Wörterbuch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus paznaunerisch.at
Wechseln zu: Navigation, Suche
(D)
(Z)
 
(126 dazwischenliegende Versionen von 24 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 17: Zeile 17:
 
|ās || = || eins
 
|ās || = || eins
 
|-
 
|-
|ār, āni || = || einer, eine
+
|ām|| = || einem
 +
|-
 +
|Ār, Āni || = || Einer, Eine
 
|-
 
|-
 
|di Āna || = || die Anderen
 
|di Āna || = || die Anderen
Zeile 73: Zeile 75:
 
|amhéba, åmfånga || = || nun (langsam), mittlerweile (z. B. wenn einem etwas zu viel wird)
 
|amhéba, åmfånga || = || nun (langsam), mittlerweile (z. B. wenn einem etwas zu viel wird)
 
|-
 
|-
|an'Agana, an'Agani || = || eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
+
|an'Āgana, an'Āgani || = || eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
 
|-
 
|-
 
|außnadussa, außnahussa || = || draußen, heraußen (abhängig von Standort drinnen oder draußen )
 
|außnadussa, außnahussa || = || draußen, heraußen (abhängig von Standort drinnen oder draußen )
Zeile 150: Zeile 152:
 
|-
 
|-
 
|aufhåschpla || = || aufwickeln, vor allem Wolle
 
|aufhåschpla || = || aufwickeln, vor allem Wolle
 +
|-
 +
|aufkålta || = || aufbewahren
 
|-
 
|-
 
|auffallna, åbfallna; auffealna, åbfealna  || = || auffellen, abfellen (betreffend Schifelle beim Tourenskilauf), (Obertal/Untertal)
 
|auffallna, åbfallna; auffealna, åbfealna  || = || auffellen, abfellen (betreffend Schifelle beim Tourenskilauf), (Obertal/Untertal)
Zeile 157: Zeile 161:
 
|ånfichta; eppas fichtat mi ån || = || verlocken; etwas (ein Genuss z. B.) verlockt mich (Untertal)
 
|ånfichta; eppas fichtat mi ån || = || verlocken; etwas (ein Genuss z. B.) verlockt mich (Untertal)
 
|-
 
|-
|åbróada || = || abwechseln; Beispiel: verarmte Personen, die ->'Róadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d'Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen.  
+
|åbróada || = || abwechseln; Beispiel aus Kappl: verarmte Personen, die ->'Róadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d'Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen.  
 
|-
 
|-
 
|di Außara / die Auswertiga || = || die vom Dorf(-zentrum) talauswärts ansässigen Bewohner (hat in Kappl Einfluss auf die Sitzordnung der Kirchenempore) (Kappl / Galtür)
 
|di Außara / die Auswertiga || = || die vom Dorf(-zentrum) talauswärts ansässigen Bewohner (hat in Kappl Einfluss auf die Sitzordnung der Kirchenempore) (Kappl / Galtür)
Zeile 190: Zeile 194:
 
|-
 
|-
 
|aprésna|| = || Aprés Ski feiern (jüngere Wortschöpfung, Ischgl)
 
|aprésna|| = || Aprés Ski feiern (jüngere Wortschöpfung, Ischgl)
 +
|-http://paznaunerisch.at/paznaunerisch/index.php?title=W%C3%B6rterbuch
 +
|Åffaschibli|| = || Banane (scherzhafter Spezialausdruck, Untertal)
 +
|-
 +
|āscha|| = ||etwas einfordern, z.B. erinnern, wenn man etwas vergessen hat zurückzugeben (Untertal)
 +
|-
 +
|åmfrimma|| = || etwas wünschen, das eine Erfüllung schwer macht (Kappl)
 +
|-
 +
|åchakapitla, åakapitla|| = || (bei einer Verfehlung) jemanden meist öffentlich zurechtweisen, abkanzeln, herunterkapiteln, schelten (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
|Åffaschibli|| = || Banane
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 219: Zeile 230:
 
|Baßl || = || Berberitze (aus dem Staudenholz werden Zähne für Heurechen hergestellt) (Untertal)
 
|Baßl || = || Berberitze (aus dem Staudenholz werden Zähne für Heurechen hergestellt) (Untertal)
 
|-
 
|-
|Buditsch || = || Rauschbeere; sie hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Moosbeeren, ist aber heller, größer und mit weißlichem Fruchtfleisch. Sie kommt wie alle Kleinstrauchbeeren auch in Skandinavien vor. In größeren Mengen ist sie unbekömmlich bis giftig.(Galtür)  
+
|Buditsch || = || Rauschbeere; sie hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Moosbeeren, ist aber heller, größer und mit weißlichem Fruchtfleisch. Sie kommt wie alle Kleinstrauchbeeren auch in Skandinavien vor. In größeren Mengen ist sie unbekömmlich bis giftig. (Galtür)  
 
|-
 
|-
 
|a biz, a bissli (eppas) || = || ein bisschen, ein wenig (Obertal, Untertal)
 
|a biz, a bissli (eppas) || = || ein bisschen, ein wenig (Obertal, Untertal)
Zeile 232: Zeile 243:
 
|-
 
|-
 
|Bulga || = || Ledersack (alter Begriff, Galtür)
 
|Bulga || = || Ledersack (alter Begriff, Galtür)
 +
|-
 +
|Buger || = || mageres, kleines Schaf (alter Begriff, Untertal)
 +
|-
 +
|Butza || = || kleine Erdabrutschung (alter Begriff, eher Untertal)
 
|-
 
|-
 
|si bsackla || = || sich bereichern
 
|si bsackla || = || sich bereichern
Zeile 268: Zeile 283:
 
|-
 
|-
 
|bëckala || = || nach Ziegenbock stinken
 
|bëckala || = || nach Ziegenbock stinken
 +
|-
 +
|betággla || = || betakeln, betrügen
 
|-
 
|-
 
|begla || = || bügeln
 
|begla || = || bügeln
Zeile 295: Zeile 312:
 
|Bugglkoarb || = || geflochtener Tragkorb
 
|Bugglkoarb || = || geflochtener Tragkorb
 
|-
 
|-
|Bockschlitta || = || kurzer Schlitten zum Holztransport
+
|Bockschlitta || = || kurzer Schlitten, mit dem man im Winter Langholz transportierte
 
|-
 
|-
|an Bomm, Bemm; an Bōm, Bem || = || ein Baum, Bäume (Obertal, Untertal)
+
|an Bomm, Bëmm; an Bōm, Bëm || = || ein Baum, Bäume (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|bållna || = || Ballspielen
 
|bållna || = || Ballspielen
Zeile 305: Zeile 322:
 
|Baragga || = || Baracke (Behausungen der Staumauer- und Stollenarbeiter), im übertragenen Sinn: heruntergekommene, einfache Behausung
 
|Baragga || = || Baracke (Behausungen der Staumauer- und Stollenarbeiter), im übertragenen Sinn: heruntergekommene, einfache Behausung
 
|-
 
|-
|Barāber, barābara || = || (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
+
|Barāb(e)r, barābara || = || (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
 
|-
 
|-
 
|buggla || = || schwer arbeiten
 
|buggla || = || schwer arbeiten
Zeile 321: Zeile 338:
 
|Broatgråmmla || = || Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
 
|Broatgråmmla || = || Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
 
|-
 
|-
|Brusma || = || Brösel, Brosamen
+
|Brusma / Broasma || = || Brösel, Brosamen (Obertal / Untertal)
 
|-
 
|-
 
|dr Buttr || = || die Butter
 
|dr Buttr || = || die Butter
Zeile 339: Zeile 356:
 
|a Båchata || = ||  vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
 
|a Båchata || = ||  vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
 
|-
 
|-
|a Båchata || = || großes Stück Speck
+
|a Båchata || = || großes Stück Speck (Untertal)
 
|-
 
|-
|boachtloas || = || körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos
+
|boachtloas || = || körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Biascht || = || die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes
 
|Biascht || = || die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes
 
|-
 
|-
|an Biaschkoch / a Biaschturta || = || im Backrohr gebackenes Gericht aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal / Obertal)
+
|an Biaschtkoch / a Biaschtturta || = || besondere Süßspeise / Gebäck aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Bissgurra || = || (meistens auf eine weibliche Person bezogen:) übelgelaunte Person
 
|Bissgurra || = || (meistens auf eine weibliche Person bezogen:) übelgelaunte Person
Zeile 354: Zeile 371:
 
|-
 
|-
 
|beitla || = || beuteln
 
|beitla || = || beuteln
 +
|-
 +
|buchla || = || rauchen (viel, schwer rauchen)
 
|-
 
|-
 
|bluia || = || jemanden verdreschen
 
|bluia || = || jemanden verdreschen
Zeile 374: Zeile 393:
 
|-
 
|-
 
|Boxala || = || kleine Trockenwürste (Untertal)
 
|Boxala || = || kleine Trockenwürste (Untertal)
|-
 
|Bockschlitta || = ||einfacher stabiler Schlitten, mit dem man im Winter Langholz transportierte
 
 
|-
 
|-
 
|Búxala || = || Johannisbrotschoten (altbekannte Süßigkeit)
 
|Búxala || = || Johannisbrotschoten (altbekannte Süßigkeit)
 
|-
 
|-
 
|Blåtara || = || Blase/n (an den Füßen)
 
|Blåtara || = || Blase/n (an den Füßen)
 +
|-
 +
|(bluati) b'schlåga || = ||  (blutiger Ausfluss) während der Nachbrunst (die dritte Brunstphase bei der Kuh), (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|breits || = || schon, beinahe (zeitlich)
 
|breits || = || schon, beinahe (zeitlich)
 +
|-
 +
|bugglfinfarla (du kånnsch mi ...) || = || (du kannst mir) den Buckel runterrutschen (Ischgl)
 
|}
 
|}
  
 
== C ==
 
== C ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 +
|-
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 +
|-
 +
|Cispa || = || Traubenmispel (alter Begriff)
 +
|-
 +
|Cårnali || = || leichtfertiges "Weibsbild" (alter Begriff, it. canaglia, fr. canaille)
 +
|-
 +
|Cårnesti || = || leichte Schelte auf ein "Frauenzimmer" (alter Begriff)
 +
|-
 +
|}
 +
 +
 +
 +
 +
 +
</noinclude>
  
 
== D ==
 
== D ==
Zeile 406: Zeile 446:
 
|-
 
|-
 
|Dåigi || = || Ortsansässige
 
|Dåigi || = || Ortsansässige
 +
|-
 +
|dusmi, dusmig; mir isch dusmi/g; no dusmi/g sei || = || schwindlig; mir ist schwindlig; noch nicht ganz wach sein (nach einem Schläfchen) (Untertal / Obertal)
 
|-
 
|-
 
|Dolba || = || Dummkopf (Untertal)
 
|Dolba || = || Dummkopf (Untertal)
Zeile 422: Zeile 464:
 
|-
 
|-
 
|dussa || = || draußen
 
|dussa || = || draußen
|-
 
|Die Walscha || = || Die Italiener
 
 
|-
 
|-
 
|doba, drobdóba || = || droben, ganz/weiter oben, darüber
 
|doba, drobdóba || = || droben, ganz/weiter oben, darüber
Zeile 447: Zeile 487:
 
|depfa || = || derber (männlicher) Ausdruck für den 'Begattungsakt'
 
|depfa || = || derber (männlicher) Ausdruck für den 'Begattungsakt'
 
|-
 
|-
|drtēpa || = || verwirren, beleidigen
+
|drtēpa || = || beleidigen (sodass eine meist nicht nachhaltige Verstimmung entsteht)
 
|-
 
|-
 
|drtåttarat || = || erschrocken, eingeschüchtert
 
|drtåttarat || = || erschrocken, eingeschüchtert
Zeile 511: Zeile 551:
 
|dia wo || = || diejenigen, die
 
|dia wo || = || diejenigen, die
 
|-  
 
|-  
|Diarna || = || Magd
+
|Diarna; Diarnali || = || Magd; kleines Mädchen
 
|-  
 
|-  
 
|Détscha || = || Beule
 
|Détscha || = || Beule
 
|-  
 
|-  
 
|Dåmpfploderer || = || einer, der heiße Luft von sich gibt (tend. Untertal)
 
|Dåmpfploderer || = || einer, der heiße Luft von sich gibt (tend. Untertal)
 +
|-
 +
|druflospomalitza || = || drauflosschimpfen
 +
|-
 +
|daggla || = || eilig laufen, möglicherweise mit kleinen Schritten (... in der Art, wie Dackel laufen)
 +
|-
 +
|dunka; dunkt di des fei? || = || vorkommen, dünken; findest du das fein?
 +
|-
 +
|drpfålla; er isch mr drpfålla || = || an Ansehen verlieren; er hat bei mir an Ansehen verloren (an positivem
 +
Image – durch ein Gerücht, eine Nachricht, ein Gespräch)
 
|}
 
|}
 +
 +
  
  
Zeile 570: Zeile 621:
 
|-
 
|-
 
|Engadéi || = || Engadin
 
|Engadéi || = || Engadin
 +
|-
 +
|Ëchr || = || Ähre(n)
 
|}
 
|}
  
Zeile 590: Zeile 643:
 
|Fremdi, Frendi, d'Fremda || = || (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
 
|Fremdi, Frendi, d'Fremda || = || (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
 
|-
 
|-
|Fluiga || = || Fliege
+
|Fluiga, Fluigatatsch || = || Fliege, Fliegenklappe
 
|-
 
|-
 
|Fliagr || = || Flugzeug
 
|Fliagr || = || Flugzeug
Zeile 602: Zeile 655:
 
|flatschat || = || flach, breit
 
|flatschat || = || flach, breit
 
|-
 
|-
|Fackli || = || Ferkel
+
|Fåck, Fackli || = || Schwein, Ferkel
 
|-
 
|-
 
|(es tuat) flandrla || = || es schneit ganz leicht (Obertal)
 
|(es tuat) flandrla || = || es schneit ganz leicht (Obertal)
 
|-
 
|-
|fléakna || = || flüchten , sich drücken
+
|fléakna || = || flüchten, sich drücken
 
|-
 
|-
 
|Feggl || = || kleiner Fetzen (alter Ausdruck, Galtür)
 
|Feggl || = || kleiner Fetzen (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
|Furaménta, Wuraménta || = || Murmeltier
+
|Furaménta, (älter) Wuraménta || = || Murmeltier
 
|-
 
|-
 
|féardt || = || letztes Jahr
 
|féardt || = || letztes Jahr
Zeile 618: Zeile 671:
 
|es figgat|| = || es reibt (z. B. in den Schuhen); etwas nervt
 
|es figgat|| = || es reibt (z. B. in den Schuhen); etwas nervt
 
|-
 
|-
|es fixalat|| = || es ist eiskalt (in einem Raum)
+
|es fixalat || = || es ist eiskalt (in einem Raum)
 
|-
 
|-
 
|Fëlla || = || Zwiebel (Untertal)
 
|Fëlla || = || Zwiebel (Untertal)
 
|-
 
|-
|fëlli|| = || beinahe (Untertal)
+
|fëlli || = || beinahe (Untertal)
 
|-
 
|-
|flåcka, flåcka låssa || = || liegen (wird in erster Linie vom Vieh gesagt), liegen lassen  
+
|flåcka; flåcka låssa || = || liegen (wird in erster Linie vom Vieh gesagt); liegen lassen  
 
|-
 
|-
 
|frëtta || = || schuften, rackern
 
|frëtta || = || schuften, rackern
Zeile 636: Zeile 689:
 
|Fetza || = || Rausch, hohes Tempo, Fetzen, Fünfer (schlechteste Schulnote)
 
|Fetza || = || Rausch, hohes Tempo, Fetzen, Fünfer (schlechteste Schulnote)
 
|-
 
|-
|Fidli, Fidlig || = || Gesäß (Untertal, Obertal)
+
|z'lautara Fetza || = || in lauter kleine Stücke/Fetzen (zerrissen)
 +
|-
 +
|Fidli || = || Gesäß  
 
|-
 
|-
 
|fimfi || = || fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
 
|fimfi || = || fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
 
|-
 
|-
|firri = virri || = || vorwärts, nach vorne - Ähnliches siehe unter V  
+
|firri = virri || = || vorwärts, nach vorne - ähnliches siehe unter V  
 
|-
 
|-
 
|Furka, Firggali || = || Joch, kleines Joch
 
|Furka, Firggali || = || Joch, kleines Joch
Zeile 660: Zeile 715:
 
|Futzali || = || kleines Stück (Papier)
 
|Futzali || = || kleines Stück (Papier)
 
|-
 
|-
|Fischta, Fischtakromr || = || (alter Ausdruck für) Launen, (eigensinniger) Umstandsmeier (Obertal)
+
|Fischta; Fischtakromr || = || (alter Ausdruck für) Launen, Macken, seltsame Gewohnheiten; (eigensinniger) Umstandsmeier (Obertal)
 
|-
 
|-
 
|a Fotza || = || eine Ohrfeige
 
|a Fotza || = || eine Ohrfeige
Zeile 674: Zeile 729:
 
|Fuadr; Fuadr schtåmpfa || = || Heuladung; die Heuladung (auf dem Pferdewagen) feststampfen  
 
|Fuadr; Fuadr schtåmpfa || = || Heuladung; die Heuladung (auf dem Pferdewagen) feststampfen  
 
|-
 
|-
|fuggara (ummafuggara); an Fuggerer || = || (umständlich) herumwerken; Umstandsmeier  
+
|fuggara (ummafuggara); an Fuggerer || = || (umständlich) herumwerken; Umstandsmeier
 
|-
 
|-
|flattiara || = || schön reden, schmeicheln
+
|fuatara  || = || füttern
 +
|-
 +
|flattíara || = || schön reden, schmeicheln
 +
|-
 +
|flādara || = || stehlen
 
|-
 
|-
 
|Firti || = || Schurz (Untertal)
 
|Firti || = || Schurz (Untertal)
Zeile 694: Zeile 753:
 
|Fúiartuifl || = || einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
 
|Fúiartuifl || = || einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
 
|-
 
|-
|Fråzza || = || (wenig liebevoll für) Kinder
+
|Fråzza || = || (wenig liebevoll für) Kinder, Fratzen
 
|-
 
|-
 
|fúarwearchna || = || fuhrwerken, herumarbeiten und sich dabei abmühen
 
|fúarwearchna || = || fuhrwerken, herumarbeiten und sich dabei abmühen
Zeile 702: Zeile 761:
 
|Fugamilch || = || (in der Zentrifuge) entrahmte Milch
 
|Fugamilch || = || (in der Zentrifuge) entrahmte Milch
 
|-
 
|-
|Fliglr || = || Bergschuhe, seitlich mit Spezial-Eisennägeln beschlagen  
+
|Fliglr || = || Bergschuhe alter Zeiten, seitlich mit Spezial-Eisennägeln beschlagen  
 +
|-
 +
|flaxnig; an Flaxniga || = ||  flachsig (Fleisch); auf die menschliche Statur übertragen: ein schmaler,  kräftiger/flinker Mensch
 
|}
 
|}
  
Zeile 752: Zeile 813:
 
|griaßla; Griaßl'r || = || (sich ein-)schleimen; Schleimer, Arschkriecher
 
|griaßla; Griaßl'r || = || (sich ein-)schleimen; Schleimer, Arschkriecher
 
|-
 
|-
|ds Grúamad || = || die zweite Heuernte
+
|ds Grúamad || = || die zweite Heuernte (die Grünmahd)
 
|-
 
|-
 
|a Gnascht || = || Holzabfall  
 
|a Gnascht || = || Holzabfall  
Zeile 765: Zeile 826:
 
|-
 
|-
 
|gneatig, gneati || = || eilig (Obertal, Untertal)
 
|gneatig, gneati || = || eilig (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|gneißa, drgneißa || = || verstehen (Blitzgneißer), "iaz drgneißt er's" (jetzt versteht er es)
 
|-
 
|-
 
|gwārma, gwärma || = || aufwärmen (Obertal, Untertal)
 
|gwārma, gwärma || = || aufwärmen (Obertal, Untertal)
Zeile 775: Zeile 838:
 
|-
 
|-
 
|Giggalar || = || Hahn  
 
|Giggalar || = || Hahn  
 +
|-
 +
|(epparn) am Giggr håba  || = || jemanden / jemandes Verhalten beobachten, jemanden "liegen" haben, mobben 
 
|-
 
|-
 
|Géggalar || = || übergenauer Mensch
 
|Géggalar || = || übergenauer Mensch
 +
|-
 +
|géggala || = || kleinlich herumtun (auch im übertragenen Sinn)
 
|-
 
|-
 
|Glutscha || = || Bruthenne (altes Wort, Galtür)
 
|Glutscha || = || Bruthenne (altes Wort, Galtür)
Zeile 790: Zeile 857:
 
|gleißna || = || hell glänzen, gleißen (z. B. auch aufgetauter Firn)
 
|gleißna || = || hell glänzen, gleißen (z. B. auch aufgetauter Firn)
 
|-
 
|-
|Gleißner || = || Blender, Hochstapler
+
|Gleißner || = || Blender, Hochstapler, Pharisäer, Heuchler
 
|-
 
|-
 
|gwåxa; Gwåxni, die Gwåxna || = || erwachsen; Erwachsene, die Erwachsenen
 
|gwåxa; Gwåxni, die Gwåxna || = || erwachsen; Erwachsene, die Erwachsenen
Zeile 812: Zeile 879:
 
|gulpa || = || etwas (Alkoholisches) trinken  (Untertal)
 
|gulpa || = || etwas (Alkoholisches) trinken  (Untertal)
 
|-
 
|-
|gulårscha || = || (meistens verwendet man umma...) langsames herumhantieren, sich verzetteln; aber auch vergulårscha: wenn jemand nervös ist, etwas nicht erwarten kann    
+
|gulårscha (ummagulårscha) || = || langsames Herumhantieren, sich verzetteln (Untertal)    
 
|-
 
|-
 
|gleim || = || eng
 
|gleim || = || eng
 
|-
 
|-
|Grumpara || = || Erdapfel (heute vergessener Ausdruck, Grundbirne)  
+
|Grumpara || = || Erdapfel (heute vergessener Ausdruck, Grundbirne, Kartoffel)  
 
|-
 
|-
 
|Gealriaba || = || Gelbe Rübe/Karotte
 
|Gealriaba || = || Gelbe Rübe/Karotte
Zeile 844: Zeile 911:
 
|Gawinta || = || Schneewechte
 
|Gawinta || = || Schneewechte
 
|-
 
|-
|Gawintahupfa || = || das Hüpfen durch Schneewechten, beliebt bei Kindern  
+
|Gawintahupfa || = || das Hüpfen durch Schneewechten, früher beliebt bei den Kindern in Galtür
 
|-
 
|-
 
|Gilla || = || Jauche/Gülle
 
|Gilla || = || Jauche/Gülle
Zeile 854: Zeile 921:
 
|ga gillna gia || = || Jauche/Gülle ausfahren gehen
 
|ga gillna gia || = || Jauche/Gülle ausfahren gehen
 
|-
 
|-
|ga...; wås ga tia? || = || (typisch paznaunerisch) zum, um zu...; was tun?
+
|ga...; wås ga tia? || = || (typisch paznaunerisch) zum, um zu...; um was zu tun?
 
|-
 
|-
 
|Gaß, Gaßschalla || = || Ziege, Ziegenglocke
 
|Gaß, Gaßschalla || = || Ziege, Ziegenglocke
Zeile 882: Zeile 949:
 
|gumpa || = || springen, laufen (Vieh)
 
|gumpa || = || springen, laufen (Vieh)
 
|-  
 
|-  
|gåscha || = || mit dem Kopf zusammenstoßen (z.B. Ziegenböcke)
+
|gåscha || = || mit dem Kopf, den Hörnern zusammenstoßen (z.B. Ziegenböcke, Widder; it. cozzare)
 
|-
 
|-
 
|gåltig, gålti || = || noch nicht gebärfähig (beim Jungrind), (Obertal, Untertal)
 
|gåltig, gålti || = || noch nicht gebärfähig (beim Jungrind), (Obertal, Untertal)
Zeile 895: Zeile 962:
 
|-
 
|-
 
|Gufa || = || kleiner, unschwierig zu besteigender Berg
 
|Gufa || = || kleiner, unschwierig zu besteigender Berg
 +
|-
 +
|Guft || = || Einbildung, Stolz (veralteter Ausdruck)
 
|-
 
|-
 
|Gēgad, Gēgata || = || Gegend, Gegenden
 
|Gēgad, Gēgata || = || Gegend, Gegenden
Zeile 906: Zeile 975:
 
|Gratza, Gragga || = || kleine dürre Zweige
 
|Gratza, Gragga || = || kleine dürre Zweige
 
|-
 
|-
|Gratzali|| = || u. U. kleines, dünnes Mädchen
+
|Gratzali || = || u. U. kleines, dünnes Mädchen
 
|-
 
|-
|Gråtta, Grattali || = || schlechtes, kleines Auto
+
|an Gråtta, Grattali || = || ein schlechtes, kleines Auto
 
|-
 
|-
 
|Grotta || = || Schubkarre (Untertal)   
 
|Grotta || = || Schubkarre (Untertal)   
Zeile 919: Zeile 988:
 
|-
 
|-
 
|gniagala; es tuat mr gniagala || = || genug haben; ich habe es satt
 
|gniagala; es tuat mr gniagala || = || genug haben; ich habe es satt
 +
|-
 +
|ka Gniaga håba|| = || (kein Genüge haben), nie genug kriegen
 
|-
 
|-
 
|glanggla, glanggla låssa || = || lose herabhängen, es locker nehmen
 
|glanggla, glanggla låssa || = || lose herabhängen, es locker nehmen
Zeile 924: Zeile 995:
 
|an Glanggler || = || einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
 
|an Glanggler || = || einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
 
|-
 
|-
|Gschåft; a Gschåftloch || = || Eifer; eine Person, die sich wichtig macht  
+
|Gschåft; a Gschåftloch || = || Eifer; eine Person, die sich wichtig macht
 +
|-
 +
|Gschprang; a Gschprang håba || = || Springerei; in Hektik sein, überlastet durch Zeitnot und zuviel Arbeit
 
|-
 
|-
 
|gwāngga, a Gwānggerli  || = || seufzen (Kind), Seufzerchen
 
|gwāngga, a Gwānggerli  || = || seufzen (Kind), Seufzerchen
Zeile 933: Zeile 1.006:
 
|-
 
|-
 
|giggla, gixla || = || neugierig Auschau halten, spähen
 
|giggla, gixla || = || neugierig Auschau halten, spähen
 +
|-
 +
|(si) gschleina  || = || (sich) beeilen
 
|-
 
|-
 
|grutzga, grutschga || = || leicht knarrend quietschen
 
|grutzga, grutschga || = || leicht knarrend quietschen
Zeile 951: Zeile 1.026:
 
|-   
 
|-   
 
|Goscha; epparm a Goscha ånhenga; a guati Goscha || = || (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
 
|Goscha; epparm a Goscha ånhenga; a guati Goscha || = || (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
 +
|- 
 +
|goschna || = || (derb) mit großem Mundwerk daherreden
 
|-   
 
|-   
 
|groaßgoschnat || = || großmäulig  
 
|groaßgoschnat || = || großmäulig  
Zeile 960: Zeile 1.037:
 
|geng || = || glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
 
|geng || = || glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
 
|-   
 
|-   
|gsunt und gånk || = || gesund und munter (auf den Beinen) (Untertal)
+
|gsunt und gånk || = || gesund und munter (Untertal)
 
|-   
 
|-   
 
|gfarlig, gfarli || = || gefährlich (Obertal, Untertal)
 
|gfarlig, gfarli || = || gefährlich (Obertal, Untertal)
Zeile 970: Zeile 1.047:
 
|gnagga (åbgnagga, ågnagga); gnaggat, (es håt epparn) gniggat || = || brechen (Obertal, Untertal); gebrochen,  (es hat jemanden) 'gniggat' = das Genick gebrochen  
 
|gnagga (åbgnagga, ågnagga); gnaggat, (es håt epparn) gniggat || = || brechen (Obertal, Untertal); gebrochen,  (es hat jemanden) 'gniggat' = das Genick gebrochen  
 
|-   
 
|-   
|gnigga; gniggat; an Gnigger || = || klemmen (extrem sparsam sein); unfreigiebig; Geizkragen
+
|gnigga; gniggat; an Gnigger || = || klemmen (extrem sparsam sein); unfreigiebig, geizig; Geizkragen
 
|-   
 
|-   
 
|geiti, geitig || = || geizig (Untertal, Obertal)
 
|geiti, geitig || = || geizig (Untertal, Obertal)
Zeile 986: Zeile 1.063:
 
|a Glatsch || = || entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
 
|a Glatsch || = || entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
 
|-
 
|-
|a Glaggli || = || eine kleine Menge von einer Flüssigkeit (z. B. Milch)
+
|a Glaggli || = || kleine Menge einer Flüssigkeit (z. B. Milch)
 +
|-
 +
|glagglisweis, glagglaweis || = || in kleinen Mengen (bei Flüssigkeiten)
 
|-
 
|-
 
|Guz, guzla || = || Süßigkeiten, naschen
 
|Guz, guzla || = || Süßigkeiten, naschen
Zeile 1.032: Zeile 1.111:
 
|Guft || = || Einbildung, Stolz (alter Ausdruck, Galtür)
 
|Guft || = || Einbildung, Stolz (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
|ållas Gleichligi || = || alles Gleichartige
+
|ållas Gleichligi || = || alles Gleichartige  
 
|-   
 
|-   
 
|glachteri, glachterig || = || lächerlich (Untertal, Obertal)
 
|glachteri, glachterig || = || lächerlich (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|gnesslat; wia gnesslat || = || versessen, gebannt; ganz versessen, nicht genug bekommend
 +
|-
 +
|groggna; an Griana || = || (Rotz) aufziehen, zB. einen Rotzklachel (ein "Grüner")
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.051: Zeile 1.134:
 
|-
 
|-
 
|héarsch mi gia? || = || Verstehst du mich?
 
|héarsch mi gia? || = || Verstehst du mich?
 +
|-
 +
|héawearts; es geat héawearts; tua héawearts || = || weiter; es geht weiter (aufwärts, zB mit der Genesung); mach weiter (beeile dich)
 
|-
 
|-
 
|Híara, Híarakaschtli; nuit im Híara || = || Gehirn; nichts im Kopf   
 
|Híara, Híarakaschtli; nuit im Híara || = || Gehirn; nichts im Kopf   
Zeile 1.061: Zeile 1.146:
 
|-  
 
|-  
 
|dr Haxa, d'Haxa || = || das Bein (der Fuß), die Beine (die Füße)
 
|dr Haxa, d'Haxa || = || das Bein (der Fuß), die Beine (die Füße)
 +
|-
 +
|haxla || = || das Bein stellen
 
|-
 
|-
 
|dr Hóach || = || "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
 
|dr Hóach || = || "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
Zeile 1.078: Zeile 1.165:
 
|hāsr || = || heiser
 
|hāsr || = || heiser
 
|-
 
|-
|hāggl || = || heikel
+
|hāggl, Hāggl; des weart an Hāggl håba || = || heikel, der Heikel; das muss nicht so heikel genommen, gesehen werden
 +
|-
 +
|hófalig, hōfali || = || vorsichtig, sachte, höflich (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Handtlig, Hendtli || = || Handschuhe (Obertal, Untertal)  
 
|Handtlig, Hendtli || = || Handschuhe (Obertal, Untertal)  
 +
|-
 +
|an Haufa; Heifa; heifaweis || = || ein Haufen; Häufen; haufenweise
 
|-
 
|-
 
|an Håfa || = || ein Krug
 
|an Håfa || = || ein Krug
Zeile 1.086: Zeile 1.177:
 
|Haftla  || = || winzige Verschlussvorrichtung an der Kleidung (zum Ein-, Zusammenhängen)
 
|Haftla  || = || winzige Verschlussvorrichtung an der Kleidung (zum Ein-, Zusammenhängen)
 
|-
 
|-
|aufpassa wia an Haftlamåchr  || = || genau aufpassen wie einer, der diese Dinge erzeugt hat (früher wohl händisch)   
+
|aufpassa wia an Haftlamåchr  || = || genau aufpassen wie einer, der diese "Haftla" erzeugt hat (früher wohl händisch)   
 
|-
 
|-
 
|Hachla || = || Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern  
 
|Hachla || = || Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern  
Zeile 1.121: Zeile 1.212:
 
|-
 
|-
 
|hāba, hāwa || = || heuen
 
|hāba, hāwa || = || heuen
 +
|-
 +
|heba; des hebsch nit || = || heben, halten, auch aushalten; das erträgst du nicht.
 
|-
 
|-
|Hānza, Hānzahitta  || = || Heumännchen, Hütte für H.  
+
|Hānza, Hānzahitta  || = || Holzgestänge für Heumännchen, Hütte für H.  
 
|-
 
|-
 
|hānzna || = || Heumännchen aufbauen
 
|hānzna || = || Heumännchen aufbauen
Zeile 1.129: Zeile 1.222:
 
|-
 
|-
 
|ds Hā, Hāpintl || = || das Heu, Heubündel
 
|ds Hā, Hāpintl || = || das Heu, Heubündel
 +
|-
 +
|Hāripfl || = || Gerät zum Herausziehen von Heu aus dem Heustock; Holzstab, ein Meter lang oder länger, mit einer hakenartigen Metallspitze
 
|-
 
|-
 
|ds Hāziacha, guati Hāziachr || = || das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel  
 
|ds Hāziacha, guati Hāziachr || = || das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel  
Zeile 1.186: Zeile 1.281:
 
|hofalig, hōfali || = || sachte, vorsichtig (Obertal, Untertal)  
 
|hofalig, hōfali || = || sachte, vorsichtig (Obertal, Untertal)  
 
|-
 
|-
|Hona || = || mit dem -> Honamessr fächrig gespaltenes Kleinholz (zum Feuermachen)
+
|Honamessr || = || ein ca. 40cm langes Spezial-Holzmesser; es besitzt an beiden Seiten zwei rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe
|-
 
|Honamessr || = || ein ca. 40cm langes Spezialmesser; es besitzt an beiden Seiten zwei rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe  
 
 
|-
 
|-
 +
|Hona, Honaspō || = || mit einem 'Honamessr' hergestelltes, fächrig gespaltenes Kleinholz (einem Hahnenschweif ähnlich), zum schnellen Entzünden eines Feuers
 +
|-
 
|hóssala || = || vom Lachen geschüttelt werden
 
|hóssala || = || vom Lachen geschüttelt werden
 
|-
 
|-
Zeile 1.205: Zeile 1.300:
 
|-
 
|-
 
|dr Heislr || = || die Anhäufung von Exkrementen z. B. im Plumpsklo (wurde früher als Dünger verwendet) (Untertal)   
 
|dr Heislr || = || die Anhäufung von Exkrementen z. B. im Plumpsklo (wurde früher als Dünger verwendet) (Untertal)   
 +
|-
 +
|Hennaschiss; åll Hennaschiss || = || Hühnerschiss; in (zu) kurzen Abständen (abfällig verwendet)
 
|-
 
|-
 
|an Hōmr || = || ein Hammer
 
|an Hōmr || = || ein Hammer
Zeile 1.235: Zeile 1.332:
 
|-
 
|-
 
|a Hoarawåxnagi, an Hoarawåxniga || = || eine zähe Person w/m (Untertal)
 
|a Hoarawåxnagi, an Hoarawåxniga || = || eine zähe Person w/m (Untertal)
|-
 
|Hohnaspō || = || mit einem 'Hohnamessr' hergestelltes, einem Hahnschweif ähnliches Holzgebilde zum schnellen Entzünden eines Feuers
 
 
|-
 
|-
 
|dr Hefl || = || der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet (-> inhefla)
 
|dr Hefl || = || der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet (-> inhefla)
Zeile 1.260: Zeile 1.355:
 
|Halgschna (auch Algschna) || = || wilde Traubenkirsche, Staude (Obertal)
 
|Halgschna (auch Algschna) || = || wilde Traubenkirsche, Staude (Obertal)
 
|-
 
|-
|Halgschna-Liachtla || = || rätselhafte frühere Lichterscheinungen am Wång in Galtür; das Phänomen wurde geisterhaft gedeutet. Es war aber ein Bauer, der nächtens mit einer "Lutscherna" seine Fallen begutachtet hat...(nach Erzählung einer Tochter des Bauern)
+
|Halgschna-Liachtla || = || rätselhafte frühere Lichterscheinungen am Wång in Galtür; das Phänomen wurde geisterhaft gedeutet. Es war aber ein Bauer, der nächtens mit einer "Lutscherna" seine Fallen begutachtet hat...(nach der Erzählung seiner Tochter)
 
|-
 
|-
 
|Hāradax || = || Salamander (alter Ausdruck, Galtür)
 
|Hāradax || = || Salamander (alter Ausdruck, Galtür)
Zeile 1.270: Zeile 1.365:
 
|Hennarupfa, Hennaripfl || = || Gänsehaut (Obertal, Untertal)
 
|Hennarupfa, Hennaripfl || = || Gänsehaut (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|hennaripflig; hennaripfli, hohnaripfli || = || mit Gänsehaut (Obertal);(Untertal)
+
|hennaripflig; hennaripfli, hohnaripfli || = || mit Gänsehaut (Obertal); (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|hundskogamiad || = || hundemüde
 
|hundskogamiad || = || hundemüde
Zeile 1.276: Zeile 1.371:
 
|Hérbari; hérbara || = || Herberge; übernachten (auf nicht bewirtschafteten Almen mussten sich Jäger, die dort übernachten wollten, mit dem Almputz gut stellen und ihn fragen, ob sie da "hérbara" durften...)(Untertal)
 
|Hérbari; hérbara || = || Herberge; übernachten (auf nicht bewirtschafteten Almen mussten sich Jäger, die dort übernachten wollten, mit dem Almputz gut stellen und ihn fragen, ob sie da "hérbara" durften...)(Untertal)
 
|-
 
|-
|an Hoja || = || ein Stück Bergmahd (Nutzungsanteil eines Bauern)(Untertal)
+
|an Hoja || = || ein Stück Bergmahd (Nutzungsanteil eines Bauern) (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|an Hock || = || gemütliches Zusammensitzen
 
|an Hock || = || gemütliches Zusammensitzen
 
|-
 
|-
|a Hindtli || = || ein kleiner(er) Hund
+
|a Hindtli || = || ein kleiner Hund
 +
|-
 +
|hī, (eppas) hīrichta || = || kaputt, (etwas) kaputtmachen
 +
|-
 +
|hintra'vir || = || rückwärts (bei Bewegung), verkehrt
 +
|-
 +
|hintrschlig, hintrschli || = || mit dem Hintern, dem Rücken voraus; von hinten her (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|Hémana || = || Weißer Germer (weitverbreitete giftige Bergpflanze mit gefächerten Blättern und dichtem weißen Blütenstand)
 +
|-
 +
|haufasgnua, haufasgnuag || = || viel zu viel (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|hausli, hauslig || = || oft, von einer Person (eifrig) wiederholt (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|hīglet; wo håsch'n des hīglet? || = || hingelegt; wo hast du denn das hingelegt?
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.294: Zeile 1.403:
 
|ínnibixla || = || hineinzahlen, investieren
 
|ínnibixla || = || hineinzahlen, investieren
 
|-
 
|-
|er håt'sa ínniglet; sie håt'ams ínnigset || = || er hat sie reingelegt; sie hat ihm's reingesagt
+
|íntia; z'Ha intia || = || einbringen, das Heu einbringen
 +
|-
 +
|er håt'sa ínniglet; denn/tua håt si'm's ínnigset || = || er hat sie reingelegt; dann hat sie ihm's reingesagt
 
|-
 
|-
 
|ínnipira || = || (in etwas mit spitzem Gegenstand, mit dem Finger) hineinbohren
 
|ínnipira || = || (in etwas mit spitzem Gegenstand, mit dem Finger) hineinbohren
Zeile 1.304: Zeile 1.415:
 
|ínnanåi, ínnanaui || = || (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
 
|ínnanåi, ínnanaui || = || (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
 
|-
 
|-
|inhebba, inheba; es håt ínkheb(b)t || = || (vom Essen:) es hat lange satt gemacht (Obertal/Untertal)
+
|inhebba, inheba; es håt ínkheb(b)t || = || einhalten (vom Essen); es hat lange satt gemacht (Obertal/Untertal)
 +
|-
 +
|inhaua || = || einhauen (beim Essen)
 
|-
 
|-
 
|īandr|| = || wohl, eher  
 
|īandr|| = || wohl, eher  
Zeile 1.315: Zeile 1.428:
 
|-
 
|-
 
|d'Indara, die Innerhålbiga|| = || die innerhalb (westlich) der Kirche Ansässigen (Kappl, Galtür)
 
|d'Indara, die Innerhålbiga|| = || die innerhalb (westlich) der Kirche Ansässigen (Kappl, Galtür)
 +
|-
 +
|iatwedr; so dass'as am iatwedra passt || = || jeder; so dass es jedem, allen passt
 
|-
 
|-
 
|ínschuala || = || einschulen (Erstklassler)
 
|ínschuala || = || einschulen (Erstklassler)
 
|-
 
|-
 
|ínkōfa || = || einkaufen
 
|ínkōfa || = || einkaufen
 +
|-
 +
|ínsaja || = || einsäen
 
|-
 
|-
 
|ínfuira || = || im Ofen (Herd) ein Feuer machen
 
|ínfuira || = || im Ofen (Herd) ein Feuer machen
Zeile 1.332: Zeile 1.449:
 
|an Invalid || = || ein Körperbehinderter (durch Unfall oder Kriegsverletzung, heute weniger gebräuchlich)
 
|an Invalid || = || ein Körperbehinderter (durch Unfall oder Kriegsverletzung, heute weniger gebräuchlich)
 
|-
 
|-
|I-Tipftler || = || Genauigkeitsfanatiker
+
|I-Tipftler, I-Tipftlascheißer || = || Genauigkeitsfanatiker
 
|-
 
|-
 
|Ínslat || = || Rinderschmalz, Schweineschmalz (Kappl)
 
|Ínslat || = || Rinderschmalz, Schweineschmalz (Kappl)
 
|-
 
|-
|ínhefla || = || am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat).(Kappl)
+
|ínhefla || = || am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat). (Kappl)
 
|-
 
|-
 
|ínschlefla || = || einschläufeln
 
|ínschlefla || = || einschläufeln
Zeile 1.342: Zeile 1.459:
 
|ínsrās || = || unsereiner
 
|ínsrās || = || unsereiner
 
|-
 
|-
|ímmana (schlechta Zuaschtånd) || = || in einem (schlechten Zustand)   
+
|ímmana, imma (schlechta Zuaschtånd) || = || in einem (schlechten Zustand)   
 
|-
 
|-
 
|}
 
|}
Zeile 1.359: Zeile 1.476:
 
|jëchna, a Jëchnata || = || heftig schneien, heftiges Schneetreiben (Untertal)
 
|jëchna, a Jëchnata || = || heftig schneien, heftiges Schneetreiben (Untertal)
 
|-
 
|-
|jūza || = || juchzen, übermütig schreien
+
|jūza || = || juchzen, übermütig schreien (beschreibt: freudiges, helles Kinderschreien)
 
|-
 
|-
 
|jōla || = || johlen
 
|jōla || = || johlen
Zeile 1.430: Zeile 1.547:
 
|-
 
|-
 
|kittara || = || (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara)
 
|kittara || = || (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara)
 +
|-
 +
|knóara || = || knotzen; nicht hockend, nicht kniend, in unbequemer Haltung verharren
 
|-
 
|-
 
|knatscha || = || laut kauen (mit offenem Mund)
 
|knatscha || = || laut kauen (mit offenem Mund)
Zeile 1.436: Zeile 1.555:
 
|-
 
|-
 
|(inni)klëscha || = || dreinhauen
 
|(inni)klëscha || = || dreinhauen
|-
 
|kimmsch ō, kimscht ō|| = || kommst du auch (Obertal, Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|kupelig || = || gefällig (Galtür, alter Ausdruck)
 
|kupelig || = || gefällig (Galtür, alter Ausdruck)
Zeile 1.460: Zeile 1.577:
 
|-
 
|-
 
|kība || = || streiten
 
|kība || = || streiten
 +
|-
 +
|kimm; kimmsch(t) || = || komm; kommst du?
 
|-
 
|-
 
|klattara, klëttara || = || klettern (Obertal, Untertal)
 
|klattara, klëttara || = || klettern (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|kraxla || = || klettern, kraxeln
 
|-
 
|-
 
|kniala || = || knien
 
|kniala || = || knien
 
|-
 
|-
|kuia, kuit (nuit isch båld kuit)|| = || kauen, gekaut (nichts ist schnell gekaut)
+
|kuia, kuit (nuit isch båld kuit)|| = || kauen, gekaut (nichts ist bald gekaut)
 
|-
 
|-
 
|knóara|| = || in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen   
 
|knóara|| = || in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen   
Zeile 1.473: Zeile 1.594:
 
|Knoschpa || = || grobe Schuhe (Arbeitsschuhe)
 
|Knoschpa || = || grobe Schuhe (Arbeitsschuhe)
 
|-
 
|-
|Knurschla || = || Knorpel
+
|Knurschla || = || Knorpel (bei Fleischgerichten)
 +
|-
 +
|die Krinna || = || der Scheitel (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|klāna || = || im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus- u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, im Obertal: ->rauma), auch: den Mist fein verteilen mit einem Spezialgerät
 
|klāna || = || im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus- u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, im Obertal: ->rauma), auch: den Mist fein verteilen mit einem Spezialgerät
Zeile 1.506: Zeile 1.629:
 
|-
 
|-
 
|Kluppa || = || Wäscheklammer
 
|Kluppa || = || Wäscheklammer
 +
|-
 +
|Këttna || = || Kette
 
|-
 
|-
 
|krichla || = || gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
 
|krichla || = || gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
 
|-
 
|-
|knaischta || = || hart schnaufen (Galtür)
+
|knaischta || = || hart schnaufen (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
 
|Krotta || = || abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
 
|Krotta || = || abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
Zeile 1.519: Zeile 1.644:
 
|Keschna || = || Kastanien
 
|Keschna || = || Kastanien
 
|-
 
|-
|Kriasi || = || Kirschen
+
|Kriasi || = || Kirschen (alter Ausdruck)
 
|-
 
|-
 
|ds Kufr, Kūfara; a Kifrli || = || der Koffer, Koffer (Mehrzahl); ein kleiner Koffer
 
|ds Kufr, Kūfara; a Kifrli || = || der Koffer, Koffer (Mehrzahl); ein kleiner Koffer
Zeile 1.558: Zeile 1.683:
 
|-
 
|-
 
|Knoda || = || Knöchel (Untertal)
 
|Knoda || = || Knöchel (Untertal)
|-
 
|bis Krumpafuffzeni || = || bis irgendwann, endlos an Dauer
 
 
|-
 
|-
 
|Kukúmmara || = || altes Wort für Gurke (Kukumer, engl. cucumber)
 
|Kukúmmara || = || altes Wort für Gurke (Kukumer, engl. cucumber)
Zeile 1.572: Zeile 1.695:
 
|-
 
|-
 
|då kånnsch'di kiachla || = || das kannst du dir abschminken (Untertal)
 
|då kånnsch'di kiachla || = || das kannst du dir abschminken (Untertal)
 +
|-
 +
|kråbla, kråbbla || = || kriechen (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|kaschtigāla || = ||( jem.) sehr ärgern
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.586: Zeile 1.713:
 
|-
 
|-
 
|d'Lāna|| = || die Empore (Obertal), erste Reihe der Empore (Kappl)
 
|d'Lāna|| = || die Empore (Obertal), erste Reihe der Empore (Kappl)
 +
|-
 +
|lachla || = || lächeln, (kann auch hinterlistig sein ...)
 +
|-
 +
|leasla || = || auslosen, das Los werfen
 
|-
 
|-
 
|Lacka || = || Pfütze
 
|Lacka || = || Pfütze
 +
|-
 +
|Lagg; des håt kan Lagg || = || Lack; das hat keinen Sinn, keinen Wert
 
|-
 
|-
 
|lugg || = || locker; lauter (nicht sehr gehaltvoll)
 
|lugg || = || locker; lauter (nicht sehr gehaltvoll)
 +
|-
 +
|låssa; låsch´na / låsch´m / låsch mr o eppas?  || = || lassen; lässt du ihnen / lässt du ihm / lässt du mir auch etwas?
 
|-
 
|-
 
|(nit) lugg låssa|| = || (nicht) locker lassen
 
|(nit) lugg låssa|| = || (nicht) locker lassen
Zeile 1.607: Zeile 1.742:
 
|Lugatschippl, Lugnr; Lugnari || = ||  Lügner; Lügnerin
 
|Lugatschippl, Lugnr; Lugnari || = ||  Lügner; Lügnerin
 
|-  
 
|-  
|Lalli || = || Einfaltspinsel, tollpatschiger Kerl, Trottel
+
|Lalli || = || Einfaltspinsel, tollpatschiger Kerl
 
|-  
 
|-  
 
|leitala || = ||  gerne unter Leuten sein; es gut mit den Leuten können
 
|leitala || = ||  gerne unter Leuten sein; es gut mit den Leuten können
Zeile 1.675: Zeile 1.810:
 
|lausa; umalausa || = || sich (und andere) von Läusen befreien; die Zeit vertrödeln, herumhängen (Untertal)
 
|lausa; umalausa || = || sich (und andere) von Läusen befreien; die Zeit vertrödeln, herumhängen (Untertal)
 
|-  
 
|-  
|(wenn d'Kåtza as'm Haus isch, håba d' Meis) Lusi || = || (wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse) leichtes Spiel, Müßiggang (Variante von Ludi, Untertal)
+
|(wenn d'Kåtza as'm Haus isch, håba d' Meis) Ludi || = || (wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse) leichtes Spiel (siehe lat. Ludus, das Spiel)
 
|-  
 
|-  
|leacha; an Leacha || = || keuchen, schnaufen;  ein schweres Unterfangen, eine nie endenwollende Arbeit
+
|Lusi || = || Müßiggang (Variante von Ludi, Untertal)
 +
|-
 +
|leacha; an Leacha || = || keuchen, schnaufen;  ein schweres Unterfangen, eine nie endenwollende Arbeit
 
|-  
 
|-  
 
|lāpa || = || (vom Essen) übriglassen
 
|lāpa || = || (vom Essen) übriglassen
Zeile 1.687: Zeile 1.824:
 
|loba || = || Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
 
|loba || = || Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
 
|-  
 
|-  
|dr Lobr|| = || einer Machete ähnliches Schneidewerkzeug, das am vorderen Ende gebogen ist (zum Laubschneiden) (Untertal)
+
|dr Lobr || = || einer Machete ähnliches Schneidewerkzeug, das am vorderen Ende gebogen ist (zum Laubschneiden) (Untertal)
 
|-  
 
|-  
 
|leasla || = || auslosen
 
|leasla || = || auslosen
Zeile 1.693: Zeile 1.830:
 
|a Lābali, Lābala || = || ein rundes flaches Brot (Ez/Mz) (Galtür, im Untertal: Breatla)
 
|a Lābali, Lābala || = || ein rundes flaches Brot (Ez/Mz) (Galtür, im Untertal: Breatla)
 
|-  
 
|-  
|a Ludscherna || = || (alter Ausdruck für) eine Laterne (Luce, it. Licht)
+
|a Ludscherna || = || (alter Ausdruck für) eine Laterne (luce, it. Licht)
 +
|-
 +
|a Låbratscha || = || (alter Ausdruck für) einen verzerrten Mund (it. labbraccio, Lippen)
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.728: Zeile 1.867:
 
|an Muggaseckl, (um) a Muggaseckali || = || ein kleines Stück beim Messen, (um) eine Winzigkeit;  auch als leichtes Schimpfwort oder Neckerei verwendet
 
|an Muggaseckl, (um) a Muggaseckali || = || ein kleines Stück beim Messen, (um) eine Winzigkeit;  auch als leichtes Schimpfwort oder Neckerei verwendet
 
|-
 
|-
|muttlat || = || stumpf, unförmig  
+
|muttlat || = || stumpf, unförmig, nicht einer natürlichen/schönen Form entsprechend, verformt (zB ein abgestoßenes oder verwachsenes Horn bei der Kuh)
 
|-
 
|-
 
|mandschārna || = || essen (von it. mangare) (Untertal)
 
|mandschārna || = || essen (von it. mangare) (Untertal)
Zeile 1.791: Zeile 1.930:
 
|-  
 
|-  
 
|an Muasr || = || eisernes Küchengerät mit Stil und unten gerade begrenzter Schaufel zum Rösten und Wenden
 
|an Muasr || = || eisernes Küchengerät mit Stil und unten gerade begrenzter Schaufel zum Rösten und Wenden
 +
|-
 +
|Muttl || = || Hirschtier
 
|-  
 
|-  
 
|Moltara || = || Holzwanne zum Sauschlachten (eher Untertal)
 
|Moltara || = || Holzwanne zum Sauschlachten (eher Untertal)
Zeile 1.826: Zeile 1.967:
 
|-
 
|-
 
|nacht || = || gestern (Untertal, im Obertal: geschtr)
 
|nacht || = || gestern (Untertal, im Obertal: geschtr)
 +
|-
 +
|nåchanånd || = || nacheinander
 
|-
 
|-
 
|natīrligrweis || = || natürlicherweise
 
|natīrligrweis || = || natürlicherweise
Zeile 1.840: Zeile 1.983:
 
|-
 
|-
 
|nåchnat, in dr Nēchnat || = || nahe, in der Nähe
 
|nåchnat, in dr Nēchnat || = || nahe, in der Nähe
 +
|-
 +
|nechnr || = || näher
 
|-
 
|-
 
|nuit || = || nichts
 
|nuit || = || nichts
Zeile 1.847: Zeile 1.992:
 
|nuit fir unguat || = || nichts für ungut, du musst entschuldigen
 
|nuit fir unguat || = || nichts für ungut, du musst entschuldigen
 
|-
 
|-
|numma'n'umma (nummanumma) || = || nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen
+
|numma; numma'n'umma (nummanumma) || = || nicht mehr; nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen
 
|-
 
|-
 
|niana || = || nirgends
 
|niana || = || nirgends
Zeile 1.875: Zeile 2.020:
 
|Nëni || = || Großvater
 
|Nëni || = || Großvater
 
|-
 
|-
|nuschta || = || kramen
+
|nuschta, ummanuschta; du håsch då nuit umma'znuschta || = || kramen, herumkramen; da hast da nichts herumzukramen
 
|-
 
|-
 
|Noschter || = || Rosenkranz (Paternoster)
 
|Noschter || = || Rosenkranz (Paternoster)
Zeile 1.889: Zeile 2.034:
 
|néata || = || überanstrengt arbeiten
 
|néata || = || überanstrengt arbeiten
 
|-
 
|-
|Neini-essa, z Neini; neinarla || = || das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)  
+
|Neini-Essa, z Neini; neinarla || = || das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)  
 
|-
 
|-
 
|Nåsaputza || = || in der Nase eingetrockneter Rotz
 
|Nåsaputza || = || in der Nase eingetrockneter Rotz
Zeile 1.933: Zeile 2.078:
 
|Óargla, Éargali || = || Orgel (groß/klein - auch Ziehharmonika)
 
|Óargla, Éargali || = || Orgel (groß/klein - auch Ziehharmonika)
 
|-
 
|-
 +
am an Oart = irgendwo
 +
 
|ōmara || = || gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
 
|ōmara || = || gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
 
|-
 
|-
Zeile 1.943: Zeile 2.090:
 
|Ōg, Ōga; Ōgaglesr  || = || Auge, Augen; Augengläser, Brille
 
|Ōg, Ōga; Ōgaglesr  || = || Auge, Augen; Augengläser, Brille
 
|-
 
|-
|Ōgweara || = || Augelidentzündung
+
|Ōgweara || = || Augenlidentzündung
 
|-
 
|-
 
|Obrdilla || = || Dachboden (Galtür)
 
|Obrdilla || = || Dachboden (Galtür)
Zeile 1.959: Zeile 2.106:
 
|Ofa, Ofabånk; Ōfa, Ōfabånk || = || Ofen, Ofenbank (Obertal, Untertal)
 
|Ofa, Ofabånk; Ōfa, Ōfabånk || = || Ofen, Ofenbank (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|Ofaloch, Ōfaloch || = || durch die praktische Idee, den Stubenofen seitlich mit einem Abstand zur Wand zu setzen, entstand hinten Raum für eine dritte Bankseite: Das gemütliche Ofenloch (Obertal, Untertal)  
+
|Ofaloch, Ōfaloch || = || dadurch, dass der Stubenofen seitlich mit einem Abstand zur Wand gesetzt wurde, entstand hinten Raum für eine dritte Bankseite: Das gemütliche Ofenloch (Obertal, Untertal)
 
|}
 
|}
  
Zeile 1.969: Zeile 2.116:
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
|Paznáu; Paznáunr/Paznáunari || = || Paznaun (mit den Nachbartälern Montafon, Samnaun und Engadin; die Bezeichnung 'Paznauntal' wurde erst sehr spät durch Kartografen eingeführt); Einwohner/in des Paznaun
+
|Paznáu; Paznáuner/Paznáunari || = || Paznaun (wie Montafon, Samnaun und Engadin; die Bezeichnung 'Paznauntal' wurde erst spät kartographisch eingeführt); Einwohner/in des Paznaun
 
|-
 
|-
 
|Panna || = || Scheibtruhe
 
|Panna || = || Scheibtruhe
Zeile 1.983: Zeile 2.130:
 
|púmpara || = || dumpf pochen
 
|púmpara || = || dumpf pochen
 
|-
 
|-
|Pléntalar || = || Südtiroler/Italiener (selten verwendet, von Polenta)
+
|Pléntalar || = || Südtiroler/Italiener (veraltet, von Polenta)
 
|-
 
|-
 
|Plåcha || = || Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff  
 
|Plåcha || = || Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff  
Zeile 2.005: Zeile 2.152:
 
|an Pledschéderer  || = || Vielredner, Plaudertasche; einer, der nur redet und nichts tut
 
|an Pledschéderer  || = || Vielredner, Plaudertasche; einer, der nur redet und nichts tut
 
|-
 
|-
|påfa|| = ||  Speichel absondern (trensa)
+
|påfa || = ||  Speichel absondern (trensa)
 
|-
 
|-
|Påfr|| = ||  Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
+
|Påfr || = ||  Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
 
|-
 
|-
 
|påppa, ånpåppa || = ||  kleben, ankleben (wird auch vom Schnee gesagt, wenn er auf dem Belag klebt)
 
|påppa, ånpåppa || = ||  kleben, ankleben (wird auch vom Schnee gesagt, wenn er auf dem Belag klebt)
Zeile 2.023: Zeile 2.170:
 
|Pferfalar || = || ungeschickter, unpraktischer Mensch
 
|Pferfalar || = || ungeschickter, unpraktischer Mensch
 
|-
 
|-
|pfladara, fladara   || = || stehlen (Untertal, Obertal)
+
|pfladara, fladara || = || stehlen (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
 
|pláttara || = || (etwas unabsichtlich) verschütten
 
|pláttara || = || (etwas unabsichtlich) verschütten
 
|-
 
|-
|Poppa, Poppali || = || Baby, Kleinkind
+
|Poppa, Poppali || = || Baby, Kleinkind (rätoromanisch: pupa)
 
|-
 
|-
 
|poppna || = || ein Kleinkind betreuen, unterhalten etc.  
 
|poppna || = || ein Kleinkind betreuen, unterhalten etc.  
Zeile 2.049: Zeile 2.196:
 
|a Pfufarli || = || leichter Schneefall, vernachlässigbarer Neuschneezuwachs (Obertal)
 
|a Pfufarli || = || leichter Schneefall, vernachlässigbarer Neuschneezuwachs (Obertal)
 
|-
 
|-
|an Pflalli || = ||u. a. ein großer Stein, ev. ein schwerer Mann
+
|an Pflalli || = || u. a. ein großer Stein, ev. ein schwerer Mann
 
|-
 
|-
 
|Prosottr || = || kräftiger, korpulenter Bursche, Mann  
 
|Prosottr || = || kräftiger, korpulenter Bursche, Mann  
Zeile 2.071: Zeile 2.218:
 
|(umma)pfurra || = || nervös/hektisch herumsausen
 
|(umma)pfurra || = || nervös/hektisch herumsausen
 
|-
 
|-
|pråschla || = || prasseln  
+
|pråschla || = || prasseln (Untertal)
 
|-
 
|-
|(inni) purrna, pudla || = || hineinstopfen  
+
|(inni) purrna, inni pudla || = || hineinstopfen  
 
|-
 
|-
 
|Pfëtscha || = || Stauden, Staudengehölz, Latschen
 
|Pfëtscha || = || Stauden, Staudengehölz, Latschen
Zeile 2.083: Zeile 2.230:
 
|Pfetta, Pfettana || = || Längsbalken des Dachstuhles (Mehrzahl, Obertal)) (-> Rafa, Rafana)
 
|Pfetta, Pfettana || = || Längsbalken des Dachstuhles (Mehrzahl, Obertal)) (-> Rafa, Rafana)
 
|-
 
|-
|a Pieperli, Pieperla || = || Kücken (Einzahl, Mehrzahl) (Obertal)
+
|a Piperli, Piperla || = || Kücken (Einzahl, Mehrzahl) (Obertal)
 
|-
 
|-
 
|an Piapl, ds Pipali; a pår Piapl, Pipala || = || ein Kücken, einige Kücken (Untertal)
 
|an Piapl, ds Pipali; a pår Piapl, Pipala || = || ein Kücken, einige Kücken (Untertal)
Zeile 2.092: Zeile 2.239:
 
|-
 
|-
 
|an Prunggl || = || misslungener Kuchen (Untertal)
 
|an Prunggl || = || misslungener Kuchen (Untertal)
 +
|-
 +
|plattla; 's plattla låssa || = || (vorwiegend beim Schifahren) schnell fahren, es schnell sausen lassen 
 +
|-
 +
|pfitza || = || schnell düsen, huschen
 
|-
 
|-
 
|Pfitzipfeil || = || Pfeil und Bogen
 
|Pfitzipfeil || = || Pfeil und Bogen
Zeile 2.102: Zeile 2.253:
 
|-
 
|-
 
|priascha || = || (schreiend) weinen (vor Schmerz etc.)
 
|priascha || = || (schreiend) weinen (vor Schmerz etc.)
 +
|-
 +
|pizga || = || jucken (alter Ausdruck)
 
|-
 
|-
 
|Pemsl || = || Pinsel
 
|Pemsl || = || Pinsel
Zeile 2.111: Zeile 2.264:
 
|dr Psåltnr || = || der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
 
|dr Psåltnr || = || der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
 
|-
 
|-
|Plundr (Hawerplunder) || = || Werkzeug (W. für die Heuarbeit), aber auch -> Grempl
+
|Plundr (Hawerplundr) || = || Werkzeug (W. für die Heuarbeit), aber auch -> Grempl
 
|-
 
|-
 
|a Plindarli || = || ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug
 
|a Plindarli || = || ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug
 
|-
 
|-
 
|an Plō || = || ein Küchenbrett
 
|an Plō || = || ein Küchenbrett
 +
|-
 +
|a Plumpara || = || große, bauchige Kuhschelle
 
|-
 
|-
 
|ds Pfemmatli (geba) || = || das Wenigste, der Rest (aus Geiz nur das Wenigste geben) (Untertal)
 
|ds Pfemmatli (geba) || = || das Wenigste, der Rest (aus Geiz nur das Wenigste geben) (Untertal)
Zeile 2.157: Zeile 2.312:
 
|rapid || = || schnell
 
|rapid || = || schnell
 
|-
 
|-
|randsch || = || ranzig
+
|randsch || = || ranzig (it. rancido)
 
|-
 
|-
 
|Ringga || = || Schnalle eines Riemens (für Viehglocken z. B.) (Untertal)  
 
|Ringga || = || Schnalle eines Riemens (für Viehglocken z. B.) (Untertal)  
Zeile 2.177: Zeile 2.332:
 
|Runzla || = || Falten (im Gesicht)
 
|Runzla || = || Falten (im Gesicht)
 
|-
 
|-
|Recha, recha || = || Heurechen, rechen
+
|Recha; recha || = || Heurechen, rechen
 
|-
 
|-
 
|rëcha || = || rauchen
 
|rëcha || = || rauchen
Zeile 2.202: Zeile 2.357:
 
|-
 
|-
 
|raffa || = || raufen
 
|raffa || = || raufen
 +
|-
 +
|ropfa || = || an den Haaren reißen
 
|-
 
|-
 
|raunza, raunzga || = || raunzen (Obertal, Untertal)
 
|raunza, raunzga || = || raunzen (Obertal, Untertal)
Zeile 2.215: Zeile 2.372:
 
|Rōch || = || Rauch
 
|Rōch || = || Rauch
 
|-
 
|-
|Ruschti(g) || = || Unordnung (alter Ausdruck) (Untertal, Obertal)
+
|Ruschti, Ruschtig || = || Unordnung (alter Ausdruck) (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
 
|raß || = || scharf gewürzt, würzig (reifer Käse)
 
|raß || = || scharf gewürzt, würzig (reifer Käse)
Zeile 2.234: Zeile 2.391:
 
|-
 
|-
 
|Riapl || = || Rüpel  
 
|Riapl || = || Rüpel  
 +
|-
 +
|Riadli, im Riadla  || = || Weiler, im Weiler (Kappl)
 
|-
 
|-
 
|an Rånk || = || eine Biegung, Kurve  
 
|an Rånk || = || eine Biegung, Kurve  
Zeile 2.244: Zeile 2.403:
 
|-
 
|-
 
|Raggl || = || alte Kuh
 
|Raggl || = || alte Kuh
 +
|-
 +
|réara || = || weinen
 +
|-
 +
|Réarar-Kappali || = || Kapelle am Zeinisjoch, wo die 'Schwabenkinder' verabschiedet wurden (Kinder aus armen Familien des Tiroler Oberlandes, mussten sich über den Sommer als kleine Knechte und Mägde bis zum Beginn des 20. Jh.s im Schwabenland verdingen)
 
|-
 
|-
 
|Rātscha, rātscha|| = || Ratsche, die Ratsche drehen (in der Karwoche anstatt der Kirchenglocken)
 
|Rātscha, rātscha|| = || Ratsche, die Ratsche drehen (in der Karwoche anstatt der Kirchenglocken)
Zeile 2.249: Zeile 2.412:
 
|rātscha|| = || sich ausführlich unterhalten
 
|rātscha|| = || sich ausführlich unterhalten
 
|-
 
|-
|réara || = || weinen
+
|auf a Rātscherli kēma|| = || für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
 
|-
 
|-
|Réararkappali || = || Kapelle am Zeinisjoch, wo die 'Schwabenkinder' verabschiedet wurden (Kinder aus armen Familien des Tiroler Oberlandes, mussten sich über den Sommer als kleine Knechte und Mägde bis zum Beginn des 20. Jh.s im Schwabenland verdingen)
+
|Rātschkattla || = || Person, die 'Dinge' ausplaudert
 
|-
 
|-
|auf a Rātscherli kēma|| = || für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
+
|Rufa || = || Wunde, offene Hautstelle, Aufschürfung etc.
 
|-
 
|-
|Rufa|| = || Wunde, offene Hautstelle, Aufschürfung etc.
+
|Runsa|| = || Rinnsal (alter Ausdruck) (Galtür)
 
|-
 
|-
|Runsa|| = || Rinnsal (alter Ausdruck) (Galtür)
+
|Rugga|| = || Rücken
 
|-
 
|-
|rúawa|| = || ruhen, rasten
+
|rúawa || = || ruhen, rasten
 
|-
 
|-
 
|Rāba || = || Krautrübe
 
|Rāba || = || Krautrübe
Zeile 2.315: Zeile 2.478:
 
|da Schnaggler håba, schnaggla || = || den Schluckauf haben
 
|da Schnaggler håba, schnaggla || = || den Schluckauf haben
 
|-
 
|-
|Schnaggl || = || Sandalen (spezieller Ausdruck im Untertal)
+
|Schnaggl || = || Sandalen (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|schurna || = || mit Appetit essen (Untertal)
 
|schurna || = || mit Appetit essen (Untertal)
 
|-
 
|-
|schnappla|| = || schnibbeln
+
|schnappla || = || schnibbeln
 +
|-
 +
|schittla || = ||  schütteln
 +
|-
 +
|schnarchla || = || schnarchen
 
|-
 
|-
 
|schnåågga|| = || naschen, Süßes genießen
 
|schnåågga|| = || naschen, Süßes genießen
Zeile 2.327: Zeile 2.494:
 
|Schapēsa || = || Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
 
|Schapēsa || = || Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
 
|-
 
|-
|Scharpa, Schiarpa || = || Scherbe(n), (eher schlechtes) Geschirr (Obertal, Untertal)
+
|a Scharpa, Schiarpa || = || Scherbe(n), (eher schlechtes) Geschirr (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|Schiarpa || = || auch: ein Tier, das schlecht aussieht (Untertal)
+
|an Schiarpa || = || ein Tier, das schlecht aussieht (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Schnidrli || = || jemand, dem der Rotz aus der Nase hängt; auch: ein schwacher Mensch, ein schwaches Tier (Untertal)
 
|Schnidrli || = || jemand, dem der Rotz aus der Nase hängt; auch: ein schwacher Mensch, ein schwaches Tier (Untertal)
Zeile 2.335: Zeile 2.502:
 
|Saumåga || = || Saumagen (der Begriff wird auch manchmal für Aschenbecher verwendet)
 
|Saumåga || = || Saumagen (der Begriff wird auch manchmal für Aschenbecher verwendet)
 
|-
 
|-
|Schneiztuach|| = || Taschentuch (Untertal: -> Fotzaneatli)
+
|Schneiztuach|| = || Schneuztuch (Untertal: -> Fotzaneatli)
 
|-
 
|-
 
|Sāfa || = || Seife
 
|Sāfa || = || Seife
Zeile 2.365: Zeile 2.532:
 
|an Schnatli || = || ein von den feinen Zweigen befreiter Ast (-> ausschnatla) (einzeln als Rute verwendet, in größeren Mengen als Feuerholz gesammelt)(Untertal)
 
|an Schnatli || = || ein von den feinen Zweigen befreiter Ast (-> ausschnatla) (einzeln als Rute verwendet, in größeren Mengen als Feuerholz gesammelt)(Untertal)
 
|-
 
|-
|an Schóaß || = || ein Schurz
+
|an Schóaß || = || Schoß, ein Schurz (Obertal)
 
|-
 
|-
 
|dr Schpektiv || = || das Fernglas
 
|dr Schpektiv || = || das Fernglas
Zeile 2.387: Zeile 2.554:
 
|d' Sunna || = || die Sonne
 
|d' Sunna || = || die Sonne
 
|-
 
|-
|schuich|| = || schüchtern
+
|schuich || = || schüchtern
 
|-
 
|-
|sall|| = || das
+
|sall || = || das
 
|-
 
|-
 
|sall woll! || = || so ist es; da hast du recht!
 
|sall woll! || = || so ist es; da hast du recht!
Zeile 2.395: Zeile 2.562:
 
|dr Sall || = || Dieser, Jener
 
|dr Sall || = || Dieser, Jener
 
|-
 
|-
|wås isch mim salla? || = || was ist mit diesem/jenem?
+
|Wås isch mim salla? || = || was ist mit diesem/jenem?
 
|-
 
|-
|wås sēsch etz du? || = || was sagst jetzt du?  
+
|Wås sēsch etz du? || = || was sagst jetzt du?  
 
|-
 
|-
|sēsch'ms du? sesch'nas du?|| = || sagst du es ihm? Sagst du es ihnen?  
+
|Sēsch'ms du? Sesch'nas du?|| = || Sagst du es ihm? Sagst du es ihnen?  
 
|-
 
|-
|såg'ams salt! såg'ras salt! såg'nas du!|| = || Sag es ihm selber! Sag es ihr selbst! Sag du es ihnen!   
+
|Såg'ams salt! Såg'ras salt! Såg'nas du!|| = || Sag es ihm selber! Sag es ihr selbst! Sag du es ihnen!   
 
|-
 
|-
 
|Schibli, Schiblig || = || Kaminwurze (Untertal, Obertal)
 
|Schibli, Schiblig || = || Kaminwurze (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
|Scharmitzl, Schramitzl || = || kleine Papiertasche, Tüte
+
|Scharmitzl, Schramitzl || = || kleine Papiertasche, Tüte (it. scaramuccia)
 
|-
 
|-
 
|Schabragga || = || ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
 
|Schabragga || = || ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
 
|-
 
|-
|(an beasa) Schial|| = || (schlimme) Schürfwunde
+
|(an beasa) Schial || = || (schlimme) Schürfwunde
 
|-
 
|-
|Schmålzschnitta|| = || Butterbrot
+
|Schmålzschnitta || = || (etwas altertümlich für) Butterschnitte, Butterbrot
 
|-
 
|-
 
|Sēgasa || = || Sense
 
|Sēgasa || = || Sense
Zeile 2.421: Zeile 2.588:
 
|Schalla; Schallali || = || Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
 
|Schalla; Schallali || = || Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
 
|-
 
|-
|wia a Schwei mit'ara Schalla  || = || wie ein Schwein mit Schelle: zwei Dinge, die absolut nicht zusammen passen
+
|wia a Schwei mit'ara Schalla  || = || wie ein Schwein mit einer Glocke: zwei Dinge, die absolut nicht zusammen passen
 
|-
 
|-
|Schalläp || = || (weibliches) Leittier einer Schafherde mit Glocke, (sie bleibt, dem Herdentrieb folgend, zusammen. Es genügt also ein Tier mit Glocke.)
+
|Schalläp || = || (weibliches) Leittier einer Schafherde mit Glocke (Sie bleibt, dem Herdentrieb folgend, zusammen. Es genügt also ein Tier mit Glocke.)
 
|-
 
|-
 
|Schåfseckl || = || großer Dummkopf
 
|Schåfseckl || = || großer Dummkopf
Zeile 2.432: Zeile 2.599:
 
|-
 
|-
 
|Schlåppa || = || Ohrfeige
 
|Schlåppa || = || Ohrfeige
 +
|-
 +
|Schårta || = || Scharte
 
|-
 
|-
 
|epprn schlåppna || = || jemanden ohrfeigen
 
|epprn schlåppna || = || jemanden ohrfeigen
Zeile 2.444: Zeile 2.613:
 
|-
 
|-
 
|sis kenn'i kan|| = || sonst kenne ich keinen
 
|sis kenn'i kan|| = || sonst kenne ich keinen
 +
|-
 +
|sibni || = || sieben, sieben Uhr
 
|-
 
|-
 
|scho, schua || = || schon (Obertal, Untertal)
 
|scho, schua || = || schon (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|Sånna (Sånni) Klås || = || Sankt Nikolaus (Fest)
+
|Sånna (Sånni) Klås || = || Sankt Nikolaus, Nikolaus-Fest
 
|-
 
|-
 
|Schtā || = || Stein
 
|Schtā || = || Stein
 +
|-
 +
|Schtāschlegl || = || Steinschlegel
 
|-
 
|-
 
|Schtrëb; schtrëba  || = || Streu, Einstreu; einstreuen
 
|Schtrëb; schtrëba  || = || Streu, Einstreu; einstreuen
 
|-
 
|-
 
|Schtrëb kråtza || = || im Wald Tannennadeln als Einstreu zusammenkratzen (Untertal)
 
|Schtrëb kråtza || = || im Wald Tannennadeln als Einstreu zusammenkratzen (Untertal)
|-
 
|Schtāschlegl || = || Steinschlegel
 
 
|-
 
|-
 
|schtickl || = || steil
 
|schtickl || = || steil
Zeile 2.513: Zeile 2.684:
 
|sirfla || = || schlürfen
 
|sirfla || = || schlürfen
 
|-
 
|-
|schperza || = || Fußtritte verpassen
+
|schperza; eppern schperzna || = || Fußtritte austeilen; jemandem einen Fußtritt verpassen
 
|-
 
|-
 
|Suirali || = || schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
 
|Suirali || = || schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
Zeile 2.533: Zeile 2.704:
 
|an Sir håba || = || schlechte Laune haben
 
|an Sir håba || = || schlechte Laune haben
 
|-
 
|-
|schpúttara || = || (eine Art) spucken
+
|schpúttara || = || (eine Art) spucken (sprühend)
 
|-
 
|-
 
|schpura || = || eine Spur (z.B. im Schnee) ziehen, vorgeben; gehorchen
 
|schpura || = || eine Spur (z.B. im Schnee) ziehen, vorgeben; gehorchen
 +
|-
 +
|Schpiagl || = || Spiegel
 
|-
 
|-
 
|schpiaglhall || = || sehr hell, klar (der Himmel am Morgen)
 
|schpiaglhall || = || sehr hell, klar (der Himmel am Morgen)
 
|-
 
|-
|schelcha || = || (aus)schimpfen  
+
|schëlcha || = || (aus)schimpfen  
 
|-
 
|-
 
|Schleidr || = || Rausch  
 
|Schleidr || = || Rausch  
Zeile 2.550: Zeile 2.723:
 
|-
 
|-
 
|(ausnånd-)(off-) schrenza || = || (auseinander-)(auf-) reißen (Textilien)
 
|(ausnånd-)(off-) schrenza || = || (auseinander-)(auf-) reißen (Textilien)
 +
|-
 +
|Schpårz, schpërza || = || Tritt, treten (einen Tritt verpassen)
 
|-
 
|-
 
|Schnåll, schnella || = || (lauter) Knall, knallen
 
|Schnåll, schnella || = || (lauter) Knall, knallen
Zeile 2.597: Zeile 2.772:
 
|Schnittlig, Schnittli || = || Schnittlauch (Obertal, Untertal)
 
|Schnittlig, Schnittli || = || Schnittlauch (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
|a gsalchti/gselchti Suppa || = || Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
+
|a gsalchti/gsëlchti Suppa || = || Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
 
|-
 
|-
 
|Schmarrggl || = || Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
 
|Schmarrggl || = || Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
 
|-
 
|-
|Schwetter || = || gestrickte Jacke mit Knöpfen (z.B.)
+
|Schwettr || = || gestrickte Jacke mit Knöpfen (z.B.)
 
|-
 
|-
 
|Schtibbli, Schtībli || = || kleine Stube (Obertal, Untertal)
 
|Schtibbli, Schtībli || = || kleine Stube (Obertal, Untertal)
Zeile 2.607: Zeile 2.782:
 
|schperza|| = || treten, Tritte austeilen
 
|schperza|| = || treten, Tritte austeilen
 
|-
 
|-
|schtriala|| = || (herum)stöbern
+
|schtríala || = || (herum)stöbern
 
|-
 
|-
 
|suzga|| = || Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
 
|suzga|| = || Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
Zeile 2.621: Zeile 2.796:
 
|schuacha || = || mit großem Appetit essen (Obertal)
 
|schuacha || = || mit großem Appetit essen (Obertal)
 
|-
 
|-
|(uma)schuacha || = || latschen, unterwegs sein (mit Mädchen z. B.)
+
|(uma)schuacha || = || latschen, zu Fuß unterwegs sein
 
|-
 
|-
 
|(inni)seckla|| = || hineinreißen
 
|(inni)seckla|| = || hineinreißen
 
|-
 
|-
|(aui/åi/ånni/inni/außi) seckla, (...) sockla  || = || schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal, Obertal)
+
|(auchi/aui/åi/ånni/inni/außi) seckla, (...) sockla  || = || schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|Schrepfer|| = || der letzte Platz beim Schirennen
 
|-
 
|-
 
|Schelfa || = || Schale (von Erdäpfeln, Gemüse, Obst)
 
|Schelfa || = || Schale (von Erdäpfeln, Gemüse, Obst)
Zeile 2.635: Zeile 2.812:
 
|a Schissla || = || eine Schüssel
 
|a Schissla || = || eine Schüssel
 
|-
 
|-
|Schārwegga|| = || Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln  
+
|Schārwegga || = || Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln  
 
|-
 
|-
 
|schindta, an Schindtr || = || schwer arbeiten, Schwerarbeiter (der sich zu viel zumutet, auch aus Geiz)
 
|schindta, an Schindtr || = || schwer arbeiten, Schwerarbeiter (der sich zu viel zumutet, auch aus Geiz)
Zeile 2.647: Zeile 2.824:
 
|Schtricka || = || aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden  
 
|Schtricka || = || aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden  
 
|-
 
|-
|Schpola, Schpåla || = || Hartholzteil, an dem zwei „Schpluanza” in der Mitte befestigt sind (bei Heu- oder Holzseilen). Auch bei einer Schtricka verwendet (Untertal, Obertal)
+
|Schpola || = || Hartholzteil, an dem zwei „Schpluanza” in der Mitte befestigt sind (bei Heu- oder Holzseilen). Auch bei einer Schtricka verwendet (Untertal, Obertal)
|-
 
|a Schpuala || = || eine Spule
 
 
|-
 
|-
|Schpårz|| = || Fußtritt
+
|a Schpúala || = || eine Spule
 
|-
 
|-
|Schtruza|| = || wurstähnliches Gebilde (Kappl)
+
|Schtruza || = || wurstähnliches Gebilde (Kappl)
 
|-
 
|-
 
|Schåchtla, Schachtali  || = || Schachtel, Schächtelchen
 
|Schåchtla, Schachtali  || = || Schachtel, Schächtelchen
Zeile 2.675: Zeile 2.850:
 
|(an Widdr) schnella  || = || (einen Widder) kastrieren
 
|(an Widdr) schnella  || = || (einen Widder) kastrieren
 
|-
 
|-
|Schpō || = || Holzspan
+
|Schpō || = || Span, Holzspan
 
|-
 
|-
 
|schira (inschira, vrschira) || = || Holz auf das Feuer nachlegen (einfeuern, verfeuern)
 
|schira (inschira, vrschira) || = || Holz auf das Feuer nachlegen (einfeuern, verfeuern)
Zeile 2.683: Zeile 2.858:
 
|schinaggla || = || arbeiten
 
|schinaggla || = || arbeiten
 
|-
 
|-
|schtickla || = || neuneessen (See)
+
|schtickla (-> nainarla)|| = || zu Neune essen (See)
 
|-
 
|-
 
|schpeisa || = || die Kommunion einnehmen  
 
|schpeisa || = || die Kommunion einnehmen  
Zeile 2.691: Zeile 2.866:
 
|schrepfa || = || bremsen
 
|schrepfa || = || bremsen
 
|-
 
|-
|seggiara || = || necken, seckieren
+
|seggiara || = || necken, sekkieren
 
|-
 
|-
 
|Schpielbuaba || = || die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’, auf Gruppenfotos "verewigt".
 
|Schpielbuaba || = || die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’, auf Gruppenfotos "verewigt".
Zeile 2.706: Zeile 2.881:
 
|-
 
|-
 
|schmiarggla  || = || schmirgeln
 
|schmiarggla  || = || schmirgeln
 +
|-
 +
|schtrigla || = || striegeln
 +
|-
 +
|schtrebbla || = || (mit den Füßen sich anstrengend) scharren, ohne vom Fleck zu kommen,
 
|-
 
|-
 
|bam Sea  || = || in See (Ort) (beim See)
 
|bam Sea  || = || in See (Ort) (beim See)
Zeile 2.714: Zeile 2.893:
 
|-
 
|-
 
|Schrofa || = || großer, steiler Fels (z. B. auch in einer Bergflanke)
 
|Schrofa || = || großer, steiler Fels (z. B. auch in einer Bergflanke)
 +
|-
 +
|Schrofamulli || = || Übername, bezogen auf den Ortsteil Schrofa in Ischgl
 
|-
 
|-
 
|Schata || = || Holzabfälle, die beim Hobeln anfallen
 
|Schata || = || Holzabfälle, die beim Hobeln anfallen
 +
|-
 +
|schtocka; ga schtocka gia || = || Wurzeln ausgraben; Wurzeln ausgraben gehen
 
|-
 
|-
 
|a Schnata || = || eine (große) Menge (Untertal)  
 
|a Schnata || = || eine (große) Menge (Untertal)  
Zeile 2.731: Zeile 2.914:
 
|a Schlutta || = || ein zu weites Kleidungsstück (Untertal)
 
|a Schlutta || = || ein zu weites Kleidungsstück (Untertal)
 
|-
 
|-
|mi(t)'m Schtåtliga || = || mit dem Staatlichen (dem Postauto) (frühere Bezeichnung)
+
|Schallringa|| = || Riemen der Kuhschelle
 +
|-
 +
|dr Schtåtlig, mi(t)'m Schtåtliga || = || das staatliche Postauto, mit dem Staatlichen (ältere Bezeichnung)
 
|-
 
|-
 
|Schrofamulli|| = || grobe Person (Ischgl, leitet sich vom Ortsteil Schrofa her)
 
|Schrofamulli|| = || grobe Person (Ischgl, leitet sich vom Ortsteil Schrofa her)
 +
|-
 +
|a Schtigritznata|| = || behelfsmäßiges, nicht vertrauenswürdiges Gerüst (Untertal)
 +
|-
 +
|Schnadrhipfla || = ||  kleine Gstanzeln, vorgeführt beim Hāngarta, bei Hochzeiten, bei lustigen Zusammenkünften (Sie waren auf meist auf Ereignisse oder Personen gemünzt.)
 +
|-
 +
|Schualfråtza|| = ||  (heute etwas grob klingender Ausdruck für) Schulkinder
 +
|-
 +
|in Senkl schtella || = ||  in den Senkel stellen, eine scharfe Rüge erteilen
 +
|-
 +
|schtantipé || = ||  sofort, stante pede
 +
|-
 +
|Schnáttara || = ||  Mundwerk
 +
|-
 +
|schittla || = ||  schütteln
 +
|-
 +
|Schprissl || = ||  unförmiges längliches Holzstück, kurze Latte (> Zauschprissl)
 
|}
 
|}
  
Zeile 2.761: Zeile 2.962:
 
|Truja, Gaß-Truja || = || Viehweg, Ziegenpfad (Untertal)
 
|Truja, Gaß-Truja || = || Viehweg, Ziegenpfad (Untertal)
 
|-
 
|-
|(off)trifla, Trifla || = || auftrennen (Gestricktes), Fransen  
+
|(off)trifla, Trifla || = || auftrennen (Gestricktes), Fransen (altertümlich, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Tschuppa, an Tschuppa Leit || = || eine Menge, eine Menge Leute
 
|Tschuppa, an Tschuppa Leit || = || eine Menge, eine Menge Leute
Zeile 2.769: Zeile 2.970:
 
|Tschaggali || = || Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
 
|Tschaggali || = || Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
 
|-
 
|-
|Tåchtla, Tusla || = || leichte Ohrfeige
+
|Tåchtla; Tusla || = || leichter Schlag auf den Kopf; leichte Ohrfeige
 
|-
 
|-
 
|ds Tallr || = || der Teller
 
|ds Tallr || = || der Teller
 +
|-
 +
|a Tallarli, di Tallarla || = || ein Tellerchen, die Tellerchen
 
|-
 
|-
 
|Thāya, Tāja || = || Alphütte
 
|Thāya, Tāja || = || Alphütte
Zeile 2.785: Zeile 2.988:
 
|Tōschl, Toschi || = ||Dummkopf
 
|Tōschl, Toschi || = ||Dummkopf
 
|-
 
|-
|Tråppla || = || (altes Wort für) Falle, Mausefalle (it., lat.: trapula)
+
|Tråppla || = || (altes Wort für) Falle, Mausefalle (it. trappola, lat.: trapula)
 
|-
 
|-
 
|Tāscha; Tāschabett || = || Reisig, Zweige; Unterlage aus Fichtenzweigen zu verschiedenen Zwecken, z.B. im Winter vor der Haustüre als Schuhabstreifer oder bei Holzarbeiten im Untertal
 
|Tāscha; Tāschabett || = || Reisig, Zweige; Unterlage aus Fichtenzweigen zu verschiedenen Zwecken, z.B. im Winter vor der Haustüre als Schuhabstreifer oder bei Holzarbeiten im Untertal
Zeile 2.807: Zeile 3.010:
 
|es tuat tāgala || = || der Tag bricht an, es wird hell
 
|es tuat tāgala || = || der Tag bricht an, es wird hell
 
|-
 
|-
|trandrla|| = || (ein Gegenstand, eine Person) bewegt sich wie ein Kreisel, bevor er fällt  
+
|trandrla || = || (ein Gegenstand, eine Person) bewegt sich wie ein Kreisel, bevor er fällt  
 
|-
 
|-
|trensa|| = || Speichel absondern (Untertal) (Obertal: påfa)
+
|trensa || = || Speichel absondern (Untertal) (Obertal: påfa)
 
|-
 
|-
|trettla|| = || (mit etwas Flüssigem) patzen, etwas (in kleinen Mengen) verschütten (Obertal)
+
|trettla || = || (mit etwas Flüssigem) patzen, etwas (in kleinen Mengen) verschütten (Obertal)
 
|-
 
|-
 
|des tret nuit|| = || das trägt nichts (bringt keinen Gewinn)
 
|des tret nuit|| = || das trägt nichts (bringt keinen Gewinn)
 
|-
 
|-
|i treit mi nit|| = || ich würde mich nicht trauen
+
|i treit mi nit; treitasch di nit? || = || ich würde mich nicht trauen; würdest du dich nicht trauen?
 
|-
 
|-
 
|tribaliara || = || zur Schnelligkeit antreiben, Druck machen
 
|tribaliara || = || zur Schnelligkeit antreiben, Druck machen
Zeile 2.849: Zeile 3.052:
 
|Tura || = || Turm
 
|Tura || = || Turm
 
|-
 
|-
|dr Téschgas || = || der Kopf
+
|dr Téschgas || = || der Kopf, Schädel (it. teschio)
 
|-
 
|-
|tua || = || daraufhin (Obertal)
+
|tua || = || daraufhin (auch denn, Obertal)
 
|-
 
|-
 
|triaga; es tuat triaga || = || täuschen, trügen; es täuscht
 
|triaga; es tuat triaga || = || täuschen, trügen; es täuscht
 
|-
 
|-
|tō, i hånn's tō || = || getan, ich habe es getan
+
|tia; ; i hånn's tō || = || tun; getan; ich habe es getan
 
|-
 
|-
 
|tātig, tāti || = || geschmeidig, biegsam (Obertal selten, Untertal)
 
|tātig, tāti || = || geschmeidig, biegsam (Obertal selten, Untertal)
 +
|-
 +
|Tag || = || Teig
 
|-
 
|-
 
|taischla || = || tauschen
 
|taischla || = || tauschen
 +
|-
 +
|tāla || = || teilen
 +
|-
 +
|tummla; tummla di || = || sich beeilen; beeile dich
 
|-
 
|-
 
|trischāggna || = || verhauen
 
|trischāggna || = || verhauen
Zeile 2.868: Zeile 3.077:
 
|-
 
|-
 
|an Tschippl || = || Schopf (z. B. vom Haar), kleine Menge (vom Gras, vom Heu)
 
|an Tschippl || = || Schopf (z. B. vom Haar), kleine Menge (vom Gras, vom Heu)
 +
|-
 +
|tschipplweis || = ||  schopfweise (bezogen auf das Haare Ausreißen)
 
|-
 
|-
 
|tschalawánggat || = || verzogen, unförmig, schief (in erster Linie auf Gang oder Haltung einer Person bezogen)
 
|tschalawánggat || = || verzogen, unförmig, schief (in erster Linie auf Gang oder Haltung einer Person bezogen)
Zeile 2.875: Zeile 3.086:
 
|Tschugglett || = || riesige Schwerlasttransporter (beim Stollenbau der 60er Jahre im Einsatz, Galtür)
 
|Tschugglett || = || riesige Schwerlasttransporter (beim Stollenbau der 60er Jahre im Einsatz, Galtür)
 
|-
 
|-
|an Tangga || = || ein zäher Brei
+
|an Tanngga || = || ein zäher Brei
 
|-
 
|-
 
|a Trutta || = || hexenartiges Wesen, das im Traum auf einem sitzt; ein nicht allzu böse gemeinter Schimpfausdruck für eine junge erwachsene Frau (Kappl)
 
|a Trutta || = || hexenartiges Wesen, das im Traum auf einem sitzt; ein nicht allzu böse gemeinter Schimpfausdruck für eine junge erwachsene Frau (Kappl)
Zeile 2.906: Zeile 3.117:
 
|-
 
|-
 
|umasís, umasínsch || = || umsonst
 
|umasís, umasínsch || = || umsonst
 +
|-
 +
|(si) umalisna || = || (sich) umhören, herumhören
 
|-
 
|-
 
|Úmgång || = || Prozession
 
|Úmgång || = || Prozession
Zeile 2.921: Zeile 3.134:
 
|untanåi || = || (weiter) nach unten
 
|untanåi || = || (weiter) nach unten
 
|-
 
|-
|untanúui, untanúßi || = || unten rauf, unten hinaus
+
|untanaui, untanaußi || = || unten rauf, unten raus
 
|-
 
|-
 
|untrhaltlig/unterhaltli || = || unterhaltsam, gesprächig
 
|untrhaltlig/unterhaltli || = || unterhaltsam, gesprächig
Zeile 2.932: Zeile 3.145:
 
|-
 
|-
 
|ummadúmmtia; wås tuasch'n asō ummadúmm? || = || umständlich herumtun; was tust du denn so herum?
 
|ummadúmmtia; wås tuasch'n asō ummadúmm? || = || umständlich herumtun; was tust du denn so herum?
 +
|-
 +
|ummadúmmpassa miaßa || = || herumwarten müssen
 
|-
 
|-
 
|úmmanårrna || = || ineffizient, nicht rationell arbeiten (ev. aus Desinteresse oder Faulheit)(Untertal)
 
|úmmanårrna || = || ineffizient, nicht rationell arbeiten (ev. aus Desinteresse oder Faulheit)(Untertal)
Zeile 2.938: Zeile 3.153:
 
|-
 
|-
 
|únglebtli || = || unglaublich, unglaubhaft (Untertal)
 
|únglebtli || = || unglaublich, unglaubhaft (Untertal)
 +
|-
 +
|úngessnr (ins Bett gia miaßa) || = || ohne zu essen (ins Bett gehen müssen; früher als "Erziehungsmaßnahme" zumindest angedroht)
 
|}
 
|}
  
Zeile 2.981: Zeile 3.198:
 
|vrpurrnat || = || zerknittert
 
|vrpurrnat || = || zerknittert
 
|-
 
|-
|vrzua || = || mit der Zeit, dann
+
|vrzua; vrzua denn amål || = || mit der Zeit, dann;  irgendwann einmal
 +
|-
 +
|vrneart || = || ungeduldig, nervös (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|vrhōnapipla || = || verarschen
 
|vrhōnapipla || = || verarschen
 
|-
 
|-
 
|vrhōnaßa || = || traktieren, ausschließen (mobben unter Kindern, seltener angewandt bei Erwachsenen)
 
|vrhōnaßa || = || traktieren, ausschließen (mobben unter Kindern, seltener angewandt bei Erwachsenen)
 +
|-
 +
|vrgulårscha || = || zum Narren halten, durch den Kakao ziehen, hänseln
 +
|-
 +
|vrwandtla/t || = || (aus der Spur, aus einem Arbeitsprozess) verweisen/verwiesen
 
|-
 
|-
 
|vrgáttara; epparn zu eppas vrgáttara || = || nötigen, zwingen; jemanden zu etwas nötigen, jemanden unfreiwillig (zu einer Arbeit) heranziehen
 
|vrgáttara; epparn zu eppas vrgáttara || = || nötigen, zwingen; jemanden zu etwas nötigen, jemanden unfreiwillig (zu einer Arbeit) heranziehen
Zeile 2.991: Zeile 3.214:
 
|vrlocha || = || vergraben (Tierkadaver)
 
|vrlocha || = || vergraben (Tierkadaver)
 
|-
 
|-
|vrfuira || = || (im Feuer) verbrennen
+
|vrfuira || = || verfeuern (in erster Linie Brennmaterialien)
 +
|-
 +
|vrschira || = || verbrennen (was nicht unbedingt in den Ofen gehört)
 
|-
 
|-
 
|vrmåladeit; vrmåladeita Krippl || = || verflucht (von lateinisch maledictum); verfluchter Krüppel (alter, äußerst derber Schimpfname z. B. auch für ein ungezogenes Kind) (das Gegenteil: gebenedeit, v. lat. benedicere, preisen, lobpreisen)
 
|vrmåladeit; vrmåladeita Krippl || = || verflucht (von lateinisch maledictum); verfluchter Krüppel (alter, äußerst derber Schimpfname z. B. auch für ein ungezogenes Kind) (das Gegenteil: gebenedeit, v. lat. benedicere, preisen, lobpreisen)
Zeile 3.029: Zeile 3.254:
 
|vrloara, vrloara sei|| = || verloren, verloren sein (geistig, im Alter)
 
|vrloara, vrloara sei|| = || verloren, verloren sein (geistig, im Alter)
 
|-
 
|-
|vrāzacht || = || ganz selten, vereinzelt
+
|vrāzacht; nu vrazachti || = || selten, vereinzelt; nur wenige
 
|-
 
|-
 
|es isch vrgold gånga || = || ein Geschäft hat sich nicht gelohnt, eine Unternehmung ist den Bach hinunter gegangen (Untertal)               
 
|es isch vrgold gånga || = || ein Geschäft hat sich nicht gelohnt, eine Unternehmung ist den Bach hinunter gegangen (Untertal)               
Zeile 3.055: Zeile 3.280:
 
|an Wundr || = || Neugierde
 
|an Wundr || = || Neugierde
 
|-
 
|-
|wundrig || = || neugierig
+
|wundrig, windari || = || neugierig (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|wundrswega, wundrshalber || = || neugierigerweise (Obertal, Untertal)
 
|wundrswega, wundrshalber || = || neugierigerweise (Obertal, Untertal)
Zeile 3.085: Zeile 3.310:
 
|Wåmpa, wåmpat || = || dicker Bauch, beleibt
 
|Wåmpa, wåmpat || = || dicker Bauch, beleibt
 
|-
 
|-
|a Wéara || = || Geschwür, Abszess
+
|a Wéara (Ogwéara) || = || Geschwür, Abszess (Augenabszess)
 
|-
 
|-
 
|wetza || = || (das Messer) wetzen, schnell laufen
 
|wetza || = || (das Messer) wetzen, schnell laufen
Zeile 3.097: Zeile 3.322:
 
|Wūram, Wiram || = || Wurm, Würmer (von Regenwurm bis alle Arten von Schlangen) (Untertal)
 
|Wūram, Wiram || = || Wurm, Würmer (von Regenwurm bis alle Arten von Schlangen) (Untertal)
 
|-
 
|-
|Welli || = || Rausch
+
|Welli (Siadr, Hio) || = || Rausch
 
|-
 
|-
|Wåggas(-Stā), Wågga (Båchwågga) || = || großer Stein
+
|Wåggas(-Stā), Wågga (Båchwågga) || = || großer Stein (schwerer Bachstein)
 
|-
 
|-
 
|wåleggat || = || unförmig
 
|wåleggat || = || unförmig
Zeile 3.108: Zeile 3.333:
 
|-
 
|-
 
|wisla || = || winseln
 
|wisla || = || winseln
 +
|-
 +
|wetza  || = || wetzen; schnell laufen
 +
|-
 +
|Wetzschtā || = || Wetzstein
 
|-
 
|-
 
|heind windtat's, es tuat windta || = || heute weht der Wind, es weht der Wind
 
|heind windtat's, es tuat windta || = || heute weht der Wind, es weht der Wind
 
|-
 
|-
|wiach || = || fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat oder das Gras üppig wächst
+
|wiach || = || fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat oder das Gras üppig wächst)
 
|-
 
|-
 
|wiati, wiatig || = || wütend, erzürnt (Untertal/Obertal)
 
|wiati, wiatig || = || wütend, erzürnt (Untertal/Obertal)
 
|-
 
|-
|Wuramenta || = || Murmeltier (Obertal)  
+
|Wuramenta || = || Murmeltier (ältere Variante von Furamenta, Galtür; rätoromanisch: marmotta, muntanella)  
 
|-
 
|-
 
|wéllaweg || = || sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
 
|wéllaweg || = || sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
Zeile 3.123: Zeile 3.352:
 
|a Weibaz || = || eine Frau (heute eher abwertend, ironisch, aber auch anerkennend gebraucht)
 
|a Weibaz || = || eine Frau (heute eher abwertend, ironisch, aber auch anerkennend gebraucht)
 
|-
 
|-
|Weibrhimml || = || für Frauen aus dem Untertal: Galtür, da dort keine schwere Arbeit auf steilen Äckern zu verrichten war
+
|Weibrhimml || = || für Frauen aus dem Untertal: Galtür, weil dort keine schwere Arbeit auf steilen Äckern zu verrichten war
 
|-
 
|-
 
|Weichabrunna || = || Weihwasser
 
|Weichabrunna || = || Weihwasser
Zeile 3.137: Zeile 3.366:
 
|an Wegga Broat || = || ein Wecken Brot
 
|an Wegga Broat || = || ein Wecken Brot
 
|-
 
|-
|weißgrintat || = || weiß-, grauhaarig (-> Grint)
+
|weißgrintat || = || weiß-, grauhaarig (-> Grint: Kopf)
 
|-
 
|-
 
|wūsara (umawūsara) || = || hastig werken (herumwerken)
 
|wūsara (umawūsara) || = || hastig werken (herumwerken)
Zeile 3.147: Zeile 3.376:
 
|Wiedergiana || = || Lymphknoten (alter Ausdruck nach Schulrätin Anna Kathrein)
 
|Wiedergiana || = || Lymphknoten (alter Ausdruck nach Schulrätin Anna Kathrein)
 
|-
 
|-
|Wēgnoargga|| = || Eidechse (Galtür); jemand der am Weg nicht weiter kommt, sich langsam fortbewegt (Untertal)
+
|Wēgnoargga || = || Eidechse (Galtür); jemand, der am Weg nicht weiter kommt, sich langsam fortbewegt (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Wåldhōmr || = || Hammer für die Besitz-Markierung von zu fällenden Bäumen
 
|Wåldhōmr || = || Hammer für die Besitz-Markierung von zu fällenden Bäumen
 +
|-
 +
|di Walscha || = || die Welschen , die Italiener (heute eher abwertend)
 
|}
 
|}
  
 
== X ==
 
== X ==
 +
 
== Y ==
 
== Y ==
  
Zeile 3.165: Zeile 3.397:
 
|(vo) z'intrigscht (bis) z'ebrigscht || = || (von) ganz unten (bis) ganz oben  
 
|(vo) z'intrigscht (bis) z'ebrigscht || = || (von) ganz unten (bis) ganz oben  
 
|-  
 
|-  
|Zóara || = || Zorn
+
|Zóara, Zéara || = || Zorn, wiederholter Zorn
 
|-  
 
|-  
 
|an Zóarapinggl || = || ein zorniger Mensch
 
|an Zóarapinggl || = || ein zorniger Mensch
 
|-  
 
|-  
|zéarala|| = || vor Zorn außer sich sein (z. B. Kinder im Trotzalter)
+
|zéarnala|| = || vor Zorn außer sich sein (z. B. Kinder im Trotzalter)
 
|-  
 
|-  
 
|a Zånna zaga || = || eine Grimasse zeigen (jemandem)
 
|a Zånna zaga || = || eine Grimasse zeigen (jemandem)
 +
|-
 +
|Zånd, a Zandli || = || Zahn, ein kleiner Zahn
 
|-
 
|-
 
|Zāchr|| = || Tränen
 
|Zāchr|| = || Tränen
Zeile 3.179: Zeile 3.413:
 
|zāga|| = || zeigen
 
|zāga|| = || zeigen
 
|-
 
|-
|Zåft || = || Bauchgrippe
+
|Zåft || = || Bauchgrippe (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Zauschprissl, dirr wia an Z.|| = || Zaunsprossen (aus Holz), dürr wie ein Z.  
 
|Zauschprissl, dirr wia an Z.|| = || Zaunsprossen (aus Holz), dürr wie ein Z.  
Zeile 3.188: Zeile 3.422:
 
|-
 
|-
 
|zåtzi, zåtzig || = || wehleidig (Untertal, Obertal)
 
|zåtzi, zåtzig || = || wehleidig (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|zådrig || = || sehnig, dürr aber zäh (von Statur)
 
|-
 
|-
 
|Zīschtig || = || Dienstag (Obertal)
 
|Zīschtig || = || Dienstag (Obertal)
Zeile 3.214: Zeile 3.450:
 
|-
 
|-
 
|zigla, aufzigla || = || züchten, aufziehen (Vieh)
 
|zigla, aufzigla || = || züchten, aufziehen (Vieh)
 +
|-
 +
|ziacha || = || ziehen
 
|-
 
|-
 
|(es tuat) zínngala || = || es herrscht eine unangenehme Kälte (in einem Raum z.B.)
 
|(es tuat) zínngala || = || es herrscht eine unangenehme Kälte (in einem Raum z.B.)
 +
|-
 +
|si zrschprånza || = || sich verausgeben
 
|-
 
|-
 
|Ziacha (Bettziacha, Polschtrziacha) || = || Stoffüberzug (Bett-, Polsterüberzug)
 
|Ziacha (Bettziacha, Polschtrziacha) || = || Stoffüberzug (Bett-, Polsterüberzug)
 
|-
 
|-
|zwåzla|| = || sich zuckend bewegen, sich winden (z. B. Kaulquappen)
+
|zwåzla || = || sich zuckend bewegen, sich winden (z. B. Kaulquappen)
 
|-
 
|-
|Ziweba|| = || Zibeben (Rosinen)
+
|Ziweba || = || Zibeben (Rosinen)
 
|-
 
|-
 
|zízzalaweis, zízzalisweis || = || kleinweise
 
|zízzalaweis, zízzalisweis || = || kleinweise
Zeile 3.228: Zeile 3.468:
 
|-
 
|-
 
|Zeacha, Zeachakas || = || Zehen, Zehenkäse
 
|Zeacha, Zeachakas || = || Zehen, Zehenkäse
 +
|-
 +
|zeachala|| = || auf den Zehen stehen
 +
|-
 +
|zanzna || = || wenn man Kindern (oder auch Haustieren) vortäuscht, ihnen einen Leckerbissen zu geben, ihn jedoch wieder wegzieht (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Ziachóargla || = || Ziehharmonika
 
|Ziachóargla || = || Ziehharmonika
 
|-
 
|-
|zúachi, zúacha; epparm zuachi schliafa; zúachigia|| = || hinzu, herbei; jemandem mit bestimmten Absichten nahe rücken, auch: sich einschmeicheln; herangehen, hingegen (zu jemandem)
+
|zúachi, zúacha; epparm zuachi schliafa || = || hinzu, herbei; jemandem mit bestimmten Absichten nahe rücken, auch: sich einschmeicheln
 +
|-
 +
|zúachigia|| = || herangehen, hingehen (zu jemandem)
 
|-
 
|-
 
|zarra/zërra  || = || zerren (Obertal/Untertal)
 
|zarra/zërra  || = || zerren (Obertal/Untertal)
Zeile 3.241: Zeile 3.487:
 
|zāmaklaupa  || = || zusammenklauben
 
|zāmaklaupa  || = || zusammenklauben
 
|-
 
|-
|zāmaléppara || = || zusammenkommen, sich ansammeln (eine Menge Dinge)
+
|zāma-léppara || = || zusammenkommen, sich ansammeln (eine Menge Dinge)
 
|-
 
|-
 
|Zweiflr || = || dickes Brett  
 
|Zweiflr || = || dickes Brett  
 
|-
 
|-
|Zeggr || = || seltene Bezeichnung für einen kleinen Rucksack oder Tasche
+
|Zeggr || = || seltene Bezeichnung für einen kleinen Rucksack oder Tasche (ital. secchia)
 
|-
 
|-
 
|Zugscheit || = || ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen)
 
|Zugscheit || = || ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen)
Zeile 3.253: Zeile 3.499:
 
|zuatati || = || aufdringlich (älterer Ausdruck, Untertal)
 
|zuatati || = || aufdringlich (älterer Ausdruck, Untertal)
 
|-
 
|-
|zunuitinuit (zu nuit i nuit) || = || zu nichts zu gebrauchen (auf eine Person bezogen) (Untertal)
+
|zunuitinuit (zu nuitinuit) || = || zu nichts zu gebrauchen (auf eine Person bezogen) (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|zifara, umazifara || = || pressieren, herumfuhrwerken
 
|zifara, umazifara || = || pressieren, herumfuhrwerken
 
|-
 
|-
|zeakla || = || necken
+
|zeakla || = || necken (alter Ausdruck)
 
|-
 
|-
 
|Zocha, an Zocha fåssa || = || eine sehr schwere, gebundene, meist aus Bergheu bestehende Last (fassen) (Untertal) (Obertal: Schocha, Tschocha)
 
|Zocha, an Zocha fåssa || = || eine sehr schwere, gebundene, meist aus Bergheu bestehende Last (fassen) (Untertal) (Obertal: Schocha, Tschocha)
Zeile 3.272: Zeile 3.518:
 
|-
 
|-
 
|zuzzla, zūzla || = || saugen (Obertal, Untertal)
 
|zuzzla, zūzla || = || saugen (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|mit Zuig und Såcha || = || mit allem, was man tragen kann
 +
|-
 +
|Zwisler || = || Baum, der sich in zwei Stämme teilt
 +
|}

Aktuelle Version vom 18. Dezember 2024, 21:04 Uhr

Hier befindet sich das eigentliche Wörterbuch, um das sich dieses Wiki dreht!

Inhaltsverzeichnis

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


A[Bearbeiten]

dr Ā / di Ā = der/die Eine (aber auch der/die Andere)
an' Ā, Ār = ein Ei (Galtür), Eier
ās = eins
ām = einem
Ār, Āni = Einer, Eine
di Āna = die Anderen
dr / di Ǻndr, di Ǻndara = der / die Andere, die Anderen
an'etligi = einige
alā; ār alā = allein; einer allein
atāl = ein Teil (einer Gruppe), teilweise
āzacht = einzeln
dr/di Ānzig = der/die Einzige
af Innschbrugg odr Wia = nach Innsbruck oder Wien
āgatlig, āgatli = eigentlich (die Endung -ig ist typisch fürs Obertal, -i fürs Untertal)
āgas = eigens
(da Rā) åb = (die steile Wiese, den Rain) hinunter/hinab
åchi, åi = hinunter (Untertal, Obertal)
auchi, aui = hinauf (Untertal, Obertal)
auchi-/auinåsna = (neugierig) hinaufschauen (Untertal, Obertal)
außi = hinaus
außikaja = hinausfallen (alter Ausdruck, Galtür)
ausschneawa = vom Schnee befreien
ångenza = anbrauchen
årbada = arbeiten
åntåtzna = angreifen, berühren (eher unangenehm)
āperlig, āperli = armselig (eher vergessen im Obertal, im Untertal noch verwendet)
ållbot/ållabot (amål) = hin und wieder (einmal)
atiabat/asiabat amål = manchmal
ållati, mit ållata = alle, mit allen (Untertal)
ålli, mit ållna = alle, mit allen (Obertal)
ållawéil = zur Zeit
amhéba, åmfånga = nun (langsam), mittlerweile (z. B. wenn einem etwas zu viel wird)
an'Āgana, an'Āgani = eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
außnadussa, außnahussa = draußen, heraußen (abhängig von Standort drinnen oder draußen )
(eppas) aufriegla = aufschütteln; einen alten Streitfall aufwärmen
ånni = hinüber
ånnitrandrla = hinüberpurzeln/stürzen
ålli/ållwi = immer (Untertal/Obertal)
an Ǻngwall = ein Provisorium, Behelf, z.B. auch ein Gerüst bei einer Arbeit
an Ǻngleg = (abfällig für) unschöne/unpassende Kleidung
es tuat åpara (ausåpara) = der Schnee schmilzt
åpr = schneefrei
(aus)antara = hänseln
åbkrågna, åbkragla = (z. B. eine Henne) um einen Kopf kürzer machen
améa = früher
awóll'asō = so so (als Ausdruck ungläubigen Staunens)
Arbas = Erbsen (Untertal)
Ǻlpa; Alpali = Alpe, Alm; kleine Alm
Ǻlpmaschtr = Alpmeister (Verantwortlicher für die Verwaltung und Organisation der Almen im Dorf)
Ara = Platz vor dem Bergstadel, um im Winter einen -> Zocha zum Abtransport vorzubereiten (Untertal)
alfi = elf
årscha = trödeln (Untertal)
awécktia = (wegtun, z. B. ein Schwein) metzgen (verharmlosende Umschreibung)
awéckkēma = (wegkommen), verschwinden; verschwunden
åbkēma = verschwinden, aufgelassen werden; aufgelassen (Bräuche)
āganitzi = eigennützig, eigensinnig (Untertal)
an'Ǻschtiga, an'Ǻschtigi = Bärenbeißer, kantiger Charakter (männlich, weiblich)
Āchkatzli / Āchhearali = Eichhörnchen
ånriafa = (telefonisch) anrufen
åbseicha = durch's Sieb schütten, absieben
(d'Schuach) åbtschearfa = (die Schuhe) abstreifen, (den Schmutz der Sohlen) abputzen
Āgna = (alter Ausdruck für) Fichtennadeln
die Āgna = die Eigenen, die Verwandten
Aßa = Pickel, Abszess (Obertal)
Ǻzig, Ǻziga = Weidefläche(n) oberhalb der Wiesen (Galtür)
(ins) Ǻmt (gia) = (in die ) Sonntagsmesse/das Hochamt (gehen)
Algschna = wilde Traubenkirsche, Staudenart (Untertal, Obertal: Halgschna)
Abórt = (alter Name für) Klosett
dr Auflegr = Gerät, um das ungebackene Brot auf den -> Schissl zu befördern (Untertal)
dr Ausfåsser = eine nach vorne offene Kiste aus Holz (heute auch andere Materialien) mit vertikalem Stiel zum Einkehren von Schmutz (Untertal)
aufhåschpla = aufwickeln, vor allem Wolle
aufkålta = aufbewahren
auffallna, åbfallna; auffealna, åbfealna = auffellen, abfellen (betreffend Schifelle beim Tourenskilauf), (Obertal/Untertal)
(epparm eppas) aufheba = (jemandem etwas) längst Verjährtes, ein Unrecht, etwas Peinliches in einer Auseinandersetzung vorwerfen
ånfichta; eppas fichtat mi ån = verlocken; etwas (ein Genuss z. B.) verlockt mich (Untertal)
åbróada = abwechseln; Beispiel aus Kappl: verarmte Personen, die ->'Róadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d'Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen.
di Außara / die Auswertiga = die vom Dorf(-zentrum) talauswärts ansässigen Bewohner (hat in Kappl Einfluss auf die Sitzordnung der Kirchenempore) (Kappl / Galtür)
Asla = Hängevorrichtung für das Selchgut in einer Selch oder in einer Rauchküche
ausschnata = die feinen Zweige von Ästen entfernen (mit dem -> Lobr)(Untertal)
ausraida = auswringen
ausrucka = ausrücken (die Musikkapelle, die Schützenkompanie betreffend)
ausscheißa = defekt werden, abreißen, brechen (durch Abnützung, starken Gebrauch einer Gerätschaft)
Altāna = (alter Ausdruck für) Balkon (Kappl)
Āperli = niederer Schlitten mit breiteren Kufen ohne Eisenschienen (Untertal)
dr Ārzl, ds Ārzali = der Teufel (wohl abgeleitet von Erzengel: Luzifer war nach einer Lehrmeinung Erzengel) (Untertal)
ånlag = bequem, eben (zu gehen)(Untertal)
åbknåppa = (über Kante) abkippen
(eppas, eppr tuat) általa = etwas (z. B. Kleidung/Lebensmittel) riecht/schmeckt alt, jemand wirkt alt
Ǻdla = Latschen (Galtür)
ammanóart = (an einem Ort...) irgendwo
ållerhǻnntigs, ållerhǻnntis = verschiedenes (Obertal, Untertal)
aprésna = Aprés Ski feiern (jüngere Wortschöpfung, Ischgl)
Åffaschibli = Banane (scherzhafter Spezialausdruck, Untertal)
āscha = etwas einfordern, z.B. erinnern, wenn man etwas vergessen hat zurückzugeben (Untertal)
åmfrimma = etwas wünschen, das eine Erfüllung schwer macht (Kappl)
åchakapitla, åakapitla = (bei einer Verfehlung) jemanden meist öffentlich zurechtweisen, abkanzeln, herunterkapiteln, schelten (Untertal, Obertal)

B[Bearbeiten]

= Bein, Knochen
a bānarni (bāndrni) Wiesa = (aus einem Reim:) eine beinerne Wiese (= Friedhof)
brilla = (brüllend) weinen
bria-ebavoll = voll bis zum Rand (der Tasse, des Tellers...)
briatig, a briatigi Hitz = brütend, eine brütende Hitze
blëcha = bezahlen
bekēma = kriegen, bekommen (Kappl)
Blāscha = Erbsen mitsamt der Hülle
Baßl = Berberitze (aus dem Staudenholz werden Zähne für Heurechen hergestellt) (Untertal)
Buditsch = Rauschbeere; sie hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Moosbeeren, ist aber heller, größer und mit weißlichem Fruchtfleisch. Sie kommt wie alle Kleinstrauchbeeren auch in Skandinavien vor. In größeren Mengen ist sie unbekömmlich bis giftig. (Galtür)
a biz, a bissli (eppas) = ein bisschen, ein wenig (Obertal, Untertal)
Bichl = steile Wiese, kleiner Abhang, Unebenheit in der Wiese
Biarcha = Birke
Buschr, Buscherli; Buischerli = kleines Kalb (Galtür; Kappl)
blug = (alter Ausdruck für) bleichsüchtig (Galtür)
Bulga = Ledersack (alter Begriff, Galtür)
Buger = mageres, kleines Schaf (alter Begriff, Untertal)
Butza = kleine Erdabrutschung (alter Begriff, eher Untertal)
si bsackla = sich bereichern
di Båtzla = die Kinder (alter Ausdruck, Galtür)
blångga = hart/lange warten
blåb = blau
blåbi Schtā = besonders harte Steine (Bachsteine, Galtür)
båss = feucht (Schnee bei warmem Wetter)
båmbschtig, båmbschti = aufgedunsen (Obertal, Untertal)
Brinta (Printa) = Nebel bei typischem kaltem Westwetter, speziell im Obertal
Budl/Budali = gebauchtes Glasbehältnis für Schnaps
Brauch = Erika, Heidekraut
Beatsch = Eber
bisala, brunza, bachala, brinzla = 'Wasser' lassen
báchaliswårm = angenehm warm
Brunzkåchla = Nachttopf
Bauchdisl = Unwohlgefühl im Bauchraum (Untertal)
bis schtill = sei still
Bëck = Bäcker
bëckala = nach Ziegenbock stinken
betággla = betakeln, betrügen
begla = bügeln
Bittgång, bittgia = ehemalige Prozession im Frühsommer, jeweils von Galtür und Kappl nach Ischgl, bittgehen (heute noch von Galtür nach Mathon)
Betleita = das Läuten zum Kirchengebet
Bischlschtock = Blumenstock
Bischtur = Körpergestalt/Körpersprache, die Gesamterscheinung eines Menschen... (Kinder und Erwachsene): die ganze 'Bischtur' erinnert an... (Untertal)
Bájazzl = Spaßvogel, Clown
es tuat brantala = es riecht nach Rauch; auch: es hat eine Hitze
Birschti, Birschtig = Heu von den Hochwiesen (Untertal/Obertal)
a Birschli = Bürschchen, Bub
Birschta = Bürste
ds Bindtltråga = das Tragen eines Heubündels (von steilen, entlegenen Wiesen zum 'Pilla')
Bugglkraxa = Traggestell für auf dem Rücken getragene schwere Lasten (Säumer)
Bugglkoarb = geflochtener Tragkorb
Bockschlitta = kurzer Schlitten, mit dem man im Winter Langholz transportierte
an Bomm, Bëmm; an Bōm, Bëm = ein Baum, Bäume (Obertal, Untertal)
bållna = Ballspielen
Bazocka = (nach der amerikanischen Panzerfaust Bazooka benannter) beliebter rosaroter Kaugummi der Nachkriegszeit bis zu den 1960er-Jahren
Baragga = Baracke (Behausungen der Staumauer- und Stollenarbeiter), im übertragenen Sinn: heruntergekommene, einfache Behausung
Barāb(e)r, barābara = (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
buggla = schwer arbeiten
buggalággna = ein Kind am Rücken, auf den Schultern tragen
burschla = gemeinsam jausnen (am Feld, beim Hüten) (Untertal)
Blais, Blaisa = steile Grasfläche(n) im Felsgelände
Budi = baufällige Hütte
Buxi, buxni = (im Wind) schief, verdreht gewachsener Baum (dient als Brennholz); auch ein Balken oder Brett kann 'buxni' sein; übertragen: eine zähe, starke Person ist 'buxni'. (Untertal)
Broatgråmmla = Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
Brusma / Broasma = Brösel, Brosamen (Obertal / Untertal)
dr Buttr = die Butter
ds Bånd = die obere Grenzlinie eines Berghanges, oberer Sichthorizont
bisa = schnell laufen, durchgehen (hauptsächlich von Rind oder Viehherde)
Binta, Bintali = ehemals (kleine) umzäunte Weidefläche (Galtür)
brāt, am brātaschta = breit, am breitesten
Båra = Barren in Viehställen mit Anbindehaltung
Båsa = Base, Tante
a Båchata = vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
a Båchata = großes Stück Speck (Untertal)
boachtloas = körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos (Untertal)
Biascht = die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes
an Biaschtkoch / a Biaschtturta = besondere Süßspeise / Gebäck aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal)
Bissgurra = (meistens auf eine weibliche Person bezogen:) übelgelaunte Person
Beschti = liebevolle neckische Bezeichnung für ein spaßiges, gewitztes Mädchen/eine Frau (Untertal)
a Bischla = Heuballen, den man noch tragen konnte (Galtür, Untertal: Zocha), drei Bischla ergaben in Galtür einen Tschocha
beitla = beuteln
buchla = rauchen (viel, schwer rauchen)
bluia = jemanden verdreschen
bixla = bezahlen
bregla = langsam rösten
Brema, Bremsa; Brumsa = Bremse (beißende Fliege) (Obertal; Untertal)
Beißwurm = (meist) Kreuzotter (Obertal)
nuit Båchtis, nuit Bsundrs = nichts Besonderes (Untertal, Obertal)
Baia, Baiaschwår(a)m = Biene, Bienenschwarm
da Bléckata héazāga = das blanke Hinterteil herzeigen, präsentieren (meist unfreiwillig)
betrōga; a betrōgas Manndli = unterschätzt, falsch eingeschätzt; ein unterschätzter (kleiner) Mann
Boxala = kleine Trockenwürste (Untertal)
Búxala = Johannisbrotschoten (altbekannte Süßigkeit)
Blåtara = Blase/n (an den Füßen)
(bluati) b'schlåga = (blutiger Ausfluss) während der Nachbrunst (die dritte Brunstphase bei der Kuh), (Untertal)
breits = schon, beinahe (zeitlich)
bugglfinfarla (du kånnsch mi ...) = (du kannst mir) den Buckel runterrutschen (Ischgl)

C[Bearbeiten]

Cispa = Traubenmispel (alter Begriff)
Cårnali = leichtfertiges "Weibsbild" (alter Begriff, it. canaglia, fr. canaille)
Cårnesti = leichte Schelte auf ein "Frauenzimmer" (alter Begriff)




D[Bearbeiten]

dosa; a Déasrli måcha = dösen, (untertags) ein wenig schlafen; ein Nickerchen machen (eher Untertal)
(es tuat) dammala = schlecht riechen (in einem ungelüfteten Raum)
dschóldara = herumstreifen (Kinder), vagabundieren
dschūdara, dschúddara = vom Wasser: heraus/hervorströmen (Untertal, Obertal)
déttarla, es tuat mar dettarla = ahnen (Obertal)
Dåmpf = Rausch
Dåigi = Ortsansässige
dusmi, dusmig; mir isch dusmi/g; no dusmi/g sei = schwindlig; mir ist schwindlig; noch nicht ganz wach sein (nach einem Schläfchen) (Untertal / Obertal)
Dolba = Dummkopf (Untertal)
denn = dann; auffallend, da im Oberland und im restlichen Tirol nåchr oder nåcha verwendet wird
Doza = Knirps, kleiner Bub
dópplat = doppelt
Dschóapa, Tschóapa = Jacke, Joppe
Dschugglād = Schokolade
dinna, drinn = drinnen (Obertal, Untertal)
dussa = draußen
doba, drobdóba = droben, ganz/weiter oben, darüber
dunna, dunta = drunten (Obertal, Untertal)
druff = drauf, darauf (Galtür)
dahām = zuhause
drlāda; etz drlādat's mr = langweilen, nerven, (von etwas) genug haben; jetzt reicht's mir
drlādli = langweilig (Kappl)
Drumm, Drimmli = Stück, Stücklein
drui = drei (Uhr) (Kappl)
dengla = dengeln
Doara; Deara = Dorn, auch Verschlußstift einer -> Ringga, mit der man einen Riemen fixiert (Obertal; Untertal)
depfa = derber (männlicher) Ausdruck für den 'Begattungsakt'
drtēpa = beleidigen (sodass eine meist nicht nachhaltige Verstimmung entsteht)
drtåttarat = erschrocken, eingeschüchtert
drlexnat = (körperlich) verfallen, total ermüdet
drglickna = auf den Geschmack kommen, entdecken
(eppas) drgattara = (etwas) erwischen, erhaschen, abbekommen
drlēga = bequem, faul
drlármat = klapperig (alter Ausdruck)
drglufna; håsch'as drglufnat = überreißen, kapieren; hast du es (endlich) überrissen
drheba = aushalten
drhenga = festsitzen, nicht mehr weiterkommen (trotz großer Anstrengung)
drsoarga = Angst/Sorge (vor einem künftigen Ereignis) haben
drmantscha = zerdrücken (z. B. gekochtes Gemüse)
si drschprånza = sich abmühen, sich aufreiben
(epparn) drgrēma, (si salt) drgremma = (jemanden) beleidigen, sich ärgern (Untertal / Obertal)
drwilda, epprn drwilda = wild werden, jemanden in Wut versetzen
nuit drwéartigs, nuit drwéartis = nichts Wertvolles; nichts, was es wert wäre (Obertal/Untertal)
dscheggat = gescheckt (z. B. Vieh)
dschalawánggat = schief, (ein Mensch bewegt sich) in verzogener, verkrampfter Haltung
disma = dämmern (abends) (-> grābala)
difta = herausrinnen (altes Wort) (Obertal)
dschearfa = schlurfend gehen
Dschoggla = Pommel, Quaste (Mütze)
Dilla = Dachboden (-> Hoachdilla, Obrdilla)
Donschtig = Donnerstag (Galtür)
Deichl, Deichlboarer = (bis zu sechs Meter) lange hölzerne Wasserrohre; die Bohrer zur Herstellung der Deichl in den alten Zeiten
dischgariara = diskutieren
dischbatōbma = gescheit reden (Untertal)
drwirga, (a)sall kannt in gråd drwirga = erwürgen, ich könnte ihn geradezu…
dria / driachta = an Leibesfülle zunehmen
derrigs, derrigi = derartiges, derartige (so geartete, solche)
dénnaweg = so, auf diese Weise
dia wo = diejenigen, die
Diarna; Diarnali = Magd; kleines Mädchen
Détscha = Beule
Dåmpfploderer = einer, der heiße Luft von sich gibt (tend. Untertal)
druflospomalitza = drauflosschimpfen
daggla = eilig laufen, möglicherweise mit kleinen Schritten (... in der Art, wie Dackel laufen)
dunka; dunkt di des fei? = vorkommen, dünken; findest du das fein?
drpfålla; er isch mr drpfålla = an Ansehen verlieren; er hat bei mir an Ansehen verloren (an positivem

Image – durch ein Gerücht, eine Nachricht, ein Gespräch)




E[Bearbeiten]

Ēs = Sie (heute weniger gebräuchliche, ehrerbietige Anrede für ältere Personen)
Enzner = Enzianschnaps (aus der Wurzel des 'gelben' Enzian, große Tradition in Galtür)
Ërti = Dienstag (Untertal)
Ël im Huat = (Öl im Hut) berauscht
éppas = etwas
eppr, epprn = jemand, jemanden
éppa (scho/schua) = wahrscheinlich (schon) (Obertal/Untertal)
etz = jetzt
etzdénn = bald
étzamål = unlängst
Earnascht = Ernst
earnascht (earnaschtli) = ernst (ernstlich, Untertal)
eachti/eachtig = gründlich, sorgfältig (Untertal/Obertal)
ësa = gären (unter anderem Gärprozess in der Backvorbereitung)
Empr = Holzeimer
Eiserlig = längerer Holzschlitten mit hohen Zuggriffen und Eisenbeschlag, für mittlere Lasten, früher z. B. zum Abholen der Wintergäste vom Postauto (Obertal; im Untertal -> Gronsnr)
Eisgålla = eisiger Boden, oberflächlich zu einer ausgedehnten Eisschichte gefrorener Schnee
Eisplåtara = eisige, tiefere, sich leicht aufwölbende Stelle
eschtamiara = (altes Wort für) anerkennen
eschpliziara = (alt für) erklären
Engadéi = Engadin
Ëchr = Ähre(n)



F[Bearbeiten]

a Fall, a Feal = ein Fell (Obertal, Untertal)
a Flúrgga = schlampige Frau (Obertal)
a Fángga = unordentliches Frauenzimmer (in Bezug auf Wohnräume und Kleidung), auch scherzhaft zu kleinen Mädchen
Fremdi, Frendi, d'Fremda = (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
Fluiga, Fluigatatsch = Fliege, Fliegenklappe
Fliagr = Flugzeug
Flangga = großes Stück (z. B. vom Speck)
Flëcka = dickes Brett (z. B. für ein Baugerüst)
frëtza, åbfrëtza = beweiden (Galtür)
flatschat = flach, breit
Fåck, Fackli = Schwein, Ferkel
(es tuat) flandrla = es schneit ganz leicht (Obertal)
fléakna = flüchten, sich drücken
Feggl = kleiner Fetzen (alter Ausdruck, Galtür)
Furaménta, (älter) Wuraménta = Murmeltier
féardt = letztes Jahr
féadar, féadara = knapp, eng (Obertal, Untertal)
es figgat = es reibt (z. B. in den Schuhen); etwas nervt
es fixalat = es ist eiskalt (in einem Raum)
Fëlla = Zwiebel (Untertal)
fëlli = beinahe (Untertal)
flåcka; flåcka låssa = liegen (wird in erster Linie vom Vieh gesagt); liegen lassen
frëtta = schuften, rackern
fernsehluaga = fernsehschauen
fuaßbållna = fußballspielen
Fåhrbesa = ständig umherziehender Mensch
Fetza = Rausch, hohes Tempo, Fetzen, Fünfer (schlechteste Schulnote)
z'lautara Fetza = in lauter kleine Stücke/Fetzen (zerrissen)
Fidli = Gesäß
fimfi = fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
firri = virri = vorwärts, nach vorne - ähnliches siehe unter V
Furka, Firggali = Joch, kleines Joch
Flona = ausgeflocktes Eiweiß, das beim Butterschmalz-Auslassen entsteht
an Flonasiadr = ein ‚Låhmsiadr’, aber noch etwas rückständiger, langsamer (Untertal)
Flusa = Stofffasern, Flusen
Fraithof = Friedhof
faisala = es schneit ganz leicht (vereinzelte Schneeflocken) (Untertal)
floaß = knapp, eng daran (alter Ausdruck, Galtür)
flurggat = schlampig (alter Ausdruck, Galtür)
Futzali = kleines Stück (Papier)
Fischta; Fischtakromr = (alter Ausdruck für) Launen, Macken, seltsame Gewohnheiten; (eigensinniger) Umstandsmeier (Obertal)
a Fotza = eine Ohrfeige
Fotzhobl = Mundharmonika
Fotzanéatli = Taschentuch (Untertal)
Finanzr = Grenzwachbeamter (früher in den Zollhäusern, Feind der Schmuggler)
Fearla = aus Kufen und Querleisten bestehender Schlitten zum Heuziehen im Winter, (z. B. aus Birkenholz)
Fuadr; Fuadr schtåmpfa = Heuladung; die Heuladung (auf dem Pferdewagen) feststampfen
fuggara (ummafuggara); an Fuggerer = (umständlich) herumwerken; Umstandsmeier
fuatara = füttern
flattíara = schön reden, schmeicheln
flādara = stehlen
Firti = Schurz (Untertal)
Fërgg, Fearg = schwere, unförmige Last (-> Zocha, Bintl) (Untertal, Obertal)
a Fërggata, fërgga = die Tätigkeit des Lastenziehens (Untertal)
hintr dr Fërgg / Fearg aufschtia = wenn etwas aussichtslos zu bewerkstelligen ist, den Kürzeren ziehen: Kommt vom Heuziehen, denn nicht selten hat es einen Heuzieher „innigfressa” (unter dem -> Zocha) (Untertal / Obertal)
fressa; dē håt's gfressa = etwas gelingt nicht; den hat es 'überfahren' (Untertal)
si frewa, frēa; i frē mi; i hånn mi frēt = sich freuen; ich freue mich; ich habe mich gefreut
Flumsi = Dummkopf (Untertal)
Fúiartuifl = einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
Fråzza = (wenig liebevoll für) Kinder, Fratzen
fúarwearchna = fuhrwerken, herumarbeiten und sich dabei abmühen
fúxpassa = meist in einer ‚Fuxpasshitta’ dem Fuchs auflauern, um an dessen Pelz zu gelangen...
Fugamilch = (in der Zentrifuge) entrahmte Milch
Fliglr = Bergschuhe alter Zeiten, seitlich mit Spezial-Eisennägeln beschlagen
flaxnig; an Flaxniga = flachsig (Fleisch); auf die menschliche Statur übertragen: ein schmaler, kräftiger/flinker Mensch

G[Bearbeiten]

gwest, i bin gwest = gewesen, ich bin gewesen (alemannisch: i bin gsi), neuerdings oftmals ersetzt durch das kürzere, aber nicht lokal typische: i wår...
(wohl) gāch = (ziemlich) schnell, jäh
(aui/ånni/åi/hea/stia/hocka-) glåt = (hinauf/hinüber/hinunter/heran/stehen/sitzen-) gelassen; betrifft vielerlei Tätigkeiten; Liebespartner_innen werden gelegentlich stehen und im schlimmsten Fall sitzen gelassen
i hånn's glåt = ich habe es sein lassen
gāl = salzlos, geschmacklos
glāpat, Glāpats = (vom Essen) übrig gelassen, aufgewärmtes Essen
Gåbla, Gåbbla = Gabel (Untertal, Obertal)
glāchig, glāchi = gelenkig (Obertal/Untertal)
gråpat, gråggat = unbeholfen (alter Ausdruck) (Galtür, Kappl)
gáttalig = ungeschickt (alter Ausdruck, Galtür)
gwiangga = wackelig gehen (altes Wort)
gotzig = klein (alter Ausdruck) (Obertal)
goma = auf Kinder aufpassen (alt) (Galtür)
gnoma = genommen
gloga = gelogen
Gfām = Schaum, Nebel (alter Ausdruck)
Grint = Kopf
Gritta = Schritt (Stelle zwischen den Beinen); sehr breitbeiniger, gestreckter Stand
Grischa = Kleie
griaßla; Griaßl'r = (sich ein-)schleimen; Schleimer, Arschkriecher
ds Grúamad = die zweite Heuernte (die Grünmahd)
a Gnascht = Holzabfall
Gintscha = Beule (am Kopf)
Gfriascht = Reif, oberflächlich gefrorener Boden
gwārli, gwārlig = vorsichtig (Untertal, Obertal)
gwērli, gwērlig = wehrhaft, gut in der Selbstverteidigung (Untertal, Obertal)
gneatig, gneati = eilig (Obertal, Untertal)
gneißa, drgneißa = verstehen (Blitzgneißer), "iaz drgneißt er's" (jetzt versteht er es)
gwārma, gwärma = aufwärmen (Obertal, Untertal)
Gnagg, Gnaggwea = Genick, Genickschmerzen
Gnaggwascha/watscha = ein Schlag ins Genick
Gnåglati, di Gnåglata = genagelte Schuhe (notwendig z. B. bei der Ernte des Bergheus)
Giggalar = Hahn
(epparn) am Giggr håba = jemanden / jemandes Verhalten beobachten, jemanden "liegen" haben, mobben
Géggalar = übergenauer Mensch
géggala = kleinlich herumtun (auch im übertragenen Sinn)
Glutscha = Bruthenne (altes Wort, Galtür)
gráschgala, es tuat gráschgala = rascheln, es raschelt (Untertal)
gråschla = rascheln (Obertal)
glitzna = funkelnd glänzen, glitzern (z. B. auch Neuschnee in der Sonne)
glugga, gluggla = gluckern, auch: trinken (gräuschvoll, genussvoll, auch zuviel des Guten)
gleißna = hell glänzen, gleißen (z. B. auch aufgetauter Firn)
Gleißner = Blender, Hochstapler, Pharisäer, Heuchler
gwåxa; Gwåxni, die Gwåxna = erwachsen; Erwachsene, die Erwachsenen
Guggr = Fernglas
gúggara = durch's Fernglas schauen
Gwēr = Gewehr
Gamsa = Gämse
geal = gelb
géara gia; miar gia géara = gerne gehen; wir gehen gerne
geagga; d' Geaggata = würgen (zum Erbrechen); Erbrochenes
gagga; ga gagga miaßa = Stuhlgang haben; 'groß' zur Toilette müssen
gulpa = etwas (Alkoholisches) trinken (Untertal)
gulårscha (ummagulårscha) = langsames Herumhantieren, sich verzetteln (Untertal)
gleim = eng
Grumpara = Erdapfel (heute vergessener Ausdruck, Grundbirne, Kartoffel)
Gealriaba = Gelbe Rübe/Karotte
Gmias = Gemüse
Gårta, Gārta = Garten, Gärten
Gruipa = Knorpel, Grammeln
gsëlchti/gsalchti Suppa = (alter Name für) Rollgerstensuppe mit Speck (-> Praiasuppa) (Untertal/Obertal)
Gsei = Unrat, auch Gestrüpp (im Wald)
Granta = Preiselbeere(n)
grantna, in d'Granta gia, ga grantna gia = Preiselbeeren ernten, ...gehen
an Grant håba = schlechte Laune haben
Gota (Gotta) = Taufpatin (Obertal)
Gëti (Gëtti) = Taufpate (Obertal)
Guxa = heftiger Schneesturm (typischer Walserausdruck, identisch z. B. in Zermatt)
Gawinta = Schneewechte
Gawintahupfa = das Hüpfen durch Schneewechten, früher beliebt bei den Kindern in Galtür
Gilla = Jauche/Gülle
Gillaloch = Jauchengrube
gillna = Jauche/Gülle ausfahren
ga gillna gia = Jauche/Gülle ausfahren gehen
ga...; wås ga tia? = (typisch paznaunerisch) zum, um zu...; um was zu tun?
Gaß, Gaßschalla = Ziege, Ziegenglocke
Gaßer = Ziegenhirte
Gaßla = Geißel (zum Viehhüten, auch im Brauchtum verwendet)
Grålla, Gralla = Rosenkranzperle, Rosenkranzperlen
grållna = Rosenkranz beten oder den Rosenkranz nur bewegen
Grállali, Grállala = Kügelchen, (mehrere) K.
Glåscht = entzündliche Augenirritation durch starke Sonnenstrahlung
Greggala = Körnchen in den Augenwinkeln
a Gsatzli = ein Spruch (zum Aufsagen), kurzes Gebet
Gschwischtrkind = Cousin, Cousine
Gånda = Steinhalde, Geröll (rätoromanisch; siehe 'Las Gondas' im hinteren Fimba am Fuß des Fluchthorns)
grameila = wiederkauen
gumpa = springen, laufen (Vieh)
gåscha = mit dem Kopf, den Hörnern zusammenstoßen (z.B. Ziegenböcke, Widder; it. cozzare)
gåltig, gålti = noch nicht gebärfähig (beim Jungrind), (Obertal, Untertal)
Galtli(g); Gåltviech = Jungrind; Jungvieh (vor der Geschlechtsreife)
Glumpat, Grempl = überflüssiges Zeug, Gerümpel
Glichter; ds gånz G. vom; am Glichter nåch = Ähnlichkeit; das ganze Aussehen von; der Ähnlichkeit nach (Untertal)
Gufl = Felsvorsprung
Gufa = kleiner, unschwierig zu besteigender Berg
Guft = Einbildung, Stolz (veralteter Ausdruck)
Gēgad, Gēgata = Gegend, Gegenden
Glufa = Schließnadel
Gezifr = Kleinvieh
Gmāndt, af d'Gmāndt miaßa = Gemeinde, zum Gemeindeamt müssen
Gratza, Gragga = kleine dürre Zweige
Gratzali = u. U. kleines, dünnes Mädchen
an Gråtta, Grattali = ein schlechtes, kleines Auto
Grotta = Schubkarre (Untertal)
(uma)gogla, (uma)gånggla = gestikulieren (Obertal, Untertal)
(åi)gågla = (hinunter)kugeln
es tuat grābala = es dämmert (Morgengrauen)
gniagala; es tuat mr gniagala = genug haben; ich habe es satt
ka Gniaga håba = (kein Genüge haben), nie genug kriegen
glanggla, glanggla låssa = lose herabhängen, es locker nehmen
an Glanggler = einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
Gschåft; a Gschåftloch = Eifer; eine Person, die sich wichtig macht
Gschprang; a Gschprang håba = Springerei; in Hektik sein, überlastet durch Zeitnot und zuviel Arbeit
gwāngga, a Gwānggerli = seufzen (Kind), Seufzerchen
der tuat ka Gwānggerli mia = der tut kein Seufzerchen mehr...
Gschrā = Geschrei
giggla, gixla = neugierig Auschau halten, spähen
(si) gschleina = (sich) beeilen
grutzga, grutschga = leicht knarrend quietschen
Gfriarlig = gefrorener Kuhfladen (Galtür)
a Gflamli = ein Hauch von Schneedecke; kleines, zartes, blasses Mädchen (im übertragenen Sinn, Untertal)
guldi, guldig / a Guldali = putzig (Untertal, Obertal) / putziges Kind
a Glatter = (von -> láttara) loses, schlecht fixiertes Zeug
a Gschlatter = (oft absichtlich) schlampig zusammengerührte halbflüssige Masse (Teig, Mörtel)
Gråmmla = Gerät zum Zerteilen von hartem Brot; auch Gerät zum ersten Auffasern von Hanfstängeln (Untertal)
gråmmla; i kannt di gråd gråmmla = (Hanf) auffasern, zerkleinern; (drohend:) ich könnte dich geradezu ...
Goscha; epparm a Goscha ånhenga; a guati Goscha = (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
goschna = (derb) mit großem Mundwerk daherreden
groaßgoschnat = großmäulig
Gula = eine Baumwurzel-Gabel; bei Mädchen/Frauen: Körperhaltung mit breiten Beinen (früher verpönt)
Guat, Giatli = landwirtschaftliches Grundstück, kleines lw. Grundstück
geng = glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
gsunt und gånk = gesund und munter (Untertal)
gfarlig, gfarli = gefährlich (Obertal, Untertal)
gfiarig, gfiari = wenn etwas gut (in die Hand) passt; a gfiaris -> Plindarli (Untertal), aber auch a gfiaris Madli (z. B. beim Tanzen) (Obertal, Untertal)
Gschtåttla (Schmålzgschtåttla) = ein Behältnis, meist für Butter; früher aus Holz
gnagga (åbgnagga, ågnagga); gnaggat, (es håt epparn) gniggat = brechen (Obertal, Untertal); gebrochen, (es hat jemanden) 'gniggat' = das Genick gebrochen
gnigga; gniggat; an Gnigger = klemmen (extrem sparsam sein); unfreigiebig, geizig; Geizkragen
geiti, geitig = geizig (Untertal, Obertal)
geida = sich brüsten (Untertal)
(es) geit (nuit) = (es) gibt (nichts)
Gëpsa = rundes, hohes Gefäß aus Holz in verschiedenen Größen zum Aufbewahren von Milch (Almwirtschaft) oder Getreide
Gronsnr = Schlitten mit zwei Hörnern (Untertal)
Griasbeichl = Werkzeug zum Holzfischen (Untertal)
a Glatsch = entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
a Glaggli = kleine Menge einer Flüssigkeit (z. B. Milch)
glagglisweis, glagglaweis = in kleinen Mengen (bei Flüssigkeiten)
Guz, guzla = Süßigkeiten, naschen
guzzla = tauschen
Gizzi = (liebevoll zu) Ziegen, Zicklein
gizzla = kitzeln
gripfa = (schmerzhaft) zwicken, kneifen
gallna = alte Behandlung von Kühen (wahrscheinlich bei Gallenstau); zwei Methoden kamen zum Einsatz: Bei der einen wurden Gallwurzeln mit einem Faden zusammengebunden und in eine geöffnete Ritze unterhalb des Halses gesteckt und nach 24 Stunden herausgezogen. Bei der anderen gab man die Gallwurzeln in ein rohes Ei, welches man der Kuh dann einflößte. Letztere Methode sei die wirksamere gewesen...
i kannt di gråd gallna = ich könnte dich geradezu ... (jemandem etwas antun wollen)
Guttara = große Korbflasche
Gsotmaschie = Maschine zum Strohschneiden (Untertal)
Glōnaschtara = Funken, die aus der Glut sprühen
glōsna = glühen, glosen
Gåggl, Gåggali = Ei, kleines Ei
greislig, greili = grausig (Obertal, Untertal)
Gschtrau = kastrierter, "abgeschlagener" Widder, (-> dem Widder wurde der Samenstrang gequetscht, wozu eine spezielle -> Kloba verwendet wurde)
gwāgga, eppas gwāggat, a Gwåggata = unsicher sein, (etwas) schaut grenzwertig im Sinne der Stabilität aus; ein instabile Vorrichtung (Untertal)
des luagat gwågat aus; a gwågati Såch = das schaut unsicher aus; eine gewagte Sache (Obertal)
a Gschludr = ein undefinierbares, schlampig zusammengemischtes Etwas; der Begriff wird auch manchmal für Speisen verwendet (z. B. Sauerkraut)
gfriedat, frieda = im Frühling, wenn die Wiesen ausapern, konnten früher Ziegen und Schafe grasen, bis 'gfriedat' wurde, d. h. bis der Bürgermeister das Ende dieser Weideperiode verkündet hat (Galtür)
an Gozl = eine kleine Menge, ein Rest (z. B. vom Essen) (Untertal)
an Golgr = eine Art Küchengefäß (Untertal)
Gåmpa, Gámpali = große Weide- und Grasfläche (rätoromanisch, von lat. campus - Feld), alemannische Verkleinerung (Galtür)
Guft = Einbildung, Stolz (alter Ausdruck, Galtür)
ållas Gleichligi = alles Gleichartige
glachteri, glachterig = lächerlich (Untertal, Obertal)
gnesslat; wia gnesslat = versessen, gebannt; ganz versessen, nicht genug bekommend
groggna; an Griana = (Rotz) aufziehen, zB. einen Rotzklachel (ein "Grüner")

H[Bearbeiten]

hålba'n'ās = halbeins
héara = hören
i héar di gia = ich verstehe dich (wörtlich: ich höre dich gehen)
héarsch mi gia? = Verstehst du mich?
héawearts; es geat héawearts; tua héawearts = weiter; es geht weiter (aufwärts, zB mit der Genesung); mach weiter (beeile dich)
Híara, Híarakaschtli; nuit im Híara = Gehirn; nichts im Kopf
d'Héara = die Herren, die noblen Leute (erste Touristen; der heutige Höhenweg in Galtür hieß urspr. 'Hearaweg')
Hóara; Hearali, Hearala = Horn, Hörner; Hörnlein (Einz., Mehrz.)
Hóarnr = Hornvieh; auch auf bestimmte Menschen angewandter Schimpfname
dr Haxa, d'Haxa = das Bein (der Fuß), die Beine (die Füße)
haxla = das Bein stellen
dr Hóach = "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
ds Herz-Jesu-Fuira = das Entzünden von Bergfeuern anlässlich des Herz-Jesu-Sonntags (am zweiten Sonntag nach Fronleichnam)
Hoachdilla = Dachboden (Untertal)
Hāzig, Hāzi = Heizung (Obertal, Untertal)
hāza = heizen
hāßa; wia hāßasch? = heißen; wia heißt du?
hāß = heiß
hāsr = heiser
hāggl, Hāggl; des weart an Hāggl håba = heikel, der Heikel; das muss nicht so heikel genommen, gesehen werden
hófalig, hōfali = vorsichtig, sachte, höflich (Obertal, Untertal)
Handtlig, Hendtli = Handschuhe (Obertal, Untertal)
an Haufa; Heifa; heifaweis = ein Haufen; Häufen; haufenweise
an Håfa = ein Krug
Haftla = winzige Verschlussvorrichtung an der Kleidung (zum Ein-, Zusammenhängen)
aufpassa wia an Haftlamåchr = genau aufpassen wie einer, der diese "Haftla" erzeugt hat (früher wohl händisch)
Hachla = Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern
hachla = mit der Hachla arbeiten; streiten (sich 'in die Haare geraten')
dr Håschpl, d'Håschpla = die Haspel
Hoh, Hohna = Hahn, Wasserhahn
Hoiloitl = männliche Person mit Flausen im Kopf, unverlässlich, ungeschickt (kann auch vorübergehend sein...) (Untertal)
håmm'r = haben wir
håsch'as? = bist du fertig?
wia håsch'as? = wie kommst du zurecht?
wia håt's di? = wie geht's?
håt's di? = bist du verrückt?
håsch mi? = verstehst du mich?
des hånn'i då ånni glēt = das habe ich da hinüber gelegt
(...), hatt'i båld gset = (...) , hätte ich beinahe gesagt (sagt man, um eine deftige Aussage im Nachhinein zu relativieren oder zu verharmlosen)
i hånn kheart du haiasch gsēt, ...er hai tō = ich habe gehört du sollst gesagt haben, ...er soll getan haben
sie haia khābat = sie sollen geheut haben
i hånnam's gset = ich habe es ihm gesagt
hāba, hāwa = heuen
heba; des hebsch nit = heben, halten, auch aushalten; das erträgst du nicht.
Hānza, Hānzahitta = Holzgestänge für Heumännchen, Hütte für H.
hānzna = Heumännchen aufbauen
Hānza-Schprissl = Querstange beim H.
ds Hā, Hāpintl = das Heu, Heubündel
Hāripfl = Gerät zum Herausziehen von Heu aus dem Heustock; Holzstab, ein Meter lang oder länger, mit einer hakenartigen Metallspitze
ds Hāziacha, guati Hāziachr = das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel
Hā-Balla = trockene Heublumen
hundtna = herumtollen
hetzig, hetzi = lustig (Obertal, Untertal)
hassli, hasslig = zynisch, grausam (Untertal, Obertal)
huira = heuer
heint = heute
humpla = hinken, humpeln
hudla = hudeln, hektisch sein
Huara ..., huarament, harrgottsagg = Universalschimpfwörter
huaramāßig = übermäßig, übertrieben
hargoles, hardigatti, haidafetza = verflixt
Hosasila = Hosenträger
hāl = eisglatt, auch: hinterlistig
an Hupf = kleine Schischanze (Galtür)
Hålam = (Gras)halm
Hångga = Haken
an Håg = ein Haag, meist im Geviert steingemauertes Viehgehege (z. B. Schnåpfahåg im Jåm)
huppa, huppala = (ein Kind) im Arm schaukeln, tragen
hoba = heroben
hunna, hunta = herunten (Obertal, Untertal)
hinna = herinnen
hussa = heraußen
hām, hāmgia = nach Hause, heimgehen
(es epparm) hāmzinta = (jemandem) heimleuchten, sich rächen
miar tuat's hāmala = ich fühle mich wie zu Hause
a Hāmatli = ein kleines (eigenes) Haus/Zuhause
hofalig, hōfali = sachte, vorsichtig (Obertal, Untertal)
Honamessr = ein ca. 40cm langes Spezial-Holzmesser; es besitzt an beiden Seiten zwei rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe
Hona, Honaspō = mit einem 'Honamessr' hergestelltes, fächrig gespaltenes Kleinholz (einem Hahnenschweif ähnlich), zum schnellen Entzünden eines Feuers
hóssala = vom Lachen geschüttelt werden
hupparāza, supparāza = schaukeln (mit dem Schaukelbrett)
a Hālmli = ein Wiesel (alter Ausdruck, Galtür)
an Hudr = ein Spülfetzen
a Hémmat, Hémmatr = ein Hemd, Hemden
aus'm Heisli, aus'm Heisla = aus dem Häuschen (Obertal, Untertal)
ds Heisli = das Klo
dr Heislr = die Anhäufung von Exkrementen z. B. im Plumpsklo (wurde früher als Dünger verwendet) (Untertal)
Hennaschiss; åll Hennaschiss = Hühnerschiss; in (zu) kurzen Abständen (abfällig verwendet)
an Hōmr = ein Hammer
Håntalar = heruntergekommener, schlampiger Mensch
håttalat = mit abgerissener Kleidung (Untertal)
in Hāngart gia = zu einem (verehrten) Mädchen auf Besuch gehen
hāngarta = sich unterhalten
hairiga, 's wiart khairigat = heiraten, es wird geheiratet
hildara = schallen, stark nachhallen
hāla = kastrieren
an Haler = (junger) Ochs; übertragen: Spinner; jemand, dem nicht mehr zu helfen ist
hoffärti, hoffärtig = stolz, eitel (Untertal/Obertal)
dr Hātarer, es tuat hātara = kalter Wind im Winter (vielfach aus dem Osten) mit Schneestaub in Bodennähe (Galtür)
dr Himml = Prozessionsbaldachin des Priesters, mit vier Stangen getragen
Hoarawåxa = Knorpeln und Sehnen an Knochen, Gelenken (Untertal)
hoarawåxni = zäh(gewachsen) (Untertal)
a Hoarawåxnagi, an Hoarawåxniga = eine zähe Person w/m (Untertal)
dr Hefl = der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet (-> inhefla)
Hohlliachti = oberer Horizont, gegen den hellen Himmel
as Hifållat = epileptischer Anfall (Untertal)
hoachgschissa, an Hoachgschissna, a Hoachgschissni = hochnäsig, eine hochnäsige Person (m/w)
a Huat; gånzi Huatana = eine (gehütete) Ziegenherde, eine Schar (Kinder); viele Menschen (in Gruppen, Galtür)
an Hānggl, an Hångga = ein Haken, ein größerer Haken
Hāngglstecka = Spazierstock
hānggla = mit den Fingern ziehen (Wettkampf)
hāli, hāmlig = heimlich (Untertal, Obertal)
Hewåmma = Hebamme
Halgschna (auch Algschna) = wilde Traubenkirsche, Staude (Obertal)
Halgschna-Liachtla = rätselhafte frühere Lichterscheinungen am Wång in Galtür; das Phänomen wurde geisterhaft gedeutet. Es war aber ein Bauer, der nächtens mit einer "Lutscherna" seine Fallen begutachtet hat...(nach der Erzählung seiner Tochter)
Hāradax = Salamander (alter Ausdruck, Galtür)
Hintertrinka = Tropfen beim Ausschütten aus einem Krug (alter Ausdruck, Galtür)
Hengla = Halterung aus Holz für getrocknetes Brot (flache Laibchen)
Hennarupfa, Hennaripfl = Gänsehaut (Obertal, Untertal)
hennaripflig; hennaripfli, hohnaripfli = mit Gänsehaut (Obertal); (Untertal)
hundskogamiad = hundemüde
Hérbari; hérbara = Herberge; übernachten (auf nicht bewirtschafteten Almen mussten sich Jäger, die dort übernachten wollten, mit dem Almputz gut stellen und ihn fragen, ob sie da "hérbara" durften...)(Untertal)
an Hoja = ein Stück Bergmahd (Nutzungsanteil eines Bauern) (Untertal)
an Hock = gemütliches Zusammensitzen
a Hindtli = ein kleiner Hund
hī, (eppas) hīrichta = kaputt, (etwas) kaputtmachen
hintra'vir = rückwärts (bei Bewegung), verkehrt
hintrschlig, hintrschli = mit dem Hintern, dem Rücken voraus; von hinten her (Obertal, Untertal)
Hémana = Weißer Germer (weitverbreitete giftige Bergpflanze mit gefächerten Blättern und dichtem weißen Blütenstand)
haufasgnua, haufasgnuag = viel zu viel (Untertal, Obertal)
hausli, hauslig = oft, von einer Person (eifrig) wiederholt (Untertal, Obertal)
hīglet; wo håsch'n des hīglet? = hingelegt; wo hast du denn das hingelegt?

I[Bearbeiten]

ínni = hinein
ínnibixla = hineinzahlen, investieren
íntia; z'Ha intia = einbringen, das Heu einbringen
er håt'sa ínniglet; denn/tua håt si'm's ínnigset = er hat sie reingelegt; dann hat sie ihm's reingesagt
ínnipira = (in etwas mit spitzem Gegenstand, mit dem Finger) hineinbohren
ínnadinna, ínnahinna = innen drinnen (von Außen, von Innen betrachtet)
ínnaninni = innen hinein
ínnanåi, ínnanaui = (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
inhebba, inheba; es håt ínkheb(b)t = einhalten (vom Essen); es hat lange satt gemacht (Obertal/Untertal)
inhaua = einhauen (beim Essen)
īandr = wohl, eher
ínlaita = einläuten
(eppr håt'am des) íngrīda = (jemand hat ihm das) vermittelt (ein Geschäft)
an'Inhāmischa, a(n)'Inhāmischi; Inhāmischi = ein Einheimischer, eine Einheimische; Einheimische (Mz.)
d'Indara, die Innerhålbiga = die innerhalb (westlich) der Kirche Ansässigen (Kappl, Galtür)
iatwedr; so dass'as am iatwedra passt = jeder; so dass es jedem, allen passt
ínschuala = einschulen (Erstklassler)
ínkōfa = einkaufen
ínsaja = einsäen
ínfuira = im Ofen (Herd) ein Feuer machen
ínschnåppa; ingschnåppat = einklinken; beleidigt
ínknåppa, ínknåppat = einnicken (im Sitzen), eingenickt
ībrmiati, íbrmiatig = übermütig (Untertal, Obertal)
Ingång; dr Ingång gang (dr Gång gang o) = Eingang (im Isländischen: Inngangur); der Eingang ginge schon (der Hausgang ginge auch)
an Invalid = ein Körperbehinderter (durch Unfall oder Kriegsverletzung, heute weniger gebräuchlich)
I-Tipftler, I-Tipftlascheißer = Genauigkeitsfanatiker
Ínslat = Rinderschmalz, Schweineschmalz (Kappl)
ínhefla = am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat). (Kappl)
ínschlefla = einschläufeln
ínsrās = unsereiner
ímmana, imma (schlechta Zuaschtånd) = in einem (schlechten Zustand)

J[Bearbeiten]

jassa, an Jassr = jassen, das Kartenspiel des Jassens
an Jārli(g) = etwa ein Jahr altes Rind
jëchna, a Jëchnata = heftig schneien, heftiges Schneetreiben (Untertal)
jūza = juchzen, übermütig schreien (beschreibt: freudiges, helles Kinderschreien)
jōla = johlen
ds'Judahupfa = aufgelassener volkstümlicher Brauch am Karsamstag. In einem Altarvorbau, der das hl. Grab darstellte, wurden Holzfiguren (sog. Juden) "hüpfen" gelassen, die eigentlich römische Wachsoldaten darstellten. Diese haben sich bei der Auferstehung Christi sehr erschreckt, was so drastisch gezeigt werden sollte. (Galtür)

K[Bearbeiten]

Kallr = Keller
Kallnr, kállnara = Kellner, kellnern
kār, kāni = keiner, keine
kli; dr Kli/di Kli = klein; der/die Kleine
Klemmseckl = Geizkragen
kredénza = servieren, kredenzen (a Schnapsli)
kheara; wem khearsch? = gehören; wem gehörst du? (gebräuchliche Frage an Kinder, zu welcher Familie sie gehören)
khålta = aufbewahren
Kåtza = Katze, Murmeltier (Weibchen)
Kåtr = Kater, Kater nach einem Rausch
Kå(n) = zäher Belag (alter Ausdruck, Untertal)
a Knapserli = ein Nickerchen (Untertal)
keiff = fest/straff
a keidagi/keidigi Nåcht = stockfinstere Nacht (Untertal, Obertal)
a kluags Holz = passend (herdgerecht) vorbereitete Holzstücke (Untertal)
Karetta = Scheibtruhe
Kiarchtig, Kiarchti = Kirchtag (Obertal, Untertal)
Kiarcharā = Kirchenrain (Galtür)
Kåppa = Kappe, Mütze, Haube
an Karli = Kerl, Mann (manchmal ironisch verwendet)
khërig; an khëriga Låpp = gehörig, viel, umfangreich, deftig; ein ordentlicher Dummkopf
Kéarbli = kleiner Korb
krawuttisch = gereizt
kremmig sei = Muskelkater haben
kugla = hinfallen
kopfa = überlegen, über etwas angestrengt nachdenken
kōfa = kaufen
krebsla, grebsla = aufstoßen (Obertal, Untertal)
kittara = (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara)
knóara = knotzen; nicht hockend, nicht kniend, in unbequemer Haltung verharren
knatscha = laut kauen (mit offenem Mund)
knitscha = heftig schlagen, dreinschlagen
(inni)klëscha = dreinhauen
kupelig = gefällig (Galtür, alter Ausdruck)
kleapr = schwach
Klendr, Klemdr = Kalender
kāig, kāi = dunstig, diesig (heute seltener Ausdruck; Obertal, Untertal)
kuntr, kuntre = dagegen (-> kontra, Obertal, alter Ausdruck)
kampla = kämmen
kāsa (siaß, saur) = käsen (von Voll- bzw. Magermilch, von Sauermilch)
kāsala = nach (Zehen-)Käse riechen
Kampa = eine Art Joch, an dessen beide Enden hölzerne Eimer zum Wassertransport gehängt wurden (Untertal)
a Kåmpfuatr = (alter Ausdruck für) eine große Brieftasche
kība = streiten
kimm; kimmsch(t) = komm; kommst du?
klattara, klëttara = klettern (Obertal, Untertal)
kraxla = klettern, kraxeln
kniala = knien
kuia, kuit (nuit isch båld kuit) = kauen, gekaut (nichts ist bald gekaut)
knóara = in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen
Klachl = Rotzansammlung, aber auch: großer Brocken (kann auch ein großer Bursche oder Mann sein)
Knoschpa = grobe Schuhe (Arbeitsschuhe)
Knurschla = Knorpel (bei Fleischgerichten)
die Krinna = der Scheitel (Untertal)
klāna = im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus- u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, im Obertal: ->rauma), auch: den Mist fein verteilen mit einem Spezialgerät
krāla, innikrāla = kriechen, hineinkriechen
krāla = kratzen
kindsa = auf Kinder aufpassen
Kindsdiarna = Kindermädchen
Kånndla, Kanndali = Kanne, Eimer (Verkleinerungsform)
Koißla, Koißa = Kuh
Kappali = kleine Kapelle
bar Kåppla = in Kappl (bei der Kapelle)
Kåchla = irdenes Gefäß zur Notdurft (Brunzkåchla); deftiger Schimpfname für Frau/Mädchen mit unliebsamem Verhalten
Knåttla = verhärtete Mistansammlungen in Fell und Kuhschwanz; aber auch wohlmeinend: kleines, charaktervolles, putziges Mädchen
knåppa, er håt knåppat = (ja) nicken, er hat genickt
Kråtta = Korb
Koga, Kaib, Kaibakoga = unmöglicher Mensch (Mann)
Kuttla = ungute Frauensperson (Schimpfname)
Kluppa = Wäscheklammer
Këttna = Kette
krichla = gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
knaischta = hart schnaufen (alter Ausdruck, Galtür)
Krotta = abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
Klepfa = große Kuhschelle
Kåbis, Kåbiskopf = Kraut, Krautkopf
Keschna = Kastanien
Kriasi = Kirschen (alter Ausdruck)
ds Kufr, Kūfara; a Kifrli = der Koffer, Koffer (Mehrzahl); ein kleiner Koffer
Kanapē = alter Name für Diwan (Kanapee)
krump; krump gia; an krumpa Fuaß = krumm, verwachsen, verformt; hinken; ein verkrüppeltes Bein
(des daurat jå bis) Krumpafuffzeni = (das dauert ja bis) zu einem unbestimmten Zeitpunkt (...zu lange)
Klinglbeitl = Klingelbeutel
kliaba = (größere Holzstücke) spalten
Kråga = Hals (Kragen)
krëckt = angebrochen: ein Gegenstand, eine Rippe
Kartatschablättr, Kartatscha = zwei bürstenartige Handwerkzeuge zur Aufbereitung von Wolle für das Verspinnen, Maschine zur Aufbereitung der Wolle
Kloba = Klemme aus Holz, womit Schafe zur Schur fixiert werden; eine spezielle Abart wurde auch zum Kastrieren eines Widders (als Hodenklemme) verwendet
Komaljō; Komaljōgattr = Kommunion; Gitter vor dem Altarraum, wo man die Kommunion empfängt (in Galtür heute noch traditionell in Gebrauch)
Karbinātla = Fleischleibchen
Kramatbēr = Wacholderbeeren
Kuamat = Pferdekummet
kurvna = kurven, eine kurvenförmige Bewegung machen
komōd = bequem, einfach
Kondi schindta = Kondition trainieren (schinden...) (z. B. für Schirennen)
Katrpillar = Raupenfahrzeug (von Caterpillar, Stollenbau, 60er Jahre, Galtür)
Knoda = Knöchel (Untertal)
Kukúmmara = altes Wort für Gurke (Kukumer, engl. cucumber)
kan Kruch (mia weart) = keinen Deut (mehr wert)
Knearschi, Knearscharli = neckische Anrede für einen netten Buben oder Burschen (Untertal)
a Kåtzagschpērli = Ausdruck für eine dünne Neuschneedecke (vielleicht, weil man darin eine Katzenspur sehen kann)(Kappl)
so kūrt's = so wäre es richtig, so müsste es sein
då kånnsch'di kiachla = das kannst du dir abschminken (Untertal)
kråbla, kråbbla = kriechen (Untertal, Obertal)
kaschtigāla = ( jem.) sehr ärgern

L[Bearbeiten]

Lāna, Lānastrich = Lawine, Lawinenstrich
Lānagattr = Lawinengitter
d'Lāna = die Empore (Obertal), erste Reihe der Empore (Kappl)
lachla = lächeln, (kann auch hinterlistig sein ...)
leasla = auslosen, das Los werfen
Lacka = Pfütze
Lagg; des håt kan Lagg = Lack; das hat keinen Sinn, keinen Wert
lugg = locker; lauter (nicht sehr gehaltvoll)
låssa; låsch´na / låsch´m / låsch mr o eppas? = lassen; lässt du ihnen / lässt du ihm / lässt du mir auch etwas?
(nit) lugg låssa = (nicht) locker lassen
z'lugg = zu wenig gehaltvoll (gewässerte Milch)
lad; a lads Wettr = hässlich (siehe franz. laid, hässlich); schlechtes Wetter
lad tia = zornig herumschreien, toben
(epparm)'s z'lad såga = (jemanden) beschimpfen, (jemandem) Böses/Schlechtes sagen
mei Lebti(g) nit = während meines ganzen Lebens nicht (-ig: Obertal)
Laderlig, Laderli = Person mit schlechten Manieren (Obertal, Untertal)
Lugatschippl, Lugnr; Lugnari = Lügner; Lügnerin
Lalli = Einfaltspinsel, tollpatschiger Kerl
leitala = gerne unter Leuten sein; es gut mit den Leuten können
letz = ungut, krank (sich 'letz' fühlen), schlecht
des Le(t)scht, in da leschta (letschta) Jåhr = das Letzte, in den letzten Jahren
leatsch = ungesalzen, fad
lummeri, lummerig = instabil, nicht fest (Untertal, Obertal)
Luttl = Schnuller (Untertal, -> Tschuttl, Obertal)
litzl = wenig (alt, Obertal, siehe Englisch: little)
lisma = stricken (alt) (Untertal)
a Legga, leggna = Holzstapel, Holz aufstapeln
Långaz = Frühjahr
Långazbéarg = Gegend für die Frühlingsweide (Untertal)
långa; etz långt's mr = reichen, genügen; jetzt reicht's mir
a låbs Wåssr = ein lauwarmes Wasser
låppa, glåppat = (zu) viel trinken, zu viel (Alkohol) getrunken
lisna; liesna/losna = zuhören (Obertal, Untertal)
luaga; ga luaga gia = schauen; schauen gehen
lattara; es lattara låssa = lose/locker/schlecht befestigt sein; schnell fahren
(wenn'r mi) liascht, (wenn si mi) liaschta, (wenn da mi) liaschtasch = (wenn er mich) ließe, (wenn sie mich) ließen, (wenn du mich) ließest
långgat = länglich (z. B. Brotwecken)
leakna = undicht sein
Leinig, Leili = Leintuch (Obertal, Untertal)
Loarva (Låarva) = Faschingsmaske
Loach = zerkleinerte Baumrinde - verwendet(e) man als Gerbmittel (Untertal)
Luadr = Köder aus (anrüchigem) Fleisch - früher beim Fallenstellen verwendet; eine böswillige Frau (äußerst abfällig)
lewohl = (alter Verabschiedungsgruß) lebe wohl
(eppas) z lautara Fetza reißa = (etwas) in kleine Stücke zerreißen
d’Lederna = Lederhosen
Låda, Lådana = dünnes Brett, dünne Bretter
voarna wia a Brett, hinta wia an Låda = wird gesagt bei einem Mädchen mit wenig Busen und Hintern... (Untertal)
an Lodana = ein altmodischer Mann (Untertal)
låhmårschat = langsam, träge
Låhmårsch, an Låhmsiadr = ein besonders langsamer und träger Mensch
lausa; umalausa = sich (und andere) von Läusen befreien; die Zeit vertrödeln, herumhängen (Untertal)
(wenn d'Kåtza as'm Haus isch, håba d' Meis) Ludi = (wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse) leichtes Spiel (siehe lat. Ludus, das Spiel)
Lusi = Müßiggang (Variante von Ludi, Untertal)
leacha; an Leacha = keuchen, schnaufen; ein schweres Unterfangen, eine nie endenwollende Arbeit
lāpa = (vom Essen) übriglassen
låt, (ds Wettr) låt um; er låt mr ka Rua = lässt, (das Wetter) lässt um, er lässt mir keine Ruhe
es lait ummanånd = es liegt herum
loba = Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
dr Lobr = einer Machete ähnliches Schneidewerkzeug, das am vorderen Ende gebogen ist (zum Laubschneiden) (Untertal)
leasla = auslosen
a Lābali, Lābala = ein rundes flaches Brot (Ez/Mz) (Galtür, im Untertal: Breatla)
a Ludscherna = (alter Ausdruck für) eine Laterne (luce, it. Licht)
a Låbratscha = (alter Ausdruck für) einen verzerrten Mund (it. labbraccio, Lippen)

M[Bearbeiten]

an Mánnaz, a Manndli = ein Mann, ein Männlein
guata Móargaz, guats Méargazli = guten Morgen
māna; gmānt; mānsch/māsch, mānscht = meinen; gemeint; meinst du
Mascha = Kraxe mit einklappbarer Tragfläche (alter Ausdruck, Kappl)
mena = mit Rindern fuhrwerken (Untertal)
miglig, miegli = möglich (Obertal/Untertal)
mialig, miali = mühsam (Obertal/Untertal)
mēga, megat; an Mégata /a Mégati = mögen, liebenswert; sympathische Person (m/w)
muschpr = wohlauf (alter Ausdruck, Obertal)
Masigga = bräunlich/weißliche Flechte im Hochgebirge
Mugga = Mücke
an Muggaseckl, (um) a Muggaseckali = ein kleines Stück beim Messen, (um) eine Winzigkeit; auch als leichtes Schimpfwort oder Neckerei verwendet
muttlat = stumpf, unförmig, nicht einer natürlichen/schönen Form entsprechend, verformt (zB ein abgestoßenes oder verwachsenes Horn bei der Kuh)
mandschārna = essen (von it. mangare) (Untertal)
mággala = miefen, stinken
magga, innimagga = stopfen, hineinstopfen
máschgara = sich mit Masken verkleiden (zum Kinderfasching)
Matz = äußerst derber Schimpfname für weibl. Person
Muinza = Katze
mungga = zahnlos kauen
mulfa, murfla = undeutlich sprechen
an Mulfr = einer, der den Mund nicht aufbringt
Múllagrint = übellauniger Mensch
a Mulla måcha = das Gesicht verziehen aus Ärger, Übellaunigkeit etc.
Maulåff = derber (alter) Schimpfname
māja = mähen
malcha = melken
mēngga, a Mēngga = jammern, ein Jammerer
maitara = reklamieren, sich beschweren, sich aufregen
meggala = nörgeln, lästig sein
Marénd / marénda = Jause / jausnen
mēralt = uralt
musla, åbmusla = sich nachlässig, nur ein wenig waschen
muslig, musli = unsauber (alter Ausdruck; Obertal, Untertal)
mudrig, mudri = kränklich (alter Ausdruck; Obertal, Untertal)
Maigga, Maiggali; Maiggana = Mädchen, kleines Mädchen; Mädchen (Mehrzahl) (Galtür)
Maiggafittalar = Bub, der gerne bei Mädchen ist (Galtür)
maggiara = Schmerzen/eine Krankheit vortäuschen
Malafitz; malafitz Krippl = Übeltäter; jemand mit ärgerlichem Verhalten (Kind) - von lat. Maleficium: schlechte Tat
Misma = (alter Ausdruck für) Raumhäufen (zusammengetragene Steinhäufen auf Almweiden), steinige Weide allgemein, (Mathon, auch Untertal)
Mias, miasa = Moos, moosen (Moos gewinnen, früher für die Isolierung der Holzgebäude benötigt) (Untertal)
Muatara = Mutter (zur Schraube)
Muggafugg = dünner Malzkaffee
an Muasr = eisernes Küchengerät mit Stil und unten gerade begrenzter Schaufel zum Rösten und Wenden
Muttl = Hirschtier
Moltara = Holzwanne zum Sauschlachten (eher Untertal)
meila = abschrägen: das Triftholz musste an beiden Enden mit der Hacke abgeschrägt werden, damit es beim Triften nicht bzw. weniger einreißt. Die Hölzer lassen sich dadurch auch auf flacherem Gelände leichter -> zeppla, weiterbewegen (Untertal)
Māschtr (Poschtmāschtr) = Meister (Postmeister)
an Madlibua = ein burschikoses Mädchen (Untertal)
dr Malta, maltna = der Mörtel, mit M. arbeiten
an Malta = Nassschnee, Matsch etc.
Mårch, Mårch-Schtā, Mårch-Schtecka = Grenze (zwischen Wiesen und Grundstücken), Grenzstein, Grenzpfosten
dr Mårch nåch = der (Familien-)Ähnlichkeit nach (erkennbare Familien-Zugehörigkeit) (Obertal, Untertal -> Bischtur)
a Måhd = eine Wiese (die gemäht wird, Beargmåhd)
a Måhdi, a Måhda = längere Gras- bzw. Heuansammlung, die beim Mähen / bei der Heuernte entsteht (Untertal, Obertal)
Muntafū = Montafon (-> bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ist die Galtürer Mundart dem Montafonerischen sehr ähnlich)

N[Bearbeiten]

nuijåhrna = Brauch, zu Neujahr bei Verwandten und Nachbarn einzukehren (auf ein Schnapsli) und ein gutes neues Jahr zu wünschen (in Galtür: A guats, glickseligs nuis Jåhr! Ursprünglich wurde geantwortet: Geba's Gott fir guati!). Kinder können in jedes Haus im Dorf gehen, wo sie etwas Geld bekommen.
nacht = gestern (Untertal, im Obertal: geschtr)
nåchanånd = nacheinander
natīrligrweis = natürlicherweise
a Nanzerli; nanzerla = ein Nickerchen; ein Nickerchen machen
nánnala = ein Nickerchen machen, bei Kindern: schlafen (Obertal)
nåsna = neugierig sein (Untertal)
någgla = zittern
nårrna = verspielt sein; bei Kindern: im Spaß raufen
nåchnat, in dr Nēchnat = nahe, in der Nähe
nechnr = näher
nuit = nichts
nuitig, nuiti = nichtswertig (Obertal, Untertal)
nuit fir unguat = nichts für ungut, du musst entschuldigen
numma; numma'n'umma (nummanumma) = nicht mehr; nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen
niana = nirgends
niamrd = niemand
niamia = niemehr
Nåtsch = Schwein
Néaßer, Néaßerer = Kleinvieh, Hirte für Kleinvieh
a Nóaß = unfruchtbare Ziege
Nåtta = verfilzte Stellen im Haar
Nåttr = Pflückgerät für Moosbeeren (Untertal)
Náttaler = wenig schmeichelhafter Obertaler Ausdruck für Kappler
Nåzza = untüchtige (verheiratete) Frau; im Obertal auch überempfindliche, gereizte Frauensperson
Nala, Nali = Großmutter (Untertal)
Nona = Großmutter (Obertal)
Nëni = Großvater
nuschta, ummanuschta; du håsch då nuit umma'znuschta = kramen, herumkramen; da hast da nichts herumzukramen
Noschter = Rosenkranz (Paternoster)
Neaßa = Pickel, Furunkel (Untertal)
Neadrseita = Schattseite
negla, (durchnegla, huarnegla) = Schmerzen beim Warmwerden gefrorener Finger und Zehen
neffa = schmerzhaft reiben (figga)
néata = überanstrengt arbeiten
Neini-Essa, z Neini; neinarla = das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)
Nåsaputza = in der Nase eingetrockneter Rotz
Nalla = Nacken
Nuddla, Nudla = Nudeln (Obertal/Untertal)
narsch; iaz tua nit aso narsch = schüchtern, gehemmt; jetzt tu nicht so schüchtern (Untertal)
nóargga, úmanóargga (nåargga) = etwas, eine Arbeit (nur) ungeschickt und langsam weiterbringen (Untertal)
an Nóargga, a Néargga = Negativausdruck für eine Person (mask., fem.), die nichts weiterbringt (Untertal)

O[Bearbeiten]

am an Oart = irgendwo
ō = auch
obadoba / obahoba = oben, droben / heroben (je nach Standpunkt); (es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass im Obertal viele Vokale eher kurz, im Untertal gedehnt gesprochen werden)
Ōmasa = Ameise
Óaschtara = Ostern (zur besseren systematischen Zuordnung wurde der verschliffen ausgesprochene Laut Åa - innerhalb åa - als Oa bzw. oa eingetragen, auch weil er sich zum größten Teil auf hochdeutsche 'O-Wörter' bezieht)
Óaschtrgåggl = Osterei(er)
Oar, Oarwaschl = Ohr
Óarhola = Ohrwurm (Insekt)
óardali, óardalig = ordentlich (Untertal, Obertal)
an'Oardnig, an'Oardni (måcha) = eine Unordung (machen) (Obertal/Untertal)
(epparn) óardna = (jemanden) zurechtweisen, zur Ordnung rufen
Óargla, Éargali = Orgel (groß/klein - auch Ziehharmonika)
ōmara = gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
an Ōmr = neidvolles Gefühl beim Anblick von etwas Genüsslichem (vor allem beim Verzehr durch eine andere Person)
Ōmrloch = neidische Person (hauptsächlich im obigen Zusammenhang)
óftramål = öfters, manchmal
Ōg, Ōga; Ōgaglesr = Auge, Augen; Augengläser, Brille
Ōgweara = Augenlidentzündung
Obrdilla = Dachboden (Galtür)
Owånta = Ausmahd, Feldrand, Ackerrand
off, offa = auf, offen (Obertal, Untertal)
offpira = aufbohren, aufbrechen
(vo'n)obanåi = (von) oben hinunter
Ōbåcht! = aufgepasst! Achtung!
Ofa, Ofabånk; Ōfa, Ōfabånk = Ofen, Ofenbank (Obertal, Untertal)
Ofaloch, Ōfaloch = dadurch, dass der Stubenofen seitlich mit einem Abstand zur Wand gesetzt wurde, entstand hinten Raum für eine dritte Bankseite: Das gemütliche Ofenloch (Obertal, Untertal)

P[Bearbeiten]

Paznáu; Paznáuner/Paznáunari = Paznaun (wie Montafon, Samnaun und Engadin; die Bezeichnung 'Paznauntal' wurde erst spät kartographisch eingeführt); Einwohner/in des Paznaun
Panna = Scheibtruhe
Påtscha = Hausschuhe, Patschen
Påtsch/Påtschgåggl = schusselige, ungeschickte Person (.../Untertal)
plëschna = schlagen, verhauen
pëscha = aufdringlich hämmern oder klopfen
púmpara = dumpf pochen
Pléntalar = Südtiroler/Italiener (veraltet, von Polenta)
Plåcha = Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff
Pfia = Föhnwind
Pipa = Wasserhahn
pipla = über den Durst trinken
pléara = weinen (siehe franz. pleure, weinen)
Pléarårsch = Kind, das viel weint (auch auf Erwachsene angewendet)
Pflara = Schmutzfleck; Kuhfladen (Untertal)
Pflatterlig, Pflatterli = Kuhfladen (Obertal, Untertal))
pledschédera = viel reden / ausplaudern
an Pledschéderer = Vielredner, Plaudertasche; einer, der nur redet und nichts tut
påfa = Speichel absondern (trensa)
Påfr = Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
påppa, ånpåppa = kleben, ankleben (wird auch vom Schnee gesagt, wenn er auf dem Belag klebt)
Påppschnea = feuchter Neuschnee, klebriger Frühlingschnee
pfåmpfa = mit übervollem Mund kauen; im übertragenen Sinn: nicht wirtschaften können (z. B. in der Küche)
Pilla = kleiner Stadel
Polla, Eispolla, Schneapolla = ballähnliches Gebilde, (Speise-)Eiskugel, Schneeball
Platschi = tollpatschiger Mensch
Pferfalar = ungeschickter, unpraktischer Mensch
pfladara, fladara = stehlen (Untertal, Obertal)
pláttara = (etwas unabsichtlich) verschütten
Poppa, Poppali = Baby, Kleinkind (rätoromanisch: pupa)
poppna = ein Kleinkind betreuen, unterhalten etc.
Poppakråtta = Bettkorb für Kleinkinder
Poppatschåggl = Kleinkindjacke
Poppa lipfa gia = ein Neugeborenes anlässlich des Erstbesuchs bei den Eltern begrüßen gehen (lüpfen, heben, halten) (alter Brauch im Verwandtschaftskreis)
Pappa, Páppali; Póppapappa(li) = Mus; Babybrei
pfnutzga = durch die Nase weinen (Geräusch von Nasenschleim)
Pfluttara = dicke weibliche Person
pflittara = (unterdrückt) lachen, kichern
pfufa = Geräusch bei entweichender Luft
a Pfufarli = leichter Schneefall, vernachlässigbarer Neuschneezuwachs (Obertal)
an Pflalli = u. a. ein großer Stein, ev. ein schwerer Mann
Prosottr = kräftiger, korpulenter Bursche, Mann
platschnåss, pfletschnåss, pfludrnåss, pfletschpfludrnåss = durch und durch nass
Praia, Praiasuppa = Rollgerste, Rollgerstensuppe mit Speck (gsalchti/gselchti Suppa)
Prisl = mit viel Butter geröstetes vorgekochtes Maismehl (Türkenmehl)(Obertal)
Pulla = Huhn, Henne
Pudl = Fläschchen für Kleinkinder
Pumpl = Glaskaraffe
pfiata; i tua mi pfiata = sich verabschieden; ich verabschiede mich
pfnitta = mürrisch sein (alter Ausdruck, Galtür)
(umma)pfurra = nervös/hektisch herumsausen
pråschla = prasseln (Untertal)
(inni) purrna, inni pudla = hineinstopfen
Pfëtscha = Stauden, Staudengehölz, Latschen
Pfrosla = Hagebutten
Pletscha, Plåkka = große Blattgräser
Pfetta, Pfettana = Längsbalken des Dachstuhles (Mehrzahl, Obertal)) (-> Rafa, Rafana)
a Piperli, Piperla = Kücken (Einzahl, Mehrzahl) (Obertal)
an Piapl, ds Pipali; a pår Piapl, Pipala = ein Kücken, einige Kücken (Untertal)
an Pietz = kleiner Bub
prosuppna = eine einfache Mahlzeit kochen; nichts weiter bringen
an Prunggl = misslungener Kuchen (Untertal)
plattla; 's plattla låssa = (vorwiegend beim Schifahren) schnell fahren, es schnell sausen lassen
pfitza = schnell düsen, huschen
Pfitzipfeil = Pfeil und Bogen
Piltsch = verfilztes kurzes Gras, früher meist als Einstreu verwendet (Galtür)
Purzigågl = Purzelbaum
pralla = weinen
priascha = (schreiend) weinen (vor Schmerz etc.)
pizga = jucken (alter Ausdruck)
Pemsl = Pinsel
pomprigla = Rodeln, wobei mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen eingehakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch bis in die 70er-Jahre praktiziert)
Poschta = Posten, Anstellung, aber auch: Gendarmerieposten (heute Polizeiposten)
dr Psåltnr = der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
Plundr (Hawerplundr) = Werkzeug (W. für die Heuarbeit), aber auch -> Grempl
a Plindarli = ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug
an Plō = ein Küchenbrett
a Plumpara = große, bauchige Kuhschelle
ds Pfemmatli (geba) = das Wenigste, der Rest (aus Geiz nur das Wenigste geben) (Untertal)
Pflåschtr = Mörtel (seltener verwendet) (Untertal)
Pulta = dicker Brei
pultadick = zu dick ( z. B. ein zu dick geratenes Mus); im Leben kann es 'pultadick' kommen
Plaisa, Plais = steile Kurzgraswiese zwischen Felsen im oberen Berggelände (Obertal, Untertal, - Plaisa: im Untertal die Mehrzahl, -> auch Blais, Blaisa)
Pångert = umzäunter Obstgarten, Viehgehege (Untertal)
Pårkiarcha = Empore (Untertal)

Q[Bearbeiten]

quengla = nörgeln (Untertal)
quiara = ächzen, Lautäußerung bei Anstrengung

R[Bearbeiten]

ring = leicht
a Ringli = eine kurze Zeit, ein Weilchen (Galtür)
rapid = schnell
randsch = ranzig (it. rancido)
Ringga = Schnalle eines Riemens (für Viehglocken z. B.) (Untertal)
Rischpa, in dr Rischpa; in der Reißa = Zwickmühle oder in der Mangel (Untertal; Obertal)
Råffla; an'ålti Råffla = Raffel; ein altes, abgenütztes Gerät
a Råschpla = eine Raspel
Rinnr = vertikale Schneise im Wald oder Latschen- und Felsgebiet
dr Rā = die steile Wiese, Rain
Reifa = Reif (->Gfriascht)
Rumpfla = Falte(n) im Stoff (z. B. im Leintuch)
Runzla = Falten (im Gesicht)
Recha; recha = Heurechen, rechen
rëcha = rauchen
Réach, Réachli = Reh, Rehlein
rauma, Raumheifa = die Weiden von herabgefallenen Steinen säubern, Raumhäufen (-> Misma) (Obertal)
roada = das Heu (nach dem Mähen zum Trocknen) auf der Wiese verstreuen (Untertal)
rogl = luftig, flaumig (Teig)
roglig = knollig (Schnee, Obertal)
d'Roat, d'Road = Dienstwoche beim Ministrieren (Obertal, Untertal)
rångga = sich reiben (Vieh)
an Rångga = eine dicke Brotscheibe
ds Raftli = der Anschnitt (des Brotweckens)
da Rappl kriaga = vom Zorn gepackt werden
raffa = raufen
ropfa = an den Haaren reißen
raunza, raunzga = raunzen (Obertal, Untertal)
Radlbēga = einrädrige Transportkarre mit leiterartiger Ladefläche
Rischla = Loch im Heuboden zum Stall (Galtür)
Rischner = am langem Stiel rechtwinklig wegstehende Schaufel zum Reinigen des Stallbodens vom Mist, die kürzere Variante zum Herstellen schmaler Wege im tiefen Schnee, in alten Zeiten (Galtür)
a Raitara = ein Sieb zum Aussieben von Heublumen (Obertal), ein meist rundes Sieb zu Korn reinigen (ca. 1m Durchm.) (Untertal)
Rōch = Rauch
Ruschti, Ruschtig = Unordnung (alter Ausdruck) (Untertal, Obertal)
raß = scharf gewürzt, würzig (reifer Käse)
råssat, gånz råssat (auf) = gierig, ganz scharf (auf)
an Råssata, a Råssati = temperamentvolle, schneidige, willenstarke Person (m/w)
ruaßla = (tief) schlafen, geräuschvoll schlafen
Rōna = rote Bete
Ribler = in viel Butter gröstetes, vorgekochtes Maismehl (Polenta, -> Prisl) (Untertal)
ribla = reiben
Riamsål = Angeber (alter Ausdruck, Obertal)
Riapl = Rüpel
Riadli, im Riadla = Weiler, im Weiler (Kappl)
an Rånk = eine Biegung, Kurve
Riva, Rivi = Mure; steiler Geländeeinschnitt, wo regelmäßig Muren abgehen (z. B. die 'Weiß Rivi' in Galtür)
rivna, vr'rivna = muren, vermuren
an Rieser = eine schmale, steil verlaufende Geländenarbe (durch Wasserläufe etc.); eine Spur von Schuhen am Boden (z. B. von einer Gummisohle am Holzboden)
Raggl = alte Kuh
réara = weinen
Réarar-Kappali = Kapelle am Zeinisjoch, wo die 'Schwabenkinder' verabschiedet wurden (Kinder aus armen Familien des Tiroler Oberlandes, mussten sich über den Sommer als kleine Knechte und Mägde bis zum Beginn des 20. Jh.s im Schwabenland verdingen)
Rātscha, rātscha = Ratsche, die Ratsche drehen (in der Karwoche anstatt der Kirchenglocken)
rātscha = sich ausführlich unterhalten
auf a Rātscherli kēma = für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
Rātschkattla = Person, die 'Dinge' ausplaudert
Rufa = Wunde, offene Hautstelle, Aufschürfung etc.
Runsa = Rinnsal (alter Ausdruck) (Galtür)
Rugga = Rücken
rúawa = ruhen, rasten
Rāba = Krautrübe
Rābakraut = Kraut aus der Krautrübe (früher Volksnahrungsmittel, heute kaum mehr angebaut)
Rābagnascht = Gemüsesuppe mit Krautrübe, in der man Käsknödel kocht
Rātig, Rati = weißer, roter, schwarzer Rettich (Obertal, Untertal)
Riaba = Rüben
Runggla = Zuckerrüben, bei uns ausschließlich verwendet als Tierfutter
Rōna = rote Bete
Rosla, roslat = Sommersprossen, sommersprossig
Rotzpipa = Rotzbengel
Reisrbesa = aus Bachweiden oder Birkenzweigen (Galtür) hergestellter Besen
Ries; am Ries sei = Wintertransportweg zum Ziehen von Holz/Heu/Mist; (übertragen:) geschäftig unterwegs sein
Riesner = Spezialschaufel zum Vorbereiten des Rieses (auch zum Stampfen geeignet)
Rebl = Holzteil, der zum Spannen des -> Schtricka (Lederstrick) dient
Rāfa; Rāfana = der kürzere Balken eines Dachstuhls, der auf den Pfetten aufliegt; (Mehrzahl, Obertal)
Rāfa = Reifen
a Rufnata = schlampig ausgeführte Arbeit (Untertal)
(in dr) Reichi = (im) Weidegebiet oberhalb der Wiesen (von rauh; wurde früher auch gelegentlich gemäht)
Rāja, aus dr Rāja tånza = Reihe, aus der Reihe tanzen (z.B. mit starkfarbigen Häusern aus einem geschlossenen Dorfbild ausbrechen)
Roadbettlar = sich abwechselnde, von Haus zu Haus wandernde Bettler. Diese soziale Einrichtung gab es bis Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre (Kappl, auch Galtür)
Råpp, Råppa; Råppabråta = Rabe, Raben; 'Rabenbraten' (Bezeichnung für einen Menschen mit etwas schwierigem Charakter)

S[Bearbeiten]

(eppas zum) schnaggla = (etwas zu) schnabulieren
schnaggla = (z. B. mit der Türschnalle) rütteln
da Schnaggler håba, schnaggla = den Schluckauf haben
Schnaggl = Sandalen (Untertal)
schurna = mit Appetit essen (Untertal)
schnappla = schnibbeln
schittla = schütteln
schnarchla = schnarchen
schnåågga = naschen, Süßes genießen
Schnåågga = Schnake (Insekt)
Schapēsa = Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
a Scharpa, Schiarpa = Scherbe(n), (eher schlechtes) Geschirr (Obertal, Untertal)
an Schiarpa = ein Tier, das schlecht aussieht (Untertal)
Schnidrli = jemand, dem der Rotz aus der Nase hängt; auch: ein schwacher Mensch, ein schwaches Tier (Untertal)
Saumåga = Saumagen (der Begriff wird auch manchmal für Aschenbecher verwendet)
Schneiztuach = Schneuztuch (Untertal: -> Fotzaneatli)
Sāfa = Seife
salt = selber
an Saltkettna / a Saltkettni = eine rückständige Person (m/w Untertal)
saltkettnas (Broat) = selbstgemachtes, selbsterzeugtes (Brot) (Untertal)
salcha, Salch = selchen, Selche
sācha = pissen
sāchala = nach Pisse riechen
an Sāch = ein Dreck, etwas Ungutes, eine ungute Situation
Sāchtascha = (abfällig für) jüngere Person weibl. Geschlechts
d' Sāchlata = die flüssige Ausscheidung (auch abfällig für ein schlechtes Getränk gebraucht) (Untertal)
an (wiatiga) Siach = ein (wütender) unguter Mensch, Tunichtgut
an Schråga = ein Holzgestell; abfällig für eine hässliche Person
Schepsr = Werkzeug, mit dem die Rinde eines Baumes entfernt wird
an Schnatli = ein von den feinen Zweigen befreiter Ast (-> ausschnatla) (einzeln als Rute verwendet, in größeren Mengen als Feuerholz gesammelt)(Untertal)
an Schóaß = Schoß, ein Schurz (Obertal)
dr Schpektiv = das Fernglas
schpektivna = durch das Fernglas schauen
Schneaflocka (Gåltirer Baia) = Schneeflocken (scherzhaft: "Galtürer Bienen")
Schtåffla = Treppe
Schtaffl = Stufe, Stufen
Schtåfl; Milchschtåfl = ebener Platz vor Almställen; Auszeichnung der Kuh mit der größten Milchleistung beim Almabtrieb
Sāl = Seil
Sālbō = Seilbahn
an Santi, siba Santi = ein Zentimeter, sieben Zentimeter
d' Sunna = die Sonne
schuich = schüchtern
sall = das
sall woll! = so ist es; da hast du recht!
dr Sall = Dieser, Jener
Wås isch mim salla? = was ist mit diesem/jenem?
Wås sēsch etz du? = was sagst jetzt du?
Sēsch'ms du? Sesch'nas du? = Sagst du es ihm? Sagst du es ihnen?
Såg'ams salt! Såg'ras salt! Såg'nas du! = Sag es ihm selber! Sag es ihr selbst! Sag du es ihnen!
Schibli, Schiblig = Kaminwurze (Untertal, Obertal)
Scharmitzl, Schramitzl = kleine Papiertasche, Tüte (it. scaramuccia)
Schabragga = ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
(an beasa) Schial = (schlimme) Schürfwunde
Schmålzschnitta = (etwas altertümlich für) Butterschnitte, Butterbrot
Sēgasa = Sense
Singasa = (kleinere, hell) klingende Glocke, Fahrradglocke
singasla = bimmeln, klingeln
Schalla; Schallali = Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
wia a Schwei mit'ara Schalla = wie ein Schwein mit einer Glocke: zwei Dinge, die absolut nicht zusammen passen
Schalläp = (weibliches) Leittier einer Schafherde mit Glocke (Sie bleibt, dem Herdentrieb folgend, zusammen. Es genügt also ein Tier mit Glocke.)
Schåfseckl = großer Dummkopf
schneiba = schneien
Schlåsamlana = Nassschneelawine
Schlåppa = Ohrfeige
Schårta = Scharte
epprn schlåppna = jemanden ohrfeigen
Schloargga; (uma)schloarggna = grober Ausdruck für (schlechte, abgenützte) Schuhe, auch humorvolle Bezeichnung; schlampig herumgehen
Schnearfer = Rucksack
sinsch/sisch/sis = sonst
sis guat? = geht`s gut? alles in Ordnung? (Galtür)
sis kenn'i kan = sonst kenne ich keinen
sibni = sieben, sieben Uhr
scho, schua = schon (Obertal, Untertal)
Sånna (Sånni) Klås = Sankt Nikolaus, Nikolaus-Fest
Schtā = Stein
Schtāschlegl = Steinschlegel
Schtrëb; schtrëba = Streu, Einstreu; einstreuen
Schtrëb kråtza = im Wald Tannennadeln als Einstreu zusammenkratzen (Untertal)
schtickl = steil
schtrawánza = herumstreunen
Schtob = Staub
Schtoblana = Staublawine
schtarrig, schtarri = ungelenkig (Obertal, Untertal)
schtårrna = fest werden
a Schtuck / a Schtickli = ein Stück / ein Stücklein
a Schlickli = ein kleiner Schluck
an Supf; a Sipfli = (eingesogener) Schluck; winzige Menge eines Getränks (zum Kosten)
an Sumser, a Sumsa; sumsa = Jammerer (m/w); jammern
a Surra, surra = lästige Person (Kind), lästig sein
an Sugl, Sugali = ein Lämmlein, auch: anhängliche Person
Sugl = Fichtenzapfen (Galtür)
a Sur (insura) = trübe Brühe (übertragen vom Begriff für Gewürzlake zur Vorbereitung von Räucherfleisch) (einsuren)
Schnåtta, Schmåtta = längliche Delle, Rille (Obertal/Untertal)
an Schluff, Schliff = Engstelle(n)
schliafa (innischliafa) = schlüpfen (hineinschlüpfen)
schlifara, schliefara = rutschen, gleiten (Obertal, Untertal)
schlifarig, schliefari = rutschig (Obertal, Untertal)
schtifti; hålt di schtifti = unauffällig, ruhig; gib eine Ruhe (Kappl)
satza/sockla/sockna; seckla = springen, schnell laufen (Obertal; Untertal)
schwenza = spülen
schtingla, es håt mi gschtinglat = stürzen (beim Schifahren z. B.), ich bin gestürzt
schtira = stochern, auch starren
schtirrgga = sich Zeit lassen, trödeln
schnitzla = schnitzen
schmuggla = schmuggeln (durch die Nähe der Paznauner Dörfer zur Schweizer Grenze begünstigte, wichtige Erwerbsquelle bis in die Nachkriegszeit)
sirfla = schlürfen
schperza; eppern schperzna = Fußtritte austeilen; jemandem einen Fußtritt verpassen
Suirali = schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
Scheara = Kruste (auf dem Pfannenboden beim Muskochen)
Schweigranta = eine Beerensorte, die Preiselbeeren ähnlich sieht, aber ungenießbar ist (Galtür)
Schweitrucha = Truhe beim Sauschlachten (Obertal)(->Moltara)
Schtreb = Einstreu für den Stall
Schobb = Murmeltierbau
schobba, schiaba = schieben (Obertal, Untertal)
(inni)schobba = (hinein)stopfen
an Sir håba = schlechte Laune haben
schpúttara = (eine Art) spucken (sprühend)
schpura = eine Spur (z.B. im Schnee) ziehen, vorgeben; gehorchen
Schpiagl = Spiegel
schpiaglhall = sehr hell, klar (der Himmel am Morgen)
schëlcha = (aus)schimpfen
Schleidr = Rausch
schtéarahåglvoll = sternhagelvoll, total betrunken
Schlemilch = Buttermilch
Schrånz = Riss (in der Hose)
(ausnånd-)(off-) schrenza = (auseinander-)(auf-) reißen (Textilien)
Schpårz, schpërza = Tritt, treten (einen Tritt verpassen)
Schnåll, schnella = (lauter) Knall, knallen
Schwartli, Schwartlig = Brett mit Rinde, Anschnitt vom Stamm; früher leicht abfälliger Ausdruck für alte Schi (Untertal, Obertal)
an Schwettr = eine Weste
Schāta = dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
Såga = Säge, Sägewerk
Schläg und Zug = Schläg für die seitlichen und Zug für die vertikalen Seile, mit denen man Heubündel zusammengezurrt hat (Untertal)
sevl; sevl geara = soviel; wirklich gerne
Schwilch = verschlagener, unguter Typ
schwalch = körperlich schlecht beisammen
an Schwick = ein Moment
Schéarm, Schéaram = kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
Schteiper = stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
schteipara = abstützen (mit einer Holzstange)
schpëra = dehnen
schpira = spüren
schtrebla = sich leicht rutschend nach vorne mühen
schprenga = sprengen, aber auch: (Wasser, Weihwasser) spritzen
scherga = etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
Scherg-Åff = Person, die verpetzt
Schlåppoari = Person mit nicht allzu vorteilhaftem Aussehen
Scheißheisli = (derber Ausdruck für) Klo
Schpinnawetta = Spinnwebe
Schnittlig, Schnittli = Schnittlauch (Obertal, Untertal)
a gsalchti/gsëlchti Suppa = Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
Schmarrggl = Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
Schwettr = gestrickte Jacke mit Knöpfen (z.B.)
Schtibbli, Schtībli = kleine Stube (Obertal, Untertal)
schperza = treten, Tritte austeilen
schtríala = (herum)stöbern
suzga = Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
silva (vrsilvat) = (altes Wort für) weinen, (verweint) (Galtür)
d'Schandi = Gendarmen, Gendarmerie (heute Polizei), (Kinderspiel: Raibr und Schandi)
Schmitta = Schmiedewerkstätte
Schuachtr = Schuster
schuacha = mit großem Appetit essen (Obertal)
(uma)schuacha = latschen, zu Fuß unterwegs sein
(inni)seckla = hineinreißen
(auchi/aui/åi/ånni/inni/außi) seckla, (...) sockla = schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal, Obertal)
Schrepfer = der letzte Platz beim Schirennen
Schelfa = Schale (von Erdäpfeln, Gemüse, Obst)
Schelfalar, Schelfaneardepfl = in der Schale gekochte Kartoffel
dr Schissl = Gerät zum Einschießen des Brotes in den Backofen (Untertal)
a Schissla = eine Schüssel
Schārwegga = Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln
schindta, an Schindtr = schwer arbeiten, Schwerarbeiter (der sich zu viel zumutet, auch aus Geiz)
schindti, schindtig = geizig (Untertal, Obertal)
sōma = säumen (mit Pferden oder selbst auf dem Rücken tragend, Lasten und Waren auf Schutzhütten oder - in historischen Zeiten zu Handelszwecken - über die Pässe befördern)
Schpluanza = (allgemein) ein Strang von verflochtenen Seilen, Drähten oder Zweigen
Schtricka = aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden
Schpola = Hartholzteil, an dem zwei „Schpluanza” in der Mitte befestigt sind (bei Heu- oder Holzseilen). Auch bei einer Schtricka verwendet (Untertal, Obertal)
a Schpúala = eine Spule
Schtruza = wurstähnliches Gebilde (Kappl)
Schåchtla, Schachtali = Schachtel, Schächtelchen
an Schlåfgsundta, a Schlåfgsundti = Erwachsener (m/w), der geistig nie mitkommt (Untertal)
Solchapfeifa = eine aus einem Weidezweig hergestellte Pfeife; durch Verschieben der Rindenhülle lässt sich der Ton variieren. (Untertal, Obertal: Maipfeifli)
Solder = gemauerter Aufgang zur Haustür, kleine Terrasse, (auch: Plumpsklosett) (Untertal)
Schtear = (altes Wort für) Krankheit (Obertal)
Schpausa = (altes Wort für) Eheleute (Obertal)
Schpeibtrucha = eine kleine, mit Sägespänen gefüllte Holzkiste, in welche die Männer Kautabaksaft spuckten
schårf = (auch für) salzig
schmecka = riechen, schmecken
(an Widdr) schnella = (einen Widder) kastrieren
Schpō = Span, Holzspan
schira (inschira, vrschira) = Holz auf das Feuer nachlegen (einfeuern, verfeuern)
Schirhānggl = Feuerhaken
schinaggla = arbeiten
schtickla (-> nainarla) = zu Neune essen (See)
schpeisa = die Kommunion einnehmen
Schpeisgattr = Kommuniongitter (im alten Ritus wird hier die Mundkommunion verteilt)
schrepfa = bremsen
seggiara = necken, sekkieren
Schpielbuaba = die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’, auf Gruppenfotos "verewigt".
Silveschtr-Bettneschtr = Person, die von allen in einem Haus am Silvestertag als letzte aus dem Bett kommt (Galtür)
sektisch = gereizt
schpleißi, schpleißig = schlampig verarbeitet/hergestellt (Untertal, Obertal)
schmezla = schmunzeln
schmarggala, schmearggala = schlecht riechen (auch bei Personen)
schmiarggla = schmirgeln
schtrigla = striegeln
schtrebbla = (mit den Füßen sich anstrengend) scharren, ohne vom Fleck zu kommen,
bam Sea = in See (Ort) (beim See)
Schnåpfa = Vorarlberger
es suidat = es (das Wasser) kocht
Schrofa = großer, steiler Fels (z. B. auch in einer Bergflanke)
Schrofamulli = Übername, bezogen auf den Ortsteil Schrofa in Ischgl
Schata = Holzabfälle, die beim Hobeln anfallen
schtocka; ga schtocka gia = Wurzeln ausgraben; Wurzeln ausgraben gehen
a Schnata = eine (große) Menge (Untertal)
an Schmårra Galt, an Schlåpp Galt = ein Haufen Geld
Searf(a)rli = ein dünnes Rinnsal aus der Wasserleitung
Sålnáu = Samnaun
d'Schtraucha = Schnupfen, Verkühlung
Schuachlitza = Schuhbänder
a Schlutta = ein zu weites Kleidungsstück (Untertal)
Schallringa = Riemen der Kuhschelle
dr Schtåtlig, mi(t)'m Schtåtliga = das staatliche Postauto, mit dem Staatlichen (ältere Bezeichnung)
Schrofamulli = grobe Person (Ischgl, leitet sich vom Ortsteil Schrofa her)
a Schtigritznata = behelfsmäßiges, nicht vertrauenswürdiges Gerüst (Untertal)
Schnadrhipfla = kleine Gstanzeln, vorgeführt beim Hāngarta, bei Hochzeiten, bei lustigen Zusammenkünften (Sie waren auf meist auf Ereignisse oder Personen gemünzt.)
Schualfråtza = (heute etwas grob klingender Ausdruck für) Schulkinder
in Senkl schtella = in den Senkel stellen, eine scharfe Rüge erteilen
schtantipé = sofort, stante pede
Schnáttara = Mundwerk
schittla = schütteln
Schprissl = unförmiges längliches Holzstück, kurze Latte (> Zauschprissl)

T[Bearbeiten]

tagga, es taggat = klopfen, es klopft (z. B. auch eine schmerzhafte Stelle am Körper)
(es tuat) tāgala = es wird Tag
trëba; es håt'am jå schua amål trëbat; es tuat am Rega trëba = drohen (Obertal und Untertal) (bei wiederholtem riskanten Verhalten:) es hat ihm ja schon einmal gedroht (...ein Unglück) (Untertal); es droht Regen (Galtür)
tåra = im/mit Dreck, aber auch im/mit Essen herumspielen
tob = beleidigt (alter Ausdruck nach Lehrerin Kathrein)
Tuala = Delle (z. B. auch Bodenvertiefung)
Triėl = Verunstaltung (z. B. Herpes) an der Lippe (alter Ausdruck)
an Tråck = 'voluminöse' (allermeist weibliche) Person mit etwas schroffem Wesen (eher affällig verwendet) auch: Murmeltierweibchen
Truja, Gaß-Truja = Viehweg, Ziegenpfad (Untertal)
(off)trifla, Trifla = auftrennen (Gestricktes), Fransen (altertümlich, Untertal)
Tschuppa, an Tschuppa Leit = eine Menge, eine Menge Leute
Tschāna = Bein / Fuß, Füße
Tschaggali = Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
Tåchtla; Tusla = leichter Schlag auf den Kopf; leichte Ohrfeige
ds Tallr = der Teller
a Tallarli, di Tallarla = ein Tellerchen, die Tellerchen
Thāya, Tāja = Alphütte
Tinna = Stirn (Untertal)
trimmsli, trimmslig = schwindlig (Untertal, Obertal)
Trimmsler = unbeherrschter, unfähiger Mensch
Tërcher = Tunichtgut, verkommener Mensch (ohne Umgangsformen)
Tōschl, Toschi = Dummkopf
Tråppla = (altes Wort für) Falle, Mausefalle (it. trappola, lat.: trapula)
Tāscha; Tāschabett = Reisig, Zweige; Unterlage aus Fichtenzweigen zu verschiedenen Zwecken, z.B. im Winter vor der Haustüre als Schuhabstreifer oder bei Holzarbeiten im Untertal
Tåtscha = Baumzapfen
Tatsch; tatscha = Hieb, Schlag; verhauen
Tati (Tatti) = Papa, Vater
tāsig = benommen
Tota = Taufpatin (Untertal)
Tëti = Taufpate (Untertal)
tōsoarat = schwerhörig
tratza = necken
es tuat tāgala = der Tag bricht an, es wird hell
trandrla = (ein Gegenstand, eine Person) bewegt sich wie ein Kreisel, bevor er fällt
trensa = Speichel absondern (Untertal) (Obertal: påfa)
trettla = (mit etwas Flüssigem) patzen, etwas (in kleinen Mengen) verschütten (Obertal)
des tret nuit = das trägt nichts (bringt keinen Gewinn)
i treit mi nit; treitasch di nit? = ich würde mich nicht trauen; würdest du dich nicht trauen?
tribaliara = zur Schnelligkeit antreiben, Druck machen
Tschoapa = Jacke bzw. provozierende Bezeichnung für Leute aus Kappl
Tschuttl = Schnuller (Obertal)
a Tuta = Tute, Tröte, primitives Blasinstrument (auf dem Jahrmarkt erwerbbar)
an Tschop, Tschëp; ga tschopa gia = Laubgehölzbündel, für die Ziegenfütterung im Winter, (Mz.); ebendiese herrichten gehen (Untertal)
tschëpa = disziplinieren mit Hilfe von Ruten(bündel) (Untertal)
Tuck, an Tuck tia = (eine) Übeltat, Mutwilligkeit (tun)
tickla, tickna = (bei Kindern:) Unfug treiben (mit gelegentlichen leichten Sachschäden)
trickna, truckna = trocknen (aktiv, passiv)
treascht'n Gott = tröste ihn Gott (Zusatzspruch zum ausgesprochenen Namen eines Verstorbenen) (Galtür)
Tscheadr = Maulwurf
eppas teakna = etwas abdichten
Trōfla = Maurerwerkzeug
Talósch = Werkzeug zum Verputzen
Trōfrinna = Dachrinne
Tura = Turm
dr Téschgas = der Kopf, Schädel (it. teschio)
tua = daraufhin (auch denn, Obertal)
triaga; es tuat triaga = täuschen, trügen; es täuscht
tia; tō; i hånn's tō = tun; getan; ich habe es getan
tātig, tāti = geschmeidig, biegsam (Obertal selten, Untertal)
Tag = Teig
taischla = tauschen
tāla = teilen
tummla; tummla di = sich beeilen; beeile dich
trischāggna = verhauen
tschopfna = der Hahn ‚tschopfnat’ die Henne…; bei Handgreiflichkeiten: jemand wird 'tschopfnat', ähnlich wie -> 'zochnat'
tschippla = jemanden an den Haaren ergreifen, reißen
an Tschippl = Schopf (z. B. vom Haar), kleine Menge (vom Gras, vom Heu)
tschipplweis = schopfweise (bezogen auf das Haare Ausreißen)
tschalawánggat = verzogen, unförmig, schief (in erster Linie auf Gang oder Haltung einer Person bezogen)
dr Tschigg = der Kautabak
Tschugglett = riesige Schwerlasttransporter (beim Stollenbau der 60er Jahre im Einsatz, Galtür)
an Tanngga = ein zäher Brei
a Trutta = hexenartiges Wesen, das im Traum auf einem sitzt; ein nicht allzu böse gemeinter Schimpfausdruck für eine junge erwachsene Frau (Kappl)
a Turta = ein (feiner) Kuchen, Torte
an Trotzl = eine kleine Menge, Rest von z.B. Essen (Untertal)
trotzla, ummatrotzla = verschütten (kleinere Mengen von Flüssigem) (Untertal) (Obertal -> vrtrettla)
Treibkibl = Gerät zur Buttererzeugung (auch -> Zuichkibl)

U[Bearbeiten]

úmfåhra = umherziehen, (jugendliche Spezifizierung: von Bar zu Bar ziehen)
Úmfåhrbesa = Person, die viel von Bar zu Bar zieht (moderne Prägung, Ischgl)
úmmegat = unbeliebt, unsympathisch
úmmear = unverschämt
úmmeari Rass = unverschämte Person
umasís, umasínsch = umsonst
(si) umalisna = (sich) umhören, herumhören
Úmgång = Prozession
úmlåssa; ds Wettr låt um = ändern, wechseln; das Wetter wechselt (eher in Verbindung von gut zu schlecht)
úngwarlig, úngwarli = unsicher (im Sinne von gefährlich) (Obertal, Untertal)
untadúnta, untadúnna = ganz unten (Untertal, Obertal)
untanånni = unten hinüber
untanínni = unten hinein
untanåi = (weiter) nach unten
untanaui, untanaußi = unten rauf, unten raus
untrhaltlig/unterhaltli = unterhaltsam, gesprächig
(nit) umma = (nicht) da, hier
úmmatia = herumtun, herumwerken
ummadúmm = (rund)herum
ummadúmmtia; wås tuasch'n asō ummadúmm? = umständlich herumtun; was tust du denn so herum?
ummadúmmpassa miaßa = herumwarten müssen
úmmanårrna = ineffizient, nicht rationell arbeiten (ev. aus Desinteresse oder Faulheit)(Untertal)
Umbréll = (veraltet für) Regenschirm
únglebtli = unglaublich, unglaubhaft (Untertal)
úngessnr (ins Bett gia miaßa) = ohne zu essen (ins Bett gehen müssen; früher als "Erziehungsmaßnahme" zumindest angedroht)

V[Bearbeiten]

vóarfeart = vorletztes Jahr
vóarnacht, vóargeschtr = vorgestern (Untertal, Obertal)
vóarna = vorne
vóarig, vóari = vorher, gerade eben (Obertal, Untertal)
virri, virrwerts = nach vorne, vorwärts
eppas virra/vircha hola = etwas hervor holen (Obertal/Untertal)
voarhússa, voardússa = vor dem Haus (gesehen von heraußen, von herinnen)
vrschtia, vrschteasch? = verstehen, verstehst du?
vrscherga = verraten
si vrkråbla = sich verkriechen, verstecken
vrtscheppara = verkaufen, verramschen
vrrumpflat = faltig (z. B. eine Strumpfhose)
Varittl = Verknotung
varittlat = verrückt
(a Kind tuat) vrittala = ein Kind ist anhaltend zornig, trotzig, ("verrückt")
nit vrputza kenna = nicht ausstehen, ertragen können
vrpurrnat = zerknittert
vrzua; vrzua denn amål = mit der Zeit, dann; irgendwann einmal
vrneart = ungeduldig, nervös (Untertal)
vrhōnapipla = verarschen
vrhōnaßa = traktieren, ausschließen (mobben unter Kindern, seltener angewandt bei Erwachsenen)
vrgulårscha = zum Narren halten, durch den Kakao ziehen, hänseln
vrwandtla/t = (aus der Spur, aus einem Arbeitsprozess) verweisen/verwiesen
vrgáttara; epparn zu eppas vrgáttara = nötigen, zwingen; jemanden zu etwas nötigen, jemanden unfreiwillig (zu einer Arbeit) heranziehen
vrlocha = vergraben (Tierkadaver)
vrfuira = verfeuern (in erster Linie Brennmaterialien)
vrschira = verbrennen (was nicht unbedingt in den Ofen gehört)
vrmåladeit; vrmåladeita Krippl = verflucht (von lateinisch maledictum); verfluchter Krüppel (alter, äußerst derber Schimpfname z. B. auch für ein ungezogenes Kind) (das Gegenteil: gebenedeit, v. lat. benedicere, preisen, lobpreisen)
Vrbiss = Wildschaden
Vrdianscht = Verdienst, Lohn
Vettr = Onkel
vrkhålta = verräumen, aufbewahren
vrwéarfa; d'Kua håt vrwoarfa = verwerfen; die Kuh hatte eine Totgeburt
vrmantscha = vermischen, zusammenmischen (diverse Substanzen)
si vrtia, i hån mi vrtō = sich irren, etwas falsch machen; ich habe mich geirrt/vertan
si vrgåggla = sich verrennen, in ein Chaos geraten
si vrhåschpla = sich verreden, in Verwirrung geraten (von haspeln, an/mit der Haspel arbeiten bzw. dabei einen Fehler machen)
vrtrettla = vergießen aus Unachtsamkeit
vrseckla = daneben hauen, hinein gerissen werden
es håt mi vrsecklat = ich habe daneben gehaut (durch Pech oder Unachtsamkeit)
vrpemsla = ungeduldig sein
vrschtreba (vrschtrewa) = ausstreuen
vrnåzzt = verwöhnt (Kind), aber dennoch unzufrieden
vrlānt = von einer Lawine verschüttet
vrloara, vrloara sei = verloren, verloren sein (geistig, im Alter)
vrāzacht; nu vrazachti = selten, vereinzelt; nur wenige
es isch vrgold gånga = ein Geschäft hat sich nicht gelohnt, eine Unternehmung ist den Bach hinunter gegangen (Untertal)
vrgalt's Gott(s) tausamåla = (vergelte es Gott tausendemale): Ausdruck tiefster Dankbarkeit (einfacher: galt's Gott)

W[Bearbeiten]

wurzna = Enzianwurzen einbringen, ernten (zur Erzeugung des Enzners), uralte Galtürer Kultur
a Wuzali, Wuzala = winzige(s) Teilchen, winzige Staub- oder Faseransammlung(en), ein winziges Kind
wuzla = wuzeln
(e)s waschlat = es regnet in Strömen
wāch = weich, (aber auch fein herausgeputzt, schön angezogen)
an Wundr = Neugierde
wundrig, windari = neugierig (Obertal, Untertal)
wundrswega, wundrshalber = neugierigerweise (Obertal, Untertal)
wégwearts, (minåndr wégwearts gia) = wörtlich: dem Weg nach, (miteinander ein Stück des Weges gehen)
waxla = (die Schi) wachsen
Watscha, Wascha = Ohrfeige
Wéartig, Wéarchtig; Wéarchti = Werktag (Obertal; Untertal)
Wéartiggwånd, Wéarchtigwånd = Werktagskleidung (Obertal, Untertal)
Wål = Waal, Entwässerungsrinne in feuchten Wiesen, auch Bewässerungsrinne
Wåsa = Grasnarbe, Wasen (auch ein Stück davon)
Wång = grasbewachsener Berghang (erreichbar vom Dorf, zur Beweidung oder zur Heuernte) (Galtür)
wotta, wotta'n'eppas; wotta toll = ziemlich, ziemlich einiges/etwas; ziemlich viel/fest
i wett i war = ich wollte ich wäre
wéard scho wéara; isch gwóara = wird schon werden; ist geworden
Wålgla = Küchengerät zum Teigrollen, längliche Verdickungen (z. B. Staub), dickes Kind
Wåmpa, wåmpat = dicker Bauch, beleibt
a Wéara (Ogwéara) = Geschwür, Abszess (Augenabszess)
wetza = (das Messer) wetzen, schnell laufen
a Wildigi håba = große Furcht oder Abneigung haben
wuarla, es wuarlat = in Unruhe sein (Wunde, seelisch)
wurma, es wurmat = es/etwas stört einen im Nachhinein
Wūram, Wiram = Wurm, Würmer (von Regenwurm bis alle Arten von Schlangen) (Untertal)
Welli (Siadr, Hio) = Rausch
Wåggas(-Stā), Wågga (Båchwågga) = großer Stein (schwerer Bachstein)
wåleggat = unförmig
wålcha = durch tiefen Schnee waten
wåmsla, wumsla; s håt gråd'aso gwåmslat/gwumslat = wimmeln; es hat nur so gewimmelt
wisla = winseln
wetza = wetzen; schnell laufen
Wetzschtā = Wetzstein
heind windtat's, es tuat windta = heute weht der Wind, es weht der Wind
wiach = fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat oder das Gras üppig wächst)
wiati, wiatig = wütend, erzürnt (Untertal/Obertal)
Wuramenta = Murmeltier (ältere Variante von Furamenta, Galtür; rätoromanisch: marmotta, muntanella)
wéllaweg = sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
wenn(d)'a'witt, wennawitt = wenn du willst
a Weibaz = eine Frau (heute eher abwertend, ironisch, aber auch anerkennend gebraucht)
Weibrhimml = für Frauen aus dem Untertal: Galtür, weil dort keine schwere Arbeit auf steilen Äckern zu verrichten war
Weichabrunna = Weihwasser
Windtla; Windtla wācha/wascha = Windeln; Windeln weichen/waschen
Wollahåschpl = Haspel zum Aufwickeln der Wolle
a Wéarcha = ein Drehriegel aus Holz zum Verschließen einer Stall- und (meist) einer Stadel- oder Pillatüre (Untertal)
Wurzabirschta = aus sehr dünnen, von Rinde befreiten Zweigen und Wurzeln hergestellte Bürste
an Wegga Broat = ein Wecken Brot
weißgrintat = weiß-, grauhaarig (-> Grint: Kopf)
wūsara (umawūsara) = hastig werken (herumwerken)
Weiflåndara, Weifåltara = (alter Name für) Kohlweißling (Obertal), Schmetterling (Untertal)
Widerfotz; da W. håba = Widerstand; auf das Gegenteil bestehen (alter Ausdruck nach Schulrätin Kathrein)
Wiedergiana = Lymphknoten (alter Ausdruck nach Schulrätin Anna Kathrein)
Wēgnoargga = Eidechse (Galtür); jemand, der am Weg nicht weiter kommt, sich langsam fortbewegt (Untertal)
Wåldhōmr = Hammer für die Besitz-Markierung von zu fällenden Bäumen
di Walscha = die Welschen , die Italiener (heute eher abwertend)

X[Bearbeiten]

Y[Bearbeiten]

Z[Bearbeiten]

(vo) z'intrigscht (bis) z'ebrigscht = (von) ganz unten (bis) ganz oben
Zóara, Zéara = Zorn, wiederholter Zorn
an Zóarapinggl = ein zorniger Mensch
zéarnala = vor Zorn außer sich sein (z. B. Kinder im Trotzalter)
a Zånna zaga = eine Grimasse zeigen (jemandem)
Zånd, a Zandli = Zahn, ein kleiner Zahn
Zāchr = Tränen
Zāgr = Zeiger
zāga = zeigen
Zåft = Bauchgrippe (Untertal)
Zauschprissl, dirr wia an Z. = Zaunsprossen (aus Holz), dürr wie ein Z.
Zåggla; Zågglr = abgerissene Kleidung; Mann mit abgerissener Kleidung
a Zåtzgati /an Zåtzgata = körperlich empfindliche Person w/m, (Untertal)
zåtzi, zåtzig = wehleidig (Untertal, Obertal)
zådrig = sehnig, dürr aber zäh (von Statur)
Zīschtig = Dienstag (Obertal)
ziadrweil = immer wieder einmal (Untertal)
zalwånder; a Schtuck zalwånder (wegwearts) gia = zu zweit; ein Stück zusammen (denselben Weg) gehen
Zusla, Zussla = schlampiges Mädchen
Zwindla = Zwillinge (altes Wort)
Zepī = Zepin, pickelartiges Gerät zum Ziehen von Holzstämmen
zeppla = (einen schweren Baum) mit Hilfe der Hebelwirkung eines Zepins weiterbewegen
zëttla = das frisch gemähte Heu zum Trocknen auf der Wiese verstreuen (Obertal)
zwēg; kimmsch ō zwēg? = dann/schon; kommst du auch schon?
zwēgkēma = wachsen, gedeihen (Pflanzen)
zechasánti = zehn Zentimeter
zinzla, zinddla = zündeln (Obertal, Untertal)
zigla, aufzigla = züchten, aufziehen (Vieh)
ziacha = ziehen
(es tuat) zínngala = es herrscht eine unangenehme Kälte (in einem Raum z.B.)
si zrschprånza = sich verausgeben
Ziacha (Bettziacha, Polschtrziacha) = Stoffüberzug (Bett-, Polsterüberzug)
zwåzla = sich zuckend bewegen, sich winden (z. B. Kaulquappen)
Ziweba = Zibeben (Rosinen)
zízzalaweis, zízzalisweis = kleinweise
Zaufa = Johannisbeeren (Untertal)
Zeacha, Zeachakas = Zehen, Zehenkäse
zeachala = auf den Zehen stehen
zanzna = wenn man Kindern (oder auch Haustieren) vortäuscht, ihnen einen Leckerbissen zu geben, ihn jedoch wieder wegzieht (Untertal)
Ziachóargla = Ziehharmonika
zúachi, zúacha; epparm zuachi schliafa = hinzu, herbei; jemandem mit bestimmten Absichten nahe rücken, auch: sich einschmeicheln
zúachigia = herangehen, hingehen (zu jemandem)
zarra/zërra = zerren (Obertal/Untertal)
zangga, zånnga = schwer ziehen (Obertal, Untertal)
zāma = zusammen
zāmaklaupa = zusammenklauben
zāma-léppara = zusammenkommen, sich ansammeln (eine Menge Dinge)
Zweiflr = dickes Brett
Zeggr = seltene Bezeichnung für einen kleinen Rucksack oder Tasche (ital. secchia)
Zugscheit = ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen)
Zuichkibl = Gerät zur Buttererzeugung (auch -> Treibkibl), (z.B. auch verwendet im Himalaya) (Untertal)
zuatati = aufdringlich (älterer Ausdruck, Untertal)
zunuitinuit (zu nuitinuit) = zu nichts zu gebrauchen (auf eine Person bezogen) (Untertal)
zifara, umazifara = pressieren, herumfuhrwerken
zeakla = necken (alter Ausdruck)
Zocha, an Zocha fåssa = eine sehr schwere, gebundene, meist aus Bergheu bestehende Last (fassen) (Untertal) (Obertal: Schocha, Tschocha)
(epparn) zochna = dreschen, jemandem verdreschen (Untertal)
Zigr = Frischkäse (von der Alm), den man oft zuhause speziell nachreifen ließ
z'Gåltira = zu, in Galtür
= Schweinestall, Gehege für Kleinvieh innerhalb des Stalls
zruggǻi/åchi, zruggaui/auchi, zruggínni, zruggaußi = wieder hinab, hinauf, hinein, hinaus (Obertal/Untertal)
zuzzla, zūzla = saugen (Obertal, Untertal)
mit Zuig und Såcha = mit allem, was man tragen kann
Zwisler = Baum, der sich in zwei Stämme teilt