 
|schira (inschira, vrschira) || = || Holz auf das Feuer nachlegen (einfeuern, verfeuern)
 
|schira (inschira, vrschira) || = || Holz auf das Feuer nachlegen (einfeuern, verfeuern)
Zeile 2.772: Zeile 2.541:
 
|schinaggla || = || arbeiten
 
|schinaggla || = || arbeiten
 
|-
 
|-
|schtickla (-> nainarla)|| = || zu Neune essen (See)
+
|schtickla || = || neuneessen (See)
 
|-
 
|-
 
|schpeisa || = || die Kommunion einnehmen  
 
|schpeisa || = || die Kommunion einnehmen  
Zeile 2.780: Zeile 2.549:
 
|schrepfa || = || bremsen
 
|schrepfa || = || bremsen
 
|-
 
|-
|seggiara || = || necken, sekkieren
+
|seggiara || = || necken, seckieren
 
|-
 
|-
 
|Schpielbuaba || = || die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’, auf Gruppenfotos "verewigt".
 
|Schpielbuaba || = || die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’, auf Gruppenfotos "verewigt".
Zeile 2.796: Zeile 2.565:
 
|schmiarggla  || = || schmirgeln
 
|schmiarggla  || = || schmirgeln
 
|-
 
|-
|schtrigla || = || striegeln
+
|bam Sea  || = || in See (beim See)
|-
 
|schtrebbla|| = || (mit den Füßen sich anstrengend) scharren, ohne vom Fleck zu kommen,
 
|-
 
|bam Sea  || = || in See (Ort) (beim See)
 
 
|-
 
|-
 
|Schnåpfa  || = || Vorarlberger
 
|Schnåpfa  || = || Vorarlberger
Zeile 2.806: Zeile 2.571:
 
|es suidat || = || es (das Wasser) kocht
 
|es suidat || = || es (das Wasser) kocht
 
|-
 
|-
|Schrofa || = || großer, steiler Fels (z. B. auch in einer Bergflanke)
+
|Schrofa || = || großer, steiler Fels (in einer Bergflanke)
|-
 
|Schrofamulli || = || Übername, bezogen auf den Ortsteil Schrofa in Ischgl
 
 
|-
 
|-
 
|Schata || = || Holzabfälle, die beim Hobeln anfallen
 
|Schata || = || Holzabfälle, die beim Hobeln anfallen
|-
 
|schtocka; ga schtocka gia || = || Wurzeln ausgraben; Wurzeln ausgraben gehen
 
 
|-
 
|-
 
|a Schnata || = || eine (große) Menge (Untertal)  
 
|a Schnata || = || eine (große) Menge (Untertal)  
Zeile 2.828: Zeile 2.589:
 
|a Schlutta || = || ein zu weites Kleidungsstück (Untertal)
 
|a Schlutta || = || ein zu weites Kleidungsstück (Untertal)
 
|-
 
|-
|Schallringa|| = || Riemen der Kuhschelle
+
|mi(t)'m Schtåtliga || = || mit dem Staatlichen (dem Postauto) (frühere Bezeichnung)
|-
 
|dr Schtåtlig, mi(t)'m Schtåtliga || = || das staatliche Postauto, mit dem Staatlichen (ältere Bezeichnung)
 
|-
 
|Schrofamulli|| = || grobe Person (Ischgl, leitet sich vom Ortsteil Schrofa her)
 
|-
 
|a Schtigritznata|| = || behelfsmäßiges, nicht vertrauenswürdiges Gerüst (Untertal)
 
|-
 
|Schnadrhipfla|| = ||  kleine Gstanzeln, vorgeführt beim Hāngarta, bei Hochzeiten, bei lustigen Zusammenkünften. (Sie waren auf meist auf Ereignisse oder Personen gemünzt.)
 
|-
 
|Schualfråtza|| = ||  (heute etwas grob klingender Ausdruck für) Schulkinder
 
|-
 
|in Senkl schtella || = ||  in den Senkel stellen, eine scharfe Rüge erteilen
 
|-
 
|schtantipé || = ||  stante pede, sofort
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 2.852: Zeile 2.599:
 
! scope="col" style="width:250px"|   
 
! scope="col" style="width:250px"|   
 
|-
 
|-
|tagga, es taggat || = || klopfen, es klopft (z. B. auch eine schmerzhafte Stelle am Körper)
+
|tagga, es taggat || = || klopfen, es klopft (z. B. auch eine schmerzhafte Stelle am Körper)  
|-
 
|(es tuat) tāgala || = || es wird Tag
 
 
|-
 
|-
 
|trëba; es håt'am jå schua amål trëbat; es tuat am Rega trëba|| = || drohen (Obertal und Untertal) (bei wiederholtem riskanten Verhalten:) es hat ihm ja schon einmal gedroht (...ein Unglück) (Untertal); es droht Regen (Galtür)   
 
|trëba; es håt'am jå schua amål trëbat; es tuat am Rega trëba|| = || drohen (Obertal und Untertal) (bei wiederholtem riskanten Verhalten:) es hat ihm ja schon einmal gedroht (...ein Unglück) (Untertal); es droht Regen (Galtür)   
Zeile 2.866: Zeile 2.611:
 
|Triėl || = || Verunstaltung (z. B. Herpes) an der Lippe (alter Ausdruck)
 
|Triėl || = || Verunstaltung (z. B. Herpes) an der Lippe (alter Ausdruck)
 
|-
 
|-
|an Tråck || = || 'voluminöse' (allermeist weibliche) Person mit etwas schroffem Wesen (eher affällig verwendet) auch: Murmeltierweibchen
+
|an Tråck || = || Murmeltierweibchen, 'voluminöse' (allermeist weibliche) Person mit übellaunigen, schroffem Wesen  
 
|-
 
|-
 
|Truja, Gaß-Truja || = || Viehweg, Ziegenpfad (Untertal)
 
|Truja, Gaß-Truja || = || Viehweg, Ziegenpfad (Untertal)
Zeile 2.878: Zeile 2.623:
 
|Tschaggali || = || Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
 
|Tschaggali || = || Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
 
|-
 
|-
|Tåchtla; Tusla || = || leichter Schlag auf den Kopf; leichte Ohrfeige
+
|Tåchtla, Tusla || = || leichte Ohrfeige
 
|-
 
|-
 
|ds Tallr || = || der Teller
 
|ds Tallr || = || der Teller
|-
 
|a Tallarli, di Tallarla || = || ein Tellerchen, die Tellerchen
 
 
|-
 
|-
 
|Thāya, Tāja || = || Alphütte
 
|Thāya, Tāja || = || Alphütte
Zeile 2.890: Zeile 2.633:
 
|trimmsli, trimmslig || = || schwindlig (Untertal, Obertal)
 
|trimmsli, trimmslig || = || schwindlig (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
|Trimmsler || = || unbeherrschter, unfähiger Mensch
+
|Trimmsler, Tōschl, Toschi || = || unbeherrschter, unfähiger Mensch
 
|-
 
|-
|Tërcher || = || Tunichtgut, verkommener Mensch (ohne Umgangsformen)  
+
|Tercher || = || Tunichtgut, verkommener Mensch (ohne Umgangsformen)  
 
|-
 
|-
 
|Tōschl, Toschi || = ||Dummkopf
 
|Tōschl, Toschi || = ||Dummkopf
Zeile 2.925: Zeile 2.668:
 
|-
 
|-
 
|des tret nuit|| = || das trägt nichts (bringt keinen Gewinn)
 
|des tret nuit|| = || das trägt nichts (bringt keinen Gewinn)
|-
 
|i treit mi nit; treitasch di nit? || = || ich würde mich nicht trauen; würdest du dich nicht trauen?
 
 
|-
 
|-
 
|tribaliara || = || zur Schnelligkeit antreiben, Druck machen
 
|tribaliara || = || zur Schnelligkeit antreiben, Druck machen
Zeile 2.934: Zeile 2.675:
 
|Tschuttl || = || Schnuller (Obertal)
 
|Tschuttl || = || Schnuller (Obertal)
 
|-
 
|-
|a Tuta || = || Tute, Tröte, primitives Blasinstrument (auf dem Jahrmarkt erwerbbar)
+
|an Tschop, Tschëp; ga tschopa gia || = || Laubgehölzbündel, für die Ziegenfütterung im Winter, (Mz.); ebendiese herrichten (Untertal)
|-
 
|an Tschop, Tschëp; ga tschopa gia || = || Laubgehölzbündel, für die Ziegenfütterung im Winter, (Mz.); ebendiese herrichten gehen (Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|tschëpa|| = || disziplinieren mit Hilfe von Ruten(bündel) (Untertal)
 
|tschëpa|| = || disziplinieren mit Hilfe von Ruten(bündel) (Untertal)
Zeile 2.968: Zeile 2.707:
 
|tō, i hånn's tō || = || getan, ich habe es getan
 
|tō, i hånn's tō || = || getan, ich habe es getan
 
|-
 
|-
|tātig, tāti || = || geschmeidig, biegsam (Obertal selten, Untertal)
+
|tati, tatig || = || geschmeidig (Untertal, Obertalalter Ausdruck)
 
|-
 
|-
 
|taischla || = || tauschen
 
|taischla || = || tauschen
Zeile 2.982: Zeile 2.721:
 
|tschalawánggat || = || verzogen, unförmig, schief (in erster Linie auf Gang oder Haltung einer Person bezogen)
 
|tschalawánggat || = || verzogen, unförmig, schief (in erster Linie auf Gang oder Haltung einer Person bezogen)
 
|-
 
|-
|dr Tschigg || = || der Kautabak
+
|Tschigg || = || Kautabak
 
|-
 
|-
 
|Tschugglett || = || riesige Schwerlasttransporter (beim Stollenbau der 60er Jahre im Einsatz, Galtür)
 
|Tschugglett || = || riesige Schwerlasttransporter (beim Stollenbau der 60er Jahre im Einsatz, Galtür)
 
|-
 
|-
|an Tanngga || = || ein zäher Brei
+
|Tangga || = || zäher Brei
 
|-
 
|-
|a Trutta || = || hexenartiges Wesen, das im Traum auf einem sitzt; ein nicht allzu böse gemeinter Schimpfausdruck für eine junge erwachsene Frau (Kappl)
+
|Trutta || = || hexenartiges Wesen, das im Traum auf einem sitzt; ein nicht allzu böse gemeinter Schimpfausdruck für eine junge erwachsene Frau (Kappl)
|-
 
|a Turta || = || ein (feiner) Kuchen, Torte
 
 
|-
 
|-
 
|an Trotzl || = || eine kleine Menge, Rest von z.B. Essen (Untertal)
 
|an Trotzl || = || eine kleine Menge, Rest von z.B. Essen (Untertal)
 
|-
 
|-
|trotzla, ummatrotzla  || = || verschütten (kleinere Mengen von Flüssigem) (Untertal) (Obertal -> vrtrettla)
+
|trotzla, ummatrotzla  || = || verschütten (kleinere Mengen von Flüssigem) (Untertal) (-> vrtrettla)  
|-
 
|Treibkibl || = || Gerät zur Buttererzeugung (auch -> Zuichkibl)  
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 3.006: Zeile 2.741:
 
! scope="col" style="width:250px"|   
 
! scope="col" style="width:250px"|   
 
|-
 
|-
|úmfåhra || = || umherziehen, (jugendliche Spezifizierung: von Bar zu Bar ziehen)   
+
|umfåhra || = || umherziehen, (jugendliche Spezifizierung: von Bar zu Bar ziehen)   
 
|-
 
|-
|Úmfåhrbesa || = || Person, die viel von Bar zu Bar zieht (moderne Prägung, Ischgl)
+
|Umfåhrbesa || = || Person, die viel von Bar zu Bar zieht (zeitgenössische Prägung)
 
|-
 
|-
|úmmegat || = || unbeliebt, unsympathisch
+
|ummegat || = || unbeliebt, unsympathisch
 
|-
 
|-
|úmmear || = || unverschämt
+
|ummear || = || unverschämt
 
|-
 
|-
|úmmeari Rass || = || unverschämte Person
+
|ummeari Rass || = || unverschämte Person
 
|-
 
|-
|umasís, umasínsch || = || umsonst
+
|umasis, umasinsch || = || umsonst
 
|-
 
|-
|(si) umalisna || = || (sich) umhören, herumhören
+
|Umgång || = || Prozession
 
|-
 
|-
|Úmgång || = || Prozession
+
|umlåssa; ds Wettr låt um || = || ändern, wechseln; das Wetter wechselt (eher in Verbindung von gut zu schlecht)
 
|-
 
|-
|úmlåssa; ds Wettr låt um || = || ändern, wechseln; das Wetter wechselt (eher in Verbindung von gut zu schlecht)  
+
|ungwarlig, ungwarli || = || unsicher (im Sinne von gefährlich) (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|úngwarlig, úngwarli || = || unsicher (im Sinne von gefährlich) (Obertal, Untertal)
+
|untadunta, untadunna || = || ganz unten (Untertal, Obertal)
|-
 
|untadúnta, untadúnna || = || ganz unten (Untertal, Obertal)
 
 
|-
 
|-
 
|untanånni || = || unten hinüber
 
|untanånni || = || unten hinüber
 
|-
 
|-
|untanínni || = || unten hinein
+
|untaninni || = || unten hinein
 
|-
 
|-
 
|untanåi || = || (weiter) nach unten
 
|untanåi || = || (weiter) nach unten
 
|-
 
|-
|untanúui, untanúßi || = || unten rauf, unten hinaus
+
|untanaui, untanaußi || = || unten rauf, unten hinaus
|-
 
|untrhaltlig/unterhaltli || = || unterhaltsam, gesprächig
 
 
|-
 
|-
 
|(nit) umma || = || (nicht) da, hier
 
|(nit) umma || = || (nicht) da, hier
Zeile 3.046: Zeile 2.777:
 
|ummadúmmtia; wås tuasch'n asō ummadúmm? || = || umständlich herumtun; was tust du denn so herum?
 
|ummadúmmtia; wås tuasch'n asō ummadúmm? || = || umständlich herumtun; was tust du denn so herum?
 
|-
 
|-
|ummadúmmpassa miaßa || = || herumwarten müssen
+
|ummanårrna || = || ineffizient, nicht rationell arbeiten (ev. aus Desinteresse oder Faulheit)(Untertal)
|-
 
|úmmanårrna || = || ineffizient, nicht rationell arbeiten (ev. aus Desinteresse oder Faulheit)(Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|Umbréll || = || (veraltet für) Regenschirm
 
|Umbréll || = || (veraltet für) Regenschirm
 
|-
 
|-
|únglebtli || = || unglaublich, unglaubhaft (Untertal)
+
|unglebtli || = || unglaublich, unglaubhaft (Untertal)
 
|}
 
|}
  
Zeile 3.066: Zeile 2.795:
 
|vóarnacht, vóargeschtr || = || vorgestern (Untertal, Obertal)
 
|vóarnacht, vóargeschtr || = || vorgestern (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
|vóarna || = || vorne
+
|vóarna|| = || vorne
|-
 
|vóarig, vóari || = || vorher, gerade eben (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|virri, virrwerts || = || nach vorne, vorwärts
 
|-
 
|eppas virra/vircha hola|| = || etwas hervor holen (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|voarhússa, voardússa || = || vor dem Haus (gesehen von heraußen, von herinnen)
 
 
|-
 
|-
 
|vrschtia, vrschteasch? || = || verstehen, verstehst du?
 
|vrschtia, vrschteasch? || = || verstehen, verstehst du?
 
|-
 
|-
 
|vrscherga || = || verraten
 
|vrscherga || = || verraten
|-
 
|si vrkråbla || = || sich verkriechen, verstecken
 
 
|-
 
|-
 
|vrtscheppara || = || verkaufen, verramschen
 
|vrtscheppara || = || verkaufen, verramschen
Zeile 3.089: Zeile 2.808:
 
|-
 
|-
 
|varittlat || = || verrückt
 
|varittlat || = || verrückt
|-
 
|(a Kind tuat) vrittala || = || ein Kind ist anhaltend zornig, trotzig, ("verrückt")
 
 
|-
 
|-
 
|nit vrputza kenna || = || nicht ausstehen, ertragen können
 
|nit vrputza kenna || = || nicht ausstehen, ertragen können
Zeile 3.097: Zeile 2.814:
 
|-
 
|-
 
|vrzua || = || mit der Zeit, dann
 
|vrzua || = || mit der Zeit, dann
|-
 
|vrneart || = || ungeduldig, nervös (Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|vrhōnapipla || = || verarschen
 
|vrhōnapipla || = || verarschen
Zeile 3.104: Zeile 2.819:
 
|vrhōnaßa || = || traktieren, ausschließen (mobben unter Kindern, seltener angewandt bei Erwachsenen)
 
|vrhōnaßa || = || traktieren, ausschließen (mobben unter Kindern, seltener angewandt bei Erwachsenen)
 
|-
 
|-
|vrgulårscha || = || zum Narren halten, durch den Kakao ziehen, hänseln
+
|vrgáttara; epparn zu eppas vrgáttara || = || nötigen, zwingen; jemanden zu etwas nötigen, jemanden unfreiwillig (zu einer Arbeit) heranziehen  
|-
 
|vrwandtla/t || = || (aus der Spur, aus einem Arbeitsprozess) verweisen/verwiesen
 
|-
 
|vrgáttara; epparn zu eppas vrgáttara || = || nötigen, zwingen; jemanden zu etwas nötigen, jemanden unfreiwillig (zu einer Arbeit) heranziehen
 
|-
 
|vrlocha || = || vergraben (Tierkadaver)
 
|-
 
|vrfuira || = || verfeuern (in erster Linie Brennmaterialien)
 
|-
 
|vrschira || = || verbrennen (was nicht unbedingt in den Ofen gehört)
 
 
|-
 
|-
 
|vrmåladeit; vrmåladeita Krippl || = || verflucht (von lateinisch maledictum); verfluchter Krüppel (alter, äußerst derber Schimpfname z. B. auch für ein ungezogenes Kind) (das Gegenteil: gebenedeit, v. lat. benedicere, preisen, lobpreisen)
 
|vrmåladeit; vrmåladeita Krippl || = || verflucht (von lateinisch maledictum); verfluchter Krüppel (alter, äußerst derber Schimpfname z. B. auch für ein ungezogenes Kind) (das Gegenteil: gebenedeit, v. lat. benedicere, preisen, lobpreisen)
Zeile 3.124: Zeile 2.829:
 
|Vettr || = || Onkel
 
|Vettr || = || Onkel
 
|-
 
|-
|vrkhålta || = || verräumen, aufbewahren
+
|vrkålta || = || verräumen, aufbewahren
 
|-
 
|-
 
|vrwéarfa; d'Kua håt vrwoarfa || = || verwerfen; die Kuh hatte eine Totgeburt   
 
|vrwéarfa; d'Kua håt vrwoarfa || = || verwerfen; die Kuh hatte eine Totgeburt   
Zeile 3.134: Zeile 2.839:
 
|si vrgåggla || = || sich verrennen, in ein Chaos geraten
 
|si vrgåggla || = || sich verrennen, in ein Chaos geraten
 
|-
 
|-
|si vrhåschpla || = || sich verreden, in Verwirrung geraten (von haspeln, an/mit der Haspel arbeiten bzw. dabei einen Fehler machen)
+
|si vrhaschpla || = || sich verreden, in Verwirrung geraten (von haspeln, an/mit der Haspel arbeiten bzw. dabei einen Fehler machen)
 
|-
 
|-
 
|vrtrettla || = || vergießen aus Unachtsamkeit
 
|vrtrettla || = || vergießen aus Unachtsamkeit
Zeile 3.152: Zeile 2.857:
 
|vrloara, vrloara sei|| = || verloren, verloren sein (geistig, im Alter)
 
|vrloara, vrloara sei|| = || verloren, verloren sein (geistig, im Alter)
 
|-
 
|-
|vrāzacht; nu vrazachti || = || selten, vereinzelt; nur wenige
+
|vrāzacht || = || ganz selten, vereinzelt
 
|-
 
|-
 
|es isch vrgold gånga || = || ein Geschäft hat sich nicht gelohnt, eine Unternehmung ist den Bach hinunter gegangen (Untertal)               
 
|es isch vrgold gånga || = || ein Geschäft hat sich nicht gelohnt, eine Unternehmung ist den Bach hinunter gegangen (Untertal)               
 
|-
 
|-
 
|vrgalt's Gott(s) tausamåla || = || (vergelte es Gott tausendemale): Ausdruck tiefster Dankbarkeit (einfacher: galt's Gott)     
 
|vrgalt's Gott(s) tausamåla || = || (vergelte es Gott tausendemale): Ausdruck tiefster Dankbarkeit (einfacher: galt's Gott)     
 +
|-
 +
|voarhussa, voardussa || = || vor dem Haus (gesehen von heraußen, von herinnen)
 
|}
 
|}
  
Zeile 3.190: Zeile 2.897:
 
|Wéartig, Wéarchtig; Wéarchti || = || Werktag (Obertal; Untertal)
 
|Wéartig, Wéarchtig; Wéarchti || = || Werktag (Obertal; Untertal)
 
|-
 
|-
|Wéartiggwånd, Wéarchtigwånd || = || Werktagskleidung (Obertal, Untertal)
+
|Wéartiggwånd (Wéarchtiggwånd), Wéarchtigwånd || = || Werktagskleidung (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|Wål || = || Waal, Entwässerungsrinne in feuchten Wiesen, auch Bewässerungsrinne
+
|Wål || = || Entwässerungsrinne in feuchten Wiesen, auch Bewässerungsrinne
 
|-
 
|-
 
|Wåsa || = || Grasnarbe, Wasen (auch ein Stück davon)
 
|Wåsa || = || Grasnarbe, Wasen (auch ein Stück davon)
Zeile 3.211: Zeile 2.918:
 
|-
 
|-
 
|wetza || = || (das Messer) wetzen, schnell laufen
 
|wetza || = || (das Messer) wetzen, schnell laufen
|-
 
|a Wildigi håba || = || große Furcht oder Abneigung haben
 
 
|-
 
|-
 
|wuarla, es wuarlat || = || in Unruhe sein (Wunde, seelisch)
 
|wuarla, es wuarlat || = || in Unruhe sein (Wunde, seelisch)
Zeile 3.231: Zeile 2.936:
 
|-
 
|-
 
|wisla || = || winseln
 
|wisla || = || winseln
|-
 
|wetza  || = || wetzen; schnell laufen
 
|-
 
|Wetzschtā || = || Wetzstein
 
 
|-
 
|-
 
|heind windtat's, es tuat windta || = || heute weht der Wind, es weht der Wind
 
|heind windtat's, es tuat windta || = || heute weht der Wind, es weht der Wind
 
|-
 
|-
|wiach || = || fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat oder das Gras üppig wächst)
+
|wiach || = || fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat oder das Gras üppig wächst
 
|-
 
|-
|wiati, wiatig || = || wütend, erzürnt (Untertal/Obertal)
+
|Wuramenta || = || Murmeltier (Obertal)  
|-
 
|Wuramenta || = || Murmeltier (Variante von Furamenta, Galtür; rätoromanisch: marmotta, muntanella)  
 
 
|-
 
|-
 
|wéllaweg || = || sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
 
|wéllaweg || = || sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
Zeile 3.264: Zeile 2.963:
 
|an Wegga Broat || = || ein Wecken Brot
 
|an Wegga Broat || = || ein Wecken Brot
 
|-
 
|-
|weißgrintat || = || weiß-, grauhaarig (-> Grint: Kopf)
+
|weißgrintat || = || weiß-, grauhaarig (-> Grint)
 
|-
 
|-
 
|wūsara (umawūsara) || = || hastig werken (herumwerken)
 
|wūsara (umawūsara) || = || hastig werken (herumwerken)
Zeile 3.274: Zeile 2.973:
 
|Wiedergiana || = || Lymphknoten (alter Ausdruck nach Schulrätin Anna Kathrein)
 
|Wiedergiana || = || Lymphknoten (alter Ausdruck nach Schulrätin Anna Kathrein)
 
|-
 
|-
|Wēgnoargga || = || Eidechse (Galtür); jemand, der am Weg nicht weiter kommt, sich langsam fortbewegt (Untertal)
+
|Wēgnoargga|| = || Eidechse (Galtür); jemand der am Weg nicht weiter kommt, sich langsam fortbewegt (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Wåldhōmr || = || Hammer für die Besitz-Markierung von zu fällenden Bäumen
 
|Wåldhōmr || = || Hammer für die Besitz-Markierung von zu fällenden Bäumen
|-
 
|di Walscha || = || die Welschen , die Italiener (heute eher abwertend)
 
 
|}
 
|}
  
 
== X ==
 
== X ==
 
 
== Y ==
 
== Y ==
  
Zeile 3.295: Zeile 2.991:
 
|(vo) z'intrigscht (bis) z'ebrigscht || = || (von) ganz unten (bis) ganz oben  
 
|(vo) z'intrigscht (bis) z'ebrigscht || = || (von) ganz unten (bis) ganz oben  
 
|-  
 
|-  
|Zóara, Zéara || = || Zorn, wiederholter Zorn
+
|Zoara || = || Zorn
|-
 
|an Zóarapinggl || = || ein zorniger Mensch
 
 
|-  
 
|-  
|zéarnala|| = || vor Zorn außer sich sein (z. B. Kinder im Trotzalter)
+
|an Zoarapinggl || = || ein zorniger Mensch
 
|-  
 
|-  
|a Zånna zaga || = || eine Grimasse zeigen (jemandem)
+
|zéarala|| = || vor Zorn außer sich sein (z. B. Kinder im Trotzalter)
 
|-
 
|-
 
|Zāchr|| = || Tränen
 
|Zāchr|| = || Tränen
Zeile 3.307: Zeile 3.001:
 
|Zāgr|| = || Zeiger
 
|Zāgr|| = || Zeiger
 
|-
 
|-
|zāga|| = || zeigen
+
|Zau-Schprissl, dirr wia an Z.|| = || Zaunsprossen (aus Holz), dürr wie ein Z.  
|-
 
|Zåft || = || Bauchgrippe (Untertal)
 
|-
 
|Zauschprissl, dirr wia an Z.|| = || Zaunsprossen (aus Holz), dürr wie ein Z.  
 
 
|-
 
|-
 
|Zåggla; Zågglr|| = || abgerissene Kleidung; Mann mit abgerissener Kleidung
 
|Zåggla; Zågglr|| = || abgerissene Kleidung; Mann mit abgerissener Kleidung
Zeile 3.321: Zeile 3.011:
 
|Zīschtig || = || Dienstag (Obertal)
 
|Zīschtig || = || Dienstag (Obertal)
 
|-
 
|-
|ziadrweil || = || immer wieder einmal (Untertal)
+
|ziadrweil || = || immer wieder einmal
 
|-
 
|-
 
|zalwånder; a Schtuck zalwånder (wegwearts) gia || = || zu zweit; ein Stück zusammen (denselben Weg) gehen
 
|zalwånder; a Schtuck zalwånder (wegwearts) gia || = || zu zweit; ein Stück zusammen (denselben Weg) gehen
Zeile 3.329: Zeile 3.019:
 
|Zwindla || = || Zwillinge (altes Wort)
 
|Zwindla || = || Zwillinge (altes Wort)
 
|-
 
|-
|Zepī || = || Zepin, pickelartiges Gerät zum Ziehen von Holzstämmen
+
|Zepī || = || Zepin, pickelartiges Holzgerät zum Ziehen
 
|-
 
|-
 
|zeppla || = || (einen schweren Baum) mit Hilfe der Hebelwirkung eines Zepins weiterbewegen   
 
|zeppla || = || (einen schweren Baum) mit Hilfe der Hebelwirkung eines Zepins weiterbewegen   
Zeile 3.343: Zeile 3.033:
 
|zinzla, zinddla || = || zündeln (Obertal, Untertal)
 
|zinzla, zinddla || = || zündeln (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|zigla, aufzigla || = || züchten, aufziehen (Vieh)
+
|(es tuat) zinngala || = || es herrscht eine unangenehme Kälte (in einem Raum z.B.)
|-
 
|(es tuat) zínngala || = || es herrscht eine unangenehme Kälte (in einem Raum z.B.)
 
|-
 
|si zrschprånza || = || sich verausgeben
 
 
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|-
 
|Ziacha (Bettziacha, Polschtrziacha) || = || Stoffüberzug (Bett-, Polsterüberzug)
 
|Ziacha (Bettziacha, Polschtrziacha) || = || Stoffüberzug (Bett-, Polsterüberzug)
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|Ziweba|| = || Zibeben (Rosinen)
 
|Ziweba|| = || Zibeben (Rosinen)
 
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|zízzalaweis, zízzalisweis || = || kleinweise
+
|zizzalaweis, zizzalisweis || = || kleinweise
 
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|-
 
|Zaufa|| = || Johannisbeeren (Untertal)
 
|Zaufa|| = || Johannisbeeren (Untertal)
Zeile 3.361: Zeile 3.047:
 
|Zeacha, Zeachakas || = || Zehen, Zehenkäse
 
|Zeacha, Zeachakas || = || Zehen, Zehenkäse
 
|-
 
|-
|zeachala|| = || auf den Zehen stehen
+
|Ziachoargla || = || Ziehharmonika
|-
 
|Ziachóargla || = || Ziehharmonika
 
|-
 
|zúachi, zúacha; epparm zuachi schliafa || = || hinzu, herbei; jemandem mit bestimmten Absichten nahe rücken, auch: sich einschmeicheln
 
 
|-
 
|-
|zúachigia|| = || herangehen, hingehen (zu jemandem)
+
|zuachi; epparm zuachi schliafa || = || hinzu, herbei; jemandem mit bestimmten Absichten nahe rücken, auch: sich einschmeicheln
 
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|-
|zarra/zërra || = || zerren (Obertal/Untertal)
+
|zarra  || = || zerren
 
|-
 
|-
|zangga, zånnga|| = || schwer ziehen (Obertal, Untertal)
+
|zangga, zånnga || = || schwer ziehen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|zāma  || = || zusammen
 
|zāma  || = || zusammen
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|Zugscheit || = || ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen)
 
|Zugscheit || = || ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen)
 
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|Zuichkibl || = || Gerät zur Buttererzeugung (auch -> Treibkibl), (z.B. auch verwendet im Himalaya) (Untertal)     
+
|Zuichkibl Treibkibl || = || Gerät zur Buttererzeugung, (z.B. auch verwendet im Himalaya) (Untertal)     
 
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|zuatati || = || aufdringlich (älterer Ausdruck, Untertal)
 
|zuatati || = || aufdringlich (älterer Ausdruck, Untertal)
 
|-
 
|-
|zunuitinuit (zu nuitinuit) || = || zu nichts zu gebrauchen (auf eine Person bezogen) (Untertal)
+
|zunuitinuit (zu nuit i nuit) || = || zu nichts zu gebrauchen (auf eine Person bezogen) (Untertal)
 
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|-
 
|zifara, umazifara || = || pressieren, herumfuhrwerken
 
|zifara, umazifara || = || pressieren, herumfuhrwerken
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|Zigr || = || Frischkäse (von der Alm), den man oft zuhause speziell nachreifen ließ
 
|Zigr || = || Frischkäse (von der Alm), den man oft zuhause speziell nachreifen ließ
 
|-
 
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|z'Gåltira || = || zu, in Galtür
+
|z'Gåltira || = || in Galtür
 
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|-
 
|Zō || = || Schweinestall, Gehege für Kleinvieh innerhalb des Stalls
 
|Zō || = || Schweinestall, Gehege für Kleinvieh innerhalb des Stalls
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|zruggǻi/åchi, zruggaui/auchi, zruggínni, zruggaußi || = || wieder hinab, hinauf, hinein, hinaus (Obertal/Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|zuzzla, zūzla || = || saugen (Obertal, Untertal)
 
|zuzzla, zūzla || = || saugen (Obertal, Untertal)
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|mit Zuig und Såcha || = || mit allem, was man tragen kann
 

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