Wörterbuch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus paznaunerisch.at
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 1.370: Zeile 1.370:
 
|-
 
|-
 
|Roadbettlar || = || sich abwechselnde, von Haus zu Haus wandernde Bettler. Diese soziale Einrichtung gab es bis Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre (Untertal).
 
|Roadbettlar || = || sich abwechselnde, von Haus zu Haus wandernde Bettler. Diese soziale Einrichtung gab es bis Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre (Untertal).
 +
|}
 +
 +
 +
 +
== S ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 +
|-
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 +
|-
 +
|(eppas zum) schnaggla|| = || (etwas zu) schnabulieren
 +
|-
 +
|da Schnaggl/Schnaggler håba, schnaggla || = || den Schluckauf haben
 +
|-
 +
|Schnaggl || = || Sandalen (spezieller Ausdruck im Untertal)
 +
|-
 +
|schnågga|| = || naschen, Süßes genießen
 +
|-
 +
|Schapēsa || = || Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
 +
|- 
 +
|Sāchtascha || = || (abfällig für) jüngere Person weibl. Geschlechts
 +
|- 
 +
|an Sāch || = || ein Dreck, etwas Ungutes, eine ungute Situation
 +
|-
 +
|sācha || = || pissen
 +
 +
|-
 +
|Schepsr || = || mit dem Werkzeug wird die Rinde eines Baumes entfernt 
 +
|-
 +
|Spektiv || = || Spektiv und Fernglas
 +
|-
 +
|spektivna || = || durch ein Fernglas schauen
 +
|-
 +
|Schneaflocka (Gåltirer Paia) || = || Schneeflocken (scherzhaft: "Galtürer Bienen")
 +
|-
 +
|Sāfa|| = || Seife
 +
|-
 +
|an Santi, siba Santi || = || ein Zentimeter, sieben Zentimeter
 +
|-
 +
|d'Sunna || = || die Sonne
 +
|-
 +
|schuich|| = || schüchtern
 +
|-
 +
|sall|| = || das
 +
|-
 +
|sall woll|| = || so ist es, bzw: da hast du recht!
 +
|-
 +
|Schibli(g) || = || Kaminwurze
 +
|-
 +
|Scharmitzl || = || kleine Papiertasche, Tüte
 +
|-
 +
|Schabragga || = || ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
 +
|-
 +
|(an beasa) Schial|| = || (schlimme) Schürfwunde
 +
|-
 +
|Schmålzschnitta|| = || Butterbrot (Untertal)
 +
|-
 +
|Sēgasa || = || Sense
 +
|-
 +
|Singasla, Singasa || = || (kleinere, hell) klingende Glocke, Fahrradglocke
 +
|-
 +
|singasla || = || bimmeln, klingeln
 +
|-
 +
|Schalla; Schallali || = || Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
 +
|-
 +
|Schåfseckl || = || großer Dummkopf
 +
|-
 +
|schneiba || = || schneien
 +
|-
 +
|Schlåsamlana || = || Nassschneelawine
 +
|-
 +
|Schlåppa || = || Ohrfeige
 +
|-
 +
|Schloarga || = || grober Ausdruck für (schlechte, abgenützte) Schuhe, manchmal auch humorvolle Bezeichnung
 +
|-
 +
|Schnearfer || = || Rucksack
 +
|-
 +
|sinsch/sisch/sis || = || sonst
 +
|-
 +
|Sånna Klås || = || Sankt Nikolaus (Fest)
 +
|-
 +
|Schtā || = || Stein
 +
|-
 +
|Schtāschlegl || = || Steinschlegel
 +
|-
 +
|schtickl || = || steil
 +
|-
 +
|schtrawanza || = || herumstreunen
 +
|-
 +
|Schtob || = || Staub
 +
|-
 +
|Schtoblana || = || Staublawine
 +
|-
 +
|schtarrig, schtarri || = || ungelenkig
 +
|-
 +
|schtårrna || = || fest werden (Untertal)
 +
|-
 +
|a Schtuck / a Schtickli || = || ein Stück / ein Stücklein
 +
|-
 +
|Sultanina || = || Sultaninen, Rosinen
 +
|-
 +
|an Sumser, a Sumsa, sumsa || = || Jammerer (m/w), jammern
 +
|-
 +
|Sugali || = || Lämmlein, auch: anhängliche Person
 +
|-
 +
|Sugl || = || Fichtenzapfen (Gal.)
 +
|-
 +
|Schtåfl || = || Platz vor Almställen
 +
|-
 +
|Schnåtta || = || Rille, Rinne
 +
|-
 +
|an Schluff, Schliff || = || Engstelle(n)
 +
|-
 +
|schliafa (innischliafa) || = || schlüpfen, hineinschlüpfen
 +
|-
 +
|schlifara || = || rutschen, gleiten
 +
|-
 +
|sockla, satza || = || schnell laufen (Obertal, -> seckla: Untertal), springen
 +
|-
 +
|schtingla || = || stürzen (beim Schifahren z. B.)
 +
|-
 +
|schtira || = || stochern
 +
|-
 +
|schtirgga || = || trödeln
 +
|-
 +
|schnitzla || = || schnitzen
 +
|-
 +
|sirfla || = || schlürfen
 +
|-
 +
|Suirali || = || schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
 +
|-
 +
|Scheara || = || Kruste (auf Pfannenboden beim Muskochen)
 +
|-
 +
|Schtreb || = || Einstreu für den Stall
 +
|-
 +
|Schobb || = || Murmeltierbau
 +
|-
 +
|an Sir håba || = || schlechte Laune haben
 +
|-
 +
|schputtara || = || (eine Art) spucken
 +
|-
 +
|schelcha || = || (aus)schimpfen,
 +
|-
 +
|Schleidr || = || Rausch
 +
|-
 +
|Schlemilch || = || Buttermilch
 +
|-
 +
|Schrånz || = || Riss (in der Hose)
 +
|-
 +
|Schwartli(g) || = || Brett mit Rinde
 +
|-
 +
|Schata || = || dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
 +
|-
 +
|Såga || = || Säge, Sägewerk
 +
|-
 +
|sevl; sevl geara || = || soviel; wirklich gerne
 +
|-
 +
|Schwilch || = || verschlagener, unguter Typ
 +
|-
 +
|an Schwick || = || ein Moment
 +
|-
 +
|Schearm, Schearam || = || kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
 +
|-
 +
|Schtaiper || = || stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
 +
|-
 +
|schtaipara  || = || abstützen
 +
|-
 +
|schpēra || = || dehnen
 +
|-
 +
|schtrebla || = || sich leicht rutschend nach vorne mühen
 +
|-
 +
|schprenga || = || sprengen, aber auch: (Wasser, Weihwasser) spritzen
 +
|-
 +
|scherga || = || etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
 +
|-
 +
|Schergåff || = || Person, die verpetzt
 +
|-
 +
|Schnittli(g) || = || Schnittlauch
 +
|-
 +
|a gsalchti/gselchti Suppa || = || Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
 +
|-
 +
|Schmarggl || = || Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
 +
|-
 +
|schperza|| = || treten, Tritte austeilen
 +
|-
 +
|suzga|| = || Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
 +
|-
 +
|silva (vrsilvat) || = || (altes Wort für) weinen, (verweint) (Gal.)
 +
|-
 +
|d'Schandi || = || Gendarmen, Gendarmerie (heute Polizei), (Kinderspiel: Raibr und Schandi)
 +
|-
 +
|Schmitta || = || Schmiedewerkstätte
 +
|-
 +
|Schuachtr || = || Schuster
 +
|-
 +
|schuacha || = || mit großem Appetit essen (Obertal)
 +
|-
 +
|(uma)schuacha || = || unterwegs sein (mit Mädchen z. B.)
 +
|-
 +
|(inni)seckla|| = || hineinreißen
 +
|-
 +
|(aui/åi/åni/inni/außi) seckla  || = || schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal)
 +
|-
 +
|Schelfa || = || Schale (von Erdapfel, Gemüse, Obst)
 +
|-
 +
|Schelfalar, Schelfaneardepfl || = || in der Schale gekochte Kartoffel
 +
|-
 +
|dr Schissl || = || Gerät zum Einschießen des Brotes in den Backofen (Untertal)
 +
|-
 +
|an Saltkettna / a Saltkettni || = || eine rückständige Person (Untertal)
 +
|-
 +
|saltkettnas (Brot) || = || selbstgemacht, selbsterzeugt (Untertal)
 +
|-
 +
|a Schtricka || = || aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden (Untertal)
 +
|-
 +
|Schārwegga|| = || Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln (Untertal)
 +
|-
 +
|schindta, an Schindtr || = || schwer arbeiten;  Schwerarbeiter (der sich nichts ersparen will, auch aus Geiz)
 +
|-
 +
|schindti(g) || = || geizig
 +
|-
 +
|schpeisa || = || zur Kommunion gehen
 +
|-
 +
|Schpluanza  || = || ein Strang, oder zwei bzw. mehrere Stränge von verflochtenen Seilen, Drähten oder Zweigen (Untertal)
 +
|-
 +
|Schpola || = || Hartholzteil, an dem die zwei „Spluanza” eines Heuseiles in der Mitte befestigt sind. Auch bei der -> Stricka verwendet (bei dieser aber am Seilbeginn festgemacht). Beide Spola-Arten unterscheiden sich in deren Konstruktion grundlegend. (Untertal)
 +
|-
 +
|Schåchtla,  Schachtali  || = || Schachtel, Schächtelchen
 +
|-
 +
|an Schlåfgsundta, a Schlåfgsundti || = || Erwachsener (m/w), der geistig nie mitkommt (Untertal)
 +
|-
 +
|Schpuala || = || eine Spule
 +
|-
 +
|Solchapfeifa  || = || eine aus einem Weidezweig hergestellte Pfeife; durch Verschieben der Rindenhülle lässt sich der Ton variieren. (Untertal)
 +
|-
 +
|dr Sall || = || Jener
 +
|-
 +
|Schpeibtrucha  || = || eine kleine, mit Sägespänen gefüllte Holzkiste, in welche die Männer Kautabaksaft spuckten
 +
|-
 +
|schårf || = || (auch für) salzig
 +
|-
 +
|schmecka  || = || riechen, schmecken
 +
|-
 +
|Schpō || = || Holzspan
 +
|-
 +
|schira || = || Holz auf das Feuer nachlegen
 +
|-
 +
|Schirhānggl || = || Feuerhaken
 +
|-
 +
|schinaggla || = || arbeiten
 +
|-
 +
|Schpielbuaba || = || die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’. Auf Gruppenfotos verewigt (Untertal)
 +
|-
 +
|Silveschtr-Bettneschtr || = || Person, die von allen in einem Haus am Silvestertag als letzte aus dem Bett kommt
 +
|-
 +
|sektisch  || = || gereizt
 +
|-
 +
|schpleißi(g)  || = || schlampig verarbeitet, hergestellt
 +
|-
 +
|schmezla  || = || schmunzeln (Untertal)
 +
|-
 +
|schmarggala  || = || schlecht riechen (bei Personen durch mangelnde Hygiene)
 
|}
 
|}
  

Version vom 12. Mai 2013, 17:52 Uhr

Hier befindet sich das eigentliche Wörterbuch, um das sich dieses Wiki dreht!

Inhaltsverzeichnis

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


A

ās = eins
Ār = Einer, aber auch: Eier
dr A / di A = der/die Eine (aber auch der / die Andere)
dr / di Ǻndr, di Ǻndara = der / die Andere, die Anderen
an'etligi = einige
alā = allein
atāl = ein Teil davon, teilweise
āgatli(g) = eigentlich
(da Rā) åb = (die steile Wiese, den Rain) hinunter/hinab
åchi/åi = hinunter
auchi/aui = hinauf
ållbot/ållabot (amål) = hin und wieder
a tiabat / a siabat amål = manchmal
amheba = jetzt, schließlich/endlich
an'Agana, an'Agani = eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
außnadussa, außnahussa = draußen, heraußen (abhängig von Standort)
auifiga = hinaufgehen (einen Abhang), (lokal)Untertal
aufriegla, eppas = aufschütteln, einen alten Streitfall aufwärmen
ånni = hinüber
ånnitrandrla = hinüberpurzeln/stürzen
ålli/ålwi = immer (Untertal/Obertal)
d 'Wiesa isch åpr = auf der Wiese liegt kein Schnee mehr
(aus)åpara = der Schnee schmilzt
(aus)antara = hänseln
amea = früher
åbkema = verschwinden, aufgelassen werden (Bräuche)
Arbas = Erbse (Untertal)
Ǻlpa = Alpe, Alm
alfi = elf
årscha = trödeln (Untertal)
aganitzi = eigennützig, eigensinnig (Untertal)
Achkatzli / Achhearali = Eichhörnchen
ånriafa = (telefonisch) anrufen
Agna = (alter Ausdruck für) Fichtennadeln
Ǻziga = Weideflächen oberhalb der Wiesen
Abórt = (alter Name für) Klosett
dr Auflegr = Gerät, um das ungebackene Brot auf den -> Schissl zu befördern (Untertal)
dr Ausfåsser = eine nach vorne offene Kiste aus Holz (heute auch andere Materialien) mit vertikalem Stiel zum Einkehren von Schmutz (Untertal)
aufhåschpla = aufwickeln, vor allem Wolle
(eparm eppas) aufheba = einer Person, etwas längst Verjährtes (von Vorfahren, Verwandten), ein Unrecht, etwas Peinliches in einer Auseinandersetzung vorwerfen (Untertal)
åbroda = abwechseln; Beispiel: verarmte Personen, die ->'Roadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen (Untertal)

B

= Bein, Knochen
a bānarni Wiesa = (aus einem Reim:) eine beinerne Wiese (Fiedhof)
bleara (pleara) = weinen (siehe franz. pleure, weinen)
brilla = (brüllend) weinen
blecha = bezahlen
Bloascha = Erbsen (Untertal)
a biz/bissli = ein wenig
Bichl = steile Wiese, kleiner Abhang, Unebenheit in der Wiese
Buscherli, Buischerli = kleines Kalb (Galtür/Kappl)
blåb = blau
blåbi Stā = besonders harte Steine (Bachsteine, Galtür)
båmbschti(g) = aufgedunsen
Brinta (Printa) = Nebel bei typischem kaltem Westwetter, speziell im Obertal
Budl/Budali = gebauchtes Glasbehältnis für Schnaps
Brauch = Erika, Heidekraut
Beatsch = Eber
bisala, brunza, bachala = 'Wasser' lassen
Bittgång, bittgia = ehemalige Prozession im Frühsommer, von Galtür bzw. Kappl nach Ischgl, bittgehen
Betleita = Das Läuten zum Kirchengebet
Bischlstock = Blumenstock
Bischtur = Körpergestalt/Körpersprache, die Gesamterscheinung eines Menschen... (Kinder und Erwachsene): die ganze 'Bischtur' erinnert an... (Untertal)
Bajazzl = Spassvogel, Clown
es tuat brantala = es riecht nach Rauch; auch: es hat eine Hitze
Birschti(g) = Heu von den Hochwiesen
Bintltråga = das Tragen eines Heubündels (von steilen, entlegenen Wiesen zum 'Pilla')
Bugglkraxa = Traggestell für auf dem Rücken getragene schwere Lasten (Säumer)
Bugglkoarb = geflochtener Tragkorb
Bockschlitta = kurzer Schlitten zum Holztransport
bållna = Ballspielen
Barāber, barābara = (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
buggla = schwer arbeiten
buggalaggna = ein Kind am Rücken, auf den Schultern tragen
Blaisa = steile Grasfläche im Felsgelände
Budi = baufällige Hütte
Buxi, buxni = schief, verdreht (im Wind) gewachsener Baum (dient als Brennholz); aber es kann auch ein Balken oder Brett 'buxni' sein; übertragen: eine zähe, starke Person ist 'buxni'. (Untertal)
Broatgråmmla = Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
ds'Bånd = obere Grenzlinie eines Berghanges, oberer Sichthorizont
bisa = (ein Rind, eine Viehherde) geht durch (beim Treiben)
Båra = Barren in Viehställen mit Anbindehaltung
a Båchata = vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
boachtloas = körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos (Untertal)
Biascht = die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes (Untertal)
an Biaschkoch = im Backrohr gebackenes Gericht aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal)
Bissgurra = meistens auf eine weibliche Personen bezogen: übelgelaunte Person
Beschti = liebevolle neckische Bezeichnung für ein spaßiges, gewitztes Mädchen/eine Frau (Untertal)
beitla = beuteln
bluia = jemanden verdreschen (Untertal)
Birschta = Bürste
Brema, Bremsa; Brumsa = Bremse (beißende Fliege) (Obertal; Untertal)
Beißwurm = (meist) Kreuzotter (Obertal)

C

D

dscholdara = herumstreifen (Kinder), vagabundieren
dschudara = vom Wasser: heraus/hervorströmen
Dåmpf = Rausch
Dolba = Dummkopf
Dschoapa = Jacke (auch Tschoapa)
dinna = drinnen
dussa = draußen
doba, drobdoba = droben, ganz/weiter oben, darüber
dunna, dunta = drunten
dahām = zuhause
drlāda = langweilen, nerven, (von etwas) genug haben
darlādli = langweilig (Kappl)
Drumm, Drimmli = Stück, Stücklein
drui = drei (Uhr) (Kappl)
dengla = (Sense) dengeln
depfa = derber (männlicher) Ausdruck für Beischlaf haben
dr'tēpa = verwirren, beleidigen
dr'tåttarat = erschrocken, eingeschüchtert
dr'glickna = auf den Geschmack kommen, entdecken,
dr'heba = aushalten
dr'henga = festsitzen, nicht mehr weiterkommen (trotz großer Anstrengung)
dscheggat = gescheckt (z. B. Vieh)
disma = dämmern (abends) (-> grābala)
dschearfa = schlurfend gehen
Dschoggla = Pommel, Quaste (Mütze)
Dilla = Dachboden
Donschtig = Donnerstag (Galtür)
dischgariara = diskutieren
dischbatōbma = gescheit reden (Untertal)
drwirga, (a)sall kannt in gråd drwirga = erwürgen, ich könnte ihn geradezu…
driachta = dick werden: gemeint ist die Leibesfülle (Untertal)
drlēga = bequem, faul (Untertal)



E

Ēs = Sie, ehrerbietige Anrede für ältere Personen (heute weniger gebräuchlich)
Enzner = Enzianschnaps (aus der Wurzel des 'gelben' Enzian, große Tradition in Galtür)
Ērti(g) = Dienstag
eppas = etwas
eppa (scho/schua) = wahrscheinlich (schon)
etzdenn = bald
etzamål = unlängst
(im) Earnascht / earnascht / earnaschtli(g) = (im) Ernst / ernst / ernstlich
esa (ösa) = gären (unter anderem Gärprozess in der Backvorbereitung)
Empr = eine Kanne aus Holz (Untertal)



F

Fangga = unordentliches 'Weibats', Frauenzimmer (z. B. in Bezug auf unaufgeräumte Wohnräume)
Frendi, d'Frenda = (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
frittala = zornig außer sich sein (Kind)
Flecka = dickes Brett
Furamenta, Wuramenta = Murmeltier
feart, feard = letztes Jahr
es figgat = es reibt (in den Schuhen); etwas nervt
Fella = Zwiebel (Untertal)
flåcka = liegen
fretta = schuften, rackern
fernsehluaga = fernsehen (Ausdruck aus der Anfangszeit des Fernsehens im Tal)
Fåhrbesa = ständig umherziehender Mensch
Fetza = Rausch, hohes Tempo, Fetzen, Fünfer (schlechteste Schulnote)
Fidli = Gesäß
fimfi = fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
Furka, Firgali = Joch, kleines Joch
Flona = ausgeflocktes Eiweiß, entsteht beim Butterschmalz auslassen
Flangga = großes Stück (Speck)
Futzali = kleines Stück (Papier)
Finanzer = Grenzwachbeamter (früher in den Zollhäusern, Feind der Schmuggler)
Fearla = nur aus Kufen und Querleisten bestehender Schlitten zum Heuziehen im Winter
Fuadr; Fuadr ståmpfa = Heuladung (früher von Hand aufgeladen); die Heuladung feststampfen (zur Zeit des händischen Aufladens)
fuggara (ummafuggara) = (umständlich) herumwerken (Untertal)
Firti = Schurz (Untertal)
Fergg (Förgg) = schwere, unförmige Last (-> Zocha, Bintl) (Untertal)
hintr dr Fergg aufstia = wenn etwas aussichtslos zu bewerkstelligen ist, den Kürzeren ziehen. Kommt vom Heuziehen, denn nicht selten hat es einen Heuzieher „innigfressa” (unter dem -> Zocha) ...oder auch vom Bintltråga, wenn man den ‚Bintl nit drpåckt’ hat aufzuheben (Untertal)
fressa = etwas gelingt nicht, von einer Last überfahren werden (Untertal)
a Ferggata (Förggata), fergga = die Tätigkeit des ... (Untertal)
Flumsi = Dummkopf (Untertal)
Flonasiadr = ein ‚Låhmsiadr’, aber noch etwas rückständiger, langsamer (Untertal)
Fuiartuifl = einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
Fråzza = (wenig liebevoll für ungezogene) Kinder
fuarwearchna = herumarbeiten und sich dabei abmühen
fuxpassa = meist in einer ‚Fuxpasshitta’ dem Fuchs auflauern, um an dessen Fell zu gelangen...
Fugamilch = (in der Zentrifuge) entrahmte Milch

G

gwest, i bin gwest = (typisch paznaunerisch) gewesen, ich bin gewesen (alemannisch: i bin gsi),
(wohl) gāch = (ziemlich) schnell
(aui/åni/åi/hea/stia/hocka-) glåt = (hinauf/hinüber/hinunter/heran/stehen/sitzen-) gelassen; betrifft vielerlei Tätigkeiten; Liebespartner_innen werden gelegentlich stehen und im schlimmsten Fall sitzen gelassen
g'lāpat = (vom Essen) übrig gelassen
Grint = Kopf
Gritta = Schritt (zwischen den Beinen); sehr breitbeiniger, gestreckter Stand
Gintscha = Beule (am Kopf)
gwārli(g) = vorsichtig
gwārma = aufwärmen
Gnaggwascha/watscha = ein Schlag ins Genick
Giggalar = Hahn
Gåggl, Gåggali = Ei
Gång = Hausgang, Flur
Guggr = Fernglas
Gwēr = Gewehr
geal = gelb
geagga; Geaggata = würgen (zum Erbrechen); Erbrochenes (Untertal)
gulpa = etwas trinken (alkoholisch) (Untertal)
gulårscha = (meistens verwendet man umma...) langsames herumhantieren, sich verzetteln; aber auch ver..., wenn jemand nervös ist, etwas nicht erwarten kann (Untertal)
gleim = eng
Grumpara = Erdapfel (Grundbirne)
Gealriaba = Gelbe Rübe/Karotte
Gmias = Gemüse
Gårta, Gārta = Garten, Gärten
Gruipa = Knorpel, Grammeln
gselchti/gsalchti Suppa = (alter Name für) Rollgerstensuppe mit Speck (-> Praiasuppa) (Untertal/Obertal)
Gsei = Unrat, auch Gestrüpp (im Wald)
Granta = Preiselbeere(n)
grantna, in d'Granta gia, ga grantna gia = Preiselbeeren ernten, ...gehen
an Grant håba, grantig sei = schlechte Laune haben
Guz = Süßigkeiten
Gotta = Taufpatin (Obertal)
Getti = Taufpate (Obertal)
Guxa = heftiger Schneesturm (typischer Walserausdruck)
Gawinta = Schneewechte
Gawintahupfa = das Hüpfen durch Schneewechten, beliebt bei Kindern
Gilla = Jauche/Gülle
Gillaloch = Jauchengrube
gillna = Jauche/Gülle ausfahren
Gas, Gasschalla = Ziege, Ziegenglocke
gripfa = kneifen, zwicken
Grålla, Gralla, Grallali = Rosenkranzperle(n), Kügelchen
grållna = Rosenkranz beten oder den Rosenkranz nur bewegen
Glåscht = entzündliche Augenirritation durch starke Sonnenstrahlung
Greggala = Körnchen in den Augenwinkeln
a Gsatzli = Spruch (zum Aufsagen), kurzes Gebet
Gånda = Steinhalde, Geröll
grameila = wiederkauen
gumpa = übermütig springen und laufen (Vieh)
gåltig = noch nicht trächtig (Jungrind)
Gåltviech = Jungvieh (vor der Geschlechtsreife)
Glumpat, Grempl = überflüssiges Zeug, Gerümpel
Glichter; ds gånz G. vom; am Glichter nåch = Ähnlichkeit; das ganze Aussehen von; der Ähnlichkeit nach
Gufl = Felsvorsprung
Gezifr = Kleinvieh
Gmāndt = Gemeinde
Gratza, Gragga = kleine dürre Zweige
Gratzali = kleines, dünnes Mädchen
gizzla = kitzeln
Gråtta, Grattali = schlechtes, kleines Auto
Grotta = Schubkarre (Untertal)
(uma)gågla, gånggla = gestikulieren (Obertal/Untertal)
(åi)gågla = (hinunter)kugeln
es tuat grabala = es dämmert (Morgengrauen)
gniagala = genug haben
glanggla, glanggla låssa = lose herabhängen, es locker nehmen
an Glanggler = einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
gwāngga, a Gwānggerli = seufzen (Kind), Seufzerchen
der tuat ka Gwānggerli mia = der tut kein Seufzerchen mehr...
gåscha = mit dem Kopf zusammenstoßen (Hornvieh)
Geggalar = übergenauer Mensch
giggla = neugierig Auschau halten
grutzga, grutschga = leicht knarrend quietschen
Gfrierlig = gefrorener Kuhfladen (Galtür)
a Gflamli = kleines, zartes, blasses Mädchen (Untertal)
guldig / guldi, a Guldali = putzig (Ober-/Untertal), putziges Kind
a Glatter = (von -> lattara) loses, schlecht fixiertes Zeug
a Gschlatter = (oft absichsichtlich) schlampig zusammengerührte halbflüssige Masse (Teig, Mörtel) (Untertal)
Gråmmla = Gerät zum ersten Auffasern von Hanfstängeln
Goscha, a G. ånhenga, a guati G. = (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
gråmmla; i kannt di gråd gråmmla = (Hanf) auffasern, zerkleinern; (drohend:) ich könnte dich geradezu ... (Untertal)
a Gula = eine Baumwurzel-Gabel; bei Mädchen/Frauen: sie 'dürfen' keine Gula machen (Körperhaltung mit breiten Beinen)
geng = glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
gfarli(g) = gefährlich
gfiari(g) = wenn etwas gut (in die Hand) passt; a gfiaris -> Plindarli (Untertal), aber auch a gfiaris Madli (z. B. beim Tanzen) (Untertal)
Gschtåttla (Schmålzgschståttla) = ein Behältnis, meist für Butter; früher aus Holz (Untertal)
gnagga (åbgnagga, ågnagga), gnaggat, auch gniggat = brechen, etwas ist gebrochen - (Untertal) es hat jemanden 'gniggat', das Genick gebrochen
geida = sich brüsten (Untertal)
geiti(g) = geizig
Gepsa (Göpsa) = rundes, hohes Gefäß aus Holz in verschiedenen Größen zum Aufbewahren von Milch (Almwirtschaft) oder Getreide (Untertal)
Gronsnr = Schlitten mit zwei Hörnern (Untertal)
Griasbeichl = Werkzeug zum Holzfischen (Untertal)
a Glatsch = entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
guzzla = tauschen (Untertal)
gallna = alte Behandlung von Kühen (wahrscheinlich bei Gallenstau); zwei Methoden kamen zum Einsatz: Bei der einen wurden Gallwurzeln mit einem Faden zusammengebunden und in eine geöffnete Ritze unterhalb des Halses gesteckt und nach 24 Stunden herausgezogen. Bei der anderen gab man die Gallwurzeln in ein rohes Ei, welches man der Kuh dann einflößte. Letztere Methode sei die wirksamere gewesen... (Untertal)
Guttara = große Korbflasche

H

heara = hören
i hear di gia = "ich höre dich gehen" = ich verstehe dich (Untertal)
hearsch mi gia? = Verstehst du mich? (Untertal)
d'Heara = die noblen Leute (erste Touristen; der heutige Höhenweg in Galtür: urspr. Hearaweg)
Haxa = Bein, Fuß
(dr) Hoach = "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
Hazig = Heizung
haza = heizen
Handtlig = Handschuhe
(aufpassa wia) an Haftlamåchr = genau aufpassen, wie einer, der (aus Ton) Geschirr/Tassen erzeugt
Hachla = Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern
hachla = mit der Hachla arbeiten; streiten (sich 'in die Haare geraten')
dr Håschpl, d'Håschpla = die Haspel
Hoh, Hohna = Hahn, Wasserhahn
håsch as? = Bist du fertig?
håsch mi? = Verstehst du mich?
i hånn kheart du haiasch gset, ...er hai to; = ich habe gehört du sollst gesagt haben, ...er soll getan haben
sie haia khābat = sie sollen geheut haben
hāba, hāwa = heuen
Hānza = Heumännchen
hānzna = Heumännchen aufbauen
Hānzasprissl = Querstange beim H.
ds Hā, Hābintl = das Heu, Heubündel
ds Hāziacha, guati Hāziachr = das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel
Hā-Balla = trockene Heublumen
hundtna = herumtollen
hetzig = lustig
huira = heuer
heint = heute
humpla = hinken, humpeln
hudla = hudeln, hektisch sein
huara-, huarament, hargotsagg = Universalschimpfwörter
hargoles, hardigatti = verflixt
wia håsch as? = Wie geht es dir?
Hosasila = Hosenträger
Hoarner = Hornvieh; auch auf bestimmte Menschen angewandter Schimpfname
hahl = eisglatt
an Hupf = kleine Schischanze (Galtür)
Hålam = (Gras)halm
Hångga = Haken
huppa, huppala = (ein Kind) im Arm schaukeln, tragen
hoba = heroben
hunna, hunta = herunten
hinna = herinnen
hussa = heraußen
hām = nach Hause
hāmzinta = (jemandem) heimleuchten, sich rächen
miar tuat's hāmala = ich fühle mich wie zu Hause
hofali(g) = sachte, vorsichtig
hossala = vom Lachen geschüttelt werden
hupparāza, supparāza = schaukeln, (Schaukelbrett)
hānggla = mit den Fingern ziehen (Wettkampf)
Hālmli = Wiesel (Galtür)
Hudr = Spülfetzen
Håntalar = heruntergekommener, schlampiger Mensch
in Hāngart gia = zu einem (verehrten) Mädchen auf Besuch gehen
hāngarta = sich unterhalten
hildara = schallen, stark nachhallen
hāla = kastrieren
an Haler = (junger) Ochs; übertragen: Spinner; jemand, dem nicht mehr zu helfen ist
hoffärti(g) = stolz, eitel
dr Hātarer, es tuat hātara = kalter Wind mit Schneestaub in Bodennähe (Galtür)
dr Himml = Prozessionsbaldachin des Priesters, mit vier Stangen getragen
Hoarawoxa = Knorpeln und Sehnen an Knochen, Gelenken (Untertal)
hoarawaxni = zäh(gewachsen) (Untertal)Hoarawoxa = an Knochen, Gelenken - die Knorpeln und Sehnen (Untertal
a Hoarawaxnagi, an Hoarawaxniga = eine zähe Person w/m (Untertal)
Hohnaspō = mit einem 'Hohnamessr' hergestelltes, einem Hahnschweif ähnliches Holzgebilde zum schnellen Entzünden eines Feuers
Hohnamessr = ein ca. 40cm langes Messer, besitzt an beiden Seiten zwei etwa rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe
dr Hefl = der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet.
Hohlliachti = oberer Horizont, gegen den hellen Himmel
as Hifållat = epileptischer Anfall (Untertal)
hassli(g) = zynisch, grausam
hoachgschissa, an Hoachgschissna, a Hoachgschissni = hochnäsig, eine hochnäsige Person (m/w)
a Huat = eine (gehütete) Ziegenherde, eine Schar (Kinder)
an Hānngl = ein Haken
Hānnglstecka = Spazierstock
hāmlig = heimlich
Hewåmma = Hebamme

I

inni = hinein
innipira = (in etwas mit spitzem Gegenstand, Finger)) hineinbohren
innadinna, innahinna = innen drinnen (von Außen, von Innen betrachtet)
innaninni = innen hinein
innanåi, innanaui = (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
inlaita = einläuten
inschuala = einschulen (Erstklassler)
infuira = im Ofen (Herd) ein Feuer machen
inschnåppa; ingschnåppat = einklinken; beleidigt
ibrmiati(g) = übermütig
Ingång = Eingang (im Isländischen: Inngangur)
Invalid = Körperbehinderter (durch Unfall oder Kriegsverletzung, heute ungebräuchlich)
I-Tipftla-Scheißer = Genauigkeitsfanatiker
inhefla = am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat).

J

jassa, an Jassr = jassen (Kartenspiel)
an Jārli(g) = etwa ein Jahr altes Rind
jūza = juchzen, übermütig schreien
johla = johlen
ds'Judahupfa = aufgelassener volkstümlicher Brauch zu Ostern. In einem Altarvorbau, der das hl. Grab darstellte, wurden Holzfiguren (Juden) "hüpfen" gelassen, die eigentlich römische Wachsoldaten darstellten. Diese haben sich bei der Auferstehung Christi sehr erschreckt, was so drastisch gezeigt werden sollte. (Galtür)

K

kli; dr Kli/di Kli = klein; der/die Kleine
Kåtza = Katze, Murmeltier (Weibchen)
Kåtr = Kater, Kater nach einem Rausch
keiff = fest/straff
a keidagi Nåcht = stockfinstere Nacht (Untertal)
Karetta = Scheibtruhe
Kåppa = Kappe, Mütze, Haube
Kearbli = kleiner Korb
Kraxa = Buckelkorb
krawuttisch = gereizt
kremmig sei = Muskelkater haben
kugla = hinfallen
krebsla = aufstoßen
kittara = (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara))
knitscha = heftig schlagen, dreinschlagen
(inni)klescha = dreinhauen
kampla = kämmen
Kampa = ein Gerät, einem Joch ähnlich, an beiden Enden wurden hölzerne Eimer gehängt - wurde meisten zum Wassertransport verwendet
kieba = streiten
klattara, klettara = klettern (Obertal, Untertal)
kniala = knien
kuia, kuit, (nuit isch båld kuit) = kauen, gekaut (nichts ist schnell gekaut)
knoara = in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen
Klachl = Rotzansammlung, aber auch: großer Brocken, kann auch ein großer Bursche oder Mann sein
klāna = im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus-u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, Obertal: ->rauma))
Kåndla = Kanne, Eimer
Koißla = Kuh
Kappali = kleine Kapelle
Kåchla = Frau/Mädchen mit unliebsamem Verhalten
Knåttla = verhärtete Mistansammlungen in Fell und Kuhschwanz; aber auch wohlmeinend: kleines, charaktervolles, putziges Mädchen
Kråtta = Korb
Koga, Kaib, Kaibakoga = unmöglicher Mensch (Mann)
Kuttla = ungute Frauensperson, Schimpfname
Kluppa = Wäscheklammer
krichla = gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
Krotta = abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
Klepfa = große Kuhschelle
Kåbis, Kåbiskopf = Kraut, Krautkopf
Keschna = Kastanien
Kriasi = Kirschen
Kufr = Koffer
Kanapē = alter Name für Diwan, (Kanapee)
krump; krump gia; an krumpa Fuaß = krumm, verwachsen, verformt; hinken; ein verkrüppeltes Bein
Klinglbeitl = Klingelbeutel
kliaba = (größere Holzstücke) spalten
Kråga = Hals (Kragen)
åbkrågna, åbkragla = z. B. eine Henne um ihren Kopf kürzer machen
kröckt (kreckt) = angebrochen: ein Gegenstand, eine Rippe (Untertal)
Kartatschablätter, Kartatscha = zwei bürstenartige Handwerkzeuge zur Aufbereitung von Wolle für das Verspinnen, Maschine zur Aufbereitung der Wolle
Kloba = Gegenstand aus Holz, womit Schafe zur Schur „gefesselt” werden
Kommaljōgattr = Gitter vor dem Altarraum, wo man die Kommunion empfängt
Karbinātla = Fleischleibchen
Kromatbēr, Kramatbēr = Wacholderbeeren (Obertal, Untertal)
Kuamat = Pferdekummet
komod = bequem, einfach

L

Lana = Lawine
lugg = locker, lauter (nicht sehr gehaltvoll)
lugg låssa = locker lassen
z'lugg sei = zu schwach sein, zu wenig gehaltvoll (gewässerte Milch)
lad; a lads Wettr = hässlich (siehe franz. laid, hässlich); schlechtes Wetter
Laderli(g) = Person mit schlechten Manieren
letz = ungut, krank (sich 'letz' fühlen), schlecht
a Legga, leggna = Holzstapel, Holz aufstapeln
Långaz = Frühjahr
Lugatschippl = Lügner
låbs Wåssr = lauwarmes Wasser
lisna / liesna / losna = zuhören
luaga = schauen
lattara; lattara låssa = lose/locker/schlecht befestigt sein; schnell fahren
långgat = länglich (z. B. Brotwecken)
leakna = undicht sein
Leili = Leintuch (Untertal)
Loarva = Faschingsmaske
Loach = zerkleinerte Baumrinde - verwendet(e) man als Gerbmittel
Luadr = eine böswillige Frau (äußerst abfällig)
lewohl = (alter Verabschiedungsgruß) lebe wohl
d’Lederna = Lederhosen
Låda, Lådana = dünnes Brett, dünne Bretter
voarna wia a Brett, hinta wia an Låda = …wird gesagt bei einem Mädchen mit wenig Busen und Hintern... (Untertal)
an Lodana = ein altmodischer Mann (Untertal)
låhmårschat = langsam, träge
Låhmårsch, an Låhmsiadr = ein besonders Langsamer in allen seinen Handlungen
lausa; umalausa = sich und andere von Läusen befreien; die Zeit verdrödeln, herumhängen (Untertal)
leacha; an Leacha = keuchen, schnaufen; ein schweres Unterfangen, Projekt, eine nie endende Arbeit (Untertal)
loba = Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
dr Lobr = einer Machete ähnliches Werkzeug, dessen Schneide am vorderen Ende gebogen ist (Untertal)
leasla = auslosen
a Lābali, Lābala = (alter Ausdruck für) runde flache Brote (Breatla)

M

māna; gmānt; mānsch/māsch, mānscht = meinen; gemeint; meinst du
miglig, miegli = möglich (Obertal/Untertal)
Mugga = Mücke
Muggaseckl = (eigenwilliger) Schimpfname
mandscharna = essen (von it. mangare)
maggala = miefen, stinken
Matz = äußerst derber Schimpfname für weibl. Person
Muinza = Katze
mungga = zahnlos kauen
mulfa = undeutlich sprechen
an Mulfr = einer, der den Mund nicht aufbringt
Mullagrint = übellauniger Mensch
a Mulla måcha = das Gesicht verziehen aus Ärger, Übellaunigkeit etc.
Maulåff = derber (alter) Schimpfname
māja = mähen
mēngga, a Mēngga = jammern, ein Jammerer
meggala = nörgeln, lästig sein
Marend / marenda = Jause / jausnen
mēralt = uralt
Maigga, Maiggali = Mädchen, kleines Mädchen (Obertal)
Maiggafittalar = Bub, der gerne bei Mädchen ist (Galtür)
maggiara = Schmerzen/eine Krankheit vortäuschen
Malafitz, malafitz Krippl = derber Ausdruck für Übeltäter, für jemanden mit ärgerlichem Verhalten (Kind)
Misma = (alter Ausdruck für) Raumhäufen (Steinhäufen in den Weiden) (Mathon, Galtür)
Muatara = Mutter (zur Schraube)
Muggafugg = dünner Malzkaffee
an Muasr = eisernes Küchengerät mit Stil und unten gerade begrenzter Schaufel zum Rösten und Wenden (Untertal)
Moltara = Holzwanne zum Sauschlachten
meila = abschrägen: das Triftholz musste an beiden Enden mit der Hacke abgeschrägt werden, damit es beim Triften nicht bzw. weniger einreißt. Die Hölzer lassen sich dadurch auch auf flacherem Gelände leichter -> zeppla, weiterbewegen. (Untertal)
an Madlibua = ein burschikoses Mädchen (Untertal)
dr Malta, maltna = Mörtel, mit M. arbeiten
dr Mårch nåch = der (Familien-)Ähnlichkeit nach (erkennbare Zugehörigkeit)

N

Nuijåhrna = Brauch, zu Neujahr bei Verwandten und Nachbarn einzukehren (auf ein Schnapsli) und ein gutes neues Jahr zu wünschen (in Galtür: A guats glickseligs nuis Jåhr!). Kinder gehen in jedes Haus und bekommen für den Neujahrswunsch etwas Geld.
nacht = gestern (Untertal)
nuit = nichts
Nåtsch = Schwein
Nåtta = verfilzte Stellen im Haar
Nåttr = Pflückgerät für Moosbeeren (Untertal)
Nåzza = untüchtige (verheirate) Frau (Untertal)
Nala, Nali = Großmutter (Untertal)
Nona = Großmutter (Obertal)
Neni = Großvater
nuschta = kramen
Noschter = Rosenkranz
Neaßa = Pickel, Furunkel
Neadrseita = Schattseite
negla, (durchnegla, huarnegla) = Schmerzen beim Warmwerden gefrorener Finger und Zehen
neffa = schmerzhaft reiben (figga)
neata = überanstrengt arbeiten
Neiniessa, z Neini; Neinarla = das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)
Nåsaputza = in der Nase eingetrockneter Rotz
Nalla = Nacken (Untertal)
nummanumma = nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen

O

obadoba, obahoba = oben droben/oberhalb (je nach Standpunkt)
Ōmasa = Ameise
Oaschtara = Ostern
Oaschtargåggl = Osterei(er)
Oar, Oarwaschl = Ohr
ōmara = gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
Ōmerloch = neidische Person
Obrdilla = Dachboden (Galtür)
offpira = aufbohren, aufbrechen
Ōbacht! = aufgepasst! Achtung!
Ōfa, Ōfabånk = Ofen, Ofenbank
Ōfaloch = durch die praktische Idee, den Stubenofen an der Seite mit einem Abstand von der Wand zu setzen, entstand ein Raum für eine dritte Bank. Diese Bank, das Ofenloch, ist die gemütlichste.

P

Panna = Scheibtruhe
Påtscha = Hausschuhe
Påtsch/Påtschgåggl = schusselige, ungeschickte Person
Plåcha = Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff
Pfia = Föhnwind
Pipa = Wasserhahn
Pflara = Schmutzfleck; Kuhfladen (Untertal)
Pflatterlig = Kuhfladen (Obertal)
pledschedera = viel reden / ausplaudern
an Pledschederer = Vielredner, Plaudertasche; einer, der nur redet
påfa = Speichel absondern (trensa)
Påfr = Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
Pilla = kleiner Stadel
Polla, Eispolla, Schneapolla = ballähnliches Gebilde, (Speise-)Eiskugel, Schneeball
Platschi = tollpatschiger Mensch
pfladara, fladara = stehlen
pfosa = stehlen (Untertal)
plattara = (etwas unabsichtlich) verschütten
Poppa, Poppali = Baby, Kleinkind
Poppakråtta = Bettkorb für Kleinkinder
Poppalipfa = ein Neugeborenes zur Begrüßung in den Arm nehmen
pfnutzga = durch die Nase weinen (Geräusch von Nasenschleim)
Pfluttara = dicke weibliche Person
pflittara = (unterdrückt) lachen, kichern (Untertal)
Praia, Praiasuppa = Rollgerste, Rollgerstensuppe mit Speck (gsalchti/gselchti Suppa)
Prisl = mit viel Butter geröstetes vorgekochtes Maismehl (Türken), (Obertal)
Pulla = Huhn, Henne
Pudl = Fläschchen für Kleinkinder
pfiata = sich verabschieden
pråschla = prasseln (Untertal)
(inni) purrna = hineinstopfen
Pfetscha = Stauden, Staudengehölz
Pletscha, Plåkka = große Blattgräser
Pfetta = Holzbalken, die das Dach längs tragen (-> Rafa)
Pieperli = Kücken
an Pietz = kleiner Bub
prosuppna = eine einfache Mahlzeit kochen; nichts weiter bringen
Pfitzipfeil = Pfeil und Bogen
Prosottr = kräftiger, korpulenter Bursche, Mann
Piltsch = verfilztes kurzes Gras (Galtür)
Purzigågl = Purzelbaum
pralla, pleara = weinen
priascha = (schreiend) weinen (vor Schmerz etc.)
Pemsl = Pinsel
Plearårsch = Kind, das viel weint (auch auf Erwachsene angewendet)
pompariegla = Rodeln, wo mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen eingehakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch bis in die 70er-Jahre praktiziert)
Psåltnr = der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
pöscha, pēscha = aufdringliches Hämmern oder Klopfen (Untertal)
pumpara = dumpf pochen
Plundr = Werkzeug, aber auch -> Grempl
Plindarli = ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug (Untertal)
z Pfemmatli (geba) = (aus Geiz) das Wenigste, (nur) den Rest (geben) (Untertal)
Pflåschtr = Mörtel (seltener verwendet) (Untertal)

Q

quengla = nörgeln
quiara = ächzen, Lautäußerung bei Anstrengung

R

ring = leicht
Ringga = die Schnalle eines Riemens (Schalla, Singasa)
a Ringli = eine kurze Zeit, ein Weilchen (Galtür)
dr Rā = die steile Wiese, Rain
Recha, recha = Heurechen, rechen
rēcha = rauchen
rauma, Raumheifa = die Weiden von herabgefallenen Steinen säubern, Raumhäufen (Misma) (Obertal)
roada = (das Heu nach dem Mähen zum Trocknen) auf der Wiese verstreuen (Untertal)
rogl = luftig, flaumig (Teig) (Untertal)
roglig = knollig (Schnee)
d'Roat, d'Road = Dienstwoche beim Ministrieren (Obertal, Untertal)
rångga = sich reiben (Vieh)
Rångga = dicke Brotscheibe
da Rappl kriaga = vom Zorn gepackt werden
Radlbēga = Transportgerät mit leiterartigem Gerüst und einem Rad
Rischla = Loch im Heuboden zum Stall (Gal.)
Rischner = Viehbürste (Gal.)
a Raitara = Sieb zum Aussieben von Heublumen (Gal.), ein meist rundes Sieb zu Korn reinigen (ca. 1m Durchm.) (Untertal)
Ribler = in viel Butter gröstetes, vorgekochtes Maismehl (Polenta) (Untertal)
ribla = reiben
an Rånk = Biegung, Kurve
a Riva = Mure
an Rieser = schmale, steil verlaufende Geländenarbe (durch Wasserläufe etc.); Spur von Schuhen am Boden (z. B. von einer Gummisohle am Holzboden)
Raggl = alte Kuh
Rātscha, rātscha = die Ratsche drehen, in der Karwoche anstatt der Kirchenglocken
rātscha = sich ausführlich unterhalten
auf a Rātscherli kēma = für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
Rufa = Wunde, offene Hautstelle, Aufschürfung etc.
Rāba = Krautrübe
Rābakraut = Kraut aus der Krautrübe (früher Volksnahrungsmittel, heute kaum mehr angebaut)
Rātig, Rati = weißer, roter, schwarzer Rettich
Riaba = Rüben
Runggla = Zuckerrüben, bei uns ausschließlich verwendet als Tierfutter
Rōna = rote Bete
Reisrbesa = aus Bachweiden oder Birkenzweigen (Galtür) hergestellter Besen
Ries; am Ries sei = Wintertransportweg zum Ziehen von Holz/Heu/Mist; (übertragen:) geschäftig unterwegs sein
Riesner = Spezialschaufel zum Vorbereiten des Ries' (auch zum Stampfen geeignet)
Rebl = Holzteil, der zum Spannen des -> Schtricka (Lederstrick) dient (Untertal)
Rāfa = Querbalken eines Daches, auf dem die -> Pfetta(ana) aufliegen
Roadbettlar = sich abwechselnde, von Haus zu Haus wandernde Bettler. Diese soziale Einrichtung gab es bis Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre (Untertal).


S

(eppas zum) schnaggla = (etwas zu) schnabulieren
da Schnaggl/Schnaggler håba, schnaggla = den Schluckauf haben
Schnaggl = Sandalen (spezieller Ausdruck im Untertal)
schnågga = naschen, Süßes genießen
Schapēsa = Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
Sāchtascha = (abfällig für) jüngere Person weibl. Geschlechts
an Sāch = ein Dreck, etwas Ungutes, eine ungute Situation
sācha = pissen
Schepsr = mit dem Werkzeug wird die Rinde eines Baumes entfernt
Spektiv = Spektiv und Fernglas
spektivna = durch ein Fernglas schauen
Schneaflocka (Gåltirer Paia) = Schneeflocken (scherzhaft: "Galtürer Bienen")
Sāfa = Seife
an Santi, siba Santi = ein Zentimeter, sieben Zentimeter
d'Sunna = die Sonne
schuich = schüchtern
sall = das
sall woll = so ist es, bzw: da hast du recht!
Schibli(g) = Kaminwurze
Scharmitzl = kleine Papiertasche, Tüte
Schabragga = ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
(an beasa) Schial = (schlimme) Schürfwunde
Schmålzschnitta = Butterbrot (Untertal)
Sēgasa = Sense
Singasla, Singasa = (kleinere, hell) klingende Glocke, Fahrradglocke
singasla = bimmeln, klingeln
Schalla; Schallali = Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
Schåfseckl = großer Dummkopf
schneiba = schneien
Schlåsamlana = Nassschneelawine
Schlåppa = Ohrfeige
Schloarga = grober Ausdruck für (schlechte, abgenützte) Schuhe, manchmal auch humorvolle Bezeichnung
Schnearfer = Rucksack
sinsch/sisch/sis = sonst
Sånna Klås = Sankt Nikolaus (Fest)
Schtā = Stein
Schtāschlegl = Steinschlegel
schtickl = steil
schtrawanza = herumstreunen
Schtob = Staub
Schtoblana = Staublawine
schtarrig, schtarri = ungelenkig
schtårrna = fest werden (Untertal)
a Schtuck / a Schtickli = ein Stück / ein Stücklein
Sultanina = Sultaninen, Rosinen
an Sumser, a Sumsa, sumsa = Jammerer (m/w), jammern
Sugali = Lämmlein, auch: anhängliche Person
Sugl = Fichtenzapfen (Gal.)
Schtåfl = Platz vor Almställen
Schnåtta = Rille, Rinne
an Schluff, Schliff = Engstelle(n)
schliafa (innischliafa) = schlüpfen, hineinschlüpfen
schlifara = rutschen, gleiten
sockla, satza = schnell laufen (Obertal, -> seckla: Untertal), springen
schtingla = stürzen (beim Schifahren z. B.)
schtira = stochern
schtirgga = trödeln
schnitzla = schnitzen
sirfla = schlürfen
Suirali = schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
Scheara = Kruste (auf Pfannenboden beim Muskochen)
Schtreb = Einstreu für den Stall
Schobb = Murmeltierbau
an Sir håba = schlechte Laune haben
schputtara = (eine Art) spucken
schelcha = (aus)schimpfen,
Schleidr = Rausch
Schlemilch = Buttermilch
Schrånz = Riss (in der Hose)
Schwartli(g) = Brett mit Rinde
Schata = dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
Såga = Säge, Sägewerk
sevl; sevl geara = soviel; wirklich gerne
Schwilch = verschlagener, unguter Typ
an Schwick = ein Moment
Schearm, Schearam = kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
Schtaiper = stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
schtaipara = abstützen
schpēra = dehnen
schtrebla = sich leicht rutschend nach vorne mühen
schprenga = sprengen, aber auch: (Wasser, Weihwasser) spritzen
scherga = etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
Schergåff = Person, die verpetzt
Schnittli(g) = Schnittlauch
a gsalchti/gselchti Suppa = Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
Schmarggl = Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
schperza = treten, Tritte austeilen
suzga = Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
silva (vrsilvat) = (altes Wort für) weinen, (verweint) (Gal.)
d'Schandi = Gendarmen, Gendarmerie (heute Polizei), (Kinderspiel: Raibr und Schandi)
Schmitta = Schmiedewerkstätte
Schuachtr = Schuster
schuacha = mit großem Appetit essen (Obertal)
(uma)schuacha = unterwegs sein (mit Mädchen z. B.)
(inni)seckla = hineinreißen
(aui/åi/åni/inni/außi) seckla = schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal)
Schelfa = Schale (von Erdapfel, Gemüse, Obst)
Schelfalar, Schelfaneardepfl = in der Schale gekochte Kartoffel
dr Schissl = Gerät zum Einschießen des Brotes in den Backofen (Untertal)
an Saltkettna / a Saltkettni = eine rückständige Person (Untertal)
saltkettnas (Brot) = selbstgemacht, selbsterzeugt (Untertal)
a Schtricka = aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden (Untertal)
Schārwegga = Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln (Untertal)
schindta, an Schindtr = schwer arbeiten; Schwerarbeiter (der sich nichts ersparen will, auch aus Geiz)
schindti(g) = geizig
schpeisa = zur Kommunion gehen
Schpluanza = ein Strang, oder zwei bzw. mehrere Stränge von verflochtenen Seilen, Drähten oder Zweigen (Untertal)
Schpola = Hartholzteil, an dem die zwei „Spluanza” eines Heuseiles in der Mitte befestigt sind. Auch bei der -> Stricka verwendet (bei dieser aber am Seilbeginn festgemacht). Beide Spola-Arten unterscheiden sich in deren Konstruktion grundlegend. (Untertal)
Schåchtla, Schachtali = Schachtel, Schächtelchen
an Schlåfgsundta, a Schlåfgsundti = Erwachsener (m/w), der geistig nie mitkommt (Untertal)
Schpuala = eine Spule
Solchapfeifa = eine aus einem Weidezweig hergestellte Pfeife; durch Verschieben der Rindenhülle lässt sich der Ton variieren. (Untertal)
dr Sall = Jener
Schpeibtrucha = eine kleine, mit Sägespänen gefüllte Holzkiste, in welche die Männer Kautabaksaft spuckten
schårf = (auch für) salzig
schmecka = riechen, schmecken
Schpō = Holzspan
schira = Holz auf das Feuer nachlegen
Schirhānggl = Feuerhaken
schinaggla = arbeiten
Schpielbuaba = die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’. Auf Gruppenfotos verewigt (Untertal)
Silveschtr-Bettneschtr = Person, die von allen in einem Haus am Silvestertag als letzte aus dem Bett kommt
sektisch = gereizt
schpleißi(g) = schlampig verarbeitet, hergestellt
schmezla = schmunzeln (Untertal)
schmarggala = schlecht riechen (bei Personen durch mangelnde Hygiene)

T

Tschāna = Bein / Fuß, Füße
Tschaggali = eine Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
Tåchtla, Tusla = leichte Ohrfeige
Tāja, Thāya = Alphütte
Tinna = Stirn (Untertal)
trimmslig = schwindlig
Trimmsler, Tōschi = Dummkopf
Tāscha = Reisig, Zweige
Tåtscha = Baumzapfen
Tati = Papa, Vater
tasig = benommen
Totta = Taufpatin (Untertal)
Tetti = Taufpate (Untertal)
tosåarat = schwerhörig
tratza = necken
trandrla = (Gegenstand, Person) bewegt sich wie ein Kreisel, bevor er fällt
trensa = Speichel absondern (påfa)
Tschoapa = Jacke bzw. provozierende Bezeichnung für Leute aus Kappl
Tschuttl = Schnuller
Tuck, an Tuck tia = (eine) Übeltat, Mutwilligkeit (tun)
tickna = (bei Kindern:) Unfug treiben (mit gelegentlichen leichten Sachschäden)
trickna, truckna = trocknen
Tscheadr = Maulwurf
es tuat teakna = es ist undicht (leakna)
Trōfla = Maurerwerkzeug
Talosch = Werkzeug zum Verputzen
Trōfrinna = Dachrinne
Tura = Turm
(und) tua = (und) dann
taischla = tauschen
trischāggna = verhauen
tschopfna = der Hahn ‚tschopfnat’ die Henne…; bei Handgreiflichkeiten: er, sie hat jemanden 'tschopfnat', ähnlich wie -> 'zochnat' (Untertal)
tschippla = jemanden an den Haaren ergreifen, schütteln, reißen
Tschigg = Kautabak
Tercher = Tunichtgut, verkommener Mensch

U

umfåhra = umherziehen, von Bar zu Bar ziehen
Umfåhrbesa = Person, die viel von Bar zu Bar zieht (zeitgenössische Prägung)
unmegat = unbeliebt, unsympathisch
unmear, ummear = unverschämt
unmeari Rass = unverschämte Person
umasis, umasinsch = umsonst
Umgång = Prozession
ungwarli(g) = unsicher (im Sinne von gefährlich)
untadunta, untadunna = drunter, ganz unten
untanånni = unten hinüber
untaninni = unten hinein
untanåi = nach unten (weiter nach unten)
umatia = herumtun, herumwerken

V

voarfeart, voarfeard = vorletztes Jahr
voarnacht, voargeschtr = vorgestern (Untertal, Obertal)
vrschteasch = verstehst du
vrscherga = verraten
Verrittl = Verknotung (Untertal)
varrittlat = verrückt
(nit) vrputza kenna = nicht ausstehen, ertragen können
vrpurrnat = zerknittert
vrzua = mit der Zeit, dann
vr'honapipla = verarschen
vrmåladeit; vrmåladeita Krippl = verflucht; alter, äußerst derber Schimpfname für ein ungezogenes Kind
Vrbiss = Wildschaden
vrkålta = verräumen, aufbewahren
si vrtia, i hån mi vrtō = sich irren, etwas falsch machen; ich habe mich geirrt/vertan
si vrgåggla = sich verrennen, in ein Chaos geraten
si vrhaschpla = sich verreden, in Verwirrung geraten (von haspeln, an/mit der Haspel arbeiten bzw. Fehler machen dabei)
vrtrettla = vergießen aus Unachtsamkeit
vrseckla = daneben hauen, hinein gerissen werden
es håt mi vrsecklat = ich habe daneben gehaut (durch Pech oder Unachtsamkeit)
vrpemsla = ungeduldig sein (Untertal)
vrnåzzt = verwöhnt (Kind), aber dennoch unzufrieden
voarhussa, voardussa = vor dem Haus (gesehen von heraußen, von herinnen)

W

wāch = weich, (aber auch fein herausgeputzt, schön angezogen, Untertal)
an Wunder = Neugierde
wundrig = neugierig sein
wegwearts, (mitnåndr wegwearts gia) = wörtlich: dem Weg nach, (miteinander ein Stück des Weges gehen)
waxla = wachsen (Ski)
Watscha, Wascha = Ohrfeige
Weartig, Wearchtig; Weartiggwånd, Wearchtiggwand = Werktag; Werktagskleidung zum Spielen/Arbeiten etc. (Obertal, Untertal)
Wål = Entwässerungsrinne in feuchten Wiesen, auch Bewässerungsrinne
Wåsa = Grasnarbe, Wasen (auch ein Stück davon)
wotta, wottaneppas = ziemlich, einiges
i wett i war = ich wollte ich wäre
Wålgla = Küchengerät zum Teigrollen, längliche Verdickungen (z. B. Staub), dickes Kind
Wåmpa, wåmpat = dicker Bauch, beleibt
wetza = (das Messer) wetzen, schnell laufen
wuarla, es wuarlat = in Unruhe sein (Wunde, seelisch)
wurma, es wurmat = es/etwas stört einen im Nachhinein
Wūram, Wiram = Wurm, Würmer (von Regenwurm bis alle Arten von Schlangen) (Untertal)
Welli = Rausch
Wåggas, Wåggas-Stā; Wågga (Båchwågga) = großer Stein (Obertal; Untertal)
wåleggat = unförmig
wålcha = durch tiefen Schnee gehen
wåmsla = wimmeln (von)
wisla = winseln
wiach = fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat, das Gras üppig wächst) (Untertal)
Wuramenta = Murmeltier (Obertal)
wellaweg = sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
Weibrhimml = für Frauen aus dem Untertal: Galtür, da dort keine schwere Arbeit auf steilen Äckern zu verrichten war
Weichabrunna = Weihwasser
Windtla; Windtla wācha/wascha = Windeln; Windeln weichen/waschen (früher üblich)
Wollahåschpl = Haspel zum Aufwickeln der Wolle
a Wearcha = ein Drehriegel aus Holz zum Verschließen einer Stall-, Stadel- (meistens) oder Pillatüre (Untertal)
Wurzabirschta = aus sehr dünnen, von Rinde befreiten Zweigen und Wurzeln hergestellte Bürste
an Wegga Broat = ein Wecken Brot

X

Y

Z

Zoarapinggl = ein zorniger Mensch
Zāchr = Tränen
Zågglr = unordentlicher Mensch
a Zåzzgati /an Zåzzgata = körperlich empfindliche Person w/m, (Untertal)
zåzzig = wehleidig (Untertal)
Zieschtig = Dienstag (Obertal)
zalwånder = zu zweit
Zusla, Zussla = schlampiges Mädchen
Zepi = Zepin, pickelartiges Holzgerät zum Ziehen
zeppla = mit dem Zepin erzeugte Hebelwirkung - oft die letzte Möglichkeit, einen schweren Baum weiter zu bewegen
zettla (zöttla) = das frisch gemähte Heu zum Trocknen auf der Wiese verstreuen (Obertal)
zwēg; kimmsch ō zwēg? = dann/schon; kommst du auch schon?
zwēgkēma = wachsen, gedeihen (Kulturpflanzen)
zechasanti = zehn Zentimeter
zinzla, zinddla = zündeln (Obertal, Untertal)
Ziacha = Bett,-Polsterüberzug
zwåzla = sich zuckend bewegen, sich winden (z. B. Kaulquappen)
Ziweba = Zibeben (Rosinen)
Zeachakas = Zehenkäse
zuachi; epparm zuachi schliafa = hinzu; jemandem 'an die Pelle' rücken, auch: sich einschmeicheln
zangga, zånnga, zarra = schwer ziehen
Zweiflr = dickes Brett (Untertal)
Zubr = hohes Schaff (zum Wäschewaschen)
Zeggr = seltene Bezeichnung für einen kleinen Rucksack (Untertal)
Zugscheit = ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen) (Untertal)
Zuichkibl = Gerät zur Buttererzeugung, noch verwendet im Himalayagebiet (Untertal)
zif(f)ara, umazif(f)ara = umständlich herumfuhrwerken
Zocha, an Zocha fåssa = eine sehr schwere, gebundene, meist aus Bergheu bestehende Last (fassen) (Untertal)
(epparn) zochna = dreschen, jemandem verdreschen (Untertal)
Zigr = Frischkäse (von der Alm), den man oft zuhause speziell nachreifen ließ