Wörterbuch: Unterschied zwischen den Versionen

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== A ==
 
== A ==
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 +
|-
 +
|dr Ā / di Ā || = || der/die Eine (aber auch der/die Andere)
 +
|-
 +
|an' Ā, Ār || = || ein Ei (Galtür), Eier
 
|-
 
|-
 
|ās || = || eins
 
|ās || = || eins
 
|-
 
|-
−
|Ār || = || Einer, aber auch: Eier
+
|ām|| = || einem
 +
|-
 +
|Ār, Āni || = || Einer, Eine
 
|-
 
|-
−
|dr Ā / di Ā || = || der/die Eine (aber auch der/die Andere)
+
|di Āna || = || die Anderen
 
|-
 
|-
 
|dr / di Ǻndr, di Ǻndara  || = || der / die Andere, die Anderen
 
|dr / di Ǻndr, di Ǻndara  || = || der / die Andere, die Anderen
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|an'etligi || = || einige
 
|an'etligi || = || einige
 
|-
 
|-
−
|alā || = || allein
+
|alā; ār alā  || = || allein; einer allein
 
|-
 
|-
 
|atāl || = || ein Teil (einer Gruppe), teilweise
 
|atāl || = || ein Teil (einer Gruppe), teilweise
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|āzacht || = || einzeln
 
|āzacht || = || einzeln
 
|-
 
|-
−
|auf, af Wia || = || nach Wien
+
|dr/di Ānzig || = || der/die Einzige
 +
|-
 +
|af Innschbrugg odr Wia || = || nach Innsbruck oder Wien
 +
|-
 +
|āgatlig, āgatli || = || eigentlich (die Endung -ig ist typisch fürs Obertal, -i fürs Untertal)
 
|-
 
|-
−
|āgatli(g) || = || eigentlich
+
|āgas || = || eigens
 
|-
 
|-
 
|(da Rā) åb || = || (die steile Wiese, den Rain) hinunter/hinab
 
|(da Rā) åb || = || (die steile Wiese, den Rain) hinunter/hinab
 
|-
 
|-
−
|åchi/åi || = || hinunter
+
|åchi, åi || = || hinunter (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|auchi, aui || = || hinauf (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|auchi/aui || = || hinauf
+
|auchi-/auinåsna || = || (neugierig) hinaufschauen (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
 
|außi || = || hinaus
 
|außi || = || hinaus
 
|-
 
|-
−
|außikaja || = || hinausfallen
+
|außikaja || = || hinausfallen (alter Ausdruck, Galtür)
 +
|-
 +
|ausschneawa || = || vom Schnee befreien
 
|-
 
|-
 
|ångenza || = || anbrauchen
 
|ångenza || = || anbrauchen
 
|-
 
|-
−
|āperlig || = || armselig (alter Ausdruck nach Schulrätin Kathrein, Galtür)
+
|årbada || = || arbeiten
 +
|-
 +
|åntåtzna || = || angreifen, berühren (eher unangenehm)
 +
|-
 +
|āperlig, āperli || = || armselig (eher vergessen im Obertal, im Untertal noch verwendet)
 
|-
 
|-
 
|ållbot/ållabot (amål) || = || hin und wieder (einmal)
 
|ållbot/ållabot (amål) || = || hin und wieder (einmal)
 
|-
 
|-
−
|a tiabat / a siabat amål || = || manchmal
+
|atiabat/asiabat amål || = || manchmal
 +
|-
 +
|ållati, mit ållata || = || alle, mit allen (Untertal)
 +
|-
 +
|ålli, mit ållna || = || alle, mit allen (Obertal)
 +
|-
 +
|ållawéil || = || zur Zeit
 
|-
 
|-
 
|amhéba, åmfånga || = || nun (langsam), mittlerweile (z. B. wenn einem etwas zu viel wird)
 
|amhéba, åmfånga || = || nun (langsam), mittlerweile (z. B. wenn einem etwas zu viel wird)
 
|-
 
|-
−
|an'Agana, an'Agani || = || eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
+
|an'Āgana, an'Āgani || = || eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|außnadussa, außnahussa || = || draußen, heraußen (abhängig von Standort)
+
|außnadussa, außnahussa || = || draußen, heraußen (abhängig von Standort drinnen oder draußen )
−
|-
 
−
|auifiga || = || hinaufgehen (einen Abhang), (lokal Untertal)
 
 
|-
 
|-
 
|(eppas) aufriegla || = || aufschütteln; einen alten Streitfall aufwärmen
 
|(eppas) aufriegla || = || aufschütteln; einen alten Streitfall aufwärmen
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|ålli/ållwi || = || immer (Untertal/Obertal)   
 
|ålli/ållwi || = || immer (Untertal/Obertal)   
 
|-
 
|-
−
|an Ǻngwall|| = || ein Provisorium, Behelf - z.B. ein Gerüst bei einer Arbeit oder Bastelei (Untertal)
+
|an Ǻngwall || = || ein Provisorium, Behelf, z.B. auch ein Gerüst bei einer Arbeit
 +
|-
 +
|an Ǻngleg || = || (abfällig für) unschöne/unpassende Kleidung
 
|-
 
|-
 
|es tuat åpara (ausåpara) || = || der Schnee schmilzt
 
|es tuat åpara (ausåpara) || = || der Schnee schmilzt
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|-
 
|-
 
|(aus)antara || = || hänseln
 
|(aus)antara || = || hänseln
 +
|-
 +
|åbkrågna, åbkragla || = || (z. B. eine Henne) um einen Kopf kürzer machen
 
|-
 
|-
 
|améa || = || früher
 
|améa || = || früher
 
|-
 
|-
−
|åbkema || = || verschwinden, aufgelassen werden (Bräuche)
+
|awóll'asō || = || so so (als Ausdruck ungläubigen Staunens)
 +
|-
 +
|Arbas || = || Erbsen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Arbas || = || Erbse (Untertal)
+
|Ǻlpa; Alpali || = || Alpe, Alm; kleine Alm
 
|-
 
|-
−
|Ǻlpa || = || Alpe, Alm
+
|Ǻlpmaschtr || = || Alpmeister (Verantwortlicher für die Verwaltung und Organisation der Almen im Dorf)
 
|-
 
|-
−
|Ǻlpmaschtr || = || Alpmeister (Verantwortlicher für die Verwaltung und Organisation der Almen im Dorf)  
+
|Ara || = || Platz vor dem Bergstadel, um im Winter einen -> Zocha zum Abtransport vorzubereiten (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|alfi || = || elf
 
|alfi || = || elf
Zeile 86: Zeile 115:
 
|årscha || = || trödeln (Untertal)
 
|årscha || = || trödeln (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|aweck tia || = || (wegtun, z. B. ein Schwein) metzgen (verharmlosende Umschreibung)
+
|awécktia || = || (wegtun, z. B. ein Schwein) metzgen (verharmlosende Umschreibung)
 +
|-
 +
|awéckkēma || = || (wegkommen), verschwinden; verschwunden
 +
|-
 +
|åbkēma || = || verschwinden, aufgelassen werden; aufgelassen (Bräuche) 
 +
|-
 +
|āganitzi || = || eigennützig, eigensinnig  (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|āganitzi || = || eigennützig, eigensinnig (Untertal)   
+
|an'Ǻschtiga, an'Ǻschtigi  || = || Bärenbeißer, kantiger Charakter (männlich, weiblich)   
 
|-
 
|-
 
|Āchkatzli / Āchhearali || = || Eichhörnchen
 
|Āchkatzli / Āchhearali || = || Eichhörnchen
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|ånriafa || = || (telefonisch) anrufen
 
|ånriafa || = || (telefonisch) anrufen
 
|-
 
|-
−
|Agna || = || (alter Ausdruck für) Fichtennadeln
+
|åbseicha || = || durch's Sieb schütten, absieben
 +
|-
 +
|(d'Schuach) åbtschearfa || = || (die Schuhe) abstreifen, (den Schmutz der Sohlen) abputzen
 
|-
 
|-
−
|Ǻziga || = || Weideflächen oberhalb der Wiesen (Galtür)
+
|Āgna || = || (alter Ausdruck für) Fichtennadeln
 +
|-
 +
|die Āgna || = || die Eigenen, die Verwandten
 +
|-
 +
|Aßa || = || Pickel, Abszess (Obertal)
 +
|-
 +
|Ǻzig, Ǻziga || = || Weidefläche(n) oberhalb der Wiesen (Galtür)
 +
|-
 +
|(ins) Ǻmt (gia) || = || (in die ) Sonntagsmesse/das Hochamt (gehen)
 +
|-
 +
|Algschna|| = || wilde Traubenkirsche, Staudenart (Untertal, Obertal: Halgschna)
 
|-
 
|-
 
|Abórt || = || (alter Name für) Klosett
 
|Abórt || = || (alter Name für) Klosett
Zeile 105: Zeile 152:
 
|-
 
|-
 
|aufhåschpla || = || aufwickeln, vor allem Wolle
 
|aufhåschpla || = || aufwickeln, vor allem Wolle
 +
|-
 +
|aufkålta || = || aufbewahren
 +
|-
 +
|auffallna, åbfallna; auffealna, åbfealna  || = || auffellen, abfellen (betreffend Schifelle beim Tourenskilauf), (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
 
|(epparm eppas) aufheba || = || (jemandem etwas) längst Verjährtes, ein Unrecht, etwas Peinliches in einer Auseinandersetzung vorwerfen
 
|(epparm eppas) aufheba || = || (jemandem etwas) längst Verjährtes, ein Unrecht, etwas Peinliches in einer Auseinandersetzung vorwerfen
 
|-
 
|-
−
|åbroda || = || abwechseln; Beispiel: verarmte Personen, die ->'Roadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen (Untertal)
+
|ånfichta; eppas fichtat mi ån || = || verlocken; etwas (ein Genuss z. B.) verlockt mich (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|di Außara || = || die vom Dorf talauswärts ansässigen Bewohner (hat Einfluss auf die Sitzordnung der Kirchenempore) (Kappl)
+
|åbróada || = || abwechseln; Beispiel aus Kappl: verarmte Personen, die ->'Róadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d'Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen.
 +
|-
 +
|di Außara / die Auswertiga || = || die vom Dorf(-zentrum) talauswärts ansässigen Bewohner (hat in Kappl Einfluss auf die Sitzordnung der Kirchenempore) (Kappl / Galtür)
 +
|-
 +
|Asla || = || Hängevorrichtung für das Selchgut in einer Selch oder in einer Rauchküche
 +
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 +
|ausschnata || = || die feinen Zweige von Ästen entfernen (mit dem -> Lobr)(Untertal)
 +
|-
 +
|ausraida || = || auswringen
 +
|-
 +
|ausrucka|| = || ausrücken (die Musikkapelle, die Schützenkompanie betreffend)
 +
|-
 +
|ausscheißa|| = || defekt werden, abreißen, brechen (durch Abnützung, starken Gebrauch einer Gerätschaft)
 +
|-
 +
|Altāna|| = || (alter Ausdruck für) Balkon (Kappl)
 +
|-
 +
|Āperli|| = || niederer Schlitten mit breiteren Kufen ohne Eisenschienen (Untertal)
 +
|-
 +
|dr Ārzl, ds Ārzali || = || der Teufel (wohl abgeleitet von Erzengel: Luzifer war nach einer Lehrmeinung Erzengel) (Untertal)
 +
|-
 +
|ånlag|| = || bequem, eben (zu gehen)(Untertal)
 +
|-
 +
|åbknåppa|| = || (über Kante) abkippen
 +
|-
 +
|(eppas, eppr tuat) általa|| = || etwas (z. B. Kleidung/Lebensmittel) riecht/schmeckt alt, jemand wirkt alt     
 +
|-
 +
|Ǻdla|| = || Latschen (Galtür)
 +
|-
 +
|ammanóart|| = || (an einem Ort...) irgendwo
 +
|-
 +
|ållerhǻnntigs, ållerhǻnntis || = || verschiedenes (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|aprésna|| = || Aprés Ski feiern (jüngere Wortschöpfung, Ischgl)
 +
|-http://paznaunerisch.at/paznaunerisch/index.php?title=W%C3%B6rterbuch
 +
|Åffaschibli|| = || Banane (scherzhafter Spezialausdruck, Untertal)
 +
|-
 +
|āscha|| = ||etwas einfordern, z.B. erinnern, wenn man etwas vergessen hat zurückzugeben (Untertal)
 +
|-
 +
|åmfrimma|| = || etwas wünschen, das eine Erfüllung schwer macht (Kappl)
 +
|-
 +
|åchakapitla, åakapitla|| = || (bei einer Verfehlung) jemanden meist öffentlich zurechtweisen, abkanzeln, herunterkapiteln, schelten (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|ausschnata || = || die feinen Zweige von Ästen entfernen (mit dem -> Lobr)(Untertal)
 
−
 
 
|}
 
|}
  
Zeile 125: Zeile 214:
 
|Bā || = || Bein, Knochen
 
|Bā || = || Bein, Knochen
 
|-
 
|-
−
|a bānarni Wiesa || = || (aus einem Reim:) eine beinerne Wiese (= Friedhof)
+
|a bānarni (bāndrni) Wiesa || = || (aus einem Reim:) eine beinerne Wiese (= Friedhof)
 
|-
 
|-
−
|bleara (pleara) || = || weinen (siehe franz. pleure, weinen)
+
|brilla || = || (brüllend) weinen
 
|-
 
|-
−
|brilla || = || (brüllend) weinen
+
|bria-ebavoll || = || voll bis zum Rand (der Tasse, des Tellers...)
 
|-
 
|-
−
|bria-ebavoll || = || voll bis zum Rand (der Tasse, des Tellers...) 
+
|briatig, a briatigi Hitz || = || brütend, eine brütende Hitze
 
|-
 
|-
−
|blecha || = || bezahlen
+
|blëcha || = || bezahlen
 
|-
 
|-
 
|bekēma || = || kriegen, bekommen (Kappl)
 
|bekēma || = || kriegen, bekommen (Kappl)
 
|-
 
|-
−
|Bloascha || = || Erbsen (Untertal)
+
|Blāscha || = || Erbsen mitsamt der Hülle
 +
|-
 +
|Baßl || = || Berberitze (aus dem Staudenholz werden Zähne für Heurechen hergestellt) (Untertal)
 +
|-
 +
|Buditsch || = || Rauschbeere; sie hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Moosbeeren, ist aber heller, größer und mit weißlichem Fruchtfleisch. Sie kommt wie alle Kleinstrauchbeeren auch in Skandinavien vor. In größeren Mengen ist sie unbekömmlich bis giftig. (Galtür)  
 
|-
 
|-
−
|a biz, a bissli || = || ein wenig (Obertal/Untertal)
+
|a biz, a bissli (eppas) || = || ein bisschen, ein wenig (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Bichl || = || steile Wiese, kleiner Abhang, Unebenheit in der Wiese
 
|Bichl || = || steile Wiese, kleiner Abhang, Unebenheit in der Wiese
 +
|-
 +
|Biarcha || = || Birke
 
|-
 
|-
 
|Buschr, Buscherli; Buischerli || = || kleines Kalb (Galtür; Kappl)
 
|Buschr, Buscherli; Buischerli || = || kleines Kalb (Galtür; Kappl)
Zeile 148: Zeile 243:
 
|-
 
|-
 
|Bulga || = || Ledersack (alter Begriff, Galtür)
 
|Bulga || = || Ledersack (alter Begriff, Galtür)
 +
|-
 +
|Buger || = || mageres, kleines Schaf (alter Begriff, Untertal)
 +
|-
 +
|Butza || = || kleine Erdabrutschung (alter Begriff, eher Untertal)
 
|-
 
|-
 
|si bsackla || = || sich bereichern
 
|si bsackla || = || sich bereichern
 
|-
 
|-
−
|blangga || = || hart warten (nach Schulrätin Kathrein), schwer tragen
+
|di Båtzla || = || die Kinder (alter Ausdruck, Galtür)
 +
|-
 +
|blångga || = || hart/lange warten
 
|-
 
|-
 
|blåb || = || blau
 
|blåb || = || blau
 
|-
 
|-
−
|blåbi Stā || = || besonders harte Steine (Bachsteine, Galtür)
+
|blåbi Schtā || = || besonders harte Steine (Bachsteine, Galtür)
 
|-
 
|-
 
|båss || = || feucht (Schnee bei warmem Wetter)  
 
|båss || = || feucht (Schnee bei warmem Wetter)  
 
|-
 
|-
−
|båmbschti(g) || = || aufgedunsen
+
|båmbschtig, båmbschti || = || aufgedunsen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Brinta (Printa) || = || Nebel bei typischem kaltem Westwetter, speziell im Obertal  
 
|Brinta (Printa) || = || Nebel bei typischem kaltem Westwetter, speziell im Obertal  
Zeile 169: Zeile 270:
 
|Beatsch || = || Eber
 
|Beatsch || = || Eber
 
|-
 
|-
−
|bisala, brunza, bachala || = || 'Wasser' lassen
+
|bisala, brunza, bachala, brinzla || = || 'Wasser' lassen
 +
|-
 +
|báchaliswårm || = || angenehm warm
 
|-
 
|-
 
|Brunzkåchla || = || Nachttopf
 
|Brunzkåchla || = || Nachttopf
 +
|-
 +
|Bauchdisl|| = || Unwohlgefühl im Bauchraum (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|bis schtill || = || sei still
 
|bis schtill || = || sei still
 
|-
 
|-
−
|beckala || = || nach Ziegenbock stinken
+
|Bëck|| = || Bäcker
 
|-
 
|-
−
|Bittgång, bittgia || = || ehemalige Prozession im Frühsommer, von Galtür bzw. Kappl nach Ischgl, bittgehen
+
|bëckala || = || nach Ziegenbock stinken
 +
|-
 +
|betággla || = || betakeln, betrügen
 +
|-
 +
|begla || = || bügeln
 +
|-
 +
|Bittgång, bittgia || = || ehemalige Prozession im Frühsommer, jeweils von Galtür und Kappl nach Ischgl, bittgehen (heute noch von Galtür nach Mathon)
 
|-
 
|-
 
|Betleita || = || das Läuten zum Kirchengebet
 
|Betleita || = || das Läuten zum Kirchengebet
 
|-
 
|-
−
|Bischlstock || = || Blumenstock
+
|Bischlschtock || = || Blumenstock
 
|-
 
|-
−
|Bischtur || = || Körpergestalt/Körpersprache, die Gesamterscheinung eines Menschen... (Kinder und Erwachsene): die ganze 'Bischtur' erinnert an... (Untertal)  
+
|Bischtur || = || Körpergestalt/Körpersprache, die Gesamterscheinung eines Menschen... (Kinder und Erwachsene): die ganze 'Bischtur' erinnert an... (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Bajazzl || = || Spaßvogel, Clown
+
|Bájazzl || = || Spaßvogel, Clown
 
|-
 
|-
 
|es tuat brantala || = || es riecht nach Rauch; auch: es hat eine Hitze
 
|es tuat brantala || = || es riecht nach Rauch; auch: es hat eine Hitze
 
|-
 
|-
−
|Birschti(g) || = || Heu von den Hochwiesen
+
|Birschti, Birschtig || = || Heu von den Hochwiesen (Untertal/Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Bintltråga || = || das Tragen eines Heubündels (von steilen, entlegenen Wiesen zum 'Pilla')
+
|a Birschli || = || Bürschchen, Bub
 +
|-
 +
|Birschta || = || Bürste
 +
|-
 +
|ds Bindtltråga || = || das Tragen eines Heubündels (von steilen, entlegenen Wiesen zum 'Pilla')
 
|-
 
|-
 
|Bugglkraxa || = || Traggestell für auf dem Rücken getragene schwere Lasten (Säumer)
 
|Bugglkraxa || = || Traggestell für auf dem Rücken getragene schwere Lasten (Säumer)
Zeile 197: Zeile 312:
 
|Bugglkoarb || = || geflochtener Tragkorb
 
|Bugglkoarb || = || geflochtener Tragkorb
 
|-
 
|-
−
|Bockschlitta || = || kurzer Schlitten zum Holztransport
+
|Bockschlitta || = || kurzer Schlitten, mit dem man im Winter Langholz transportierte
 +
|-
 +
|an Bomm, Bëmm; an Bōm, Bëm || = || ein Baum, Bäume (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|bållna || = || Ballspielen
 
|bållna || = || Ballspielen
 
|-
 
|-
−
|Bazocka || = || (nach der amerikanischen Panzerfaust Bazooka benannter) beliebter rosaroter Kaugummi der 1960/70er-Jahre
+
|Bazocka || = || (nach der amerikanischen Panzerfaust Bazooka benannter) beliebter rosaroter Kaugummi der Nachkriegszeit bis zu den 1960er-Jahren
 
|-
 
|-
 
|Baragga || = || Baracke (Behausungen der Staumauer- und Stollenarbeiter), im übertragenen Sinn: heruntergekommene, einfache Behausung
 
|Baragga || = || Baracke (Behausungen der Staumauer- und Stollenarbeiter), im übertragenen Sinn: heruntergekommene, einfache Behausung
 
|-
 
|-
−
|Barāber, barābara || = || (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
+
|Barāb(e)r, barābara || = || (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
 
|-
 
|-
 
|buggla || = || schwer arbeiten
 
|buggla || = || schwer arbeiten
 
|-
 
|-
−
|buggalaggna || = || ein Kind am Rücken, auf den Schultern tragen
+
|buggalággna || = || ein Kind am Rücken, auf den Schultern tragen
 
|-
 
|-
−
|burschla || = || gemeinsam jausen (am Feld, beim Hüten) (Untertal)
+
|burschla || = || gemeinsam jausnen (am Feld, beim Hüten) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Blaisa || = || steile Grasfläche im Felsgelände
+
|Blais, Blaisa || = || steile Grasfläche(n) im Felsgelände
 
|-
 
|-
 
|Budi || = || baufällige Hütte
 
|Budi || = || baufällige Hütte
 
|-  
 
|-  
−
|Buxi, buxni || = || (im Wind) schief, verdreht gewachsener Baum (dient als Brennholz); aber es kann auch ein Balken oder Brett 'buxni' sein; übertragen: eine zähe, starke Person ist 'buxni'. (Untertal)   
+
|Buxi, buxni || = || (im Wind) schief, verdreht gewachsener Baum (dient als Brennholz); auch ein Balken oder Brett kann 'buxni' sein; übertragen: eine zähe, starke Person ist 'buxni'. (Untertal)   
 
|-
 
|-
 
|Broatgråmmla || = || Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
 
|Broatgråmmla || = || Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
 
|-
 
|-
−
|Brusma || = || Brösel, Brosamen
+
|Brusma / Broasma || = || Brösel, Brosamen (Obertal / Untertal)
 +
|-
 +
|dr Buttr || = || die Butter
 +
|-
 +
|ds Bånd || = || die obere Grenzlinie eines Berghanges, oberer Sichthorizont
 
|-
 
|-
−
|ds'Bånd || = || obere Grenzlinie eines Berghanges, oberer Sichthorizont
+
|bisa || = || schnell laufen, durchgehen (hauptsächlich von Rind oder Viehherde)
 
|-
 
|-
−
|bisa || = || (ein Rind, eine Viehherde) geht durch (beim Treiben)
+
|Binta, Bintali || = || ehemals (kleine) umzäunte Weidefläche (Galtür)
 
|-
 
|-
 
|brāt, am brātaschta || = || breit, am breitesten
 
|brāt, am brātaschta || = || breit, am breitesten
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|-
 
|-
 
|a Båchata || = ||  vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
 
|a Båchata || = ||  vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
 +
|-
 +
|a Båchata || = || großes Stück Speck (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|boachtloas || = || körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos (Untertal)
 
|boachtloas || = || körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Biascht || = || die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes (Untertal)
+
|Biascht || = || die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes
 
|-
 
|-
−
|an Biaschkoch || = || im Backrohr gebackenes Gericht aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal)
+
|an Biaschtkoch / a Biaschtturta || = || besondere Süßspeise / Gebäck aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|Bissgurra || = || (meistens auf eine weibliche Person bezogen:) übelgelaunte Person
 
|Bissgurra || = || (meistens auf eine weibliche Person bezogen:) übelgelaunte Person
 
|-
 
|-
 
|Beschti || = || liebevolle neckische Bezeichnung für ein spaßiges, gewitztes Mädchen/eine Frau (Untertal)
 
|Beschti || = || liebevolle neckische Bezeichnung für ein spaßiges, gewitztes Mädchen/eine Frau (Untertal)
 +
|-
 +
|a Bischla || = || Heuballen, den man noch tragen konnte (Galtür, Untertal: Zocha), drei Bischla ergaben in Galtür einen Tschocha
 
|-
 
|-
 
|beitla || = || beuteln
 
|beitla || = || beuteln
 
|-
 
|-
−
|bluia || = || jemanden verdreschen (Untertal)
+
|buchla || = || rauchen (viel, schwer rauchen)
 +
|-
 +
|bluia || = || jemanden verdreschen
 +
|-
 +
|bixla || = || bezahlen
 
|-
 
|-
−
|Birschta || = || Bürste
+
|bregla || = || langsam rösten
 
|-
 
|-
 
|Brema, Bremsa; Brumsa || = || Bremse (beißende Fliege) (Obertal; Untertal)
 
|Brema, Bremsa; Brumsa || = || Bremse (beißende Fliege) (Obertal; Untertal)
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|Beißwurm || = || (meist) Kreuzotter (Obertal)
 
|Beißwurm || = || (meist) Kreuzotter (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|nuit Båchtis || = || nichts Besonderes (Untertal)
+
|nuit Båchtis, nuit Bsundrs || = || nichts Besonderes (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
 
|Baia, Baiaschwår(a)m || = || Biene, Bienenschwarm
 
|Baia, Baiaschwår(a)m || = || Biene, Bienenschwarm
 +
|-
 +
|da Bléckata héazāga || = || das blanke Hinterteil herzeigen, präsentieren (meist unfreiwillig)
 +
|-
 +
|betrōga; a betrōgas Manndli || = || unterschätzt, falsch eingeschätzt; ein unterschätzter (kleiner) Mann
 +
|-
 +
|Boxala || = || kleine Trockenwürste (Untertal)
 +
|-
 +
|Búxala || = || Johannisbrotschoten (altbekannte Süßigkeit)
 +
|-
 +
|Blåtara || = || Blase/n (an den Füßen)
 +
|-
 +
|(bluati) b'schlåga || = ||  (blutiger Ausfluss) während der Nachbrunst (die dritte Brunstphase bei der Kuh), (Untertal)
 +
|-
 +
|breits || = || schon, beinahe (zeitlich)
 +
|-
 +
|bugglfinfarla (du kånnsch mi ...) || = || (du kannst mir) den Buckel runterrutschen (Ischgl)
 
|}
 
|}
  
 
== C ==
 
== C ==
−
 
−
== D ==
 
 
{| class = "wikitable sortable"
 
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
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! scope="col" style="width:250px"|
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|(es tuat) dammala || = || ranzig/schimmlig/schlecht riechen; (z. B. in einem feuchten, kalten Raum)
+
|Cispa || = || Traubenmispel (alter Begriff)
 
|-
 
|-
−
|dscholdara || = || herumstreifen (Kinder), vagabundieren
+
|Cårnali || = || leichtfertiges "Weibsbild" (alter Begriff, it. canaglia, fr. canaille)
 
|-
 
|-
−
|dschudara || = || vom Wasser: heraus/hervorströmen
+
|Cårnesti || = || leichte Schelte auf ein "Frauenzimmer" (alter Begriff)
−
|-
+
|-
−
|Dåmpf || = || Rausch
+
|}
−
|-
+
 
−
|Dolba || = || Dummkopf
+
 
−
|-
+
 
−
|Dschoapa, Tschoapa || = || Jacke, Joppe  
+
 
−
|-
+
 
−
|dinna || = || drinnen  
+
</noinclude>
 +
 
 +
== D ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 +
|-
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 +
|-
 +
|dosa; a Déasrli måcha || = || dösen, (untertags) ein wenig schlafen; ein Nickerchen machen (eher Untertal)
 +
|-
 +
|(es tuat) dammala || = || schlecht riechen (in einem ungelüfteten Raum)
 +
|-
 +
|dschóldara || = || herumstreifen (Kinder), vagabundieren
 +
|-
 +
|dschūdara, dschúddara || = || vom Wasser: heraus/hervorströmen (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|déttarla, es tuat mar dettarla || = || ahnen (Obertal)
 +
|-
 +
|Dåmpf || = || Rausch
 +
|-
 +
|Dåigi || = || Ortsansässige
 +
|-
 +
|dusmi, dusmig; mir isch dusmi/g; no dusmi/g sei || = || schwindlig; mir ist schwindlig; noch nicht ganz wach sein (nach einem Schläfchen) (Untertal / Obertal)
 +
|-
 +
|Dolba || = || Dummkopf (Untertal)
 +
|-
 +
|denn || = || dann; auffallend, da im Oberland und im restlichen Tirol nåchr oder nåcha verwendet wird
 +
|-
 +
|Doza || = || Knirps, kleiner Bub
 +
|-
 +
|dópplat || = || doppelt
 +
|-
 +
|Dschóapa, Tschóapa || = || Jacke, Joppe  
 +
|-
 +
|Dschugglād || = || Schokolade
 +
|-
 +
|dinna, drinn || = || drinnen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|dussa || = || draußen
 
|dussa || = || draußen
Zeile 288: Zeile 468:
 
|-
 
|-
 
|dunna, dunta || = || drunten (Obertal, Untertal)
 
|dunna, dunta || = || drunten (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|druff || = || drauf, darauf (Galtür)
 
|-
 
|-
 
|dahām || = || zuhause
 
|dahām || = || zuhause
 
|-
 
|-
−
|drlāda || = || langweilen, nerven, (von etwas) genug haben  
+
|drlāda; etz drlādat's mr || = || langweilen, nerven, (von etwas) genug haben; jetzt reicht's mir
 
|-
 
|-
 
|drlādli || = || langweilig (Kappl)
 
|drlādli || = || langweilig (Kappl)
Zeile 305: Zeile 487:
 
|depfa || = || derber (männlicher) Ausdruck für den 'Begattungsakt'
 
|depfa || = || derber (männlicher) Ausdruck für den 'Begattungsakt'
 
|-
 
|-
−
|drtēpa || = || verwirren, beleidigen
+
|drtēpa || = || beleidigen (sodass eine meist nicht nachhaltige Verstimmung entsteht)
 
|-
 
|-
 
|drtåttarat || = || erschrocken, eingeschüchtert
 
|drtåttarat || = || erschrocken, eingeschüchtert
Zeile 313: Zeile 495:
 
|drglickna || = || auf den Geschmack kommen, entdecken  
 
|drglickna || = || auf den Geschmack kommen, entdecken  
 
|-
 
|-
−
|drlarmat || = || klapperig  
+
|(eppas) drgattara || = || (etwas) erwischen, erhaschen, abbekommen
 +
|-
 +
|drlēga || = || bequem, faul
 +
|-
 +
|drlármat || = || klapperig (alter Ausdruck)
 +
|-
 +
|drglufna; håsch'as drglufnat || = || überreißen, kapieren; hast du es (endlich) überrissen
 
|-
 
|-
 
|drheba || = || aushalten
 
|drheba || = || aushalten
Zeile 321: Zeile 509:
 
|drsoarga || = || Angst/Sorge (vor einem künftigen Ereignis) haben
 
|drsoarga || = || Angst/Sorge (vor einem künftigen Ereignis) haben
 
|-  
 
|-  
−
|drgrēma || = || beleidigen
+
|drmantscha || = || zerdrücken (z. B. gekochtes Gemüse)
 
|-  
 
|-  
−
|dscheggat || = || gescheckt (z. B. Vieh)
+
|si drschprånza || = || sich abmühen, sich aufreiben 
 +
|-
 +
|(epparn) drgrēma, (si salt) drgremma  || = || (jemanden) beleidigen, sich ärgern (Untertal / Obertal)
 +
|-
 +
|drwilda, epprn drwilda || = || wild werden, jemanden in Wut versetzen
 +
|-
 +
|nuit drwéartigs, nuit drwéartis || = || nichts Wertvolles; nichts, was es wert wäre (Obertal/Untertal)
 +
|-
 +
|dscheggat || = || gescheckt (z. B. Vieh)
 +
|-
 +
|dschalawánggat || = || schief, (ein Mensch bewegt sich) in verzogener, verkrampfter Haltung
 
|-  
 
|-  
 
|disma || = || dämmern (abends) (-> grābala)
 
|disma || = || dämmern (abends) (-> grābala)
Zeile 336: Zeile 534:
 
|-  
 
|-  
 
|Donschtig || = || Donnerstag (Galtür)
 
|Donschtig || = || Donnerstag (Galtür)
 +
|-
 +
|Deichl, Deichlboarer || = || (bis zu sechs Meter) lange hölzerne Wasserrohre; die Bohrer zur Herstellung der Deichl in den alten Zeiten
 
|-  
 
|-  
 
|dischgariara || = || diskutieren
 
|dischgariara || = || diskutieren
Zeile 343: Zeile 543:
 
|drwirga,  (a)sall kannt in gråd drwirga || = || erwürgen, ich könnte ihn geradezu…
 
|drwirga,  (a)sall kannt in gråd drwirga || = || erwürgen, ich könnte ihn geradezu…
 
|-  
 
|-  
−
|driachta || = || an Leibesfülle zunehmen (Untertal)  
+
|dria / driachta || = || an Leibesfülle zunehmen
 +
|-
 +
|derrigs, derrigi || = || derartiges, derartige (so geartete, solche)
 +
|-
 +
|dénnaweg || = || so, auf diese Weise
 +
|-
 +
|dia wo || = || diejenigen, die
 +
|-
 +
|Diarna; Diarnali || = || Magd; kleines Mädchen
 +
|-
 +
|Détscha || = || Beule
 +
|-
 +
|Dåmpfploderer || = || einer, der heiße Luft von sich gibt (tend. Untertal)
 +
|-
 +
|druflospomalitza || = || drauflosschimpfen
 +
|-
 +
|daggla || = || eilig laufen, möglicherweise mit kleinen Schritten (... in der Art, wie Dackel laufen)
 
|-  
 
|-  
−
|drlēga || = || bequem, faul (Untertal)
+
|dunka; dunkt di des fei? || = || vorkommen, dünken; findest du das fein?
 +
|-
 +
|drpfålla; er isch mr drpfålla || = || an Ansehen verlieren; er hat bei mir an Ansehen verloren (an positivem
 +
Image – durch ein Gerücht, eine Nachricht, ein Gespräch)  
 
|}
 
|}
 +
 +
  
  
Zeile 359: Zeile 580:
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|Ēs || = || Sie  (heute weniger gebräuchliche ehrerbietige Anrede für ältere Personen)
+
|Ēs || = || Sie  (heute weniger gebräuchliche, ehrerbietige Anrede für ältere Personen)
 
|-
 
|-
 
|Enzner || = || Enzianschnaps (aus der Wurzel des 'gelben' Enzian, große Tradition in Galtür)   
 
|Enzner || = || Enzianschnaps (aus der Wurzel des 'gelben' Enzian, große Tradition in Galtür)   
 
|-
 
|-
−
|Ērti(g) || = || Dienstag
+
|Ërti || = || Dienstag (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|El im Huat || = || (Öl im Hut:) berauscht
+
|Ël im Huat || = || (Öl im Hut) berauscht
 
|-
 
|-
−
|eppas || = || etwas
+
|éppas || = || etwas
 
|-
 
|-
−
|eppr || = || jemand
+
|eppr, epprn || = || jemand, jemanden
 
|-
 
|-
−
|eppa (scho/schua)|| = || wahrscheinlich (schon) (Obertal/Untertal)
+
|éppa (scho/schua)|| = || wahrscheinlich (schon) (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
 
|etz || = || jetzt
 
|etz || = || jetzt
 
|-
 
|-
−
|etzdenn || = || bald
+
|etzdénn || = || bald
 
|-
 
|-
−
|etzamål || = || unlängst
+
|étzamål || = || unlängst
 
|-
 
|-
 
|Earnascht || = || Ernst
 
|Earnascht || = || Ernst
 
|-
 
|-
−
|earnascht, earnaschtli(g) || = || ernst, ernstlich
+
|earnascht (earnaschtli) || = || ernst (ernstlich, Untertal)
 +
|-
 +
|eachti/eachtig|| = || gründlich, sorgfältig (Untertal/Obertal)
 +
|-
 +
|ësa || = || gären (unter anderem Gärprozess in der Backvorbereitung)
 +
|-
 +
|Empr || = || Holzeimer
 +
|-
 +
|Eiserlig || = || längerer Holzschlitten mit hohen Zuggriffen und Eisenbeschlag, für mittlere Lasten, früher z. B. zum Abholen der Wintergäste vom Postauto (Obertal; im Untertal -> Gronsnr)
 
|-
 
|-
−
|esa (ösa) || = || gären (unter anderem Gärprozess in der Backvorbereitung)
+
|Eisgålla || = || eisiger Boden, oberflächlich zu einer ausgedehnten Eisschichte gefrorener Schnee
 
|-
 
|-
−
|Empr || = || Holzeimer (Untertal)
+
|Eisplåtara || = || eisige, tiefere, sich leicht aufwölbende Stelle 
 
|-
 
|-
−
|eschtamiara || = || (altes Wort für) anerkennen (nach Schulrätin Kathrein)
+
|eschtamiara || = || (altes Wort für) anerkennen  
 
|-
 
|-
 
|eschpliziara || = || (alt für) erklären
 
|eschpliziara || = || (alt für) erklären
 +
|-
 +
|Engadéi || = || Engadin
 +
|-
 +
|Ëchr || = || Ähre(n)
 
|}
 
|}
  
Zeile 402: Zeile 635:
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|Fangga || = || unordentliches Frauenzimmer (z. B. in Bezug auf unaufgeräumte Wohnräume)  
+
|a Fall, a Feal || = || ein Fell (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Frendi, d'Frenda || = || (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
+
|a Flúrgga || = || schlampige Frau (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|frittala || = || zornig außer sich sein (Kind)
+
|a Fángga || = || unordentliches Frauenzimmer (in Bezug auf Wohnräume und Kleidung), auch scherzhaft zu kleinen Mädchen
 
|-
 
|-
−
|Fluiga || = || Fliege
+
|Fremdi, Frendi, d'Fremda || = || (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
 
|-
 
|-
−
|Flecka || = || dickes Brett
+
|Fluiga, Fluigatatsch || = || Fliege, Fliegenklappe
 
|-
 
|-
−
|flatschat || = || flach, breit
+
|Fliagr || = || Flugzeug
 
|-
 
|-
 
|Flangga || = || großes Stück (z. B. vom Speck)
 
|Flangga || = || großes Stück (z. B. vom Speck)
 
|-
 
|-
−
|(es tuat) flandrla || = || es schneit ganz leicht
+
|Flëcka || = || dickes Brett (z. B. für ein Baugerüst)
 
|-
 
|-
−
|Feggl || = || kleiner Fetzen (alter Ausdruck, Galtür)
+
|frëtza, åbfrëtza || = || beweiden (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|Furamenta, Wuramenta || = || Murmeltier
+
|flatschat || = || flach, breit
 
|-
 
|-
−
|feart, feard || = || letztes Jahr
+
|Fåck, Fackli || = || Schwein, Ferkel
 
|-
 
|-
−
|es figgat|| = || es reibt (z. B. in den Schuhen); etwas nervt
+
|(es tuat) flandrla || = || es schneit ganz leicht (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Fella || = || Zwiebel (Untertal)
+
|fléakna || = || flüchten, sich drücken
 
|-
 
|-
−
|flåcka || = || liegen (wird in erster Linie vom Vieh gesagt)  
+
|Feggl || = || kleiner Fetzen (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
−
|fretta || = || schuften, rackern
+
|Furaménta, (älter) Wuraménta || = || Murmeltier
 
|-
 
|-
−
|fernsehluaga || = || fernsehen (Ausdruck aus der Anfangszeit des Fernsehens im Tal)
+
|féardt || = || letztes Jahr
 
|-
 
|-
−
|Fåhrbesa || = || ständig umherziehender Mensch
+
|féadar, féadara || = || knapp, eng (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|es figgat|| = || es reibt (z. B. in den Schuhen); etwas nervt
 +
|-
 +
|es fixalat || = || es ist eiskalt (in einem Raum)
 +
|-
 +
|Fëlla || = || Zwiebel (Untertal)
 +
|-
 +
|fëlli || = || beinahe (Untertal)
 +
|-
 +
|flåcka;  flåcka låssa || = || liegen (wird in erster Linie vom Vieh gesagt); liegen lassen
 +
|-
 +
|frëtta || = || schuften, rackern
 +
|-
 +
|fernsehluaga || = || fernsehschauen
 +
|-
 +
|fuaßbållna || = || fußballspielen
 +
|-
 +
|Fåhrbesa || = || ständig umherziehender Mensch
 
|-
 
|-
 
|Fetza || = || Rausch, hohes Tempo, Fetzen, Fünfer (schlechteste Schulnote)
 
|Fetza || = || Rausch, hohes Tempo, Fetzen, Fünfer (schlechteste Schulnote)
 
|-
 
|-
−
|Fidli || = || Gesäß
+
|z'lautara Fetza || = || in lauter kleine Stücke/Fetzen (zerrissen)
 +
|-
 +
|Fidli || = || Gesäß  
 
|-
 
|-
 
|fimfi || = || fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
 
|fimfi || = || fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
 
|-
 
|-
−
|Furka, Firgali || = || Joch, kleines Joch
+
|firri = virri || = || vorwärts, nach vorne - ähnliches siehe unter V
 +
|-
 +
|Furka, Firggali || = || Joch, kleines Joch
 
|-
 
|-
−
|Flona || = || ausgeflocktes Eiweiß, entsteht beim Butterschmalz auslassen
+
|Flona || = || ausgeflocktes Eiweiß, das beim Butterschmalz-Auslassen entsteht
 
|-
 
|-
 
|an Flonasiadr || = || ein ‚Låhmsiadr’, aber noch etwas rückständiger, langsamer (Untertal)
 
|an Flonasiadr || = || ein ‚Låhmsiadr’, aber noch etwas rückständiger, langsamer (Untertal)
 +
|-
 +
|Flusa || = || Stofffasern, Flusen
 
|-
 
|-
 
|Fraithof || = || Friedhof
 
|Fraithof || = || Friedhof
 
|-
 
|-
−
|Faichta || = || Fichte
+
|faisala || = || es schneit ganz leicht (vereinzelte Schneeflocken) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|floaß || = || oberflächlich (alter Ausdruck, Galtür)
+
|floaß || = || knapp, eng daran (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
 
|flurggat || = || schlampig (alter Ausdruck, Galtür)
 
|flurggat || = || schlampig (alter Ausdruck, Galtür)
Zeile 458: Zeile 715:
 
|Futzali || = || kleines Stück (Papier)
 
|Futzali || = || kleines Stück (Papier)
 
|-
 
|-
−
|Fischta || = || (alter Ausdruck für) Launen
+
|Fischta; Fischtakromr || = || (alter Ausdruck für) Launen, Macken, seltsame Gewohnheiten; (eigensinniger) Umstandsmeier (Obertal)
 +
|-
 +
|a Fotza || = || eine Ohrfeige
 
|-
 
|-
 
|Fotzhobl || = || Mundharmonika
 
|Fotzhobl || = || Mundharmonika
 
|-
 
|-
−
|Finanzer || = || Grenzwachbeamter (früher in den Zollhäusern, Feind der Schmuggler)
+
|Fotzanéatli|| = || Taschentuch (Untertal)
 +
|-
 +
|Finanzr || = || Grenzwachbeamter (früher in den Zollhäusern, Feind der Schmuggler)
 
|-
 
|-
−
|Fearla || = || nur aus Kufen und Querleisten bestehender Schlitten zum Heuziehen im Winter  
+
|Fearla || = || aus Kufen und Querleisten bestehender Schlitten zum Heuziehen im Winter, (z. B. aus Birkenholz)
 
|-
 
|-
−
|Fuadr; Fuadr ståmpfa || = || Heuladung (früher von Hand aufgeladen); die Heuladung (auf dem Pferdewagen) feststampfen  
+
|Fuadr; Fuadr schtåmpfa || = || Heuladung; die Heuladung (auf dem Pferdewagen) feststampfen  
 
|-
 
|-
−
|fuggara (ummafuggara) || = || (umständlich) herumwerken (Untertal)
+
|fuggara (ummafuggara); an Fuggerer || = || (umständlich) herumwerken; Umstandsmeier
 
|-
 
|-
−
|flattiara || = || schön reden, schmeicheln (Untertal)
+
|fuatara  || = || füttern
 +
|-
 +
|flattíara || = || schön reden, schmeicheln
 +
|-
 +
|flādara || = || stehlen
 
|-
 
|-
 
|Firti || = || Schurz (Untertal)
 
|Firti || = || Schurz (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Fergg (Förgg) || = || schwere, unförmige Last (-> Zocha, Bintl) (Untertal)
+
|Fërgg, Fearg || = || schwere, unförmige Last (-> Zocha, Bintl) (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|a Fërggata, fërgga || = || die Tätigkeit des Lastenziehens (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|hintr dr Fergg aufstia || = || wenn etwas aussichtslos zu bewerkstelligen ist, den Kürzeren ziehen. Kommt vom Heuziehen, denn nicht selten hat es einen Heuzieher „innigfressa” (unter dem -> Zocha) ...oder auch vom Bintltråga, wenn man den ‚Bintl nit drpåckt’ hat aufzuheben (Untertal)
+
|hintr dr Fërgg / Fearg aufschtia || = || wenn etwas aussichtslos zu bewerkstelligen ist, den Kürzeren ziehen: Kommt vom Heuziehen, denn nicht selten hat es einen Heuzieher „innigfressa” (unter dem -> Zocha) (Untertal / Obertal)
 
|-
 
|-
−
|fressa || = || etwas gelingt nicht, von einer Last überfahren werden (Untertal)
+
|fressa; dē håt's gfressa || = || etwas gelingt nicht; den hat es 'überfahren' (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|a Ferggata (Förggata), fergga || = || die Tätigkeit des ... (Untertal)
+
|si frewa, frēa; i frē mi; i hånn mi frēt  || = || sich freuen; ich freue mich; ich habe mich gefreut
 
|-
 
|-
 
|Flumsi || = || Dummkopf (Untertal)
 
|Flumsi || = || Dummkopf (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Fuiartuifl || = || einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
+
|Fúiartuifl || = || einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Fråzza || = || (wenig liebevoll für) Kinder
+
|Fråzza || = || (wenig liebevoll für) Kinder, Fratzen
 
|-
 
|-
−
|fuarwearchna || = || herumarbeiten und sich dabei abmühen
+
|fúarwearchna || = || fuhrwerken, herumarbeiten und sich dabei abmühen
 
|-
 
|-
−
|fuxpassa || = || meist in einer ‚Fuxpasshitta’ dem Fuchs auflauern, um an dessen Pelz zu gelangen...
+
|fúxpassa || = || meist in einer ‚Fuxpasshitta’ dem Fuchs auflauern, um an dessen Pelz zu gelangen...
 
|-
 
|-
 
|Fugamilch || = || (in der Zentrifuge) entrahmte Milch
 
|Fugamilch || = || (in der Zentrifuge) entrahmte Milch
−
 
+
|-
 +
|Fliglr || = || Bergschuhe alter Zeiten, seitlich mit Spezial-Eisennägeln beschlagen
 +
|-
 +
|flaxnig; an Flaxniga || = ||  flachsig (Fleisch); auf die menschliche Statur übertragen: ein schmaler,  kräftiger/flinker Mensch
 
|}
 
|}
  
Zeile 503: Zeile 773:
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|gwest, i bin gwest || = || (typisch paznaunerisch) gewesen, ich bin gewesen (alemannisch: i bin gsi),
+
|gwest, i bin gwest || = || gewesen, ich bin gewesen (alemannisch: i bin gsi), neuerdings oftmals ersetzt durch das kürzere, aber nicht lokal typische: i wår... 
−
|-
 
−
|z'Gåltira || = || in Galtür
 
 
|-
 
|-
−
|(wohl) gāch || = || (ziemlich) schnell
+
|(wohl) gāch || = || (ziemlich) schnell, jäh
 
|-
 
|-
−
| (aui/åni/åi/hea/stia/hocka-) glåt  || = || (hinauf/hinüber/hinunter/heran/stehen/sitzen-) gelassen; betrifft vielerlei Tätigkeiten; Liebespartner_innen werden gelegentlich stehen und im schlimmsten Fall sitzen gelassen
+
|(aui/ånni/åi/hea/stia/hocka-) glåt  || = || (hinauf/hinüber/hinunter/heran/stehen/sitzen-) gelassen; betrifft vielerlei Tätigkeiten; Liebespartner_innen werden gelegentlich stehen und im schlimmsten Fall sitzen gelassen
−
|-
 
−
|glāpat || = || (vom Essen) übrig gelassen
 
 
|-  
 
|-  
 
|i hånn's glåt || = || ich habe es sein lassen
 
|i hånn's glåt || = || ich habe es sein lassen
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|gāl || = || salzlos, geschmacklos
 
|gāl || = || salzlos, geschmacklos
 
|-  
 
|-  
−
|grāpat || = || unbeholfen (alter Ausdruck, Galtür, nach Schulrätin Kathrein)
+
|glāpat, Glāpats || = || (vom Essen) übrig gelassen, aufgewärmtes Essen
 
|-  
 
|-  
−
|gattalig || = || ungeschickt (alter Ausdruck, Galtür)
+
|Gåbla, Gåbbla || = || Gabel (Untertal, Obertal)
 
|-  
 
|-  
−
|gwiangga || = || wackelig gehen  
+
|glāchig, glāchi || = || gelenkig (Obertal/Untertal)
 +
|-
 +
|gråpat, gråggat  || = || unbeholfen (alter Ausdruck) (Galtür, Kappl)
 +
|-
 +
|gáttalig || = || ungeschickt (alter Ausdruck, Galtür)
 +
|-
 +
|gwiangga || = || wackelig gehen (altes Wort)
 
|-  
 
|-  
 
|gotzig || = || klein (alter Ausdruck) (Obertal)
 
|gotzig || = || klein (alter Ausdruck) (Obertal)
 
|-  
 
|-  
 
|goma || = || auf Kinder aufpassen (alt) (Galtür)
 
|goma || = || auf Kinder aufpassen (alt) (Galtür)
 +
|-
 +
|gnoma || = || genommen
 +
|-
 +
|gloga || = || gelogen
 
|-  
 
|-  
 
|Gfām || = || Schaum, Nebel (alter Ausdruck)
 
|Gfām || = || Schaum, Nebel (alter Ausdruck)
Zeile 531: Zeile 807:
 
|Grint || = || Kopf
 
|Grint || = || Kopf
 
|-
 
|-
−
|Gritta || = || Schritt (zwischen den Beinen); sehr breitbeiniger, gestreckter Stand
+
|Gritta || = || Schritt (Stelle zwischen den Beinen); sehr breitbeiniger, gestreckter Stand
 
|-
 
|-
 
|Grischa || = || Kleie
 
|Grischa || = || Kleie
 
|-
 
|-
−
|a Gnascht || = || Holzabfall (Untertal)
+
|griaßla; Griaßl'r || = || (sich ein-)schleimen; Schleimer, Arschkriecher
 +
|-
 +
|ds Grúamad || = || die zweite Heuernte (die Grünmahd)
 +
|-
 +
|a Gnascht || = || Holzabfall  
 
|-
 
|-
 
|Gintscha || = || Beule (am Kopf)
 
|Gintscha || = || Beule (am Kopf)
 
|-
 
|-
−
|Gfriascht || = || Reif, oberflächlich gefrorerener Boden (Untertal)
+
|Gfriascht || = || Reif, oberflächlich gefrorener Boden
 
|-
 
|-
−
|gwārli(g) || = || vorsichtig
+
|gwārli, gwārlig || = || vorsichtig (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|gwārma/gwärma || = || aufwärmen (Obertal/Untertal)
+
|gwērli, gwērlig || = || wehrhaft, gut in der Selbstverteidigung (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|gneatig, gneati || = || eilig (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|gneißa, drgneißa || = || verstehen (Blitzgneißer), "iaz drgneißt er's" (jetzt versteht er es)
 +
|-
 +
|gwārma, gwärma || = || aufwärmen (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|Gnagg, Gnaggwea || = || Genick, Genickschmerzen
 
|-   
 
|-   
 
|Gnaggwascha/watscha || = || ein Schlag ins Genick
 
|Gnaggwascha/watscha || = || ein Schlag ins Genick
 +
|-
 +
|Gnåglati, di Gnåglata || = || genagelte Schuhe (notwendig z. B. bei der Ernte des Bergheus)
 
|-
 
|-
 
|Giggalar || = || Hahn  
 
|Giggalar || = || Hahn  
 +
|-
 +
|(epparn) am Giggr håba  || = || jemanden / jemandes Verhalten beobachten, jemanden "liegen" haben, mobben 
 +
|-
 +
|Géggalar || = || übergenauer Mensch
 +
|-
 +
|géggala || = || kleinlich herumtun (auch im übertragenen Sinn)
 
|-
 
|-
 
|Glutscha || = || Bruthenne (altes Wort, Galtür)
 
|Glutscha || = || Bruthenne (altes Wort, Galtür)
 
|-
 
|-
−
|glitzna || = || glänzen
+
|gráschgala, es tuat gráschgala || = || rascheln, es raschelt (Untertal)
 +
|-
 +
|gråschla || = || rascheln (Obertal)
 +
|-
 +
|glitzna || = || funkelnd glänzen, glitzern (z. B. auch Neuschnee in der Sonne)
 +
|-
 +
|glugga, gluggla || = || gluckern, auch: trinken (gräuschvoll, genussvoll, auch zuviel des Guten)
 +
|-
 +
|gleißna || = || hell glänzen, gleißen (z. B. auch aufgetauter Firn)
 +
|-
 +
|Gleißner || = || Blender, Hochstapler, Pharisäer, Heuchler
 
|-
 
|-
−
|gaida || = || protzen (alt)
+
|gwåxa; Gwåxni, die Gwåxna || = || erwachsen; Erwachsene, die Erwachsenen
 
|-
 
|-
 
|Guggr || = || Fernglas
 
|Guggr || = || Fernglas
 
|-
 
|-
−
|guggara || = || durch's Fernglas schauen
+
|gúggara || = || durch's Fernglas schauen
 
|-
 
|-
 
|Gwēr || = || Gewehr
 
|Gwēr || = || Gewehr
Zeile 565: Zeile 871:
 
|geal || = || gelb  
 
|geal || = || gelb  
 
|-
 
|-
−
|geagga; Geaggata || = || würgen (zum Erbrechen); Erbrochenes (Untertal)
+
|géara gia; miar gia géara || = || gerne gehen; wir gehen gerne
 +
|-
 +
|geagga; d' Geaggata || = || würgen (zum Erbrechen); Erbrochenes
 +
|-
 +
|gagga; ga gagga miaßa || = || Stuhlgang haben; 'groß' zur Toilette müssen
 
|-
 
|-
−
|gulpa || = || etwas trinken (alkoholisch) (Untertal)
+
|gulpa || = || etwas (Alkoholisches) trinken  (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|gulårscha || = || (meistens verwendet man umma...) langsames herumhantieren, sich verzetteln; aber auch ver..., wenn jemand nervös ist, etwas nicht erwarten kann (Untertal)
+
|gulårscha (ummagulårscha) || = || langsames Herumhantieren, sich verzetteln (Untertal)  
 
|-
 
|-
 
|gleim || = || eng
 
|gleim || = || eng
 
|-
 
|-
−
|Grumpara || = || Erdapfel (Grundbirne)  
+
|Grumpara || = || Erdapfel (heute vergessener Ausdruck, Grundbirne, Kartoffel)  
 
|-
 
|-
 
|Gealriaba || = || Gelbe Rübe/Karotte
 
|Gealriaba || = || Gelbe Rübe/Karotte
Zeile 583: Zeile 893:
 
|Gruipa || = || Knorpel, Grammeln
 
|Gruipa || = || Knorpel, Grammeln
 
|-
 
|-
−
|gselchti/gsalchti Suppa || = || (alter Name für) Rollgerstensuppe mit Speck (-> Praiasuppa) (Untertal/Obertal)  
+
|gsëlchti/gsalchti Suppa || = || (alter Name für) Rollgerstensuppe mit Speck (-> Praiasuppa) (Untertal/Obertal)  
 
|-
 
|-
 
|Gsei || = || Unrat, auch Gestrüpp (im Wald)
 
|Gsei || = || Unrat, auch Gestrüpp (im Wald)
Zeile 591: Zeile 901:
 
|grantna, in d'Granta gia, ga grantna gia || = || Preiselbeeren ernten, ...gehen
 
|grantna, in d'Granta gia, ga grantna gia || = || Preiselbeeren ernten, ...gehen
 
|-
 
|-
−
|an Grant håba, grantig sei || = || schlechte Laune haben
+
|an Grant håba || = || schlechte Laune haben
 
|-
 
|-
−
|Gotta || = || Taufpatin (Obertal)
+
|Gota (Gotta) || = || Taufpatin (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Getti || = || Taufpate (Obertal)
+
|Gëti (Gëtti) || = || Taufpate (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Guxa || = || heftiger Schneesturm (typischer Walserausdruck, identisch z. B. in Zermatt in Gebrauch)
+
|Guxa || = || heftiger Schneesturm (typischer Walserausdruck, identisch z. B. in Zermatt)
 
|-
 
|-
 
|Gawinta || = || Schneewechte
 
|Gawinta || = || Schneewechte
 
|-
 
|-
−
|Gawintahupfa || = || das Hüpfen durch Schneewechten, beliebt bei Kindern  
+
|Gawintahupfa || = || das Hüpfen durch Schneewechten, früher beliebt bei den Kindern in Galtür
 
|-
 
|-
 
|Gilla || = || Jauche/Gülle
 
|Gilla || = || Jauche/Gülle
Zeile 608: Zeile 918:
 
|-
 
|-
 
|gillna || = || Jauche/Gülle ausfahren
 
|gillna || = || Jauche/Gülle ausfahren
 +
|-
 +
|ga gillna gia || = || Jauche/Gülle ausfahren gehen
 +
|-
 +
|ga...; wås ga tia? || = || (typisch paznaunerisch) zum, um zu...; um was zu tun?
 
|-
 
|-
 
|Gaß, Gaßschalla || = || Ziege, Ziegenglocke
 
|Gaß, Gaßschalla || = || Ziege, Ziegenglocke
Zeile 613: Zeile 927:
 
|Gaßer || = || Ziegenhirte
 
|Gaßer || = || Ziegenhirte
 
|-
 
|-
−
|gripfa || = || kneifen, zwicken
+
|Gaßla || = || Geißel (zum Viehhüten, auch im Brauchtum verwendet)
 
|-
 
|-
−
|Grålla, Gralla || = || Rosenkranzperle(n)
+
|Grålla, Gralla || = || Rosenkranzperle, Rosenkranzperlen
−
|-
 
−
|Grallali, Grallala || = || Kügelchen, (mehrere) K.
 
 
|-   
 
|-   
 
|grållna || = || Rosenkranz beten oder den Rosenkranz nur bewegen
 
|grållna || = || Rosenkranz beten oder den Rosenkranz nur bewegen
 +
|-
 +
|Grállali, Grállala || = || Kügelchen, (mehrere) K.
 
|-
 
|-
 
|Glåscht || = || entzündliche Augenirritation durch starke Sonnenstrahlung
 
|Glåscht || = || entzündliche Augenirritation durch starke Sonnenstrahlung
Zeile 629: Zeile 943:
 
|Gschwischtrkind || = || Cousin, Cousine
 
|Gschwischtrkind || = || Cousin, Cousine
 
|-
 
|-
−
|Gånda || = || Steinhalde, Geröll (rätoromanisch: siehe 'Las Gondas' im hinteren Fimba am Fuß des Fluchthorns)  
+
|Gånda || = || Steinhalde, Geröll (rätoromanisch; siehe 'Las Gondas' im hinteren Fimba am Fuß des Fluchthorns)  
 
|-
 
|-
 
|grameila || = || wiederkauen
 
|grameila || = || wiederkauen
 
|-
 
|-
−
|gumpa || = || springen und laufen (Vieh)
+
|gumpa || = || springen, laufen (Vieh)
 +
|-
 +
|gåscha || = || mit dem Kopf, den Hörnern zusammenstoßen (z.B. Ziegenböcke, Widder; it. cozzare)
 
|-
 
|-
−
|gåltig || = || noch nicht trächtig (Jungrind)
+
|gåltig, gålti || = || noch nicht gebärfähig (beim Jungrind), (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Gåltviech || = || Jungvieh (vor der Geschlechtsreife)
+
|Galtli(g); Gåltviech || = || Jungrind; Jungvieh (vor der Geschlechtsreife)
 
|-
 
|-
 
|Glumpat, Grempl || = || überflüssiges Zeug, Gerümpel
 
|Glumpat, Grempl || = || überflüssiges Zeug, Gerümpel
Zeile 644: Zeile 960:
 
|-
 
|-
 
|Gufl || = || Felsvorsprung
 
|Gufl || = || Felsvorsprung
 +
|-
 +
|Gufa || = || kleiner, unschwierig zu besteigender Berg
 +
|-
 +
|Guft || = || Einbildung, Stolz (veralteter Ausdruck)
 +
|-
 +
|Gēgad, Gēgata || = || Gegend, Gegenden
 +
|-
 +
|Glufa || = || Schließnadel
 
|-
 
|-
 
|Gezifr || = || Kleinvieh
 
|Gezifr || = || Kleinvieh
Zeile 651: Zeile 975:
 
|Gratza, Gragga || = || kleine dürre Zweige
 
|Gratza, Gragga || = || kleine dürre Zweige
 
|-
 
|-
−
|Gratzali|| = || kleines, dünnes Mädchen
+
|Gratzali || = || u. U. kleines, dünnes Mädchen
 
|-
 
|-
−
|Gråtta, Grattali || = || schlechtes, kleines Auto
+
|an Gråtta, Grattali || = || ein schlechtes, kleines Auto
 
|-
 
|-
 
|Grotta || = || Schubkarre (Untertal)   
 
|Grotta || = || Schubkarre (Untertal)   
 
|-
 
|-
−
|(uma)gågla, (uma)gånggla || = || gestikulieren (Obertal/Untertal)
+
|(uma)gogla, (uma)gånggla || = || gestikulieren (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|(åi)gågla || = || (hinunter)kugeln
 
|(åi)gågla || = || (hinunter)kugeln
 
|-
 
|-
−
|es tuat grabala || = || es dämmert (Morgengrauen)
+
|es tuat grābala || = || es dämmert (Morgengrauen)
 
|-
 
|-
−
|gniagala|| = || genug haben
+
|gniagala; es tuat mr gniagala || = || genug haben; ich habe es satt
 +
|-
 +
|ka Gniaga håba|| = || (kein Genüge haben), nie genug kriegen
 
|-
 
|-
 
|glanggla, glanggla låssa || = || lose herabhängen, es locker nehmen
 
|glanggla, glanggla låssa || = || lose herabhängen, es locker nehmen
 
|-
 
|-
 
|an Glanggler || = || einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
 
|an Glanggler || = || einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
 +
|-
 +
|Gschåft; a Gschåftloch || = || Eifer; eine Person, die sich wichtig macht
 +
|-
 +
|Gschprang; a Gschprang håba || = || Springerei; in Hektik sein, überlastet durch Zeitnot und zuviel Arbeit
 
|-
 
|-
 
|gwāngga, a Gwānggerli  || = || seufzen (Kind), Seufzerchen
 
|gwāngga, a Gwānggerli  || = || seufzen (Kind), Seufzerchen
Zeile 673: Zeile 1.003:
 
|der tuat ka Gwānggerli mia || = || der tut kein Seufzerchen mehr...
 
|der tuat ka Gwānggerli mia || = || der tut kein Seufzerchen mehr...
 
|-
 
|-
−
|gåscha || = || mit dem Kopf zusammenstoßen (Hornvieh)
+
|Gschrā || = || Geschrei
 
|-
 
|-
−
|Geggalar || = || übergenauer Mensch
+
|giggla, gixla || = || neugierig Auschau halten, spähen
 
|-
 
|-
−
|giggla || = || neugierig Auschau halten
+
|(si) gschleina  || = || (sich) beeilen
 
|-
 
|-
 
|grutzga, grutschga || = || leicht knarrend quietschen
 
|grutzga, grutschga || = || leicht knarrend quietschen
Zeile 683: Zeile 1.013:
 
|Gfriarlig || = || gefrorener Kuhfladen (Galtür)
 
|Gfriarlig || = || gefrorener Kuhfladen (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|a Gflamli || = || kleines, zartes, blasses Mädchen (Untertal)
+
|a Gflamli || = || ein Hauch von Schneedecke; kleines, zartes, blasses Mädchen (im übertragenen Sinn, Untertal)  
 
|-
 
|-
−
|guldi, guldig / a Guldali || = || putzig (Untertal, Obertal), putziges Kind
+
|guldi, guldig / a Guldali || = || putzig (Untertal, Obertal) / putziges Kind
 
|-
 
|-
−
|a Glatter || = || (von -> lattara) loses, schlecht fixiertes Zeug  
+
|a Glatter || = || (von -> láttara) loses, schlecht fixiertes Zeug  
 
|-
 
|-
−
|a Gschlatter || = || (oft absichsichtlich) schlampig zusammengerührte halbflüssige Masse (Teig, Mörtel) (Untertal)
+
|a Gschlatter || = || (oft absichtlich) schlampig zusammengerührte halbflüssige Masse (Teig, Mörtel)
 +
|- 
 +
|Gråmmla || = || Gerät zum Zerteilen von hartem Brot; auch Gerät zum ersten Auffasern von Hanfstängeln (Untertal)
 
|-   
 
|-   
−
|Gråmmla || = || Gerät zum ersten Auffasern von Hanfstängeln
+
|gråmmla; i kannt di gråd gråmmla  || = || (Hanf) auffasern, zerkleinern; (drohend:) ich könnte dich geradezu ...
 
|-   
 
|-   
−
|Goscha, a G. ånhenga, a guati Goscha || = || (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
+
|Goscha; epparm a Goscha ånhenga; a guati Goscha || = || (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
 
|-   
 
|-   
−
|gråmmla; i kannt di gråd gråmmla  || = || (Hanf) auffasern, zerkleinern; (drohend:) ich könnte dich geradezu ... (Untertal)
+
|goschna || = || (derb) mit großem Mundwerk daherreden
 +
|- 
 +
|groaßgoschnat || = || großmäulig
 
|-   
 
|-   
 
|Gula || = || eine Baumwurzel-Gabel; bei Mädchen/Frauen: Körperhaltung mit breiten Beinen (früher verpönt)
 
|Gula || = || eine Baumwurzel-Gabel; bei Mädchen/Frauen: Körperhaltung mit breiten Beinen (früher verpönt)
 +
|-
 +
|Guat, Giatli|| = || landwirtschaftliches Grundstück, kleines lw. Grundstück
 
|-   
 
|-   
 
|geng || = || glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
 
|geng || = || glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
 
|-   
 
|-   
−
|gfarli(g) || = || gefährlich
+
|gsunt und gånk || = || gesund und munter (Untertal)
 
|-   
 
|-   
−
|gfiari(g) || = || wenn etwas gut (in die Hand) passt; a gfiaris -> Plindarli (Untertal), aber auch a gfiaris Madli (z. B. beim Tanzen) (Untertal)
+
|gfarlig, gfarli || = || gefährlich (Obertal, Untertal)
 
|-   
 
|-   
−
|Gschtåttla (Schmålzgschtåttla) || = || ein Behältnis, meist für Butter; früher aus Holz (Untertal)  
+
|gfiarig, gfiari || = || wenn etwas gut (in die Hand) passt; a gfiaris -> Plindarli (Untertal), aber auch a gfiaris Madli (z. B. beim Tanzen) (Obertal, Untertal)
 
|-   
 
|-   
−
|gnagga (åbgnagga, ågnagga), gnaggat, auch gniggat || = || brechen, etwas ist gebrochen - (Untertal) es hat jemanden 'gniggat', das Genick gebrochen
+
|Gschtåttla (Schmålzgschtåttla) || = || ein Behältnis, meist für Butter; früher aus Holz
 
|-   
 
|-   
−
|geida || = || sich brüsten (Untertal)
+
|gnagga (åbgnagga, ågnagga); gnaggat, (es håt epparn) gniggat || = || brechen (Obertal, Untertal); gebrochen,  (es hat jemanden) 'gniggat' = das Genick gebrochen
 
|-   
 
|-   
−
|gnigga, an Gnigger || = || klemmen (extrem sparsam sein), Klemmseckel
+
|gnigga; gniggat; an Gnigger || = || klemmen (extrem sparsam sein); unfreigiebig, geizig; Geizkragen
 
|-   
 
|-   
−
|geiti(g) || = || geizig
+
|geiti, geitig || = || geizig (Untertal, Obertal)
 
|-   
 
|-   
−
|Gepsa (Göpsa) || = || rundes, hohes Gefäß aus Holz in verschiedenen Größen zum Aufbewahren von Milch (Almwirtschaft) oder Getreide (Untertal)
+
|geida || = || sich brüsten (Untertal)
 +
|-
 +
|(es) geit (nuit) || = || (es) gibt (nichts)
 +
|- 
 +
|Gëpsa || = || rundes, hohes Gefäß aus Holz in verschiedenen Größen zum Aufbewahren von Milch (Almwirtschaft) oder Getreide  
 
|-   
 
|-   
 
|Gronsnr || = || Schlitten mit zwei Hörnern (Untertal)
 
|Gronsnr || = || Schlitten mit zwei Hörnern (Untertal)
Zeile 722: Zeile 1.062:
 
|-   
 
|-   
 
|a Glatsch || = || entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
 
|a Glatsch || = || entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
 +
|-
 +
|a Glaggli || = || kleine Menge einer Flüssigkeit (z. B. Milch)
 +
|-
 +
|glagglisweis, glagglaweis || = || in kleinen Mengen (bei Flüssigkeiten)
 
|-
 
|-
 
|Guz, guzla || = || Süßigkeiten, naschen
 
|Guz, guzla || = || Süßigkeiten, naschen
 
|-   
 
|-   
−
|guzzla || = || tauschen (Untertal)
+
|guzzla || = || tauschen
 +
|-
 +
|Gizzi || = ||  (liebevoll zu) Ziegen, Zicklein
 
|-
 
|-
 
|gizzla || = || kitzeln
 
|gizzla || = || kitzeln
 +
|-
 +
|gripfa || = || (schmerzhaft) zwicken, kneifen
 +
|- 
 +
|gallna || = || alte Behandlung von Kühen (wahrscheinlich bei Gallenstau); zwei Methoden kamen zum Einsatz: Bei der einen wurden Gallwurzeln mit einem Faden zusammengebunden und in eine geöffnete Ritze unterhalb des Halses gesteckt und nach 24 Stunden herausgezogen. Bei der anderen gab man die Gallwurzeln in ein rohes Ei, welches man der Kuh dann einflößte. Letztere Methode sei die wirksamere gewesen...
 
|-   
 
|-   
−
|gallna || = || alte Behandlung von Kühen (wahrscheinlich bei Gallenstau); zwei Methoden kamen zum Einsatz: Bei der einen wurden Gallwurzeln mit einem Faden zusammengebunden und in eine geöffnete Ritze unterhalb des Halses gesteckt und nach 24 Stunden herausgezogen. Bei der anderen gab man die Gallwurzeln in ein rohes Ei, welches man der Kuh dann einflößte. Letztere Methode sei die wirksamere gewesen... (Untertal)
+
|i kannt di gråd gallna || = || ich könnte dich geradezu ... (jemandem etwas antun wollen)
 
|-   
 
|-   
 
|Guttara || = || große Korbflasche
 
|Guttara || = || große Korbflasche
 
|-   
 
|-   
−
|Gsotmaschie || = || Maschine zum Strohschneiden
+
|Gsotmaschie || = || Maschine zum Strohschneiden (Untertal)
 +
|- 
 +
|Glōnaschtara || = || Funken, die aus der Glut sprühen
 
|-   
 
|-   
−
|glōnaschtara || = || funken (wenn Funken aus der Glut sprühen)
+
|glōsna || = || glühen, glosen
 
|-
 
|-
 
|Gåggl, Gåggali || = || Ei, kleines Ei
 
|Gåggl, Gåggali || = || Ei, kleines Ei
 
|-
 
|-
−
|greili(g) || = || grausig
+
|greislig, greili || = || grausig (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|Gschtrau || = || kastrierter, "abgeschlagener" Widder, (-> dem Widder wurde der Samenstrang gequetscht, wozu eine spezielle -> Kloba verwendet wurde)
 +
|-
 +
|gwāgga, eppas gwāggat, a Gwåggata || = || unsicher sein, (etwas) schaut grenzwertig im Sinne der Stabilität aus; ein instabile Vorrichtung (Untertal)
 +
|-
 +
|des luagat gwågat aus; a gwågati Såch  || = || das schaut unsicher aus; eine gewagte Sache (Obertal)
 +
|-
 +
|a Gschludr || = || ein undefinierbares, schlampig zusammengemischtes Etwas; der Begriff wird auch manchmal für Speisen verwendet (z. B. Sauerkraut)
 +
|-
 +
|gfriedat, frieda || = || im Frühling, wenn die Wiesen ausapern, konnten früher Ziegen und Schafe grasen, bis 'gfriedat' wurde, d. h. bis der Bürgermeister das Ende dieser Weideperiode verkündet hat (Galtür)
 +
|-
 +
|an Gozl || = || eine kleine Menge, ein Rest (z. B. vom Essen) (Untertal)
 +
|-
 +
|an Golgr || = || eine Art Küchengefäß (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Gaßla || = || Peitsche (zum Hüten von Ziegen)
+
|Gåmpa, Gámpali || = || große Weide- und Grasfläche (rätoromanisch, von lat. campus - Feld), alemannische Verkleinerung (Galtür)
 +
|-
 +
|Guft || = || Einbildung, Stolz (alter Ausdruck, Galtür)
 +
|-
 +
|ållas Gleichligi || = || alles Gleichartige
 +
|- 
 +
|glachteri, glachterig || = || lächerlich (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|gnesslat; wia gnesslat || = || versessen, gebannt; ganz versessen, nicht genug bekommend
 +
|-
 +
|groggna; an Griana || = || (Rotz) aufziehen, zB. einen Rotzklachel (ein "Grüner")  
 
|}
 
|}
  
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! scope="col" style="width:250px"|  
 
|-   
 
|-   
−
|heara || = || hören
+
|hålba'n'ās || = || halbeins
 +
|- 
 +
|héara || = || hören
 
|-   
 
|-   
−
|i hear di gia || = || ich verstehe dich (wörtlich: ich höre dich gehen, Untertal)
+
|i héar di gia || = || ich verstehe dich (wörtlich: ich höre dich gehen)
 +
|-
 +
|héarsch mi gia? || = || Verstehst du mich?
 +
|-
 +
|héawearts; es geat héawearts; tua héawearts || = || weiter; es geht weiter (aufwärts, zB mit der Genesung); mach weiter (beeile dich)  
 
|-
 
|-
−
|hearsch mi gia? || = || Verstehst du mich? (Untertal)
+
|Híara, Híarakaschtli; nuit im Híara || = || Gehirn; nichts im Kopf 
 
|-   
 
|-   
−
|d'Heara || = || die noblen Leute (erste Touristen; der heutige Höhenweg in Galtür: urspr. Hearaweg)
+
|d'Héara || = || die Herren, die noblen Leute (erste Touristen; der heutige Höhenweg in Galtür hieß urspr. 'Hearaweg')
 +
|- 
 +
|Hóara; Hearali, Hearala || = || Horn, Hörner; Hörnlein (Einz., Mehrz.)
 +
|-
 +
|Hóarnr || = || Hornvieh; auch auf bestimmte Menschen angewandter Schimpfname
 
|-  
 
|-  
 
|dr Haxa, d'Haxa || = || das Bein (der Fuß), die Beine (die Füße)
 
|dr Haxa, d'Haxa || = || das Bein (der Fuß), die Beine (die Füße)
 +
|-
 +
|haxla || = || das Bein stellen
 +
|-
 +
|dr Hóach || = || "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
 
|-
 
|-
−
|dr Hoach || = || "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
+
|ds Herz-Jesu-Fuira || = || das Entzünden von Bergfeuern anlässlich des Herz-Jesu-Sonntags (am zweiten Sonntag nach Fronleichnam)
 
|-
 
|-
 
|Hoachdilla || = || Dachboden (Untertal)
 
|Hoachdilla || = || Dachboden (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Hazig || = || Heizung
+
|Hāzig, Hāzi || = || Heizung (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|haza || = || heizen
+
|hāza || = || heizen
 
|-
 
|-
−
|haßa; wia haßasch? || = || heißen; wia heißt du?
+
|hāßa; wia hāßasch? || = || heißen; wia heißt du?
 
|-
 
|-
−
|Handtlig || = || Handschuhe
+
|hāß || = || heiß
 
|-
 
|-
−
|an Håfa || = || ein Krug
+
|hāsr || = || heiser
 
|-
 
|-
−
|aufpassa wia an Haftlamåchr  || = || genau aufpassen, wie einer, der (aus Ton) Geschirr/Tassen erzeugt
+
|hāggl, Hāggl; des weart an Hāggl håba || = || heikel, der Heikel; das muss nicht so heikel genommen, gesehen werden
 
|-
 
|-
−
|Hachla || = || Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern
+
|hófalig, hōfali || = || vorsichtig, sachte, höflich (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|hachla || = || mit der Hachla arbeiten; streiten (sich 'in die Haare geraten')  
+
|Handtlig, Hendtli || = || Handschuhe (Obertal, Untertal)  
 
|-
 
|-
−
|dr Håschpl, d'Håschpla || = || die Haspel
+
|an Haufa; Heifa; heifaweis || = || ein Haufen; Häufen; haufenweise
 +
|-
 +
|an Håfa || = || ein Krug
 +
|-
 +
|Haftla  || = || winzige Verschlussvorrichtung an der Kleidung (zum Ein-, Zusammenhängen)
 +
|-
 +
|aufpassa wia an Haftlamåchr  || = || genau aufpassen wie einer, der diese "Haftla" erzeugt hat (früher wohl händisch) 
 +
|-
 +
|Hachla || = || Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern
 +
|-
 +
|hachla || = || mit der Hachla arbeiten; streiten (sich 'in die Haare geraten')
 +
|-
 +
|dr Håschpl, d'Håschpla || = || die Haspel
 
|-
 
|-
 
|Hoh, Hohna|| = || Hahn, Wasserhahn  
 
|Hoh, Hohna|| = || Hahn, Wasserhahn  
 
|-
 
|-
−
|håsch as? || = || Bist du fertig?
+
|Hoiloitl || = || männliche Person mit Flausen im Kopf, unverlässlich, ungeschickt (kann auch vorübergehend sein...) (Untertal)
 +
|-
 +
|håmm'r || = || haben wir
 +
|-
 +
|håsch'as? || = || bist du fertig?
 +
|-
 +
|wia håsch'as? || = || wie kommst du zurecht?
 +
|-
 +
|wia håt's di? || = || wie geht's?
 
|-
 
|-
−
|håsch mi? || = || Verstehst du mich?
+
|håt's di? || = || bist du verrückt?
 
|-
 
|-
−
|wia håsch as? || = || Wie geht es dir?
+
|håsch mi? || = || verstehst du mich?
 
|-
 
|-
 
|des hånn'i då ånni glēt || = || das habe ich da hinüber gelegt
 
|des hånn'i då ånni glēt || = || das habe ich da hinüber gelegt
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|-
 
|-
 
|sie haia khābat || = ||  sie sollen geheut haben
 
|sie haia khābat || = ||  sie sollen geheut haben
 +
|-
 +
|i hånnam's gset || = ||  ich habe es ihm gesagt
 
|-
 
|-
 
|hāba, hāwa || = || heuen
 
|hāba, hāwa || = || heuen
 +
|-
 +
|heba; des hebsch nit || = || heben, halten, auch aushalten; das erträgst du nicht.
 
|-
 
|-
−
|Hānza || = || Heumännchen
+
|Hānza, Hānzahitta  || = || Holzgestänge für Heumännchen, Hütte für H.
 
|-
 
|-
 
|hānzna || = || Heumännchen aufbauen
 
|hānzna || = || Heumännchen aufbauen
Zeile 807: Zeile 1.221:
 
|Hānza-Schprissl || = || Querstange beim H.
 
|Hānza-Schprissl || = || Querstange beim H.
 
|-
 
|-
−
|ds Hā, Hābintl || = || das Heu, Heubündel
+
|ds Hā, Hāpintl || = || das Heu, Heubündel
 +
|-
 +
|Hāripfl || = || Gerät zum Herausziehen von Heu aus dem Heustock; Holzstab, ein Meter lang oder länger, mit einer hakenartigen Metallspitze
 
|-
 
|-
 
|ds Hāziacha, guati Hāziachr || = || das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel  
 
|ds Hāziacha, guati Hāziachr || = || das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel  
Zeile 816: Zeile 1.232:
 
|-
 
|-
 
|hetzig, hetzi || = || lustig (Obertal, Untertal)
 
|hetzig, hetzi || = || lustig (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|hassli, hasslig || = || zynisch, grausam (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
 
|huira || = || heuer
 
|huira || = || heuer
Zeile 825: Zeile 1.243:
 
|hudla || = || hudeln, hektisch sein
 
|hudla || = || hudeln, hektisch sein
 
|-
 
|-
−
|Huara ..., huarament, hargotsagg || = || Universalschimpfwörter
+
|Huara ..., huarament, harrgottsagg || = || Universalschimpfwörter
 +
|-
 +
|huaramāßig || = || übermäßig, übertrieben
 
|-
 
|-
 
|hargoles, hardigatti, haidafetza || = || verflixt
 
|hargoles, hardigatti, haidafetza || = || verflixt
 
|-
 
|-
 
|Hosasila || = || Hosenträger
 
|Hosasila || = || Hosenträger
−
|-
 
−
|Hoarner || = || Hornvieh; auch auf bestimmte Menschen angewandter Schimpfname
 
 
|-
 
|-
 
|hāl || = || eisglatt, auch: hinterlistig
 
|hāl || = || eisglatt, auch: hinterlistig
Zeile 840: Zeile 1.258:
 
|-
 
|-
 
|Hångga || = || Haken
 
|Hångga || = || Haken
 +
|-
 +
|an Håg || = || ein Haag, meist im Geviert steingemauertes Viehgehege (z. B. Schnåpfahåg im Jåm)
 
|-
 
|-
 
|huppa, huppala || = || (ein Kind) im Arm schaukeln, tragen
 
|huppa, huppala || = || (ein Kind) im Arm schaukeln, tragen
Zeile 845: Zeile 1.265:
 
|hoba || = || heroben
 
|hoba || = || heroben
 
|-
 
|-
−
|hunna, hunta || = || herunten
+
|hunna, hunta || = || herunten (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
 
|hinna || = || herinnen
 
|hinna || = || herinnen
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|hām, hāmgia || = || nach Hause, heimgehen
 
|hām, hāmgia || = || nach Hause, heimgehen
 
|-
 
|-
−
|hāmzinta || = || (jemandem) heimleuchten, sich rächen
+
|(es epparm) hāmzinta || = || (jemandem) heimleuchten, sich rächen
 
|-   
 
|-   
 
|miar tuat's hāmala || = || ich fühle mich wie zu Hause
 
|miar tuat's hāmala || = || ich fühle mich wie zu Hause
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|a Hāmatli || = || ein kleines (eigenes) Haus/Zuhause
 
|a Hāmatli || = || ein kleines (eigenes) Haus/Zuhause
 
|-
 
|-
−
|hofali(g) || = || sachte, vorsichtig
+
|hofalig, hōfali || = || sachte, vorsichtig (Obertal, Untertal)  
 +
|-
 +
|Honamessr || = || ein ca. 40cm langes Spezial-Holzmesser; es besitzt an beiden Seiten zwei rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe
 +
|-
 +
|Hona, Honaspō || = || mit einem 'Honamessr' hergestelltes, fächrig gespaltenes Kleinholz (einem Hahnenschweif ähnlich), zum schnellen Entzünden eines Feuers
 +
|-
 +
|hóssala || = || vom Lachen geschüttelt werden
 
|-
 
|-
−
|hossala || = || vom Lachen geschüttelt werden
+
|hupparāza, supparāza || = || schaukeln (mit dem Schaukelbrett)
 
|-
 
|-
−
|hupparāza, supparāza || = || schaukeln, (mit dem Schaukelbrett)
+
|a Hālmli || = || ein Wiesel (alter Ausdruck, Galtür)  
 
|-
 
|-
−
|Hālmli || = || Wiesel (Galtür)
+
|an Hudr || = || ein Spülfetzen
 
|-
 
|-
−
|Hudr || = || Spülfetzen
+
|a Hémmat, Hémmatr || = || ein Hemd, Hemden
 +
|-
 +
|aus'm Heisli, aus'm Heisla || = || aus dem Häuschen (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|ds Heisli || = || das Klo
 +
|-
 +
|dr Heislr || = || die Anhäufung von Exkrementen z. B. im Plumpsklo (wurde früher als Dünger verwendet) (Untertal) 
 +
|-
 +
|Hennaschiss; åll Hennaschiss || = || Hühnerschiss; in (zu) kurzen Abständen (abfällig verwendet)
 +
|-
 +
|an Hōmr || = || ein Hammer
 
|-
 
|-
 
|Håntalar || = || heruntergekommener, schlampiger Mensch
 
|Håntalar || = || heruntergekommener, schlampiger Mensch
 +
|-
 +
|håttalat || = || mit abgerissener Kleidung (Untertal)
 
|-
 
|-
 
|in Hāngart gia || = || zu einem (verehrten) Mädchen auf Besuch gehen
 
|in Hāngart gia || = || zu einem (verehrten) Mädchen auf Besuch gehen
 
|-
 
|-
 
|hāngarta || = || sich unterhalten
 
|hāngarta || = || sich unterhalten
 +
|-
 +
|hairiga, 's wiart khairigat || = || heiraten, es wird geheiratet
 
|-   
 
|-   
 
|hildara || = || schallen, stark nachhallen
 
|hildara || = || schallen, stark nachhallen
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|an Haler || = || (junger) Ochs; übertragen: Spinner; jemand, dem nicht mehr zu helfen ist
 
|an Haler || = || (junger) Ochs; übertragen: Spinner; jemand, dem nicht mehr zu helfen ist
 
|-
 
|-
−
|hoffärti(g) || = || stolz, eitel
+
|hoffärti, hoffärtig || = || stolz, eitel (Untertal/Obertal)
 
|-
 
|-
−
|dr Hātarer, es tuat hātara || = || kalter Wind mit Schneestaub in Bodennähe (Galtür)
+
|dr Hātarer, es tuat hātara || = || kalter Wind im Winter (vielfach aus dem Osten) mit Schneestaub in Bodennähe (Galtür)
 
|-
 
|-
 
|dr Himml || = || Prozessionsbaldachin des Priesters, mit vier Stangen getragen
 
|dr Himml || = || Prozessionsbaldachin des Priesters, mit vier Stangen getragen
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|a Hoarawåxnagi, an Hoarawåxniga || = || eine zähe Person w/m (Untertal)
 
|a Hoarawåxnagi, an Hoarawåxniga || = || eine zähe Person w/m (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Hohnaspō || = || mit einem 'Hohnamessr' hergestelltes, einem Hahnschweif ähnliches Holzgebilde zum schnellen Entzünden eines Feuers
+
|dr Hefl || = || der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet (-> inhefla)
−
|-
 
−
|Hohnamessr || = || ein ca. 40cm langes Messer, besitzt an beiden Seiten zwei etwa rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe
 
−
|-
 
−
|dr Hefl || = || der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet.
 
 
|-
 
|-
 
|Hohlliachti || = || oberer Horizont, gegen den hellen Himmel
 
|Hohlliachti || = || oberer Horizont, gegen den hellen Himmel
 
|-
 
|-
 
|as Hifållat || = ||  epileptischer Anfall (Untertal)
 
|as Hifållat || = ||  epileptischer Anfall (Untertal)
−
|-
 
−
|hassli(g) || = || zynisch, grausam
 
 
|-
 
|-
 
|hoachgschissa, an Hoachgschissna, a Hoachgschissni || = || hochnäsig, eine hochnäsige Person (m/w)
 
|hoachgschissa, an Hoachgschissna, a Hoachgschissni || = || hochnäsig, eine hochnäsige Person (m/w)
 
|-
 
|-
−
|a Huat || = || eine (gehütete) Ziegenherde, eine Schar (Kinder)
+
|a Huat; gånzi Huatana || = || eine (gehütete) Ziegenherde, eine Schar (Kinder); viele Menschen (in Gruppen, Galtür)
 
|-
 
|-
−
|an Hānggl || = || ein Haken
+
|an Hānggl, an Hångga || = || ein Haken, ein größerer Haken
 
|-
 
|-
 
|Hāngglstecka || = || Spazierstock
 
|Hāngglstecka || = || Spazierstock
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|hānggla || = || mit den Fingern ziehen (Wettkampf)
 
|hānggla || = || mit den Fingern ziehen (Wettkampf)
 
|-
 
|-
−
|hāmli, hāmlig || = || heimlich (Untertal, Obertal)
+
|hāli, hāmlig || = || heimlich (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
 
|Hewåmma || = || Hebamme
 
|Hewåmma || = || Hebamme
 +
|-
 +
|Halgschna (auch Algschna) || = || wilde Traubenkirsche, Staude (Obertal)
 +
|-
 +
|Halgschna-Liachtla || = || rätselhafte frühere Lichterscheinungen am Wång in Galtür; das Phänomen wurde geisterhaft gedeutet. Es war aber ein Bauer, der nächtens mit einer "Lutscherna" seine Fallen begutachtet hat...(nach der Erzählung seiner Tochter)
 
|-
 
|-
 
|Hāradax || = || Salamander (alter Ausdruck, Galtür)
 
|Hāradax || = || Salamander (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
−
|Hintertrinka|| = || Tropfen (alter Ausdruck, Galtür))
+
|Hintertrinka|| = || Tropfen beim Ausschütten aus einem Krug (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
 
|Hengla || = || Halterung aus Holz für getrocknetes Brot (flache Laibchen)  
 
|Hengla || = || Halterung aus Holz für getrocknetes Brot (flache Laibchen)  
 
|-
 
|-
−
|Hennarupfa, Hennaripfl || = || Gänsehaut (Untertal, Obertal)
+
|Hennarupfa, Hennaripfl || = || Gänsehaut (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|hennaripflig; hennaripfli, hohnaripfli || = || mit Gänsehaut (Obertal); (Untertal)
 +
|-
 +
|hundskogamiad || = || hundemüde
 +
|-
 +
|Hérbari; hérbara || = || Herberge; übernachten (auf nicht bewirtschafteten Almen mussten sich Jäger, die dort übernachten wollten, mit dem Almputz gut stellen und ihn fragen, ob sie da "hérbara" durften...)(Untertal)
 +
|-
 +
|an Hoja || = || ein Stück Bergmahd (Nutzungsanteil eines Bauern) (Untertal)
 +
|-
 +
|an Hock || = || gemütliches Zusammensitzen
 +
|-
 +
|a Hindtli || = || ein kleiner Hund
 +
|-
 +
|hī, (eppas) hīrichta || = || kaputt, (etwas) kaputtmachen
 +
|-
 +
|hintra'vir || = || rückwärts (bei Bewegung), verkehrt
 +
|-
 +
|hintrschlig, hintrschli || = || mit dem Hintern, dem Rücken voraus; von hinten her (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|hennaripfli, hohnaripfli || = || wenn es einem die Haare aufstellt (Untertal)
+
|Hémana || = || Weißer Germer (weitverbreitete giftige Bergpflanze mit gefächerten Blättern und dichtem weißen Blütenstand)
 +
|-
 +
|haufasgnua, haufasgnuag || = || viel zu viel (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|hausli, hauslig || = || oft, von einer Person (eifrig) wiederholt (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|hīglet; wo håsch'n des hīglet? || = || hingelegt; wo hast du denn das hingelegt?
 
|}
 
|}
  
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|-
 
|-
−
|inni || = || hinein
+
|ínni || = || hinein
 +
|-
 +
|ínnibixla || = || hineinzahlen, investieren
 
|-
 
|-
−
|innipira || = || (in etwas mit spitzem Gegenstand, mit dem Finger) hineinbohren
+
|íntia; z'Ha intia || = || einbringen, das Heu einbringen
 
|-
 
|-
−
|innadinna, innahinna || = || innen drinnen (von Außen, von Innen betrachtet)
+
|er håt'sa ínniglet; denn/tua håt si'm's ínnigset || = || er hat sie reingelegt; dann hat sie ihm's reingesagt
 
|-
 
|-
−
|innaninni || = || innen hinein
+
|ínnipira || = || (in etwas mit spitzem Gegenstand, mit dem Finger) hineinbohren
 
|-
 
|-
−
|innanåi, innanaui || = || (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
+
|ínnadinna, ínnahinna || = || innen drinnen (von Außen, von Innen betrachtet)
 
|-
 
|-
−
|inlaita || = || einläuten
+
|ínnaninni || = || innen hinein
 
|-
 
|-
−
|an'Inhāmischa, an'Inhāmischi, Inhāmischi || = || ein Einheimischer, eine Einheimische, Einheimische
+
|ínnanåi, ínnanaui || = || (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
 
|-
 
|-
−
|d'Indara|| = || die innerhalb (westlich) der Kirche Ansässigen (Kappl)
+
|inhebba, inheba; es håt ínkheb(b)t || = || einhalten (vom Essen); es hat lange satt gemacht (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
−
|inschuala || = || einschulen (Erstklassler)
+
|inhaua || = || einhauen (beim Essen)
 
|-
 
|-
−
|infuira || = || im Ofen (Herd) ein Feuer machen
+
|īandr|| = || wohl, eher
 
|-
 
|-
−
|inschnåppa; ingschnåppat || = || einklinken; beleidigt 
+
|ínlaita || = || einläuten
 
|-
 
|-
−
|ibrmiati(g) || = || übermütig
+
|(eppr håt'am des) íngrīda || = || (jemand hat ihm das) vermittelt (ein Geschäft)
 
|-
 
|-
−
|Ingång || = || Eingang (im Isländischen: Inngangur)
+
|an'Inhāmischa, a(n)'Inhāmischi; Inhāmischi || = || ein Einheimischer, eine Einheimische; Einheimische (Mz.)
 
|-
 
|-
−
|Invalid || = || Körperbehinderter (durch Unfall oder Kriegsverletzung, heute weniger gebräuchlich)
+
|d'Indara, die Innerhålbiga|| = || die innerhalb (westlich) der Kirche Ansässigen (Kappl, Galtür)
 
|-
 
|-
−
|I-Tipftla-Scheißer || = || Genauigkeitsfanatiker
+
|iatwedr; so dass'as am iatwedra passt || = || jeder; so dass es jedem, allen passt
 
|-
 
|-
−
|inhefla || = || am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat).(Kappl)
+
|ínschuala || = || einschulen (Erstklassler)
−
|}
 
−
 
 
−
== J ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|ínkōfa || = || einkaufen
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
 
|-
 
|-
−
|jassa, an Jassr || = || jassen, das Kartenspiel des Jassens
+
|ínsaja || = || einsäen
 
|-
 
|-
−
|an Jārli(g) || = || etwa ein Jahr altes Rind
+
|ínfuira || = || im Ofen (Herd) ein Feuer machen
 
|-
 
|-
−
|jūza || = || juchzen, übermütig schreien
+
|ínschnåppa; ingschnåppat || = || einklinken; beleidigt
 
|-
 
|-
−
|johla || = || johlen
+
|ínknåppa, ínknåppat || = || einnicken (im Sitzen), eingenickt 
 
|-
 
|-
−
|ds'Judahupfa || = || aufgelassener volkstümlicher Brauch zu Ostern. In einem Altarvorbau, der das hl. Grab darstellte, wurden Holzfiguren (Juden) "hüpfen" gelassen, die eigentlich römische Wachsoldaten darstellten. Diese haben sich bei der Auferstehung Christi sehr erschreckt, was so drastisch gezeigt werden sollte. (Galtür)
+
|ībrmiati, íbrmiatig || = || übermütig (Untertal, Obertal)
−
|}
 
−
 
 
−
== K ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|Ingång; dr Ingång gang (dr Gång gang o) || = || Eingang (im Isländischen: Inngangur); der Eingang ginge schon (der Hausgang ginge auch)
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
 
|-
 
|-
−
|kli; dr Kli/di Kli || = || klein; der/die Kleine
+
|an Invalid || = || ein Körperbehinderter (durch Unfall oder Kriegsverletzung, heute weniger gebräuchlich)
 
|-
 
|-
−
|kheara; wem khearsch? || = || gehören; wem gehörst du? (früher gebräuchliche Frage an Kinder, zu welcher Familie sie gehören)
+
|I-Tipftler, I-Tipftlascheißer || = || Genauigkeitsfanatiker
 
|-
 
|-
−
|Kåtza || = || Katze, Murmeltier (Weibchen)
+
|Ínslat || = || Rinderschmalz, Schweineschmalz (Kappl)
 
|-
 
|-
−
|Kåtr || = || Kater, Kater nach einem Rausch
+
|ínhefla || = || am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat). (Kappl)
 
|-
 
|-
−
|keiff || = || fest/straff
+
|ínschlefla || = || einschläufeln
 
|-
 
|-
−
|a keidagi Nåcht || = || stockfinstere Nacht (Untertal)
+
|ínsrās || = || unsereiner
 
|-
 
|-
−
|a kluags Holz || = || passend (herdgerecht) vorbereitete Holzstücke (Untertal)
+
|ímmana, imma (schlechta Zuaschtånd) || = || in einem (schlechten Zustand)
 
|-
 
|-
−
|Karetta || = || Scheibtruhe
+
|}
 +
 
 +
== J ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
−
|Kiarchtig, Kiarchti || = || Kirchtag (Obertal, Untertal)
+
! scope="col" style="width:250px"|  
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|Kiarcha-rā || = || Kirchenrain (Galtür)
+
|jassa, an Jassr || = || jassen, das Kartenspiel des Jassens
 
|-
 
|-
−
|Kåppa || = || Kappe, Mütze, Haube
+
|an Jārli(g) || = || etwa ein Jahr altes Rind
 
|-
 
|-
−
|an Karli || = || Kerl, Mann (manchmal ironisch verwendet)
+
|jëchna, a Jëchnata || = || heftig schneien, heftiges Schneetreiben (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Kearbli || = || kleiner Korb
+
|jūza || = || juchzen, übermütig schreien (beschreibt: freudiges, helles Kinderschreien)
 
|-
 
|-
−
|Kraxa || = || Buckelkorb
+
|jōla || = || johlen
 
|-
 
|-
−
|krawuttisch || = || gereizt
+
|ds'Judahupfa || = || aufgelassener volkstümlicher Brauch am Karsamstag. In einem Altarvorbau, der das hl. Grab darstellte, wurden Holzfiguren (sog. Juden) "hüpfen" gelassen, die eigentlich römische Wachsoldaten darstellten. Diese haben sich bei der Auferstehung Christi sehr erschreckt, was so drastisch gezeigt werden sollte. (Galtür)
 +
|}
 +
 
 +
== K ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
−
|kremmig sei || = || Muskelkater haben
+
! scope="col" style="width:250px"|  
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|kugla || = || hinfallen
+
|Kallr || = || Keller
 
|-
 
|-
−
|krebsla || = || aufstoßen
+
|Kallnr, kállnara || = || Kellner, kellnern
 
|-
 
|-
−
|kittara || = || (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara))
+
|kār, kāni || = || keiner, keine
 
|-
 
|-
−
|knitscha || = || heftig schlagen, dreinschlagen
+
|kli; dr Kli/di Kli || = || klein; der/die Kleine
 
|-
 
|-
−
|(inni)klescha || = || dreinhauen
+
|Klemmseckl|| = || Geizkragen
 
|-
 
|-
−
|kupelig || = || gefällig (Galtür, alter Ausdruck)
+
|kredénza|| = || servieren, kredenzen (a Schnapsli)
 
|-
 
|-
−
|kleapr || = || schwach
+
|kheara; wem khearsch? || = || gehören; wem gehörst du? (gebräuchliche Frage an Kinder, zu welcher Familie sie gehören)
 
|-
 
|-
−
|kaig || = || nebelig (alter Ausdruck)
+
|khålta || = || aufbewahren
 
|-
 
|-
−
|kuntr, kuntre || = || dagegen (-> kontra, Obertal, alter Ausdruck)
+
|Kåtza || = || Katze, Murmeltier (Weibchen)
 
|-
 
|-
−
|kampla || = || kämmen
+
|Kåtr || = || Kater, Kater nach einem Rausch
 
|-
 
|-
−
|kāsa (siaß, saur) || = || käsen (von Voll- bzw. Magermilch, von Sauermilch)
+
|Kå(n) || = || zäher Belag (alter Ausdruck, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|kāsala || = || nach (Zehen-)Käse riechen
+
|a Knapserli || = || ein Nickerchen (Untertal)  
 
|-
 
|-
−
|Kampa || = || eine Art Joch, an dessen beide Enden hölzerne Eimer zum Wassertransport gehängt wurden (Untertal)
+
|keiff || = || fest/straff
 
|-
 
|-
−
|kieba || = || streiten
+
|a keidagi/keidigi Nåcht || = || stockfinstere Nacht (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|klattara, klettara || = || klettern (Obertal, Untertal)
+
|a kluags Holz || = || passend (herdgerecht) vorbereitete Holzstücke (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|kniala || = || knien
+
|Karetta || = || Scheibtruhe
 
|-
 
|-
−
|kuia, kuit (nuit isch båld kuit)|| = || kauen, gekaut (nichts ist schnell gekaut)
+
|Kiarchtig, Kiarchti || = || Kirchtag (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|knoara|| = || in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen 
+
|Kiarcharā || = || Kirchenrain (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|Klachl || = || Rotzansammlung, aber auch: großer Brocken, kann auch ein großer Bursche oder Mann sein
+
|Kåppa || = || Kappe, Mütze, Haube
 
|-
 
|-
−
|Knurschla || = || Knorpel
+
|an Karli || = || Kerl, Mann (manchmal ironisch verwendet)
 
|-
 
|-
−
|klāna || = || im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus-u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, im Obertal: ->rauma)
+
|khërig; an khëriga Låpp|| = || gehörig, viel, umfangreich, deftig; ein ordentlicher Dummkopf
 
|-
 
|-
−
|krāla || = || kriechen
+
|Kéarbli || = || kleiner Korb
 
|-
 
|-
−
|kindsa || = || auf Kinder aufpassen
+
|krawuttisch || = || gereizt
 
|-
 
|-
−
|Kindsdiarna || = || Kindermädchen
+
|kremmig sei || = || Muskelkater haben
 
|-
 
|-
−
|Kåndla || = || Kanne, Eimer
+
|kugla || = || hinfallen
 
|-
 
|-
−
|Koißla, Koißa || = || Kuh
+
|kopfa || = || überlegen, über etwas angestrengt nachdenken
 
|-
 
|-
−
|Kappali || = || kleine Kapelle
+
|kōfa|| = || kaufen
 
|-
 
|-
−
|bar Kåppla || = || in Kappl (bei der Kapelle)
+
|krebsla, grebsla || = || aufstoßen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Kåchla || = || irdenes Gefäß zur Notdurft (Brunzkåchla); deftiger Schimpfname für Frau/Mädchen mit unliebsamem Verhalten
+
|kittara || = || (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara)
 
|-
 
|-
−
|Knåttla || = || verhärtete Mistansammlungen in Fell und Kuhschwanz; aber auch wohlmeinend: kleines, charaktervolles, putziges Mädchen
+
|knóara || = || knotzen; nicht hockend, nicht kniend, in unbequemer Haltung verharren
 
|-
 
|-
−
|Kråtta || = || Korb
+
|knatscha || = || laut kauen (mit offenem Mund)
 
|-
 
|-
−
|Koga, Kaib, Kaibakoga || = || unmöglicher Mensch (Mann)
+
|knitscha || = || heftig schlagen, dreinschlagen
 
|-
 
|-
−
|Kuttla || = || ungute Frauensperson (Schimpfname)
+
|(inni)klëscha || = || dreinhauen
 
|-
 
|-
−
|Kluppa || = || Wäscheklammer
+
|kupelig || = || gefällig (Galtür, alter Ausdruck)
 +
|-
 +
|kleapr || = || schwach
 
|-
 
|-
−
|krichla || = || gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
+
|Klendr, Klemdr ||=|| Kalender
 
|-
 
|-
−
|Krotta || = || abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
+
|kāig, kāi || = || dunstig, diesig (heute seltener Ausdruck; Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Klepfa || = || große Kuhschelle
+
|kuntr, kuntre || = || dagegen (-> kontra, Obertal, alter Ausdruck)
 
|-
 
|-
−
|Kåbis, Kåbiskopf || = || Kraut, Krautkopf
+
|kampla || = || kämmen
 
|-
 
|-
−
|Keschna || = || Kastanien
+
|kāsa (siaß, saur) || = || käsen (von Voll- bzw. Magermilch, von Sauermilch)
 
|-
 
|-
−
|Kriasi || = || Kirschen
+
|kāsala || = || nach (Zehen-)Käse riechen
 
|-
 
|-
−
|Kufr || = || Koffer
+
|Kampa || = || eine Art Joch, an dessen beide Enden hölzerne Eimer zum Wassertransport gehängt wurden (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Kanapē || = || alter Name für Diwan, (Kanapee)
+
|a Kåmpfuatr || = || (alter Ausdruck für) eine große Brieftasche
 
|-
 
|-
−
|krump; krump gia; an krumpa Fuaß || = || krumm, verwachsen, verformt; hinken; ein verkrüppeltes Bein
+
|kība || = || streiten
 
|-
 
|-
−
|Klinglbeitl || = || Klingelbeutel
+
|kimm; kimmsch(t) || = || komm; kommst du?
 
|-
 
|-
−
|kliaba || = || (größere Holzstücke) spalten
+
|klattara, klëttara || = || klettern (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Kråga || = || Hals (Kragen)
+
|kraxla || = || klettern, kraxeln
 
|-
 
|-
−
|åbkrågna, åbkragla || = || z. B. eine Henne um ihren Kopf kürzer machen
+
|kniala || = || knien
 
|-
 
|-
−
|kröckt (kreckt) || = || angebrochen: ein Gegenstand, eine Rippe (Untertal)
+
|kuia, kuit (nuit isch båld kuit)|| = || kauen, gekaut (nichts ist bald gekaut)
 
|-
 
|-
−
|Kartatschablätter, Kartatscha || = || zwei bürstenartige Handwerkzeuge zur Aufbereitung von Wolle für das Verspinnen, Maschine zur Aufbereitung der Wolle
+
|knóara|| = || in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen 
 
|-
 
|-
−
|Kloba || = || Gegenstand aus Holz, womit Schafe zur Schur „gefesselt” werden (Untertal)
+
|Klachl || = || Rotzansammlung, aber auch: großer Brocken (kann auch ein großer Bursche oder Mann sein)
 
|-
 
|-
−
|Komaljō; Komaljōgattr || = || Kommunion; Gitter vor dem Altarraum, wo man die Kommunion empfängt (in Galtür heute noch traditionell in Gebrauch)
+
|Knoschpa || = || grobe Schuhe (Arbeitsschuhe)
 
|-
 
|-
−
|Karbinātla || = || Fleischleibchen
+
|Knurschla || = || Knorpel (bei Fleischgerichten)
 
|-
 
|-
−
|Kromatbēr, Kramatbēr || = || Wacholderbeeren (Obertal, Untertal)
+
|die Krinna || = || der Scheitel (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Kuamat || = || Pferdekummet
+
|klāna || = || im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus- u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, im Obertal: ->rauma), auch: den Mist fein verteilen mit einem Spezialgerät
 
|-
 
|-
−
|komōd || = || bequem, einfach
+
|krāla, innikrāla || = || kriechen, hineinkriechen
 
|-
 
|-
−
|Katrpillar || = || Raupenfahrzeug (von Caterpillar, Stollenbau, 60er Jahre, Galtür)
+
|krāla || = || kratzen
−
 
 
−
|}
 
−
 
 
−
== L ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|kindsa || = || auf Kinder aufpassen
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|  
 
−
 
 
 
|-
 
|-
−
|Lāna || = || Lawine
+
|Kindsdiarna || = || Kindermädchen
 
|-
 
|-
−
|Lacka || = || Pfütze
+
|Kånndla, Kanndali || = || Kanne, Eimer (Verkleinerungsform)
 
|-
 
|-
−
|lugg || = || locker, lauter (nicht sehr gehaltvoll)
+
|Koißla, Koißa || = || Kuh
 
|-
 
|-
−
|lugg låssa|| = || locker lassen
+
|Kappali || = || kleine Kapelle
 
|-
 
|-
−
|z'lugg sei || = || zu schwach sein, zu wenig gehaltvoll (gewässerte Milch)  
+
|bar Kåppla || = || in Kappl (bei der Kapelle)
 
|-
 
|-
−
|lad; a lads Wettr || = || hässlich (siehe franz. laid, hässlich); schlechtes Wetter
+
|Kåchla || = || irdenes Gefäß zur Notdurft (Brunzkåchla); deftiger Schimpfname für Frau/Mädchen mit unliebsamem Verhalten
−
|-
 
−
|mei Lebti(g) nit || = || während meines ganzen Lebens nicht 
 
−
|-
 
−
|Laderli(g) || = ||  Person mit schlechten Manieren
 
 
|-
 
|-
−
|letz || = || ungut, krank (sich 'letz' fühlen), schlecht
+
|Knåttla || = || verhärtete Mistansammlungen in Fell und Kuhschwanz; aber auch wohlmeinend: kleines, charaktervolles, putziges Mädchen
 
|-
 
|-
−
|leatsch || = || ungesalzen, fad
+
|knåppa, er håt knåppat || = || (ja) nicken, er hat genickt
 
|-
 
|-
−
|lummerig || = || schwach (alt, Obertal)
+
|Kråtta || = || Korb
 
|-
 
|-
−
|litzl || = || wenig (alt, Obertal)
+
|Koga, Kaib, Kaibakoga || = || unmöglicher Mensch (Mann)
 
|-
 
|-
−
|a Legga, leggna || = || Holzstapel, Holz aufstapeln
+
|Kuttla || = || ungute Frauensperson (Schimpfname)
 
|-
 
|-
−
|Långaz || = || Frühjahr
+
|Kluppa || = || Wäscheklammer
 
|-
 
|-
−
|Lugatschippl || = || Lügner
+
|Këttna || = || Kette
 
|-
 
|-
−
|a låbs Wåssr|| = || ein lauwarmes Wasser
+
|krichla || = || gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|lisna; liesna/losna|| = || zuhören (Obertal, Untertal)
+
|knaischta || = || hart schnaufen (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
−
|luaga || = || schauen
+
|Krotta || = || abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
 
|-
 
|-
−
|lattara; lattara låssa || = || lose/locker/schlecht befestigt sein; schnell fahren
+
|Klepfa || = || große Kuhschelle
 
|-
 
|-
−
|långgat || = || länglich (z. B. Brotwecken)
+
|Kåbis, Kåbiskopf || = || Kraut, Krautkopf
 
|-
 
|-
−
|leakna || = || undicht sein
+
|Keschna || = || Kastanien
 
|-
 
|-
−
|Leili || = || Leintuch (Untertal)  
+
|Kriasi || = || Kirschen (alter Ausdruck)
 
|-
 
|-
−
|Loarva || = || Faschingsmaske
+
|ds Kufr, Kūfara; a Kifrli || = || der Koffer, Koffer (Mehrzahl); ein kleiner Koffer
 
|-
 
|-
−
|Loach || = || zerkleinerte Baumrinde - verwendet(e) man als Gerbmittel
+
|Kanapē || = || alter Name für Diwan (Kanapee)
 
|-
 
|-
−
|Luadr || = || eine böswillige Frau (äußerst abfällig)
+
|krump; krump gia; an krumpa Fuaß || = || krumm, verwachsen, verformt; hinken; ein verkrüppeltes Bein
 
|-
 
|-
−
|lewohl || = || (alter Verabschiedungsgruß) lebe wohl
+
|(des daurat jå bis) Krumpafuffzeni || = || (das dauert ja bis) zu einem unbestimmten Zeitpunkt (...zu lange)
 
|-
 
|-
−
|d’Lederna  || = || Lederhosen
+
|Klinglbeitl || = || Klingelbeutel
 
|-
 
|-
−
|Låda, Lådana  || = || dünnes Brett, dünne Bretter
+
|kliaba || = || (größere Holzstücke) spalten
 
|-
 
|-
−
|voarna wia a Brett, hinta wia an Låda  || = || wird gesagt bei einem Mädchen mit wenig Busen und Hintern... (Untertal)
+
|Kråga || = || Hals (Kragen)
 
|-
 
|-
−
|an Lodana || = || ein altmodischer Mann (Untertal)
+
|krëckt || = || angebrochen: ein Gegenstand, eine Rippe
−
|-
 
−
|låhmårschat || = || langsam, träge
 
−
|-
 
−
|Låhmårsch, an Låhmsiadr || = || ein besonders langsamer und träger Mensch
 
−
|-
 
−
|lausa; umalausa || = || sich und andere von Läusen befreien; die Zeit verdrödeln, herumhängen (Untertal)
 
−
|-
 
−
|leacha; an Leacha  || = || keuchen, schnaufen;  ein schweres Unterfangen, Projekt, eine nie endende Arbeit (Untertal)
 
−
|-
 
−
|lāpa || = || (vom Essen) übriglassen
 
−
|-
 
−
|loba || = || Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
 
−
|-
 
−
| dr Lobr|| = || einer Machete ähnliches Werkzeug, dessen Schneide am vorderen Ende gebogen ist (Untertal)
 
−
|-
 
−
|leasla || = || auslosen
 
−
|-
 
−
|a Lābali, Lābala || = || (älterer Ausdruck für) runde flache Brote (Breatla)
 
−
|}
 
−
 
 
−
== M ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|Kartatschablättr, Kartatscha || = || zwei bürstenartige Handwerkzeuge zur Aufbereitung von Wolle für das Verspinnen, Maschine zur Aufbereitung der Wolle
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
 
|-
 
|-
−
|māna; gmānt; mānsch/māsch, mānscht || = || meinen; gemeint; meinst du
+
|Kloba || = || Klemme aus Holz, womit Schafe zur Schur fixiert werden; eine spezielle Abart wurde auch zum Kastrieren eines Widders (als Hodenklemme) verwendet
 
|-
 
|-
−
|miglig, miegli || = || möglich (Obertal/Untertal)
+
|Komaljō; Komaljōgattr || = || Kommunion; Gitter vor dem Altarraum, wo man die Kommunion empfängt (in Galtür heute noch traditionell in Gebrauch)
 
|-
 
|-
−
|mialig, miali || = || mühsam (Obertal/Untertal)
+
|Karbinātla || = || Fleischleibchen
 
|-
 
|-
−
|muschpr || = || wohlauf (alter Ausdruck, Obertal)
+
|Kramatbēr || = || Wacholderbeeren
 
|-
 
|-
−
|Mugga || = || Mücke
+
|Kuamat || = || Pferdekummet
 
|-
 
|-
−
|Muggaseckl || = || (eigenwilliger) Schimpfname (Seckl = Beutel)
+
|kurvna || = || kurven, eine kurvenförmige Bewegung machen
 
|-
 
|-
−
|mandscharna || = || essen (von it. mangare)
+
|komōd || = || bequem, einfach
 
|-
 
|-
−
|maggala || = || miefen, stinken
+
|Kondi schindta || = || Kondition trainieren (schinden...) (z. B. für Schirennen)
 
|-
 
|-
−
|Matz || = || äußerst derber Schimpfname für weibl. Person
+
|Katrpillar || = || Raupenfahrzeug (von Caterpillar, Stollenbau, 60er Jahre, Galtür)
 
|-
 
|-
−
|Muinza || = ||Katze
+
|Knoda || = || Knöchel (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|mungga || = ||zahnlos kauen
+
|Kukúmmara || = || altes Wort für Gurke (Kukumer, engl. cucumber)
 
|-
 
|-
−
|mulfa || = || undeutlich sprechen
+
|kan Kruch (mia weart) || = || keinen Deut (mehr wert) 
 
|-
 
|-
−
|an Mulfr || = || einer, der den Mund nicht aufbringt
+
|Knearschi, Knearscharli || = || neckische Anrede für einen netten Buben oder Burschen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Mullagrint || = || übellauniger Mensch
+
|a Kåtzagschpērli || = || Ausdruck für eine dünne Neuschneedecke (vielleicht, weil man darin eine Katzenspur sehen kann)(Kappl)
 
|-
 
|-
−
|a Mulla måcha || = || das Gesicht verziehen aus Ärger, Übellaunigkeit etc.
+
|so kūrt's || = || so wäre es richtig, so müsste es sein
 
|-
 
|-
−
|Maulåff || = || derber (alter) Schimpfname
+
|då kånnsch'di kiachla || = || das kannst du dir abschminken (Untertal)
−
|- 
 
−
|māja || = || mähen
 
 
|-
 
|-
−
|mēngga, a Mēngga || = || jammern, ein Jammerer
+
|kråbla, kråbbla || = || kriechen (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|meggala || = || nörgeln, lästig sein
+
|kaschtigāla || = ||( jem.) sehr ärgern
−
|-
+
|}
−
|Marend / marenda|| = || Jause / jausnen
+
 
 +
== L ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 +
|-
 +
! scope="col" style="width:250px"|  
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 +
! scope="col" style="width:250px"|  
 
|-
 
|-
−
|mēralt || = || uralt
+
|Lāna, Lānastrich || = || Lawine, Lawinenstrich
 
|-
 
|-
−
|musli(g) || = || unsauber (alter Ausdruck)
+
|Lānagattr || = || Lawinengitter
 
|-
 
|-
−
|mudri(g) || = || kränklich (alter Ausdruck)
+
|d'Lāna|| = || die Empore (Obertal), erste Reihe der Empore (Kappl)
−
|-
 
−
|Maigga, Maiggali || = || Mädchen, kleines Mädchen (Obertal)
 
 
|-
 
|-
−
|Maiggafittalar || = ||Bub, der gerne bei Mädchen ist (Galtür)
+
|lachla || = || lächeln, (kann auch hinterlistig sein ...)
 
|-
 
|-
−
|maggiara || = || Schmerzen/eine Krankheit vortäuschen
+
|leasla || = || auslosen, das Los werfen
 
|-
 
|-
−
|Malafitz, malafitz Krippl || = || Übeltäter, jemand mit ärgerlichem Verhalten (Kind)
+
|Lacka || = || Pfütze
 
|-
 
|-
−
|Misma || = || (alter Ausdruck für) Raumhäufen (Steinhäufen in den Weiden) (Mathon, Galtür)
+
|Lagg; des håt kan Lagg || = || Lack; das hat keinen Sinn, keinen Wert
−
|-  
+
|-
−
|Muatara || = || Mutter (zur Schraube)
+
|lugg || = || locker; lauter (nicht sehr gehaltvoll)
−
|-  
+
|-
−
|Muggafugg|| = || dünner Malzkaffee
+
|låssa; låsch´na / låsch´m / låsch mr o eppas?  || = || lassen; lässt du ihnen / lässt du ihm / lässt du mir auch etwas?
−
|-  
+
|-
−
|an Muasr || = || eisernes Küchengerät mit Stil und unten gerade begrenzter Schaufel zum Rösten und Wenden (Untertal)
+
|(nit) lugg låssa|| = || (nicht) locker lassen
−
|-  
+
|-
−
|Moltara || = || Holzwanne zum Sauschlachten
+
|z'lugg || = || zu wenig gehaltvoll (gewässerte Milch)  
 +
|-
 +
|lad; a lads Wettr || = || hässlich (siehe franz. laid, hässlich); schlechtes Wetter
 +
|-
 +
|lad tia || = || zornig herumschreien, toben
 +
|-
 +
|(epparm)'s z'lad såga || = || (jemanden) beschimpfen, (jemandem) Böses/Schlechtes sagen 
 
|-  
 
|-  
−
|meila || = || abschrägen: das Triftholz musste an beiden Enden mit der Hacke abgeschrägt werden, damit es beim Triften nicht bzw. weniger einreißt. Die Hölzer lassen sich dadurch auch auf flacherem Gelände leichter -> zeppla, weiterbewegen. (Untertal)
+
|mei Lebti(g) nit || = || während meines ganzen Lebens nicht (-ig: Obertal)
 
|-  
 
|-  
−
|an Madlibua || = || ein burschikoses Mädchen (Untertal)
+
|Laderlig, Laderli || = || Person mit schlechten Manieren (Obertal, Untertal)
 
|-  
 
|-  
−
|dr Malta, maltna || = || der Mörtel, mit M. arbeiten
+
|Lugatschippl, Lugnr; Lugnari || = || Lügner; Lügnerin
 
|-  
 
|-  
−
|Mårch, Mårch-Schtā || = || Grenze (zwischen Wiesen und Grundstücken), Grenzstein
+
|Lalli || = || Einfaltspinsel, tollpatschiger Kerl
 
|-  
 
|-  
−
|dr Mårch nåch || = || der (Familien-)Ähnlichkeit nach (erkennbare Zugehörigkeit) (Obertal, Untertal -> Bischtur)
+
|leitala || = || gerne unter Leuten sein; es gut mit den Leuten können
−
|}
 
−
 
 
−
== N ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|
+
|letz || = || ungut, krank (sich 'letz' fühlen), schlecht
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
−
|- 
 
−
|Nuijåhrna || = || Brauch, zu Neujahr bei Verwandten und Nachbarn einzukehren (auf ein Schnapsli) und ein gutes neues Jahr zu wünschen (in Galtür: A guats glickseligs nuis Jåhr!). Kinder gehen in jedes Haus und bekommen für den Neujahrswunsch etwas Geld.
 
 
|-
 
|-
−
|nacht || = || gestern (Untertal, im Obertal: geschtr)
+
|des Le(t)scht, in da leschta (letschta) Jåhr || = || das Letzte, in den letzten Jahren
 
|-
 
|-
−
|nåsna || = || neugierig sein
+
|leatsch || = || ungesalzen, fad
 
|-
 
|-
−
|någgla || = || zittern
+
|lummeri, lummerig || = || instabil, nicht fest (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|nuit || = || nichts
+
|Luttl || = || Schnuller (Untertal, -> Tschuttl, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|nuitig || = || nichtswertig
+
|litzl || = || wenig (alt, Obertal, siehe Englisch: little)
 
|-
 
|-
−
|nuit fir unguat || = || du musst entschuldigen
+
|lisma || = || stricken (alt) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Nåtsch || = || Schwein
+
|a Legga, leggna || = || Holzstapel, Holz aufstapeln
 
|-
 
|-
−
|Neaßer || = || Kleinvieh
+
|Långaz || = || Frühjahr
 +
|-
 +
|Långazbéarg || = || Gegend für die Frühlingsweide (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Nåtta || = || verfilzte Stellen im Haar
+
|långa; etz långt's mr || = || reichen, genügen; jetzt reicht's mir
 
|-
 
|-
−
|Nåttr || = || Pflückgerät für Moosbeeren (Untertal)
+
|a låbs Wåssr|| = || ein lauwarmes Wasser
 
|-
 
|-
−
|Nattaler || = || wenig schmeichelhafter Obertaler Ausdruck für Kappler
+
|låppa, glåppat || = || (zu) viel trinken, zu viel (Alkohol) getrunken
 
|-
 
|-
−
|Nåzza || = || untüchtige (verheirate) Frau (Untertal)
+
|lisna; liesna/losna|| = || zuhören (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Nala, Nali || = || Großmutter (Untertal)
+
|luaga; ga luaga gia || = || schauen; schauen gehen
 
|-
 
|-
−
|Nona || = || Großmutter (Obertal)
+
|lattara; es lattara låssa || = || lose/locker/schlecht befestigt sein; schnell fahren
 
|-
 
|-
−
|Neni || = || Großvater
+
|(wenn'r mi) liascht, (wenn si mi) liaschta, (wenn da mi) liaschtasch || = || (wenn er mich) ließe, (wenn sie mich) ließen, (wenn du mich) ließest
 
|-
 
|-
−
|nuschta || = || kramen
+
|långgat || = || länglich (z. B. Brotwecken)
 
|-
 
|-
−
|Noschter || = || Rosenkranz
+
|leakna || = || undicht sein
 
|-
 
|-
−
|Neaßa || = || Pickel, Furunkel
+
|Leinig, Leili || = || Leintuch (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Neadrseita || = || Schattseite
+
|Loarva (Låarva) || = || Faschingsmaske
 
|-
 
|-
−
|negla, (durchnegla, huarnegla) || = || Schmerzen beim Warmwerden gefrorener Finger und Zehen
+
|Loach || = || zerkleinerte Baumrinde - verwendet(e) man als Gerbmittel (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|neffa || = || schmerzhaft reiben (figga)
+
|Luadr || = || Köder aus (anrüchigem) Fleisch - früher beim Fallenstellen verwendet;  eine böswillige Frau (äußerst abfällig)
 
|-
 
|-
−
|neata || = || überanstrengt arbeiten
+
|lewohl || = || (alter Verabschiedungsgruß) lebe wohl
 
|-
 
|-
−
|Neiniessa, z Neini; Neinarla || = || das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)  
+
|(eppas) z lautara Fetza reißa || = || (etwas) in kleine Stücke zerreißen
 
|-
 
|-
−
|Nåsaputza || = || in der Nase eingetrockneter Rotz
+
|d’Lederna  || = || Lederhosen
 
|-
 
|-
−
|Nalla || = || Nacken (Untertal)
+
|Låda, Lådana  || = || dünnes Brett, dünne Bretter
 
|-
 
|-
−
|nummanumma || = || nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen
+
|voarna wia a Brett, hinta wia an Låda  || = || wird gesagt bei einem Mädchen mit wenig Busen und Hintern... (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|zu nuit i nuit || = || zu nichts zu gebrauchen (auf eine Person bezogen) (Untertal)
+
|an Lodana || = || ein altmodischer Mann (Untertal)
−
|}
+
|-
−
 
+
|låhmårschat || = || langsam, träge
−
== O ==
+
|-
−
{| class = "wikitable sortable"
+
|Låhmårsch, an Låhmsiadr || = || ein besonders langsamer und träger Mensch
−
|-
+
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|lausa; umalausa || = || sich (und andere) von Läusen befreien; die Zeit vertrödeln, herumhängen (Untertal)
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
+
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|
+
|(wenn d'Kåtza as'm Haus isch, håba d' Meis) Ludi || = || (wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse) leichtes Spiel (siehe lat. Ludus, das Spiel)
 +
|-
 +
|Lusi || = || Müßiggang (Variante von Ludi, Untertal)
 +
|-
 +
|leacha; an Leacha || = || keuchen, schnaufen;  ein schweres Unterfangen, eine nie endenwollende Arbeit
 +
|-
 +
|lāpa || = || (vom Essen) übriglassen
 +
|-
 +
|låt, (ds Wettr) låt um; er låt mr ka Rua  || = || lässt, (das Wetter) lässt um, er lässt mir keine Ruhe
 +
|-
 +
|es lait ummanånd || = || es liegt herum
 +
|-
 +
|loba || = || Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
 +
|-
 +
|dr Lobr || = || einer Machete ähnliches Schneidewerkzeug, das am vorderen Ende gebogen ist (zum Laubschneiden) (Untertal)
 +
|-  
 +
|leasla || = || auslosen
 +
|-
 +
|a Lābali, Lābala || = || ein rundes flaches Brot (Ez/Mz) (Galtür, im Untertal: Breatla)
 +
|-
 +
|a Ludscherna || = || (alter Ausdruck für) eine Laterne (luce, it. Licht)
 +
|-
 +
|a Låbratscha || = || (alter Ausdruck für) einen verzerrten Mund (it. labbraccio, Lippen)
 +
|}
 +
 
 +
== M ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
−
|ō || = || auch
+
! scope="col" style="width:250px"|  
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 +
! scope="col" style="width:250px"|  
 +
 
 
|-
 
|-
−
|obadoba, obahoba || = || oben droben/oberhalb (je nach Standpunkt)
+
|an Mánnaz, a Manndli || = || ein Mann, ein Männlein
 
|-
 
|-
−
|Ōmasa || = || Ameise
+
|guata Móargaz, guats Méargazli || = || guten Morgen
 
|-
 
|-
−
|Oaschtara || = || Ostern
+
|māna; gmānt; mānsch/māsch, mānscht || = || meinen; gemeint; meinst du
 
|-
 
|-
−
|Oaschtargåggl || = || Osterei(er)
+
|Mascha || = || Kraxe mit einklappbarer Tragfläche (alter Ausdruck, Kappl)
 
|-
 
|-
−
|Oar, Oarwaschl || = || Ohr
+
|mena || = || mit Rindern fuhrwerken (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|ōmara || = || gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
+
|miglig, miegli || = || möglich (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Ōmerloch || = || neidische Person
+
|mialig, miali || = || mühsam (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Obrdilla || = || Dachboden (Galtür)
+
|mēga, megat; an Mégata /a Mégati || = || mögen, liebenswert; sympathische Person (m/w)
 
|-
 
|-
−
|Owånta || = || Ausmahd, Wiesenrand
+
|muschpr || = || wohlauf (alter Ausdruck, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|offpira || = || aufbohren, aufbrechen
+
|Masigga || = || bräunlich/weißliche Flechte im Hochgebirge
 
|-
 
|-
−
|obanåi || = || (von) oben hinunter
+
|Mugga || = || Mücke
 
|-
 
|-
−
|Ōbåcht! || = || aufgepasst! Achtung!
+
|an Muggaseckl, (um) a Muggaseckali || = || ein kleines Stück beim Messen, (um) eine Winzigkeit;  auch als leichtes Schimpfwort oder Neckerei verwendet
 
|-
 
|-
−
|Ōfa, Ōfabånk || = || Ofen, Ofenbank
+
|muttlat || = || stumpf, unförmig, nicht einer natürlichen/schönen Form entsprechend, verformt (zB ein abgestoßenes oder verwachsenes Horn bei der Kuh)
 
|-
 
|-
−
|Ōfaloch || = || durch die praktische Idee, den Stubenofen an der Seite mit einem Abstand von der Wand zu setzen, entstand ein Raum für eine dritte Bank. Diese Bank, das Ofenloch, ist die gemütlichste.
+
|mandschārna || = || essen (von it. mangare) (Untertal)
−
|}
 
−
 
 
−
== P ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|mággala || = || miefen, stinken
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
 
|-
 
|-
−
|Panna || = || Scheibtruhe
+
|magga, innimagga || = || stopfen, hineinstopfen
 
|-
 
|-
−
|Påtscha || = || Hausschuhe
+
|máschgara || = || sich mit Masken verkleiden (zum Kinderfasching)
 
|-
 
|-
−
|Påtsch/Påtschgåggl || = || schusselige, ungeschickte Person
+
|Matz || = || äußerst derber Schimpfname für weibl. Person
 
|-
 
|-
−
|Plåcha || = || Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff
+
|Muinza || = ||Katze
 
|-
 
|-
−
|Pfia || = || Föhnwind
+
|mungga || = ||zahnlos kauen
 
|-
 
|-
−
|Pipa || = || Wasserhahn
+
|mulfa, murfla || = || undeutlich sprechen
 
|-
 
|-
−
|pipla || = || über den Durst trinken
+
|an Mulfr || = || einer, der den Mund nicht aufbringt
 
|-
 
|-
−
|Pflara || = || Schmutzfleck; Kuhfladen (Untertal)
+
|Múllagrint || = || übellauniger Mensch
 
|-
 
|-
−
|Pflatterlig || = || Kuhfladen (Obertal)
+
|a Mulla måcha || = || das Gesicht verziehen aus Ärger, Übellaunigkeit etc.
 
|-
 
|-
−
|pledschedera || = || viel reden / ausplaudern
+
|Maulåff || = || derber (alter) Schimpfname
 +
|-  
 +
|māja || = || mähen
 +
|- 
 +
|malcha || = || melken
 
|-
 
|-
−
|an Pledschederer  || = || Vielredner, Plaudertasche; einer, der nur redet und nichts tut
+
|mēngga, a Mēngga || = || jammern, ein Jammerer
 
|-
 
|-
−
|påfa|| = || Speichel absondern (trensa)
+
|maitara || = || reklamieren, sich beschweren, sich aufregen
 
|-
 
|-
−
|Påfr|| = || Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
+
|meggala || = || nörgeln, lästig sein
 +
|-
 +
|Marénd / marénda|| = || Jause / jausnen
 
|-
 
|-
−
|Pilla || = || kleiner Stadel
+
|mēralt || = || uralt
 
|-
 
|-
−
|Polla, Eispolla, Schneapolla || = || ballähnliches Gebilde, (Speise-)Eiskugel, Schneeball
+
|musla, åbmusla || = || sich nachlässig, nur ein wenig waschen 
 
|-
 
|-
−
|Platschi || = || tollpatschiger Mensch
+
|muslig, musli || = || unsauber (alter Ausdruck; Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Pferfalar || = || ungeschickter, unpraktischer Mensch
+
|mudrig, mudri || = || kränklich (alter Ausdruck; Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|Maigga, Maiggali; Maiggana || = || Mädchen, kleines Mädchen; Mädchen (Mehrzahl) (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|pfladara, fladara    || = || stehlen
+
|Maiggafittalar || = ||Bub, der gerne bei Mädchen ist (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|plattara || = || (etwas unabsichtlich) verschütten
+
|maggiara || = || Schmerzen/eine Krankheit vortäuschen
 
|-
 
|-
−
|Poppa, Poppali || = || Baby, Kleinkind
+
|Malafitz; malafitz Krippl || = || Übeltäter; jemand mit ärgerlichem Verhalten (Kind) - von lat. Maleficium: schlechte Tat
 
|-
 
|-
−
|Poppakråtta || = || Bettkorb für Kleinkinder
+
|Misma || = || (alter Ausdruck für) Raumhäufen (zusammengetragene Steinhäufen auf Almweiden), steinige Weide allgemein, (Mathon, auch Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Poppatschåggl || = || Kleinkindjacke
+
|Mias, miasa || = || Moos, moosen (Moos gewinnen, früher für die Isolierung der Holzgebäude benötigt) (Untertal)
 +
|-
 +
|Muatara || = || Mutter (zur Schraube)
 +
|-
 +
|Muggafugg|| = || dünner Malzkaffee
 +
|-
 +
|an Muasr || = || eisernes Küchengerät mit Stil und unten gerade begrenzter Schaufel zum Rösten und Wenden
 
|-
 
|-
−
|Poppa lipfa gia || = || ein Neugeborenes anlässlich des Erstbesuchs bei den Eltern begrüßen gehen (lüpfen, heben, halten) (alter Brauch im Verwandtschaftskreis)  
+
|Muttl || = || Hirschtier
 +
|-
 +
|Moltara || = || Holzwanne zum Sauschlachten (eher Untertal)
 +
|-
 +
|meila || = || abschrägen: das Triftholz musste an beiden Enden mit der Hacke abgeschrägt werden, damit es beim Triften nicht bzw. weniger einreißt. Die Hölzer lassen sich dadurch auch auf flacherem Gelände leichter -> zeppla, weiterbewegen (Untertal)
 +
|-
 +
|Māschtr (Poschtmāschtr) || = || Meister (Postmeister)
 +
|-
 +
|an Madlibua || = || ein burschikoses Mädchen (Untertal)
 +
|-
 +
|dr Malta, maltna || = || der Mörtel, mit M. arbeiten
 +
|-
 +
|an Malta || = || Nassschnee, Matsch etc.
 +
|-
 +
|Mårch, Mårch-Schtā, Mårch-Schtecka|| = || Grenze (zwischen Wiesen und Grundstücken), Grenzstein, Grenzpfosten
 +
|-
 +
|dr Mårch nåch || = || der (Familien-)Ähnlichkeit nach (erkennbare Familien-Zugehörigkeit) (Obertal, Untertal -> Bischtur)
 
|-
 
|-
−
|pfnutzga || = || durch die Nase weinen (Geräusch von Nasenschleim)
+
|a Måhd || = || eine Wiese (die gemäht wird, Beargmåhd)
 
|-
 
|-
−
|Pfluttara || = || dicke weibliche Person
+
|a Måhdi, a Måhda || = || längere Gras- bzw. Heuansammlung, die beim Mähen / bei der Heuernte entsteht (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|pfluttara || = || herauslachen (Obertal)
+
|Muntafū || = || Montafon (-> bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ist die Galtürer Mundart dem Montafonerischen sehr ähnlich)
 +
|-
 +
|}
 +
 
 +
== N ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
−
|pflittara || = || (unterdrückt) lachen, kichern (Untertal)
+
! scope="col" style="width:250px"|  
−
|-
+
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
−
|a Pfufarli || = || leichter Schneefall, vernachlässigbarer Neuschneezuwachs
+
! scope="col" style="width:250px"|
 +
|-
 +
|nuijåhrna || = || Brauch, zu Neujahr bei Verwandten und Nachbarn einzukehren (auf ein Schnapsli) und ein gutes neues Jahr zu wünschen (in Galtür: A guats, glickseligs nuis Jåhr! Ursprünglich wurde geantwortet: Geba's Gott fir guati!). Kinder können in jedes Haus im Dorf gehen, wo sie etwas Geld bekommen. 
 
|-
 
|-
−
|Praia, Praiasuppa  || = || Rollgerste, Rollgerstensuppe mit Speck (gsalchti/gselchti Suppa)
+
|nacht || = || gestern (Untertal, im Obertal: geschtr)
 
|-
 
|-
−
|Prisl || = || mit viel Butter geröstetes vorgekochtes Maismehl (Türkenmehl)(Obertal)
+
|nåchanånd || = || nacheinander
 
|-
 
|-
−
|Pulla || = || Huhn, Henne
+
|natīrligrweis || = || natürlicherweise
 +
|-
 +
|a Nanzerli; nanzerla || = || ein Nickerchen; ein Nickerchen machen
 
|-
 
|-
−
|Pudl || = || Fläschchen für Kleinkinder
+
|nánnala || = || ein Nickerchen machen, bei Kindern: schlafen (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|pfiata || = || sich verabschieden
+
|nåsna || = || neugierig sein (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|(uma)pfurra || = || nervös/hektisch herumsausen
+
|någgla || = || zittern
 
|-
 
|-
−
|pråschla || = || prasseln (Untertal)
+
|nårrna || = || verspielt sein; bei Kindern: im Spaß raufen
 
|-
 
|-
−
|(inni) purrna || = || hineinstopfen
+
|nåchnat, in dr Nēchnat || = || nahe, in der Nähe
 
|-
 
|-
−
|Pfetscha || = || Stauden, Staudengehölz, Latschen
+
|nechnr || = || näher
 
|-
 
|-
−
|Pletscha, Plåkka || = || große Blattgräser
+
|nuit || = || nichts
 
|-
 
|-
−
|Pfetta, Pfettana || = || Holzbalken, der das Dach längs trägt (Mehrzahl) (-> Rafa, Rafana)
+
|nuitig, nuiti || = || nichtswertig (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Pieperli || = || Kücken
+
|nuit fir unguat || = || nichts für ungut, du musst entschuldigen
 
|-
 
|-
−
|an Pietz || = || kleiner Bub
+
|numma; numma'n'umma (nummanumma) || = || nicht mehr; nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen
 
|-
 
|-
−
|prosuppna || = || eine einfache Mahlzeit kochen; nichts weiter bringen
+
|niana || = || nirgends
 
|-
 
|-
−
|Pfitzipfeil || = || Pfeil und Bogen
+
|niamrd || = || niemand
 
|-
 
|-
−
|Prosottr || = || kräftiger, korpulenter Bursche, Mann
+
|niamia || = || niemehr
 
|-
 
|-
−
|Piltsch || = || verfilztes kurzes Gras (Galtür)
+
|Nåtsch || = || Schwein
 
|-
 
|-
−
|Purzigågl || = || Purzelbaum
+
|Néaßer, Néaßerer || = || Kleinvieh, Hirte für Kleinvieh
 +
|-
 +
|a Nóaß || = || unfruchtbare Ziege
 
|-
 
|-
−
|pralla, pleara || = || weinen
+
|Nåtta || = || verfilzte Stellen im Haar
 
|-
 
|-
−
|priascha || = || (schreiend) weinen (vor Schmerz etc.)
+
|Nåttr || = || Pflückgerät für Moosbeeren (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Pemsl || = || Pinsel
+
|Náttaler || = || wenig schmeichelhafter Obertaler Ausdruck für Kappler
 
|-
 
|-
−
|Plearårsch || = || Kind, das viel weint (auch auf Erwachsene angewendet)
+
|Nåzza || = || untüchtige (verheiratete) Frau; im Obertal auch überempfindliche, gereizte Frauensperson 
 
|-
 
|-
−
|pomprigla || = || Rodeln, wobei mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen eingehakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch bis in die 70er-Jahre praktiziert)
+
|Nala, Nali || = || Großmutter (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|dr Psåltnr || = || der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
+
|Nona || = || Großmutter (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|pöscha, pēscha || = || aufdringlich hämmern oder klopfen
+
|Nëni || = || Großvater
 
|-
 
|-
−
|pumpara || = || dumpf pochen
+
|nuschta, ummanuschta; du håsch då nuit umma'znuschta || = || kramen, herumkramen; da hast da nichts herumzukramen
 
|-
 
|-
−
|Plundr || = || Werkzeug, aber auch -> Grempl
+
|Noschter || = || Rosenkranz (Paternoster)
 
|-
 
|-
−
|a Plindarli || = || ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug (Untertal)
+
|Neaßa || = || Pickel, Furunkel (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|ds Pfemmatli (geba) || = || das Wenigste, der Rest (aus Geiz nur das Wenigste geben) (Untertal)
+
|Neadrseita || = || Schattseite
 
|-
 
|-
−
|Pflåschtr || = || Mörtel (seltener verwendet) (Untertal)
+
|negla, (durchnegla, huarnegla) || = || Schmerzen beim Warmwerden gefrorener Finger und Zehen
 
|-
 
|-
−
|pultadick || = || zu dick ( z. B. ein zu dick geratenes Mus); im Leben kann es 'pultadick' kommen
+
|neffa || = || schmerzhaft reiben (figga)
−
 
+
|-
−
 
+
|néata || = || überanstrengt arbeiten
−
|}
+
|-
−
 
+
|Neini-Essa, z Neini; neinarla || = || das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)
−
== Q ==
+
|-
−
{| class = "wikitable sortable"
+
|Nåsaputza || = || in der Nase eingetrockneter Rotz
 +
|-
 +
|Nalla || = || Nacken
 +
|-
 +
|Nuddla, Nudla || = || Nudeln (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|narsch; iaz tua nit aso narsch || = || schüchtern, gehemmt; jetzt tu nicht so schüchtern (Untertal)
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
 
|-
 
|-
−
|quengla || = || nörgeln
+
|nóargga, úmanóargga (nåargga) || = || etwas, eine Arbeit (nur) ungeschickt und langsam weiterbringen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|quiara || = || ächzen, Lautäußerung bei Anstrengung
+
|an Nóargga, a Néargga || = || Negativausdruck für eine Person (mask., fem.), die nichts weiterbringt (Untertal)
 
|}
 
|}
  
−
== R ==  
+
== O ==
 
{| class = "wikitable sortable"
 
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
 
! scope="col" style="width:250px"|  
 
! scope="col" style="width:250px"|  
 
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
−
! scope="col" style="width:250px"|
+
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|ring || = || leicht
+
|ō || = || auch
 
|-
 
|-
−
|Ringga || = || Schnalle eines Riemens (für Viehglocken z. B.)  
+
|obadoba / obahoba || = || oben, droben / heroben (je nach Standpunkt); (es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass im Obertal viele Vokale eher kurz, im Untertal gedehnt gesprochen werden)
 
|-
 
|-
−
|a Ringli || = || eine kurze Zeit, ein Weilchen (Galtür)
+
|Ōmasa || = || Ameise
 
|-
 
|-
−
|dr Rā || = || die steile Wiese, Rain
+
|Óaschtara || = || Ostern (zur besseren systematischen Zuordnung wurde der verschliffen ausgesprochene Laut Åa - innerhalb åa - als Oa bzw. oa eingetragen, auch weil er sich zum größten Teil auf hochdeutsche 'O-Wörter' bezieht)
 
|-
 
|-
−
|Reifa || = || Reif (->Gfriascht)
+
|Óaschtrgåggl || = || Osterei(er)
 
|-
 
|-
−
|Recha, recha || = || Heurechen, rechen
+
|Oar, Oarwaschl || = || Ohr
 
|-
 
|-
−
|rēcha (röcha) || = || rauchen
+
|Óarhola || = || Ohrwurm (Insekt)
 
|-
 
|-
−
|rauma, Raumheifa || = || die Weiden von herabgefallenen Steinen säubern, Raumhäufen (Misma) (Obertal)
+
|óardali, óardalig || = || ordentlich (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|roada || = || das Heu (nach dem Mähen zum Trocknen) auf der Wiese verstreuen (Untertal)
+
|an'Oardnig, an'Oardni (måcha) || = || eine Unordung (machen) (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
−
|rogl || = || luftig, flaumig (Teig) (Untertal)
+
|(epparn) óardna || = || (jemanden) zurechtweisen, zur Ordnung rufen
 
|-
 
|-
−
|roglig || = || knollig (Schnee)
+
|Óargla, Éargali || = || Orgel (groß/klein - auch Ziehharmonika)
 
|-
 
|-
−
|d'Roat, d'Road || = || Dienstwoche beim Ministrieren (Obertal, Untertal)
+
am an Oart = irgendwo
 +
 
 +
|ōmara || = || gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
 
|-
 
|-
−
|rångga || = || sich reiben (Vieh)
+
|an Ōmr|| = || neidvolles Gefühl beim Anblick von etwas Genüsslichem (vor allem beim Verzehr durch eine andere Person)  
 
|-
 
|-
−
|Rångga || = || dicke Brotscheibe
+
|Ōmrloch || = || neidische Person (hauptsächlich im obigen Zusammenhang)
 
|-
 
|-
−
|da Rappl kriaga || = || vom Zorn gepackt werden
+
|óftramål || = || öfters, manchmal
 
|-
 
|-
−
|Radlbēga || = || Transportgerät mit leiterartigem Gerüst und einem Rad
+
|Ōg, Ōga; Ōgaglesr  || = || Auge, Augen; Augengläser, Brille
 
|-
 
|-
−
|Rischla || = || Loch im Heuboden zum Stall (Galtür)
+
|Ōgweara || = || Augenlidentzündung
 
|-
 
|-
−
|Rischner || = || Viehbürste (Galtür)
+
|Obrdilla || = || Dachboden (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|a Raitara || = || ein Sieb zum Aussieben von Heublumen (Galtür), ein meist rundes Sieb zu Korn reinigen (ca. 1m Durchm.) (Untertal)
+
|Owånta || = || Ausmahd, Feldrand, Ackerrand
 
|-
 
|-
−
|Rōch || = || Rauch
+
|off, offa || = || auf, offen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Rusti(g) || = || Unordnung (alter Ausdruck)
+
|offpira || = || aufbohren, aufbrechen
 
|-
 
|-
−
|raß || = || scharf gewürzt, würzig (reifer Käse)
+
|(vo'n)obanåi || = || (von) oben hinunter
 
|-
 
|-
−
|råssat, gånz råssat (auf) || = || gierig, ganz scharf (auf)
+
|Ōbåcht! || = || aufgepasst! Achtung!
 
|-
 
|-
−
|an Råssata, a Råssati || = || temperamentvolle, schneidige, willenstarke Person (m/w)
+
|Ofa, Ofabånk; Ōfa, Ōfabånk || = || Ofen, Ofenbank (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Rōna || = || rote Bete
+
|Ofaloch, Ōfaloch || = || dadurch, dass der Stubenofen seitlich mit einem Abstand zur Wand gesetzt wurde, entstand hinten Raum für eine dritte Bankseite: Das gemütliche Ofenloch (Obertal, Untertal)
 +
|}
 +
 
 +
== P ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
−
|Ribler || = || in viel Butter gröstetes, vorgekochtes Maismehl (Polenta, -> Prisl) (Untertal)
+
! scope="col" style="width:250px"|  
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|ribla || = || reiben
+
|Paznáu; Paznáuner/Paznáunari || = || Paznaun (wie Montafon, Samnaun und Engadin; die Bezeichnung 'Paznauntal' wurde erst spät kartographisch eingeführt); Einwohner/in des Paznaun
 
|-
 
|-
−
|Riamsl || = || Angeber (alter Ausdruck)
+
|Panna || = || Scheibtruhe
 
|-
 
|-
−
|an Rånk || = || eine Biegung, Kurve
+
|Påtscha || = || Hausschuhe, Patschen
 
|-
 
|-
−
|Riva || = || Mure; steiler Geländeeinschnitt, wo regelmäßig Muren abgehen (z. B. die 'Weiß Riva' in Galtür
+
|Påtsch/Påtschgåggl || = || schusselige, ungeschickte Person (.../Untertal)
 
|-
 
|-
−
|an Rieser || = || eine schmale, steil verlaufende Geländenarbe (durch Wasserläufe etc.); eine Spur von Schuhen am Boden (z. B. von einer Gummisohle am Holzboden)
+
|plëschna || = || schlagen, verhauen
 
|-
 
|-
−
|Raggl || = || alte Kuh
+
|pëscha || = || aufdringlich hämmern oder klopfen
 
|-
 
|-
−
|Rātscha, rātscha|| = || Ratsche, die Ratsche drehen (in der Karwoche anstatt der Kirchenglocken)
+
|púmpara || = || dumpf pochen
 
|-
 
|-
−
|rātscha|| = || sich ausführlich unterhalten
+
|Pléntalar || = || Südtiroler/Italiener (veraltet, von Polenta)
 
|-
 
|-
−
|auf a Rātscherli kēma|| = || für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
+
|Plåcha || = || Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff
 
|-
 
|-
−
|Rufa|| = || Wunde, offene Hautstelle, Aufschürfung etc.
+
|Pfia || = || Föhnwind
 
|-
 
|-
−
|Runsa|| = || Rinnsal (alter Ausdruck) (Galtür)
+
|Pipa || = || Wasserhahn
 
|-
 
|-
−
|Rāba || = || Krautrübe
+
|pipla || = || über den Durst trinken
 
|-
 
|-
−
|Rābakraut || = || Kraut aus der Krautrübe (früher Volksnahrungsmittel, heute kaum mehr angebaut)
+
|pléara || = || weinen (siehe franz. pleure, weinen)
 
|-
 
|-
−
|Rātig, Rati || = || weißer, roter, schwarzer Rettich
+
|Pléarårsch || = || Kind, das viel weint (auch auf Erwachsene angewendet)
 
|-
 
|-
−
|Riaba || = || Rüben
+
|Pflara || = || Schmutzfleck; Kuhfladen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Runggla || = || Zuckerrüben, bei uns ausschließlich verwendet als Tierfutter
+
|Pflatterlig, Pflatterli || = || Kuhfladen (Obertal, Untertal))
 
|-
 
|-
−
|Rōna || = || rote Bete
+
|pledschédera  || = || viel reden / ausplaudern
 
|-
 
|-
−
|Rotzpipa || = || Rotzbengel
+
|an Pledschéderer  || = || Vielredner, Plaudertasche; einer, der nur redet und nichts tut
 
|-
 
|-
−
|Reisrbesa || = || aus Bachweiden oder Birkenzweigen (Galtür) hergestellter Besen
+
|påfa || = || Speichel absondern (trensa)
 
|-
 
|-
−
|Ries; am Ries sei || = || Wintertransportweg zum Ziehen von Holz/Heu/Mist;  (übertragen:) geschäftig unterwegs sein
+
|Påfr || = || Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
 
|-
 
|-
−
|Riesner || = || Spezialschaufel zum Vorbereiten des Rieses (auch zum Stampfen geeignet)
+
|påppa, ånpåppa || = || kleben, ankleben (wird auch vom Schnee gesagt, wenn er auf dem Belag klebt)
 
|-
 
|-
−
|Rebl || = || Holzteil, der zum Spannen des -> Schtricka (Lederstrick) dient (Untertal)
+
|Påppschnea || = || feuchter Neuschnee, klebriger Frühlingschnee
 
|-
 
|-
−
|Rāfa, Rāfana || = || Querbalken eines Daches, auf dem die -> Pfettana aufliegen, Mehrzahl
+
|pfåmpfa|| = || mit übervollem Mund kauen; im übertragenen Sinn: nicht wirtschaften können (z. B. in der Küche)
 
|-
 
|-
−
|Roadbettlar || = || sich abwechselnde, von Haus zu Haus wandernde Bettler. Diese soziale Einrichtung gab es bis Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre (Untertal).
+
|Pilla || = || kleiner Stadel
−
|}
 
−
 
 
−
== S ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|Polla, Eispolla, Schneapolla || = || ballähnliches Gebilde, (Speise-)Eiskugel, Schneeball
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
 
|-
 
|-
−
|(eppas zum) schnaggla|| = || (etwas zu) schnabulieren
+
|Platschi || = || tollpatschiger Mensch
 
|-
 
|-
−
|da Schnaggl/Schnaggler håba, schnaggla || = || den Schluckauf haben
+
|Pferfalar || = || ungeschickter, unpraktischer Mensch
 
|-
 
|-
−
|Schnaggl || = || Sandalen (spezieller Ausdruck im Untertal)
+
|pfladara, fladara || = || stehlen (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|schurna || = || mit Appetit essen (Untertal)
+
|pláttara || = || (etwas unabsichtlich) verschütten
 
|-
 
|-
−
|schnågga|| = || naschen, Süßes genießen
+
|Poppa, Poppali || = || Baby, Kleinkind (rätoromanisch: pupa)
 
|-
 
|-
−
|Schapēsa || = || Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
+
|poppna || = || ein Kleinkind betreuen, unterhalten etc.  
−
|- 
 
−
|Sāchtascha || = || (abfällig für) jüngere Person weibl. Geschlechts
 
−
|- 
 
−
|an Sāch || = || ein Dreck, etwas Ungutes, eine ungute Situation
 
 
|-
 
|-
−
|sācha || = || pissen
+
|Poppakråtta || = || Bettkorb für Kleinkinder
−
|- 
 
−
|an Siach || = || unguter Mensch, Tunichtgut
 
−
|- 
 
−
|an Schråga || = || Holzgestell; abfällig für eine hässliche Person
 
 
|-
 
|-
−
|Schepsr || = || Werkzeug, mit dem die Rinde eines Baumes entfernt wird
+
|Poppatschåggl || = || Kleinkindjacke
 
|-
 
|-
−
|an Schnatli || = || ein von den feinen Zweigen befreiter Ast (-> ausschnatla) (einzeln als Rute verwendet, in größeren Mengen als Feuerholz gesammelt)(Untertal)  
+
|Poppa lipfa gia || = || ein Neugeborenes anlässlich des Erstbesuchs bei den Eltern begrüßen gehen (lüpfen, heben, halten) (alter Brauch im Verwandtschaftskreis)
 
|-
 
|-
−
|Schpektiv || = || Fernglas
+
|Pappa, Páppali; Póppapappa(li) || = || Mus; Babybrei
 
|-
 
|-
−
|schpektivna || = || durch das Fernglas schauen
+
|pfnutzga || = || durch die Nase weinen (Geräusch von Nasenschleim)
 
|-
 
|-
−
|Schneaflocka (Gåltirer Baia) || = || Schneeflocken (scherzhaft: "Galtürer Bienen")
+
|Pfluttara || = || dicke weibliche Person
 
|-
 
|-
−
|Schtåffla || = || Stufe, Stufen
+
|pflittara || = || (unterdrückt) lachen, kichern
 
|-
 
|-
−
|Sāfa|| = || Seife
+
|pfufa || = || Geräusch bei entweichender Luft
 
|-
 
|-
−
|Sāl-bō|| = || Seilbahn
+
|a Pfufarli || = || leichter Schneefall, vernachlässigbarer Neuschneezuwachs (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|an Santi, siba Santi || = || ein Zentimeter, sieben Zentimeter
+
|an Pflalli || = || u. a. ein großer Stein, ev. ein schwerer Mann
 
|-
 
|-
−
|d'Sunna || = || die Sonne
+
|Prosottr || = || kräftiger, korpulenter Bursche, Mann
 
|-
 
|-
−
|schuich|| = || schüchtern
+
|platschnåss, pfletschnåss, pfludrnåss, pfletschpfludrnåss || = || durch und durch nass
 
|-
 
|-
−
|sall|| = || das
+
|Praia, Praiasuppa  || = || Rollgerste, Rollgerstensuppe mit Speck (gsalchti/gselchti Suppa)
 
|-
 
|-
−
|dr Sall || = || Dieser, Jener
+
|Prisl || = || mit viel Butter geröstetes vorgekochtes Maismehl (Türkenmehl)(Obertal)
 
|-
 
|-
−
|wås isch mim Salla || = || was ist mit Diesem/Jenem
+
|Pulla || = || Huhn, Henne
 
|-
 
|-
−
|sall woll! || = || so ist es; da hast du recht!
+
|Pudl || = || Fläschchen für Kleinkinder
 
|-
 
|-
−
|Schibli(g) || = || Kaminwurze
+
|Pumpl || = || Glaskaraffe
 
|-
 
|-
−
|Scharmitzl, Schramitzl || = || kleine Papiertasche, Tüte
+
|pfiata; i tua mi pfiata || = || sich verabschieden; ich verabschiede mich
 
|-
 
|-
−
|Schabragga || = || ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
+
|pfnitta || = || mürrisch sein (alter Ausdruck, Galtür)
 
|-
 
|-
−
|(an beasa) Schial|| = || (schlimme) Schürfwunde
+
|(umma)pfurra || = || nervös/hektisch herumsausen
 
|-
 
|-
−
|Schmålzschnitta|| = || Butterbrot (Untertal)
+
|pråschla || = || prasseln (Untertal)  
 
|-
 
|-
−
|Sēgasa || = || Sense
+
|(inni) purrna, inni pudla || = || hineinstopfen
 
|-
 
|-
−
|Singasa || = || (kleinere, hell) klingende Glocke, Fahrradglocke
+
|Pfëtscha || = || Stauden, Staudengehölz, Latschen
 
|-
 
|-
−
|singasla || = || bimmeln, klingeln
+
|Pfrosla || = || Hagebutten
 
|-
 
|-
−
|Schalla; Schallali || = || Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
+
|Pletscha, Plåkka || = || große Blattgräser
 
|-
 
|-
−
|wia a Schwei mit'ara Schalla  || = || wie ein Schwein mit Schelle: zwei Dinge, die absolut nicht zusammen passen
+
|Pfetta, Pfettana || = || Längsbalken des Dachstuhles (Mehrzahl, Obertal)) (-> Rafa, Rafana)
 
|-
 
|-
−
|Schåfseckl || = || großer Dummkopf
+
|a Piperli, Piperla || = || Kücken (Einzahl, Mehrzahl) (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|schneiba || = || schneien
+
|an Piapl, ds Pipali; a pår Piapl, Pipala || = || ein Kücken, einige Kücken (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Schlåsamlana || = || Nassschneelawine
+
|an Pietz || = || kleiner Bub
 
|-
 
|-
−
|Schlåppa || = || Ohrfeige
+
|prosuppna || = || eine einfache Mahlzeit kochen; nichts weiter bringen
 
|-
 
|-
−
|epprn schlåppna || = || jemanden ohrfeigen
+
|an Prunggl || = || misslungener Kuchen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Schloargga || = || grober Ausdruck für (schlechte, abgenützte) Schuhe, auch humorvolle Bezeichnung
+
|plattla; 's plattla låssa || = || (vorwiegend beim Schifahren) schnell fahren, es schnell sausen lassen 
 
|-
 
|-
−
|Schnearfer || = || Rucksack
+
|pfitza || = || schnell düsen, huschen
 
|-
 
|-
−
|sinsch/sisch/sis || = || sonst
+
|Pfitzipfeil || = || Pfeil und Bogen
 
|-
 
|-
−
|sis guat? || = || geht`s gut? alles in Ordnung? (Galtür)
+
|Piltsch || = || verfilztes kurzes Gras, früher meist als Einstreu verwendet (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|Sånna Klås || = || Sankt Nikolaus (Fest)
+
|Purzigågl || = || Purzelbaum
 
|-
 
|-
−
|Schtā || = || Stein
+
|pralla || = || weinen
 
|-
 
|-
−
|Schtāschlegl || = || Steinschlegel
+
|priascha || = || (schreiend) weinen (vor Schmerz etc.)
 
|-
 
|-
−
|schtickl || = || steil
+
|pizga || = || jucken (alter Ausdruck)
 
|-
 
|-
−
|a Schtickli || = || ein Stücklein
+
|Pemsl || = || Pinsel
 
|-
 
|-
−
|schtrawanza || = || herumstreunen
+
|pomprigla || = || Rodeln, wobei mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen eingehakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch bis in die 70er-Jahre praktiziert)
 
|-
 
|-
−
|Schtob || = || Staub
+
|Poschta || = || Posten, Anstellung, aber auch: Gendarmerieposten (heute Polizeiposten)
 
|-
 
|-
−
|Schtoblana || = || Staublawine
+
|dr Psåltnr || = || der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
 
|-
 
|-
−
|schtarrig, schtarri || = || ungelenkig (Obertal, Untertal)
+
|Plundr (Hawerplundr) || = || Werkzeug (W. für die Heuarbeit), aber auch -> Grempl
 
|-
 
|-
−
|schtårrna || = || fest werden (Untertal)
+
|a Plindarli || = || ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug
 
|-
 
|-
−
|a Schtuck / a Schtickli || = || ein Stück / ein Stücklein
+
|an Plō || = || ein Küchenbrett
 
|-
 
|-
−
|a Schlickli || = || ein kleiner Schluck
+
|a Plumpara || = || große, bauchige Kuhschelle
 
|-
 
|-
−
|an Sumser, a Sumsa, sumsa || = || Jammerer (m/w), jammern
+
|ds Pfemmatli (geba) || = || das Wenigste, der Rest (aus Geiz nur das Wenigste geben) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Sugali || = || Lämmlein, auch: anhängliche Person
+
|Pflåschtr || = || Mörtel (seltener verwendet) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Sugl || = || Fichtenzapfen (Gal.)
+
|Pulta || = || dicker Brei
 
|-
 
|-
−
|Schtåfl || = || Platz vor Almställen
+
|pultadick || = || zu dick ( z. B. ein zu dick geratenes Mus); im Leben kann es 'pultadick' kommen
 
|-
 
|-
−
|Schnåtta || = || Rille, Rinne
+
|Plaisa, Plais || = || steile Kurzgraswiese zwischen Felsen im oberen Berggelände (Obertal, Untertal, - Plaisa: im Untertal die Mehrzahl, -> auch Blais, Blaisa)
 
|-
 
|-
−
|an Schluff, Schliff || = || Engstelle(n)
+
|Pångert || = || umzäunter Obstgarten, Viehgehege (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|schliafa (innischliafa) || = || schlüpfen, hineinschlüpfen
+
|Pårkiarcha || = || Empore (Untertal)
 +
|}
 +
 
 +
== Q ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
−
|schlifara || = || rutschen, gleiten
+
! scope="col" style="width:250px"|  
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|satza, sockla/seckla || = || springen, schnell laufen (Obertal/Untertal)  
+
|quengla || = || nörgeln (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|schwenza || = || spülen
+
|quiara || = || ächzen, Lautäußerung bei Anstrengung
 +
|}
 +
 
 +
== R ==
 +
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
−
|schtingla || = || stürzen (beim Schifahren z. B.)
+
! scope="col" style="width:250px"|  
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|schtira || = || stochern
+
|ring || = || leicht
 
|-
 
|-
−
|schtirgga || = || trödeln
+
|a Ringli || = || eine kurze Zeit, ein Weilchen (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|schnitzla || = || schnitzen
+
|rapid || = || schnell
 
|-
 
|-
−
|schmuggla || = || schmuggeln (durch die Nähe der Paznauner Dörfer zur Schweizer Grenze begünstigte, wichtige Erwerbsquelle bis in die Nachkriegszeit)
+
|randsch || = || ranzig (it. rancido)
 
|-
 
|-
−
|sirfla || = || schlürfen
+
|Ringga || = || Schnalle eines Riemens (für Viehglocken z. B.) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|schperza || = || Fußtritte verpassen
+
|Rischpa, in dr Rischpa; in der Reißa || = || Zwickmühle oder in der Mangel (Untertal; Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Suirali || = || schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
+
|Råffla; an'ålti Råffla || = || Raffel; ein altes, abgenütztes Gerät
 
|-
 
|-
−
|Scheara || = || Kruste (auf dem Pfannenboden beim Muskochen)
+
|a Råschpla || = || eine Raspel
 
|-
 
|-
−
|Schweigranta || = || eine Beerensorte, die Preiselbeeren ähnlich sieht, aber ungenießbar ist
+
|Rinnr || = || vertikale Schneise im Wald oder Latschen- und Felsgebiet
 
|-
 
|-
−
|Schtreb || = || Einstreu für den Stall
+
|dr Rā || = || die steile Wiese, Rain
 
|-
 
|-
−
|Schobb || = || Murmeltierbau
+
|Reifa || = || Reif (->Gfriascht)
 
|-
 
|-
−
|schobba, schiaba || = || schieben (Obertal, Untertal)
+
|Rumpfla || = || Falte(n) im Stoff (z. B. im Leintuch)
 
|-
 
|-
−
|(inni)schobba || = || (hinein)stopfen
+
|Runzla || = || Falten (im Gesicht)
 
|-
 
|-
−
|an Sir håba || = || schlechte Laune haben
+
|Recha; recha || = || Heurechen, rechen
 
|-
 
|-
−
|schputtara || = || (eine Art) spucken
+
|rëcha || = || rauchen
 
|-
 
|-
−
|schelcha || = || (aus)schimpfen,  
+
|Réach, Réachli || = || Reh, Rehlein
 
|-
 
|-
−
|Schleidr || = || Rausch
+
|rauma, Raumheifa || = || die Weiden von herabgefallenen Steinen säubern, Raumhäufen (-> Misma) (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|schtearahåglvoll || = || sternhagelvoll, total betrunken
+
|roada || = || das Heu (nach dem Mähen zum Trocknen) auf der Wiese verstreuen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Schlemilch || = || Buttermilch
+
|rogl || = || luftig, flaumig (Teig)
 
|-
 
|-
−
|Schrånz || = || Riss (in der Hose)
+
|roglig || = || knollig (Schnee, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Schwartli(g) || = || Brett mit Rinde
+
|d'Roat, d'Road || = || Dienstwoche beim Ministrieren (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Schāta || = || dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
+
|rångga || = || sich reiben (Vieh)
 
|-
 
|-
−
|Såga || = || Säge, Sägewerk
+
|an Rångga || = || eine dicke Brotscheibe
 
|-
 
|-
−
|sevl; sevl geara || = || soviel; wirklich gerne
+
|ds Raftli || = || der Anschnitt (des Brotweckens)
 
|-
 
|-
−
|Schwilch || = || verschlagener, unguter Typ
+
|da Rappl kriaga || = || vom Zorn gepackt werden
 
|-
 
|-
−
|an Schwick || = || ein Moment
+
|raffa || = || raufen
 
|-
 
|-
−
|Schearm, Schearam || = || kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
+
|ropfa || = || an den Haaren reißen
 
|-
 
|-
−
|Schtaiper || = || stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
+
|raunza, raunzga || = || raunzen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|schtaipara  || = || abstützen
+
|Radlbēga || = || einrädrige Transportkarre mit leiterartiger Ladefläche
 
|-
 
|-
−
|schpēra || = || dehnen
+
|Rischla || = || Loch im Heuboden zum Stall (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|schtrebla || = || sich leicht rutschend nach vorne mühen
+
|Rischner || = || am langem Stiel rechtwinklig wegstehende Schaufel zum Reinigen des Stallbodens vom Mist, die kürzere Variante zum Herstellen schmaler Wege im tiefen Schnee, in alten Zeiten (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|schprenga || = || sprengen, aber auch: (Wasser, Weihwasser) spritzen
+
|a Raitara || = || ein Sieb zum Aussieben von Heublumen (Obertal), ein meist rundes Sieb zu Korn reinigen (ca. 1m Durchm.) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|scherga || = || etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
+
|Rōch || = || Rauch
 
|-
 
|-
−
|Schergåff || = || Person, die verpetzt
+
|Ruschti, Ruschtig || = || Unordnung (alter Ausdruck) (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Schnittli(g) || = || Schnittlauch
+
|raß || = || scharf gewürzt, würzig (reifer Käse)
 
|-
 
|-
−
|a gsalchti/gselchti Suppa || = || Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
+
|råssat, gånz råssat (auf) || = || gierig, ganz scharf (auf)  
 
|-
 
|-
−
|Schmarggl || = || Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)  
+
|an Råssata, a Råssati || = || temperamentvolle, schneidige, willenstarke Person (m/w)
 
|-
 
|-
−
|schperza|| = || treten, Tritte austeilen
+
|ruaßla || = || (tief) schlafen, geräuschvoll schlafen
 
|-
 
|-
−
|suzga|| = || Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
+
|Rōna || = || rote Bete
 
|-
 
|-
−
|silva (vrsilvat) || = || (altes Wort für) weinen, (verweint) (Galtür)
+
|Ribler || = || in viel Butter gröstetes, vorgekochtes Maismehl (Polenta, -> Prisl) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|d'Schandi || = || Gendarmen, Gendarmerie (heute Polizei), (Kinderspiel: Raibr und Schandi)
+
|ribla || = || reiben
 
|-
 
|-
−
|Schmitta || = || Schmiedewerkstätte
+
|Riamsål || = || Angeber (alter Ausdruck, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Schuachtr || = || Schuster
+
|Riapl || = || Rüpel
 
|-
 
|-
−
|schuacha || = || mit großem Appetit essen (Obertal)
+
|Riadli, im Riadla  || = || Weiler, im Weiler (Kappl)
 
|-
 
|-
−
|(uma)schuacha || = || latschen, unterwegs sein (mit Mädchen z. B.)
+
|an Rånk || = || eine Biegung, Kurve
 
|-
 
|-
−
|(inni)seckla|| = || hineinreißen
+
|Riva, Rivi || = || Mure; steiler Geländeeinschnitt, wo regelmäßig Muren abgehen (z. B. die 'Weiß Rivi' in Galtür)
 
|-
 
|-
−
|(aui/åi/åni/inni/außi)seckla  || = || schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal)
+
|rivna, vr'rivna || = || muren, vermuren
 
|-
 
|-
−
|Schelfa || = || Schale (von Erdäpfeln, Gemüse, Obst)
+
|an Rieser || = || eine schmale, steil verlaufende Geländenarbe (durch Wasserläufe etc.); eine Spur von Schuhen am Boden (z. B. von einer Gummisohle am Holzboden)
 
|-
 
|-
−
|Schelfalar, Schelfaneardepfl || = || in der Schale gekochte Kartoffel
+
|Raggl || = || alte Kuh
 
|-
 
|-
−
|dr Schissl || = || Gerät zum Einschießen des Brotes in den Backofen (Untertal)
+
|réara || = || weinen
 
|-
 
|-
−
|an Saltkettna / a Saltkettni || = || eine rückständige Person (Untertal)
+
|Réarar-Kappali || = || Kapelle am Zeinisjoch, wo die 'Schwabenkinder' verabschiedet wurden (Kinder aus armen Familien des Tiroler Oberlandes, mussten sich über den Sommer als kleine Knechte und Mägde bis zum Beginn des 20. Jh.s im Schwabenland verdingen)
 
|-
 
|-
−
|saltkettnas (Brot) || = || selbstgemacht, selbsterzeugt (Untertal)
+
|Rātscha, rātscha|| = || Ratsche, die Ratsche drehen (in der Karwoche anstatt der Kirchenglocken)
 
|-
 
|-
−
|a Schtricka || = || aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden (Untertal)
+
|rātscha|| = || sich ausführlich unterhalten
 
|-
 
|-
−
|Schārwegga|| = || Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln (Untertal)
+
|auf a Rātscherli kēma|| = || für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
 
|-
 
|-
−
|schindta, an Schindtr || = || schwer arbeiten, Schwerarbeiter (der sich zu viel zumutet, auch aus Geiz)
+
|Rātschkattla || = || Person, die 'Dinge' ausplaudert
 
|-
 
|-
−
|schindti(g) || = || geizig
+
|Rufa || = || Wunde, offene Hautstelle, Aufschürfung etc.
 
|-
 
|-
−
|schpeisa || = || die Kommunion einnehmen
+
|Runsa|| = || Rinnsal (alter Ausdruck) (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|sōma || = || säumen (mit Pferden oder selbst auf dem Rücken tragend, Lasten und Waren auf Schutzhütten oder - in historischen Zeiten zu Handelszwecken - über die Pässe befördern)
+
|Rugga|| = || Rücken
 
|-
 
|-
−
|Schpluanza  || = || ein Strang, oder zwei bzw. mehrere Stränge von verflochtenen Seilen, Drähten oder Zweigen (Untertal)
+
|rúawa || = || ruhen, rasten
 
|-
 
|-
−
|Schpola || = || Hartholzteil, an dem die zwei „Schpluanza” eines Heuseiles in der Mitte befestigt sind. Auch bei der -> Schtricka verwendet (bei dieser aber am Seilbeginn festgemacht). Beide Schpola-Arten unterscheiden sich in deren Konstruktion grundlegend. (Untertal)
+
|Rāba || = || Krautrübe
 
|-
 
|-
−
|Schåchtla,  Schachtali  || = || Schachtel, Schächtelchen
+
|Rābakraut || = || Kraut aus der Krautrübe (früher Volksnahrungsmittel, heute kaum mehr angebaut)
 
|-
 
|-
−
|an Schlåfgsundta, a Schlåfgsundti || = || Erwachsener (m/w), der geistig nie mitkommt (Untertal)
+
|Rābagnascht || = || Gemüsesuppe mit Krautrübe, in der man Käsknödel kocht
 
|-
 
|-
−
|a Schpuala || = || eine Spule
+
|Rātig, Rati || = || weißer, roter, schwarzer Rettich (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Solchapfeifa  || = || eine aus einem Weidezweig hergestellte Pfeife; durch Verschieben der Rindenhülle lässt sich der Ton variieren. (Untertal)
+
|Riaba || = || Rüben
 
|-
 
|-
−
|Solder || = || gemauerter Aufgang zur Haustür, kleine Terrasse
+
|Runggla || = || Zuckerrüben, bei uns ausschließlich verwendet als Tierfutter
 
|-
 
|-
−
|Schtear || = || (altes Wort für) Krankheit (Obertal)
+
|Rōna || = || rote Bete
 
|-
 
|-
−
|Schpausa || = || (altes Wort für) Eheleute (Obertal)
+
|Rosla, roslat || = || Sommersprossen, sommersprossig
 
|-
 
|-
−
|Schpeibtrucha  || = || eine kleine, mit Sägespänen gefüllte Holzkiste, in welche die Männer Kautabaksaft spuckten
+
|Rotzpipa || = || Rotzbengel
 
|-
 
|-
−
|schårf || = || (auch für) salzig
+
|Reisrbesa || = || aus Bachweiden oder Birkenzweigen (Galtür) hergestellter Besen
 
|-
 
|-
−
|schmecka  || = || riechen, schmecken
+
|Ries; am Ries sei || = || Wintertransportweg zum Ziehen von Holz/Heu/Mist;  (übertragen:) geschäftig unterwegs sein
 
|-
 
|-
−
|Schpō || = || Holzspan
+
|Riesner || = || Spezialschaufel zum Vorbereiten des Rieses (auch zum Stampfen geeignet)
−
|-
 
−
|schira || = || Holz auf das Feuer nachlegen
 
 
|-
 
|-
−
|Schirhānggl || = || Feuerhaken
+
|Rebl || = || Holzteil, der zum Spannen des -> Schtricka (Lederstrick) dient
 
|-
 
|-
−
|schinaggla || = || arbeiten
+
|Rāfa; Rāfana || = ||der kürzere Balken eines Dachstuhls, der auf den Pfetten aufliegt; (Mehrzahl, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Schpielbuaba || = || die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’. Auf Gruppenfotos verewigt (Untertal)
+
|Rāfa || = || Reifen
 
|-
 
|-
−
|Silveschtr-Bettneschtr || = || Person, die von allen in einem Haus am Silvestertag als letzte aus dem Bett kommt (Galtür)
+
|a Rufnata || = || schlampig ausgeführte Arbeit (Untertal)  
 
|-
 
|-
−
|sektisch  || = || gereizt
+
|(in dr) Reichi || = || (im) Weidegebiet oberhalb der Wiesen (von rauh; wurde früher auch gelegentlich gemäht)
 
|-
 
|-
−
|schpleißi(g)  || = || schlampig verarbeitet, hergestellt
+
|Rāja, aus dr Rāja tånza || = || Reihe, aus der Reihe tanzen (z.B. mit starkfarbigen Häusern aus einem geschlossenen Dorfbild ausbrechen)
 
|-
 
|-
−
|schmezla  || = || schmunzeln (Untertal)
+
|Roadbettlar || = || sich abwechselnde, von Haus zu Haus wandernde Bettler. Diese soziale Einrichtung gab es bis Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre (Kappl, auch Galtür)
 
|-
 
|-
−
|schmarggala  || = || schlecht riechen (auch bei Personen)
+
|Råpp, Råppa; Råppabråta || = || Rabe, Raben; 'Rabenbraten' (Bezeichnung für einen Menschen mit etwas schwierigem Charakter)   
−
|-
 
−
|schmiarggla  || = || schmirgeln
 
−
|-
 
−
|bam Sea  || = || in See (beim See)
 
−
|-
 
−
|Schnåpfa || = || Vorarlberger
 
−
 
 
−
|-
 
−
|es suidat || = || es (das Wasser) kocht
 
−
|-
 
−
|Sugl || = || junges Schaf
 
 
|}
 
|}
  
−
== T ==
+
== S ==
 
{| class = "wikitable sortable"
 
{| class = "wikitable sortable"
 
|-
 
|-
 
! scope="col" style="width:250px"|  
 
! scope="col" style="width:250px"|  
 
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
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−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
! scope="col" style="width:250px"|
 
|-
 
|-
−
|tagga || = || klopfen
+
|(eppas zum) schnaggla|| = || (etwas zu) schnabulieren
 
|-
 
|-
−
|tosa || = || schlafen
+
|schnaggla|| = || (z. B. mit der Türschnalle) rütteln
 
|-
 
|-
−
|tåra || = || im/mit Dreck, aber auch im/mit Essen herumspielen
+
|da Schnaggler håba, schnaggla || = || den Schluckauf haben
 
|-
 
|-
−
|tob || = || beleidigt (alter Ausdruck nach Schulrätin Kathrein)
+
|Schnaggl || = || Sandalen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Tuala || = || Delle
+
|schurna || = || mit Appetit essen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Triel || = || Lippe (alter Ausdruck)
+
|schnappla || = || schnibbeln
 
|-
 
|-
−
|Trifla || = || Fransen (alter Ausdruck nach Schulrätin Kathrein)
+
|schittla || = || schütteln
 
|-
 
|-
−
|Tschāna || = || Bein / Fuß, Füße
+
|schnarchla || = || schnarchen
 
|-
 
|-
−
|Tschaggali || = || Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
+
|schnåågga|| = || naschen, Süßes genießen
 
|-
 
|-
−
|Tåchtla, Tusla || = || leichte Ohrfeige
+
|Schnåågga|| = || Schnake (Insekt)
 
|-
 
|-
−
|Tāja, Thāya || = || Alphütte
+
|Schapēsa || = || Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
 
|-
 
|-
−
|Tinna || = || Stirn (Untertal)
+
|a Scharpa, Schiarpa || = || Scherbe(n), (eher schlechtes) Geschirr (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|trimmslig|| = || schwindlig
+
|an Schiarpa || = || ein Tier, das schlecht aussieht (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Trimmsler, Tōschi || = || Dummkopf
+
|Schnidrli || = || jemand, dem der Rotz aus der Nase hängt; auch: ein schwacher Mensch, ein schwaches Tier (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Tāscha || = || Reisig, Zweige
+
|Saumåga || = || Saumagen (der Begriff wird auch manchmal für Aschenbecher verwendet)
 
|-
 
|-
−
|Tåtscha || = || Baumzapfen
+
|Schneiztuach|| = || Schneuztuch (Untertal: -> Fotzaneatli)
 
|-
 
|-
−
|Tati || = || Papa, Vater
+
|Sāfa || = || Seife
 
|-
 
|-
−
|tāsig || = || benommen
+
|salt || = || selber
 
|-
 
|-
−
|Totta || = || Taufpatin (Untertal)
+
|an Saltkettna / a Saltkettni || = || eine rückständige Person (m/w Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Tetti || = || Taufpate (Untertal)
+
|saltkettnas (Broat) || = || selbstgemachtes, selbsterzeugtes (Brot) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|tōsoarat|| = || schwerhörig
+
|salcha, Salch || = || selchen, Selche
 
|-
 
|-
−
|tratza|| = || necken
+
|sācha || = || pissen
 +
|- 
 +
|sāchala || = || nach Pisse riechen
 +
|- 
 +
|an Sāch || = || ein Dreck, etwas Ungutes, eine ungute Situation
 +
|- 
 +
|Sāchtascha || = || (abfällig für) jüngere Person weibl. Geschlechts
 +
|- 
 +
|d' Sāchlata || = || die flüssige Ausscheidung (auch abfällig für ein schlechtes Getränk gebraucht) (Untertal)
 +
|- 
 +
|an (wiatiga) Siach || = || ein (wütender) unguter Mensch, Tunichtgut
 +
|- 
 +
|an Schråga || = || ein Holzgestell; abfällig für eine hässliche Person
 
|-
 
|-
−
|es tuat tāgala || = || der Tag bricht an, es wird hell
+
|Schepsr || = || Werkzeug, mit dem die Rinde eines Baumes entfernt wird
 
|-
 
|-
−
|trandrla|| = || (ein Gegenstand, eine Person) bewegt sich wie ein Kreisel, bevor er fällt
+
|an Schnatli || = || ein von den feinen Zweigen befreiter Ast (-> ausschnatla) (einzeln als Rute verwendet, in größeren Mengen als Feuerholz gesammelt)(Untertal)
 
|-
 
|-
−
|trensa|| = || Speichel absondern (påfa)
+
|an Schóaß || = || Schoß, ein Schurz (Obertal)
 
|-
 
|-
−
|trettla|| = || (mit etwas Flüssigem) patzen, etwas (in kleinen Mengen) verschütten
+
|dr Schpektiv || = || das Fernglas
 
|-
 
|-
−
|Tschoapa || = || Jacke bzw. provozierende Bezeichnung für Leute aus Kappl
+
|schpektivna || = || durch das Fernglas schauen
 
|-
 
|-
−
|Tschuttl || = || Schnuller
+
|Schneaflocka (Gåltirer Baia) || = || Schneeflocken (scherzhaft: "Galtürer Bienen")
 
|-
 
|-
−
|Tuck, an Tuck tia || = || (eine) Übeltat, Mutwilligkeit (tun)
+
|Schtåffla || = || Treppe
 
|-
 
|-
−
|tickla, tickna || = || (bei Kindern:) Unfug treiben (mit gelegentlichen leichten Sachschäden)
+
|Schtaffl|| = || Stufe, Stufen
 
|-
 
|-
−
|trickna, truckna || = || trocknen
+
|Schtåfl; Milchschtåfl || = || ebener Platz vor Almställen; Auszeichnung der Kuh mit der größten Milchleistung beim Almabtrieb
 
|-
 
|-
−
|Tscheadr || = || Maulwurf
+
|Sāl || = || Seil
 
|-
 
|-
−
|es tuat teakna || = || es ist undicht (leakna)
+
|Sālbō|| = || Seilbahn
 
|-
 
|-
−
|Trōfla || = || Maurerwerkzeug
+
|an Santi, siba Santi || = || ein Zentimeter, sieben Zentimeter
 
|-
 
|-
−
|Talósch || = || Werkzeug zum Verputzen
+
|d' Sunna || = || die Sonne
 
|-
 
|-
−
|Trōfrinna|| = || Dachrinne
+
|schuich || = || schüchtern
 
|-
 
|-
−
|Tura || = || Turm
+
|sall || = || das
 
|-
 
|-
−
|dr Téschgas || = || der Kopf
+
|sall woll! || = || so ist es; da hast du recht!
 
|-
 
|-
−
|tua || = || dann
+
|dr Sall || = || Dieser, Jener
 
|-
 
|-
−
|tati(g) || = || geschmeidig (alter Ausdruck)
+
|Wås isch mim salla? || = || was ist mit diesem/jenem?
 
|-
 
|-
−
|taischla || = || tauschen
+
|Wås sēsch etz du? || = || was sagst jetzt du?
 
|-
 
|-
−
|trischāggna || = || verhauen
+
|Sēsch'ms du? Sesch'nas du?|| = || Sagst du es ihm? Sagst du es ihnen?
 
|-
 
|-
−
|tschopfna || = || der Hahn ‚tschopfnat’ die Henne…; bei Handgreiflichkeiten: jemand wird 'tschopfnat', ähnlich wie -> 'zochnat' (Untertal)
+
|Såg'ams salt! Såg'ras salt! Såg'nas du!|| = || Sag es ihm selber! Sag es ihr selbst! Sag du es ihnen! 
 
|-
 
|-
−
|tschippla || = || jemanden an den Haaren ergreifen, reißen
+
|Schibli, Schiblig || = || Kaminwurze (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Tschigg || = || Kautabak
+
|Scharmitzl, Schramitzl || = || kleine Papiertasche, Tüte (it. scaramuccia)
 
|-
 
|-
−
|Tschugglett || = || riesige Schwerlasttransporter (beim Stollenbau der 60er Jahre, Galtür)
+
|Schabragga || = || ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
 
|-
 
|-
−
|Tercher || = || Tunichtgut, verkommener Mensch
+
|(an beasa) Schial || = || (schlimme) Schürfwunde
−
|}
 
−
 
 
−
== U ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|Schmålzschnitta || = || (etwas altertümlich für) Butterschnitte, Butterbrot
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
 
|-
 
|-
−
|umfåhra || = || umherziehen, von Bar zu Bar ziehen
+
|Sēgasa || = || Sense
 
|-
 
|-
−
|Umfåhrbesa || = || Person, die viel von Bar zu Bar zieht (zeitgenössische Prägung)
+
|Singasa || = || (kleinere, hell) klingende Glocke, Fahrradglocke
 
|-
 
|-
−
|unmegat || = || unbeliebt, unsympathisch
+
|singasla || = || bimmeln, klingeln
 
|-
 
|-
−
|unmear, ummear || = || unverschämt
+
|Schalla; Schallali || = || Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
 
|-
 
|-
−
|unmeari Rass || = || unverschämte Person
+
|wia a Schwei mit'ara Schalla  || = || wie ein Schwein mit einer Glocke: zwei Dinge, die absolut nicht zusammen passen
 
|-
 
|-
−
|umasis, umasinsch || = || umsonst
+
|Schalläp || = || (weibliches) Leittier einer Schafherde mit Glocke (Sie bleibt, dem Herdentrieb folgend, zusammen. Es genügt also ein Tier mit Glocke.)
 
|-
 
|-
−
|Umgång || = || Prozession
+
|Schåfseckl || = || großer Dummkopf
 
|-
 
|-
−
|ungwarli(g) || = || unsicher (im Sinne von gefährlich)
+
|schneiba || = || schneien
 
|-
 
|-
−
|untadunta, untadunna || = || ganz unten (Untertal, Obertal)
+
|Schlåsamlana || = || Nassschneelawine
 
|-
 
|-
−
|untanånni || = || unten hinüber
+
|Schlåppa || = || Ohrfeige
 
|-
 
|-
−
|untaninni || = || unten hinein
+
|Schårta || = || Scharte
 
|-
 
|-
−
|untanåi || = || (weiter) nach unten
+
|epprn schlåppna || = || jemanden ohrfeigen
 
|-
 
|-
−
|untanaui || = || unten rauf
+
|Schloargga; (uma)schloarggna || = || grober Ausdruck für (schlechte, abgenützte) Schuhe, auch humorvolle Bezeichnung; schlampig herumgehen 
 
|-
 
|-
−
|umatia || = || herumtun, herumwerken
+
|Schnearfer || = || Rucksack
−
|}
 
−
 
 
−
== V ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|sinsch/sisch/sis || = || sonst
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
+
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|
+
|sis guat? || = || geht`s gut? alles in Ordnung? (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|voarfeart || = || vorletztes Jahr
+
|sis kenn'i kan|| = || sonst kenne ich keinen
 
|-
 
|-
−
|voarnacht, voargeschtr || = || vorgestern (Untertal, Obertal)
+
|sibni || = || sieben, sieben Uhr
 
|-
 
|-
−
|vrschtia, vrschteasch? || = || verstehen, verstehst du?
+
|scho, schua || = || schon (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|vrscherga || = || verraten
+
|Sånna (Sånni) Klås || = || Sankt Nikolaus, Nikolaus-Fest
 
|-
 
|-
−
|Verittl || = || Verknotung (Untertal)
+
|Schtā || = || Stein
 
|-
 
|-
−
|varittlat || = || verrückt
+
|Schtāschlegl || = || Steinschlegel
 
|-
 
|-
−
|nit vrputza kenna || = || nicht ausstehen, ertragen können
+
|Schtrëb; schtrëba  || = || Streu, Einstreu; einstreuen
 
|-
 
|-
−
|vrpurrnat || = || zerknittert
+
|Schtrëb kråtza || = || im Wald Tannennadeln als Einstreu zusammenkratzen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|vrzua || = || mit der Zeit, dann
+
|schtickl || = || steil
 
|-
 
|-
−
|vrhōnapipla || = || verarschen
+
|schtrawánza || = || herumstreunen
 
|-
 
|-
−
|vrhōnaßa || = || traktieren, ausschließen (mobben unter Kindern, seltener angewandt bei Erwachsenen, Untertal)
+
|Schtob || = || Staub
 
|-
 
|-
−
|vrmåladeit; vrmåladeita Krippl || = || verflucht; alter, äußerst derber Schimpfname für ein ungezogenes Kind
+
|Schtoblana || = || Staublawine
 
|-
 
|-
−
|Vrbiss || = || Wildschaden
+
|schtarrig, schtarri || = || ungelenkig (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Vettr || = || Onkel
+
|schtårrna || = || fest werden
 
|-
 
|-
−
|vrkålta || = || verräumen, aufbewahren
+
|a Schtuck / a Schtickli || = || ein Stück / ein Stücklein
 
|-
 
|-
−
|si vrtia, i hån mi vrtō || = || sich irren, etwas falsch machen; ich habe mich geirrt/vertan
+
|a Schlickli || = || ein kleiner Schluck
 
|-
 
|-
−
|si vrgåggla || = || sich verrennen, in ein Chaos geraten
+
|an Supf; a Sipfli || = || (eingesogener) Schluck; winzige Menge eines Getränks (zum Kosten) 
 
|-
 
|-
−
|si vrhaschpla || = || sich verreden, in Verwirrung geraten (von haspeln, an/mit der Haspel arbeiten bzw. dabei einen Fehler machen)
+
|an Sumser, a Sumsa; sumsa || = || Jammerer (m/w); jammern
 
|-
 
|-
−
|vrtrettla || = || vergießen aus Unachtsamkeit
+
|a Surra, surra || = || lästige Person (Kind), lästig sein
 
|-
 
|-
−
|vrseckla || = || daneben hauen, hinein gerissen werden
+
|an Sugl, Sugali || = || ein Lämmlein, auch: anhängliche Person
 
|-
 
|-
−
|es håt mi vrsecklat || = || ich habe daneben gehaut (durch Pech oder Unachtsamkeit)
+
|Sugl || = || Fichtenzapfen (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|vrpemsla || = || ungeduldig sein (Untertal)
+
|a Sur (insura) || = || trübe Brühe (übertragen vom Begriff für Gewürzlake zur Vorbereitung von Räucherfleisch) (einsuren)
 
|-
 
|-
−
|vrstreba (vrstrewa) || = || ausstreuen
+
|Schnåtta, Schmåtta || = || längliche Delle, Rille (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
−
|vrnåzzt || = || verwöhnt (Kind), aber dennoch unzufrieden
+
|an Schluff, Schliff || = || Engstelle(n)
 
|-
 
|-
−
|vrāzacht || = || ganz selten, vereinzelt       
+
|schliafa (innischliafa) || = || schlüpfen (hineinschlüpfen)
 
|-
 
|-
−
|voarhussa, voardussa || = || vor dem Haus (gesehen von heraußen, von herinnen)
+
|schlifara, schliefara || = || rutschen, gleiten (Obertal, Untertal)  
−
|}
 
−
 
 
−
== W ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|  
+
|schlifarig, schliefari || = || rutschig (Obertal, Untertal)
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |  
 
−
! scope="col" style="width:250px"|
 
 
|-
 
|-
−
|wāch || = || weich, (aber auch fein herausgeputzt, schön angezogen, Untertal)
+
|schtifti; hålt di schtifti  || = || unauffällig, ruhig; gib eine Ruhe (Kappl)
 
|-
 
|-
−
|an Wunder || = || Neugierde
+
|satza/sockla/sockna; seckla || = || springen, schnell laufen (Obertal; Untertal)
 
|-
 
|-
−
|wundrig || = || neugierig
+
|schwenza || = || spülen
 
|-
 
|-
−
|wundrswega, wundrshalber || = || neugierigerweise (Obertal, Untertal)
+
|schtingla, es håt mi gschtinglat || = || stürzen (beim Schifahren z. B.), ich bin gestürzt
 
|-
 
|-
−
|wegwearts, (mitnåndr wegwearts gia) || = || wörtlich: dem Weg nach, (miteinander ein Stück des Weges gehen)
+
|schtira || = || stochern, auch starren
 
|-
 
|-
−
|waxla || = || wachsen (Ski)
+
|schtirrgga || = || sich Zeit lassen, trödeln
 
|-
 
|-
−
|Watscha, Wascha || = || Ohrfeige
+
|schnitzla || = || schnitzen
 
|-
 
|-
−
|Weartig, Wearchtig || = || Werktag (Obertal, Untertal)
+
|schmuggla || = || schmuggeln (durch die Nähe der Paznauner Dörfer zur Schweizer Grenze begünstigte, wichtige Erwerbsquelle bis in die Nachkriegszeit)
 
|-
 
|-
−
|Weartiggwånd, Wearchtiggwand || = || Werktagskleidung zum Spielen/Arbeiten etc. (Obertal, Untertal)
+
|sirfla || = || schlürfen
 
|-
 
|-
−
|Wål || = || Entwässerungsrinne in feuchten Wiesen, auch Bewässerungsrinne
+
|schperza; eppern schperzna || = || Fußtritte austeilen; jemandem einen Fußtritt verpassen
 
|-
 
|-
−
|Wåsa || = || Grasnarbe, Wasen (auch ein Stück davon)
+
|Suirali || = || schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
 
|-
 
|-
−
|Wång || = || grasbewachsener Berghang
+
|Scheara || = || Kruste (auf dem Pfannenboden beim Muskochen)
 
|-
 
|-
−
|wotta, wotta'neppas, wotta toll || = || ziemlich, ziemlich einiges/etwas, ziemlich viel/fest
+
|Schweigranta || = || eine Beerensorte, die Preiselbeeren ähnlich sieht, aber ungenießbar ist (Galtür)
 
|-
 
|-
−
|i wett i war || = || ich wollte ich wäre
+
|Schweitrucha || = || Truhe beim Sauschlachten (Obertal)(->Moltara)
 
|-
 
|-
−
|Wålgla || = || Küchengerät zum Teigrollen, längliche Verdickungen (z. B. Staub), dickes Kind
+
|Schtreb || = || Einstreu für den Stall
 
|-
 
|-
−
|Wåmpa, wåmpat || = || dicker Bauch, beleibt
+
|Schobb || = || Murmeltierbau
 
|-
 
|-
−
|wetza || = || (das Messer) wetzen, schnell laufen
+
|schobba, schiaba || = || schieben (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|wuarla, es wuarlat || = || in Unruhe sein (Wunde, seelisch)
+
|(inni)schobba || = || (hinein)stopfen
 
|-
 
|-
−
|wurma, es wurmat || = || es/etwas stört einen im Nachhinein
+
|an Sir håba || = || schlechte Laune haben
 
|-
 
|-
−
|Wūram, Wiram || = || Wurm, Würmer (von Regenwurm bis alle Arten von Schlangen) (Untertal)
+
|schpúttara || = || (eine Art) spucken (sprühend)
 
|-
 
|-
−
|Welli || = || Rausch
+
|schpura || = || eine Spur (z.B. im Schnee) ziehen, vorgeben; gehorchen
 
|-
 
|-
−
|Wåggas, Wåggas-Stā; Wågga (Båchwågga) || = || großer Stein (Obertal; Untertal)
+
|Schpiagl || = || Spiegel
 
|-
 
|-
−
|wåleggat || = || unförmig
+
|schpiaglhall || = || sehr hell, klar (der Himmel am Morgen)
 
|-
 
|-
−
|wålcha || = || durch tiefen Schnee waten
+
|schëlcha || = || (aus)schimpfen
 
|-
 
|-
−
|wåmsla || = || wimmeln (von)
+
|Schleidr || = || Rausch
 
|-
 
|-
−
|wisla || = || winseln
+
|schtéarahåglvoll || = || sternhagelvoll, total betrunken
 
|-
 
|-
−
|wiach || = || fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat oder das Gras üppig wächst) (Untertal)
+
|Schlemilch || = || Buttermilch
 
|-
 
|-
−
|Wuramenta || = || Murmeltier (Obertal)  
+
|Schrånz || = || Riss (in der Hose)
 
|-
 
|-
−
|wellaweg || = || sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
+
|(ausnånd-)(off-) schrenza || = || (auseinander-)(auf-) reißen (Textilien)
 
|-
 
|-
−
|Weibrhimml || = || für Frauen aus dem Untertal: Galtür, da dort keine schwere Arbeit auf steilen Äckern zu verrichten war
+
|Schpårz, schpërza || = || Tritt, treten (einen Tritt verpassen)
 
|-
 
|-
−
|Weichabrunna || = || Weihwasser
+
|Schnåll, schnella || = || (lauter) Knall, knallen
 
|-
 
|-
−
|Windtla; Windtla wācha/wascha || = || Windeln; Windeln weichen/waschen (früher üblich)
+
|Schwartli, Schwartlig || = || Brett mit Rinde, Anschnitt vom Stamm; früher leicht abfälliger Ausdruck für alte Schi (Untertal, Obertal)
 
|-
 
|-
−
|Wollahåschpl || = || Haspel zum Aufwickeln der Wolle
+
|an Schwettr || = || eine Weste
 
|-
 
|-
−
|a Wearcha || = || ein Drehriegel aus Holz zum Verschließen einer Stall- und (meist) einer Stadel- oder Pillatüre (Untertal)
+
|Schāta || = || dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
 +
|-
 +
|Såga || = || Säge, Sägewerk
 +
|-
 +
|Schläg und Zug || = || Schläg für die seitlichen und Zug für die vertikalen Seile, mit denen man Heubündel zusammengezurrt hat (Untertal)
 +
|-
 +
|sevl; sevl geara || = || soviel; wirklich gerne
 +
|-
 +
|Schwilch || = || verschlagener, unguter Typ
 +
|-
 +
|schwalch || = || körperlich schlecht beisammen
 +
|-
 +
|an Schwick || = || ein Moment
 +
|-
 +
|Schéarm, Schéaram || = || kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
 +
|-
 +
|Schteiper || = || stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
 +
|-
 +
|schteipara  || = || abstützen (mit einer Holzstange)
 +
|-
 +
|schpëra || = || dehnen
 +
|-
 +
|schpira || = || spüren
 +
|-
 +
|schtrebla || = || sich leicht rutschend nach vorne mühen
 +
|-
 +
|schprenga || = || sprengen, aber auch: (Wasser, Weihwasser) spritzen
 +
|-
 +
|scherga || = || etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
 +
|-
 +
|Scherg-Åff || = || Person, die verpetzt
 +
|-
 +
|Schlåppoari || = || Person mit nicht allzu vorteilhaftem Aussehen
 +
|-
 +
|Scheißheisli || = || (derber Ausdruck für) Klo
 +
|-
 +
|Schpinnawetta || = || Spinnwebe
 +
|-
 +
|Schnittlig, Schnittli || = || Schnittlauch (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|a gsalchti/gsëlchti Suppa || = || Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
 +
|-
 +
|Schmarrggl || = || Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
 +
|-
 +
|Schwettr || = || gestrickte Jacke mit Knöpfen (z.B.)
 +
|-
 +
|Schtibbli, Schtībli || = || kleine Stube (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|schperza|| = || treten, Tritte austeilen
 +
|-
 +
|schtríala || = || (herum)stöbern
 +
|-
 +
|suzga|| = || Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
 +
|-
 +
|silva (vrsilvat) || = || (altes Wort für) weinen, (verweint) (Galtür)
 +
|-
 +
|d'Schandi || = || Gendarmen, Gendarmerie (heute Polizei), (Kinderspiel: Raibr und Schandi)
 +
|-
 +
|Schmitta || = || Schmiedewerkstätte
 +
|-
 +
|Schuachtr || = || Schuster
 +
|-
 +
|schuacha || = || mit großem Appetit essen (Obertal)
 +
|-
 +
|(uma)schuacha || = || latschen, zu Fuß unterwegs sein
 +
|-
 +
|(inni)seckla|| = || hineinreißen
 +
|-
 +
|(auchi/aui/åi/ånni/inni/außi) seckla, (...) sockla  || = || schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|Schrepfer|| = || der letzte Platz beim Schirennen
 +
|-
 +
|Schelfa || = || Schale (von Erdäpfeln, Gemüse, Obst)
 +
|-
 +
|Schelfalar, Schelfaneardepfl || = || in der Schale gekochte Kartoffel
 +
|-
 +
|dr Schissl || = || Gerät zum Einschießen des Brotes in den Backofen (Untertal)
 +
|-
 +
|a Schissla || = || eine Schüssel
 +
|-
 +
|Schārwegga || = || Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln
 +
|-
 +
|schindta, an Schindtr || = || schwer arbeiten, Schwerarbeiter (der sich zu viel zumutet, auch aus Geiz)
 +
|-
 +
|schindti, schindtig || = || geizig (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|sōma || = || säumen (mit Pferden oder selbst auf dem Rücken tragend, Lasten und Waren auf Schutzhütten oder - in historischen Zeiten zu Handelszwecken - über die Pässe befördern)
 +
|-
 +
|Schpluanza  || = || (allgemein) ein Strang von verflochtenen Seilen, Drähten oder Zweigen
 +
|-
 +
|Schtricka || = || aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden
 +
|-
 +
|Schpola || = || Hartholzteil, an dem zwei „Schpluanza” in der Mitte befestigt sind (bei Heu- oder Holzseilen). Auch bei einer Schtricka verwendet (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|a Schpúala || = || eine Spule
 +
|-
 +
|Schtruza || = || wurstähnliches Gebilde (Kappl)
 +
|-
 +
|Schåchtla, Schachtali  || = || Schachtel, Schächtelchen
 +
|-
 +
|an Schlåfgsundta, a Schlåfgsundti || = || Erwachsener (m/w), der geistig nie mitkommt (Untertal)
 +
|-
 +
|Solchapfeifa  || = || eine aus einem Weidezweig hergestellte Pfeife; durch Verschieben der Rindenhülle lässt sich der Ton variieren. (Untertal, Obertal: Maipfeifli)
 +
|-
 +
|Solder || = || gemauerter Aufgang zur Haustür, kleine Terrasse, (auch: Plumpsklosett) (Untertal)
 +
|-
 +
|Schtear || = || (altes Wort für) Krankheit (Obertal)
 +
|-
 +
|Schpausa || = || (altes Wort für) Eheleute (Obertal)
 +
|-
 +
|Schpeibtrucha  || = || eine kleine, mit Sägespänen gefüllte Holzkiste, in welche die Männer Kautabaksaft spuckten
 +
|-
 +
|schårf || = || (auch für) salzig
 +
|-
 +
|schmecka  || = || riechen, schmecken
 +
|-
 +
|(an Widdr) schnella  || = || (einen Widder) kastrieren
 +
|-
 +
|Schpō || = || Span, Holzspan
 +
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 +
|schira (inschira, vrschira) || = || Holz auf das Feuer nachlegen (einfeuern, verfeuern)
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|Schirhānggl || = || Feuerhaken
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|schinaggla || = || arbeiten
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|schtickla (-> nainarla)|| = || zu Neune essen (See)
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|schpeisa || = || die Kommunion einnehmen
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|Schpeisgattr || = || Kommuniongitter (im alten Ritus wird hier die Mundkommunion verteilt)
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|schrepfa || = || bremsen
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|seggiara || = || necken, sekkieren
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|Schpielbuaba || = || die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’, auf Gruppenfotos "verewigt".
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|Silveschtr-Bettneschtr || = || Person, die von allen in einem Haus am Silvestertag als letzte aus dem Bett kommt (Galtür)
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|sektisch  || = || gereizt
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|schpleißi, schpleißig  || = || schlampig verarbeitet/hergestellt (Untertal, Obertal)
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|schmezla  || = || schmunzeln
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|schmarggala, schmearggala  || = || schlecht riechen (auch bei Personen)
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|schmiarggla  || = || schmirgeln
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|schtrigla || = || striegeln
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|schtrebbla || = || (mit den Füßen sich anstrengend) scharren, ohne vom Fleck zu kommen,
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|bam Sea  || = || in See (Ort) (beim See)
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|Schnåpfa  || = || Vorarlberger
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|es suidat || = || es (das Wasser) kocht
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|Schrofa || = || großer, steiler Fels (z. B. auch in einer Bergflanke)
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|Schrofamulli || = || Übername, bezogen auf den Ortsteil Schrofa in Ischgl
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|Schata || = || Holzabfälle, die beim Hobeln anfallen
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|schtocka; ga schtocka gia || = || Wurzeln ausgraben; Wurzeln ausgraben gehen
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|a Schnata || = || eine (große) Menge (Untertal)
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|an Schmårra Galt, an Schlåpp Galt || = || ein Haufen Geld
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|Searf(a)rli || = || ein dünnes Rinnsal aus der Wasserleitung
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|Sålnáu || = || Samnaun
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|d'Schtraucha || = || Schnupfen, Verkühlung
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|Schuachlitza || = || Schuhbänder
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|a Schlutta || = || ein zu weites Kleidungsstück (Untertal)
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|Schallringa|| = || Riemen der Kuhschelle
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|dr Schtåtlig, mi(t)'m Schtåtliga || = || das staatliche Postauto, mit dem Staatlichen (ältere Bezeichnung)
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|Schrofamulli|| = || grobe Person (Ischgl, leitet sich vom Ortsteil Schrofa her)
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|a Schtigritznata|| = || behelfsmäßiges, nicht vertrauenswürdiges Gerüst (Untertal)
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|Schnadrhipfla || = ||  kleine Gstanzeln, vorgeführt beim Hāngarta, bei Hochzeiten, bei lustigen Zusammenkünften (Sie waren auf meist auf Ereignisse oder Personen gemünzt.)
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|Schualfråtza|| = ||  (heute etwas grob klingender Ausdruck für) Schulkinder
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|in Senkl schtella || = ||  in den Senkel stellen, eine scharfe Rüge erteilen
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|schtantipé || = ||  sofort, stante pede
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|Schnáttara || = ||  Mundwerk
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|schittla || = ||  schütteln
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|Schprissl || = ||  unförmiges längliches Holzstück, kurze Latte (> Zauschprissl)
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|}
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== T ==
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{| class = "wikitable sortable"
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|tagga, es taggat || = || klopfen, es klopft (z. B. auch eine schmerzhafte Stelle am Körper)
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|(es tuat) tāgala || = || es wird Tag
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|trëba; es håt'am jå schua amål trëbat; es tuat am Rega trëba|| = || drohen (Obertal und Untertal) (bei wiederholtem riskanten Verhalten:) es hat ihm ja schon einmal gedroht (...ein Unglück) (Untertal); es droht Regen (Galtür) 
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|tåra || = || im/mit Dreck, aber auch im/mit Essen herumspielen
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|tob || = || beleidigt (alter Ausdruck nach Lehrerin Kathrein)
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|Tuala || = || Delle (z. B. auch Bodenvertiefung)
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|Triėl || = || Verunstaltung (z. B. Herpes) an der Lippe (alter Ausdruck)
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|an Tråck || = || 'voluminöse' (allermeist weibliche) Person mit etwas schroffem Wesen (eher affällig verwendet) auch: Murmeltierweibchen
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|Truja, Gaß-Truja || = || Viehweg, Ziegenpfad (Untertal)
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|(off)trifla, Trifla || = || auftrennen (Gestricktes), Fransen (altertümlich, Untertal)
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|Tschuppa, an Tschuppa Leit || = || eine Menge, eine Menge Leute
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|Tschāna || = || Bein / Fuß, Füße
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|Tschaggali || = || Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
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|Tåchtla; Tusla || = || leichter Schlag auf den Kopf; leichte Ohrfeige
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|ds Tallr || = || der Teller
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|a Tallarli, di Tallarla || = || ein Tellerchen, die Tellerchen
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|Thāya, Tāja || = || Alphütte
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|Tinna || = || Stirn (Untertal)
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|trimmsli, trimmslig || = || schwindlig (Untertal, Obertal)
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|Trimmsler || = || unbeherrschter, unfähiger Mensch
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|Tërcher || = || Tunichtgut, verkommener Mensch (ohne Umgangsformen)
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|Tōschl, Toschi || = ||Dummkopf
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|Tråppla || = || (altes Wort für) Falle, Mausefalle (it. trappola, lat.: trapula)
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|Tāscha; Tāschabett || = || Reisig, Zweige; Unterlage aus Fichtenzweigen zu verschiedenen Zwecken, z.B. im Winter vor der Haustüre als Schuhabstreifer oder bei Holzarbeiten im Untertal
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|Tåtscha || = || Baumzapfen
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|Tatsch; tatscha || = || Hieb, Schlag; verhauen
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|Tati (Tatti) || = || Papa, Vater
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|tāsig || = || benommen
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|Tota || = || Taufpatin (Untertal)
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|Tëti || = || Taufpate (Untertal)
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|tōsoarat|| = || schwerhörig
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|tratza|| = || necken
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|es tuat tāgala || = || der Tag bricht an, es wird hell
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|trandrla || = || (ein Gegenstand, eine Person) bewegt sich wie ein Kreisel, bevor er fällt
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|trensa || = || Speichel absondern (Untertal) (Obertal: påfa)
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|trettla || = || (mit etwas Flüssigem) patzen, etwas (in kleinen Mengen) verschütten (Obertal)
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|des tret nuit|| = || das trägt nichts (bringt keinen Gewinn)
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|i treit mi nit; treitasch di nit? || = || ich würde mich nicht trauen; würdest du dich nicht trauen?
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|tribaliara || = || zur Schnelligkeit antreiben, Druck machen
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|Tschoapa || = || Jacke bzw. provozierende Bezeichnung für Leute aus Kappl
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|Tschuttl || = || Schnuller (Obertal)
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|a Tuta || = || Tute, Tröte, primitives Blasinstrument (auf dem Jahrmarkt erwerbbar)
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|an Tschop, Tschëp; ga tschopa gia || = || Laubgehölzbündel, für die Ziegenfütterung im Winter, (Mz.); ebendiese herrichten gehen (Untertal)
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|tschëpa|| = || disziplinieren mit Hilfe von Ruten(bündel) (Untertal)
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|Tuck, an Tuck tia || = || (eine) Übeltat, Mutwilligkeit (tun)
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|tickla, tickna || = || (bei Kindern:) Unfug treiben (mit gelegentlichen leichten Sachschäden)
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|trickna, truckna || = || trocknen (aktiv, passiv)
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|treascht'n Gott || = || tröste ihn Gott (Zusatzspruch zum ausgesprochenen Namen eines Verstorbenen) (Galtür)
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|Tscheadr || = || Maulwurf
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|eppas teakna || = || etwas abdichten
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|Trōfla || = || Maurerwerkzeug
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|Talósch || = || Werkzeug zum Verputzen
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|Trōfrinna|| = || Dachrinne
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|Tura || = || Turm
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|dr Téschgas || = || der Kopf, Schädel (it. teschio)
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|tua || = || daraufhin (auch denn, Obertal)
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|triaga; es tuat triaga || = || täuschen, trügen; es täuscht
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|tia; tō; i hånn's tō || = || tun; getan; ich habe es getan
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|tātig, tāti || = || geschmeidig, biegsam (Obertal selten, Untertal)
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|Tag || = || Teig
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|taischla || = || tauschen
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|tāla || = || teilen
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|tummla; tummla di || = || sich beeilen; beeile dich
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|trischāggna || = || verhauen
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|tschopfna || = || der Hahn ‚tschopfnat’ die Henne…; bei Handgreiflichkeiten: jemand wird 'tschopfnat', ähnlich wie -> 'zochnat'
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|tschippla || = || jemanden an den Haaren ergreifen, reißen
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|an Tschippl || = || Schopf (z. B. vom Haar), kleine Menge (vom Gras, vom Heu)
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|tschipplweis || = ||  schopfweise (bezogen auf das Haare Ausreißen)
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|tschalawánggat || = || verzogen, unförmig, schief (in erster Linie auf Gang oder Haltung einer Person bezogen)
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|dr Tschigg || = || der Kautabak
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|Tschugglett || = || riesige Schwerlasttransporter (beim Stollenbau der 60er Jahre im Einsatz, Galtür)
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|an Tanngga || = || ein zäher Brei
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|a Trutta || = || hexenartiges Wesen, das im Traum auf einem sitzt; ein nicht allzu böse gemeinter Schimpfausdruck für eine junge erwachsene Frau (Kappl)
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|a Turta || = || ein (feiner) Kuchen, Torte
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|an Trotzl || = || eine kleine Menge, Rest von z.B. Essen (Untertal)
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|trotzla, ummatrotzla  || = || verschütten (kleinere Mengen von Flüssigem) (Untertal) (Obertal -> vrtrettla)
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|Treibkibl || = || Gerät zur Buttererzeugung (auch -> Zuichkibl)
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|}
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== U ==
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|úmfåhra || = || umherziehen, (jugendliche Spezifizierung: von Bar zu Bar ziehen) 
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|Úmfåhrbesa || = || Person, die viel von Bar zu Bar zieht (moderne Prägung, Ischgl)
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|úmmegat || = || unbeliebt, unsympathisch
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|úmmear || = || unverschämt
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|úmmeari Rass || = || unverschämte Person
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|umasís, umasínsch || = || umsonst
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|(si) umalisna || = || (sich) umhören, herumhören
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|Úmgång || = || Prozession
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|úmlåssa; ds Wettr låt um || = || ändern, wechseln; das Wetter wechselt (eher in Verbindung von gut zu schlecht)
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|úngwarlig, úngwarli || = || unsicher (im Sinne von gefährlich) (Obertal, Untertal)
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|untadúnta, untadúnna || = || ganz unten (Untertal, Obertal)
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|untanånni || = || unten hinüber
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|untanínni || = || unten hinein
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|untanåi || = || (weiter) nach unten
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|untanaui, untanaußi || = || unten rauf, unten raus
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|untrhaltlig/unterhaltli || = || unterhaltsam, gesprächig
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|(nit) umma || = || (nicht) da, hier
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|úmmatia || = || herumtun, herumwerken
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|ummadúmm || = || (rund)herum
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|ummadúmmtia; wås tuasch'n asō ummadúmm? || = || umständlich herumtun; was tust du denn so herum?
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|ummadúmmpassa miaßa || = || herumwarten müssen
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|úmmanårrna || = || ineffizient, nicht rationell arbeiten (ev. aus Desinteresse oder Faulheit)(Untertal)
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|Umbréll || = || (veraltet für) Regenschirm
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|únglebtli || = || unglaublich, unglaubhaft (Untertal)
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|úngessnr (ins Bett gia miaßa) || = || ohne zu essen (ins Bett gehen müssen; früher als "Erziehungsmaßnahme" zumindest angedroht)
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|}
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== V ==
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|vóarfeart || = || vorletztes Jahr
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|vóarnacht, vóargeschtr || = || vorgestern (Untertal, Obertal)
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|vóarna || = || vorne
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|vóarig, vóari || = || vorher, gerade eben (Obertal, Untertal)
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|virri, virrwerts || = || nach vorne, vorwärts
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|eppas virra/vircha hola|| = || etwas hervor holen (Obertal/Untertal)
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|voarhússa, voardússa || = || vor dem Haus (gesehen von heraußen, von herinnen)
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|vrschtia, vrschteasch? || = || verstehen, verstehst du?
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|vrscherga || = || verraten
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|si vrkråbla || = || sich verkriechen, verstecken
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|vrtscheppara || = || verkaufen, verramschen
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|vrrumpflat || = || faltig (z. B. eine Strumpfhose)
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|Varittl || = || Verknotung
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|varittlat || = || verrückt
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|(a Kind tuat) vrittala || = || ein Kind ist anhaltend zornig, trotzig, ("verrückt")
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|nit vrputza kenna || = || nicht ausstehen, ertragen können
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|vrpurrnat || = || zerknittert
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|vrzua; vrzua denn amål || = || mit der Zeit, dann;  irgendwann einmal
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|vrneart || = || ungeduldig, nervös (Untertal)
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|vrhōnapipla || = || verarschen
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|vrhōnaßa || = || traktieren, ausschließen (mobben unter Kindern, seltener angewandt bei Erwachsenen)
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|vrgulårscha || = || zum Narren halten, durch den Kakao ziehen, hänseln
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|vrwandtla/t || = || (aus der Spur, aus einem Arbeitsprozess) verweisen/verwiesen
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|vrgáttara; epparn zu eppas vrgáttara || = || nötigen, zwingen; jemanden zu etwas nötigen, jemanden unfreiwillig (zu einer Arbeit) heranziehen
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|vrlocha || = || vergraben (Tierkadaver)
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|vrfuira || = || verfeuern (in erster Linie Brennmaterialien)
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|vrschira || = || verbrennen (was nicht unbedingt in den Ofen gehört)
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|vrmåladeit; vrmåladeita Krippl || = || verflucht (von lateinisch maledictum); verfluchter Krüppel (alter, äußerst derber Schimpfname z. B. auch für ein ungezogenes Kind) (das Gegenteil: gebenedeit, v. lat. benedicere, preisen, lobpreisen)
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|Vrbiss || = || Wildschaden
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|Vrdianscht || = || Verdienst, Lohn
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|Vettr || = || Onkel
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|vrkhålta || = || verräumen, aufbewahren
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|vrwéarfa; d'Kua håt vrwoarfa || = || verwerfen; die Kuh hatte eine Totgeburt 
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|vrmantscha || = || vermischen, zusammenmischen (diverse Substanzen)
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|si vrtia, i hån mi vrtō || = || sich irren, etwas falsch machen; ich habe mich geirrt/vertan
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 +
|si vrgåggla || = || sich verrennen, in ein Chaos geraten
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|si vrhåschpla || = || sich verreden, in Verwirrung geraten (von haspeln, an/mit der Haspel arbeiten bzw. dabei einen Fehler machen)
 +
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 +
|vrtrettla || = || vergießen aus Unachtsamkeit
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|vrseckla || = || daneben hauen, hinein gerissen werden
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|es håt mi vrsecklat || = || ich habe daneben gehaut (durch Pech oder Unachtsamkeit)
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|vrpemsla || = || ungeduldig sein
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|vrschtreba (vrschtrewa) || = || ausstreuen
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|vrnåzzt || = || verwöhnt (Kind), aber dennoch unzufrieden
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|vrlānt || = || von einer Lawine verschüttet
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 +
|vrloara, vrloara sei|| = || verloren, verloren sein (geistig, im Alter)
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|vrāzacht; nu vrazachti || = || selten, vereinzelt; nur wenige
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|es isch vrgold gånga || = || ein Geschäft hat sich nicht gelohnt, eine Unternehmung ist den Bach hinunter gegangen (Untertal)             
 +
|-
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|vrgalt's Gott(s) tausamåla || = || (vergelte es Gott tausendemale): Ausdruck tiefster Dankbarkeit (einfacher: galt's Gott)   
 +
|}
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== W ==
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 +
|wurzna || = || Enzianwurzen einbringen, ernten (zur Erzeugung des Enzners), uralte Galtürer Kultur
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|-
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|a Wuzali, Wuzala || = || winzige(s) Teilchen, winzige Staub- oder Faseransammlung(en), ein winziges Kind
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|wuzla || = || wuzeln
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|(e)s waschlat || = || es regnet in Strömen
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|wāch || = || weich, (aber auch fein herausgeputzt, schön angezogen)
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|an Wundr || = || Neugierde
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|wundrig, windari || = || neugierig (Obertal, Untertal)
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|wundrswega, wundrshalber || = || neugierigerweise (Obertal, Untertal)
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|wégwearts, (minåndr wégwearts gia) || = || wörtlich: dem Weg nach, (miteinander ein Stück des Weges gehen)
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|waxla || = ||(die Schi) wachsen
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|Watscha, Wascha || = || Ohrfeige
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 +
|Wéartig, Wéarchtig; Wéarchti || = || Werktag (Obertal; Untertal)
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 +
|Wéartiggwånd, Wéarchtigwånd || = || Werktagskleidung (Obertal, Untertal)
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 +
|Wål || = || Waal, Entwässerungsrinne in feuchten Wiesen, auch Bewässerungsrinne
 +
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 +
|Wåsa || = || Grasnarbe, Wasen (auch ein Stück davon)
 +
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 +
|Wång || = || grasbewachsener Berghang (erreichbar vom Dorf, zur Beweidung oder zur Heuernte) (Galtür)
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|-
 +
|wotta, wotta'n'eppas; wotta toll || = || ziemlich, ziemlich einiges/etwas; ziemlich viel/fest
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|i wett i war || = || ich wollte ich wäre
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|-
 +
|wéard scho wéara; isch gwóara || = || wird schon werden; ist geworden
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 +
|Wålgla || = || Küchengerät zum Teigrollen, längliche Verdickungen (z. B. Staub), dickes Kind
 +
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 +
|Wåmpa, wåmpat || = || dicker Bauch, beleibt
 +
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 +
|a Wéara (Ogwéara) || = || Geschwür, Abszess (Augenabszess)
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|wetza || = || (das Messer) wetzen, schnell laufen
 +
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|a Wildigi håba || = || große Furcht oder Abneigung haben
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|wuarla, es wuarlat || = || in Unruhe sein (Wunde, seelisch)
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|wurma, es wurmat || = || es/etwas stört einen im Nachhinein
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|Wūram, Wiram || = || Wurm, Würmer (von Regenwurm bis alle Arten von Schlangen) (Untertal)
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 +
|Welli (Siadr, Hio) || = || Rausch
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 +
|Wåggas(-Stā), Wågga (Båchwågga) || = || großer Stein (schwerer Bachstein)
 +
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|wåleggat || = || unförmig
 +
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|wålcha || = || durch tiefen Schnee waten
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|wåmsla, wumsla; s håt gråd'aso gwåmslat/gwumslat || = || wimmeln; es hat nur so gewimmelt 
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|wisla || = || winseln
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|wetza  || = || wetzen; schnell laufen
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|Wetzschtā || = || Wetzstein
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|-
 +
|heind windtat's, es tuat windta || = || heute weht der Wind, es weht der Wind
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|-
 +
|wiach || = || fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat oder das Gras üppig wächst)
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|-
 +
|wiati, wiatig || = || wütend, erzürnt (Untertal/Obertal)
 +
|-
 +
|Wuramenta || = || Murmeltier (ältere Variante von Furamenta, Galtür; rätoromanisch: marmotta, muntanella)
 +
|-
 +
|wéllaweg || = || sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
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 +
|wenn(d)'a'witt, wennawitt || = || wenn du willst
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 +
|a Weibaz || = || eine Frau (heute eher abwertend, ironisch, aber auch anerkennend gebraucht)
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 +
|Weibrhimml || = || für Frauen aus dem Untertal: Galtür, weil dort keine schwere Arbeit auf steilen Äckern zu verrichten war
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|-
 +
|Weichabrunna || = || Weihwasser
 +
|-
 +
|Windtla; Windtla wācha/wascha || = || Windeln; Windeln weichen/waschen
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|-
 +
|Wollahåschpl || = || Haspel zum Aufwickeln der Wolle
 +
|-
 +
|a Wéarcha || = || ein Drehriegel aus Holz zum Verschließen einer Stall- und (meist) einer Stadel- oder Pillatüre (Untertal)
 +
|-
 +
|Wurzabirschta || = || aus sehr dünnen, von Rinde befreiten Zweigen und Wurzeln hergestellte Bürste
 +
|-
 +
|an Wegga Broat || = || ein Wecken Brot
 +
|-
 +
|weißgrintat || = || weiß-, grauhaarig (-> Grint: Kopf)
 +
|-
 +
|wūsara (umawūsara) || = || hastig werken (herumwerken)
 +
|-
 +
|Weiflåndara, Weifåltara  || = || (alter Name für) Kohlweißling (Obertal), Schmetterling (Untertal)
 +
|-
 +
|Widerfotz; da W. håba || = || Widerstand; auf das Gegenteil bestehen (alter Ausdruck nach Schulrätin Kathrein)
 +
|-
 +
|Wiedergiana || = || Lymphknoten (alter Ausdruck nach Schulrätin Anna Kathrein)
 +
|-
 +
|Wēgnoargga || = || Eidechse (Galtür); jemand, der am Weg nicht weiter kommt, sich langsam fortbewegt (Untertal)
 +
|-
 +
|Wåldhōmr || = || Hammer für die Besitz-Markierung von zu fällenden Bäumen
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|-
 +
|di Walscha || = || die Welschen , die Italiener (heute eher abwertend)
 +
|}
 +
 
 +
== X ==
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== Y ==
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== Z ==
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{| class = "wikitable sortable"
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|-
 +
! scope="col" style="width:250px"|
 +
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |
 +
! scope="col" style="width:250px"| 
 +
|-
 +
|(vo) z'intrigscht (bis) z'ebrigscht || = || (von) ganz unten (bis) ganz oben
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|-
 +
|Zóara, Zéara || = || Zorn, wiederholter Zorn
 +
|-
 +
|an Zóarapinggl || = || ein zorniger Mensch
 +
|-
 +
|zéarnala|| = || vor Zorn außer sich sein (z. B. Kinder im Trotzalter)
 +
|-
 +
|a Zånna zaga || = || eine Grimasse zeigen (jemandem)
 +
|-
 +
|Zånd, a Zandli || = || Zahn, ein kleiner Zahn
 +
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 +
|Zāchr|| = || Tränen
 +
|-
 +
|Zāgr|| = || Zeiger
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 +
|zāga|| = || zeigen
 +
|-
 +
|Zåft || = || Bauchgrippe (Untertal)
 +
|-
 +
|Zauschprissl, dirr wia an Z.|| = || Zaunsprossen (aus Holz), dürr wie ein Z.
 +
|-
 +
|Zåggla; Zågglr|| = || abgerissene Kleidung; Mann mit abgerissener Kleidung
 +
|-
 +
|a Zåtzgati /an Zåtzgata || = || körperlich empfindliche Person w/m, (Untertal)
 +
|-
 +
|zåtzi, zåtzig || = || wehleidig (Untertal, Obertal)
 +
|-
 +
|zådrig || = || sehnig, dürr aber zäh (von Statur)
 +
|-
 +
|Zīschtig || = || Dienstag (Obertal)
 +
|-
 +
|ziadrweil || = || immer wieder einmal (Untertal)
 +
|-
 +
|zalwånder; a Schtuck zalwånder (wegwearts) gia || = || zu zweit; ein Stück zusammen (denselben Weg) gehen
 +
|-
 +
|Zusla, Zussla || = || schlampiges Mädchen
 +
|-
 +
|Zwindla || = || Zwillinge (altes Wort)
 +
|-
 +
|Zepī || = || Zepin, pickelartiges Gerät zum Ziehen von Holzstämmen
 +
|-
 +
|zeppla || = || (einen schweren Baum) mit Hilfe der Hebelwirkung eines Zepins weiterbewegen 
 +
|-
 +
|zëttla || = || das frisch gemähte Heu zum Trocknen auf der Wiese verstreuen (Obertal)
 +
|-
 +
|zwēg; kimmsch ō zwēg? || = || dann/schon; kommst du auch schon?
 +
|-
 +
|zwēgkēma || = || wachsen, gedeihen (Pflanzen)
 +
|-
 +
|zechasánti || = || zehn Zentimeter
 +
|-
 +
|zinzla, zinddla || = || zündeln (Obertal, Untertal)
 +
|-
 +
|zigla, aufzigla || = || züchten, aufziehen (Vieh)
 
|-
 
|-
−
|Wurzabirschta || = || aus sehr dünnen, von Rinde befreiten Zweigen und Wurzeln hergestellte Bürste
+
|ziacha || = || ziehen
 
|-
 
|-
−
|an Wegga Broat || = || ein Wecken Brot
+
|(es tuat) zínngala || = || es herrscht eine unangenehme Kälte (in einem Raum z.B.)
 
|-
 
|-
−
|weißgrintat || = || weiß-, grauhaarig (-> Grint)
+
|si zrschprånza || = || sich verausgeben
 
|-
 
|-
−
|wūsara (umawūsara) || = || hastig werken (herumwerken)
+
|Ziacha (Bettziacha, Polschtrziacha) || = || Stoffüberzug (Bett-, Polsterüberzug)
 
|-
 
|-
−
|Weiflåndara || = || (alter Name für) Kohlweißling
+
|zwåzla || = || sich zuckend bewegen, sich winden (z. B. Kaulquappen)
 
|-
 
|-
−
|Widerfotz || = || Gegenteil (alter Ausdruck nach Schulrätin Kathrein)
+
|Ziweba || = || Zibeben (Rosinen)
 
|-
 
|-
−
|Wiedergiana || = || Lymphknoten (alter Ausdruck nach Schulrätin Kathrein)
+
|zízzalaweis, zízzalisweis || = || kleinweise
−
|}
 
−
 
 
−
== X ==
 
−
== Y ==
 
−
 
 
−
 
 
−
== Z ==
 
−
{| class = "wikitable sortable"
 
 
|-
 
|-
−
! scope="col" style="width:250px"|
+
|Zaufa|| = || Johannisbeeren (Untertal)
−
! scope="col" class="unsortable" style="align: center; width:30px; height: 20px"  |
 
−
! scope="col" style="width:250px"| 
 
−
|-
 
−
|Zoara || = || Zorn
 
−
|-
 
−
|an Zoarapinggl || = || ein zorniger Mensch
 
 
|-
 
|-
−
|Zāchr|| = || Tränen
+
|Zeacha, Zeachakas || = || Zehen, Zehenkäse
 
|-
 
|-
−
|Zågglr|| = || unordentlicher Mensch
+
|zeachala|| = || auf den Zehen stehen
 
|-
 
|-
−
|a Zåtzgati /an Zåtzgata || = || körperlich empfindliche Person w/m, (Untertal)
+
|zanzna || = || wenn man Kindern (oder auch Haustieren) vortäuscht, ihnen einen Leckerbissen zu geben, ihn jedoch wieder wegzieht (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|zåtzi(g)|| = || wehleidig (Obertal, Untertal)
+
|Ziachóargla || = || Ziehharmonika
 
|-
 
|-
−
|Zieschtig|| = || Dienstag (Obertal)
+
|zúachi, zúacha; epparm zuachi schliafa || = || hinzu, herbei; jemandem mit bestimmten Absichten nahe rücken, auch: sich einschmeicheln
 
|-
 
|-
−
|zalwånder|| = || zu zweit
+
|zúachigia|| = || herangehen, hingehen (zu jemandem)
 
|-
 
|-
−
|Zusla, Zussla || = || schlampiges Mädchen
+
|zarra/zërra  || = || zerren (Obertal/Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Zwindla || = || Zwillinge (altes Wort)
+
|zangga, zånnga|| = || schwer ziehen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Zepi || = || Zepin, pickelartiges Holzgerät zum Ziehen
+
|zāma  || = || zusammen
 
|-
 
|-
−
|zeppla || = || einen schweren Baum mit durch den Zepin erzeugten Hebelwirkung weiter bewegen 
+
|zāmaklaupa  || = || zusammenklauben
 
|-
 
|-
−
|zettla (zöttla) || = || das frisch gemähte Heu zum Trocknen auf der Wiese verstreuen (Obertal)  
+
|zāma-léppara  || = || zusammenkommen, sich ansammeln (eine Menge Dinge)
 
|-
 
|-
−
|zwēg; kimmsch ō zwēg? || = || dann/schon; kommst du auch schon?
+
|Zweiflr || = || dickes Brett
 
|-
 
|-
−
|zwēgkēma || = || wachsen, gedeihen (Pflanzen)
+
|Zeggr || = || seltene Bezeichnung für einen kleinen Rucksack oder Tasche (ital. secchia)
 
|-
 
|-
−
|zechasanti || = || zehn Zentimeter
+
|Zugscheit || = || ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen)
 
|-
 
|-
−
|zinzla, zinddla || = || zündeln (Obertal, Untertal)
+
|Zuichkibl || = || Gerät zur Buttererzeugung (auch -> Treibkibl), (z.B. auch verwendet im Himalaya) (Untertal)  
 
|-
 
|-
−
|Ziacha (Bettziacha, Polschtrziacha) || = || Stoffüberzug (Bett-, Polsterüberzug)
+
|zuatati || = || aufdringlich (älterer Ausdruck, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|zwåzla|| = || sich zuckend bewegen, sich winden (z. B. Kaulquappen)
+
|zunuitinuit (zu nuitinuit) || = || zu nichts zu gebrauchen (auf eine Person bezogen) (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Ziweba|| = || Zibeben (Rosinen)
+
|zifara, umazifara || = || pressieren, herumfuhrwerken
 
|-
 
|-
−
|Zaufa|| = || Johannisbeeren (Untertal)
+
|zeakla || = || necken (alter Ausdruck)
 
|-
 
|-
−
|Zeachakas || = || Zehenkäse
+
|Zocha, an Zocha fåssa || = || eine sehr schwere, gebundene, meist aus Bergheu bestehende Last (fassen) (Untertal) (Obertal: Schocha, Tschocha)
 
|-
 
|-
−
|Ziachoargla || = || Ziehharmonika
+
|(epparn) zochna || = || dreschen, jemandem verdreschen (Untertal)
 
|-
 
|-
−
|zuachi; epparm zuachi schliafa || = || hinzu, herbei; jemandem mit bestimmten Absichten nahe rücken, auch: sich einschmeicheln
+
|Zigr || = || Frischkäse (von der Alm), den man oft zuhause speziell nachreifen ließ
 
|-
 
|-
−
|zarra; zangga, zånnga  || = || schwer ziehen (Untertal/Obertal)
+
|z'Gåltira || = || zu, in Galtür
 
|-
 
|-
−
|Zweiflr || = || dickes Brett (Untertal)
+
|Zō || = || Schweinestall, Gehege für Kleinvieh innerhalb des Stalls
 
|-
 
|-
−
|Zubr || = || hohes Schaff, Zuber (zum Wäschewaschen)
+
|zruggǻi/åchi, zruggaui/auchi, zruggínni, zruggaußi || = || wieder hinab, hinauf, hinein, hinaus (Obertal/Untertal)  
 
|-
 
|-
−
|Zeggr || = || seltene Bezeichnung für einen kleinen Rucksack (Untertal)
+
|zuzzla, zūzla || = || saugen (Obertal, Untertal)
 
|-
 
|-
−
|Zugscheit || = || ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen) (Untertal)
+
|mit Zuig und Såcha || = || mit allem, was man tragen kann
−
|-
+
|-  
−
|Zuichkibl || = || Gerät zur Buttererzeugung, noch verwendet im Himalayagebiet (Untertal)   
+
|Zwisler || = || Baum, der sich in zwei Stämme teilt
−
|-
 
−
|zuatati(g) || = || aufdringlich   
 
−
|-
 
−
|zif(f)ara, umazif(f)ara || = || pressieren, herumfuhrwerken
 
−
|-
 
−
|zeakla || = || necken (heute ungebräuchlich)
 
−
|-
 
−
|Zocha, an Zocha fåssa || = || eine sehr schwere, gebundene, meist aus Bergheu bestehende Last (fassen) (Untertal)
 
−
|-
 
−
|(epparn) zochna || = || dreschen, jemandem verdreschen (Untertal)
 
−
|-
 
−
|Zigr || = || Frischkäse (von der Alm), den man oft zuhause speziell nachreifen ließ
 
−
|-
 
−
|z'Ischgl || = || in Ischgl
 
−
|-
 
−
|Zō || = || Schweinestall, Gehege für Kleinvieh innerhalb des Stalls
 
 
|}
 
|}

Aktuelle Version vom 18. Dezember 2024, 21:04 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


A[Bearbeiten]

dr Ā / di Ā = der/die Eine (aber auch der/die Andere)
an' Ā, Ār = ein Ei (Galtür), Eier
ās = eins
ām = einem
Ār, Āni = Einer, Eine
di Āna = die Anderen
dr / di Ǻndr, di Ǻndara = der / die Andere, die Anderen
an'etligi = einige
alā; ār alā = allein; einer allein
atāl = ein Teil (einer Gruppe), teilweise
āzacht = einzeln
dr/di Ānzig = der/die Einzige
af Innschbrugg odr Wia = nach Innsbruck oder Wien
āgatlig, āgatli = eigentlich (die Endung -ig ist typisch fürs Obertal, -i fürs Untertal)
āgas = eigens
(da Rā) åb = (die steile Wiese, den Rain) hinunter/hinab
åchi, åi = hinunter (Untertal, Obertal)
auchi, aui = hinauf (Untertal, Obertal)
auchi-/auinåsna = (neugierig) hinaufschauen (Untertal, Obertal)
außi = hinaus
außikaja = hinausfallen (alter Ausdruck, Galtür)
ausschneawa = vom Schnee befreien
ångenza = anbrauchen
årbada = arbeiten
åntåtzna = angreifen, berühren (eher unangenehm)
āperlig, āperli = armselig (eher vergessen im Obertal, im Untertal noch verwendet)
ållbot/ållabot (amål) = hin und wieder (einmal)
atiabat/asiabat amål = manchmal
ållati, mit ållata = alle, mit allen (Untertal)
ålli, mit ållna = alle, mit allen (Obertal)
ållawéil = zur Zeit
amhéba, åmfånga = nun (langsam), mittlerweile (z. B. wenn einem etwas zu viel wird)
an'Āgana, an'Āgani = eigensinniger/eigenwilliger Mann, e. Frau (Galtür)
außnadussa, außnahussa = draußen, heraußen (abhängig von Standort drinnen oder draußen )
(eppas) aufriegla = aufschütteln; einen alten Streitfall aufwärmen
ånni = hinüber
ånnitrandrla = hinüberpurzeln/stürzen
ålli/ållwi = immer (Untertal/Obertal)
an Ǻngwall = ein Provisorium, Behelf, z.B. auch ein Gerüst bei einer Arbeit
an Ǻngleg = (abfällig für) unschöne/unpassende Kleidung
es tuat åpara (ausåpara) = der Schnee schmilzt
åpr = schneefrei
(aus)antara = hänseln
åbkrågna, åbkragla = (z. B. eine Henne) um einen Kopf kürzer machen
améa = früher
awóll'asō = so so (als Ausdruck ungläubigen Staunens)
Arbas = Erbsen (Untertal)
Ǻlpa; Alpali = Alpe, Alm; kleine Alm
Ǻlpmaschtr = Alpmeister (Verantwortlicher für die Verwaltung und Organisation der Almen im Dorf)
Ara = Platz vor dem Bergstadel, um im Winter einen -> Zocha zum Abtransport vorzubereiten (Untertal)
alfi = elf
årscha = trödeln (Untertal)
awécktia = (wegtun, z. B. ein Schwein) metzgen (verharmlosende Umschreibung)
awéckkēma = (wegkommen), verschwinden; verschwunden
åbkēma = verschwinden, aufgelassen werden; aufgelassen (Bräuche)
āganitzi = eigennützig, eigensinnig (Untertal)
an'Ǻschtiga, an'Ǻschtigi = Bärenbeißer, kantiger Charakter (männlich, weiblich)
Āchkatzli / Āchhearali = Eichhörnchen
ånriafa = (telefonisch) anrufen
åbseicha = durch's Sieb schütten, absieben
(d'Schuach) åbtschearfa = (die Schuhe) abstreifen, (den Schmutz der Sohlen) abputzen
Āgna = (alter Ausdruck für) Fichtennadeln
die Āgna = die Eigenen, die Verwandten
Aßa = Pickel, Abszess (Obertal)
Ǻzig, Ǻziga = Weidefläche(n) oberhalb der Wiesen (Galtür)
(ins) Ǻmt (gia) = (in die ) Sonntagsmesse/das Hochamt (gehen)
Algschna = wilde Traubenkirsche, Staudenart (Untertal, Obertal: Halgschna)
Abórt = (alter Name für) Klosett
dr Auflegr = Gerät, um das ungebackene Brot auf den -> Schissl zu befördern (Untertal)
dr Ausfåsser = eine nach vorne offene Kiste aus Holz (heute auch andere Materialien) mit vertikalem Stiel zum Einkehren von Schmutz (Untertal)
aufhåschpla = aufwickeln, vor allem Wolle
aufkålta = aufbewahren
auffallna, åbfallna; auffealna, åbfealna = auffellen, abfellen (betreffend Schifelle beim Tourenskilauf), (Obertal/Untertal)
(epparm eppas) aufheba = (jemandem etwas) längst Verjährtes, ein Unrecht, etwas Peinliches in einer Auseinandersetzung vorwerfen
ånfichta; eppas fichtat mi ån = verlocken; etwas (ein Genuss z. B.) verlockt mich (Untertal)
åbróada = abwechseln; Beispiel aus Kappl: verarmte Personen, die ->'Róadbettler', wurden von der Gemeinde unterstützt, versorgt. Man sagte „af d'Gmand kema”. Jedes Haus musste abwechslungsweise einige Tage eine solche verarmte Person beherbergen und verköstigen.
di Außara / die Auswertiga = die vom Dorf(-zentrum) talauswärts ansässigen Bewohner (hat in Kappl Einfluss auf die Sitzordnung der Kirchenempore) (Kappl / Galtür)
Asla = Hängevorrichtung für das Selchgut in einer Selch oder in einer Rauchküche
ausschnata = die feinen Zweige von Ästen entfernen (mit dem -> Lobr)(Untertal)
ausraida = auswringen
ausrucka = ausrücken (die Musikkapelle, die Schützenkompanie betreffend)
ausscheißa = defekt werden, abreißen, brechen (durch Abnützung, starken Gebrauch einer Gerätschaft)
Altāna = (alter Ausdruck für) Balkon (Kappl)
Āperli = niederer Schlitten mit breiteren Kufen ohne Eisenschienen (Untertal)
dr Ārzl, ds Ārzali = der Teufel (wohl abgeleitet von Erzengel: Luzifer war nach einer Lehrmeinung Erzengel) (Untertal)
ånlag = bequem, eben (zu gehen)(Untertal)
åbknåppa = (über Kante) abkippen
(eppas, eppr tuat) általa = etwas (z. B. Kleidung/Lebensmittel) riecht/schmeckt alt, jemand wirkt alt
Ǻdla = Latschen (Galtür)
ammanóart = (an einem Ort...) irgendwo
ållerhǻnntigs, ållerhǻnntis = verschiedenes (Obertal, Untertal)
aprésna = Aprés Ski feiern (jüngere Wortschöpfung, Ischgl)
Åffaschibli = Banane (scherzhafter Spezialausdruck, Untertal)
āscha = etwas einfordern, z.B. erinnern, wenn man etwas vergessen hat zurückzugeben (Untertal)
åmfrimma = etwas wünschen, das eine Erfüllung schwer macht (Kappl)
åchakapitla, åakapitla = (bei einer Verfehlung) jemanden meist öffentlich zurechtweisen, abkanzeln, herunterkapiteln, schelten (Untertal, Obertal)

B[Bearbeiten]

Bā = Bein, Knochen
a bānarni (bāndrni) Wiesa = (aus einem Reim:) eine beinerne Wiese (= Friedhof)
brilla = (brüllend) weinen
bria-ebavoll = voll bis zum Rand (der Tasse, des Tellers...)
briatig, a briatigi Hitz = brütend, eine brütende Hitze
blëcha = bezahlen
bekēma = kriegen, bekommen (Kappl)
Blāscha = Erbsen mitsamt der Hülle
Baßl = Berberitze (aus dem Staudenholz werden Zähne für Heurechen hergestellt) (Untertal)
Buditsch = Rauschbeere; sie hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Moosbeeren, ist aber heller, größer und mit weißlichem Fruchtfleisch. Sie kommt wie alle Kleinstrauchbeeren auch in Skandinavien vor. In größeren Mengen ist sie unbekömmlich bis giftig. (Galtür)
a biz, a bissli (eppas) = ein bisschen, ein wenig (Obertal, Untertal)
Bichl = steile Wiese, kleiner Abhang, Unebenheit in der Wiese
Biarcha = Birke
Buschr, Buscherli; Buischerli = kleines Kalb (Galtür; Kappl)
blug = (alter Ausdruck für) bleichsüchtig (Galtür)
Bulga = Ledersack (alter Begriff, Galtür)
Buger = mageres, kleines Schaf (alter Begriff, Untertal)
Butza = kleine Erdabrutschung (alter Begriff, eher Untertal)
si bsackla = sich bereichern
di Båtzla = die Kinder (alter Ausdruck, Galtür)
blångga = hart/lange warten
blåb = blau
blåbi Schtā = besonders harte Steine (Bachsteine, Galtür)
båss = feucht (Schnee bei warmem Wetter)
båmbschtig, båmbschti = aufgedunsen (Obertal, Untertal)
Brinta (Printa) = Nebel bei typischem kaltem Westwetter, speziell im Obertal
Budl/Budali = gebauchtes Glasbehältnis für Schnaps
Brauch = Erika, Heidekraut
Beatsch = Eber
bisala, brunza, bachala, brinzla = 'Wasser' lassen
báchaliswårm = angenehm warm
Brunzkåchla = Nachttopf
Bauchdisl = Unwohlgefühl im Bauchraum (Untertal)
bis schtill = sei still
Bëck = Bäcker
bëckala = nach Ziegenbock stinken
betággla = betakeln, betrügen
begla = bügeln
Bittgång, bittgia = ehemalige Prozession im Frühsommer, jeweils von Galtür und Kappl nach Ischgl, bittgehen (heute noch von Galtür nach Mathon)
Betleita = das Läuten zum Kirchengebet
Bischlschtock = Blumenstock
Bischtur = Körpergestalt/Körpersprache, die Gesamterscheinung eines Menschen... (Kinder und Erwachsene): die ganze 'Bischtur' erinnert an... (Untertal)
Bájazzl = Spaßvogel, Clown
es tuat brantala = es riecht nach Rauch; auch: es hat eine Hitze
Birschti, Birschtig = Heu von den Hochwiesen (Untertal/Obertal)
a Birschli = Bürschchen, Bub
Birschta = Bürste
ds Bindtltråga = das Tragen eines Heubündels (von steilen, entlegenen Wiesen zum 'Pilla')
Bugglkraxa = Traggestell für auf dem Rücken getragene schwere Lasten (Säumer)
Bugglkoarb = geflochtener Tragkorb
Bockschlitta = kurzer Schlitten, mit dem man im Winter Langholz transportierte
an Bomm, Bëmm; an Bōm, Bëm = ein Baum, Bäume (Obertal, Untertal)
bållna = Ballspielen
Bazocka = (nach der amerikanischen Panzerfaust Bazooka benannter) beliebter rosaroter Kaugummi der Nachkriegszeit bis zu den 1960er-Jahren
Baragga = Baracke (Behausungen der Staumauer- und Stollenarbeiter), im übertragenen Sinn: heruntergekommene, einfache Behausung
Barāb(e)r, barābara = (aus der Zeit der Staumauer- und Stollenarbeiter:) Fremdarbeiter (z. B. aus Spanien), arbeiten wie ein B.
buggla = schwer arbeiten
buggalággna = ein Kind am Rücken, auf den Schultern tragen
burschla = gemeinsam jausnen (am Feld, beim Hüten) (Untertal)
Blais, Blaisa = steile Grasfläche(n) im Felsgelände
Budi = baufällige Hütte
Buxi, buxni = (im Wind) schief, verdreht gewachsener Baum (dient als Brennholz); auch ein Balken oder Brett kann 'buxni' sein; übertragen: eine zähe, starke Person ist 'buxni'. (Untertal)
Broatgråmmla = Gerät zum Zerkleinern von hartem Brot (aber auch von hartem Käse)
Brusma / Broasma = Brösel, Brosamen (Obertal / Untertal)
dr Buttr = die Butter
ds Bånd = die obere Grenzlinie eines Berghanges, oberer Sichthorizont
bisa = schnell laufen, durchgehen (hauptsächlich von Rind oder Viehherde)
Binta, Bintali = ehemals (kleine) umzäunte Weidefläche (Galtür)
brāt, am brātaschta = breit, am breitesten
Båra = Barren in Viehställen mit Anbindehaltung
Båsa = Base, Tante
a Båchata = vorbereitete Teigmenge beim Brotbacken (auch Ausdruck für die zeitaufwändige Tagestätigkeit des Brotbackens zur Vorratshaltung) (Untertal)
a Båchata = großes Stück Speck (Untertal)
boachtloas = körperlich an die Leistungsgrenze angelangt, kraftlos (Untertal)
Biascht = die erste, extrem fette Milch der Kuh nach der Geburt eines Kalbes
an Biaschtkoch / a Biaschtturta = besondere Süßspeise / Gebäck aus ‚Biascht’, etwas Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker und Backpulver (Untertal)
Bissgurra = (meistens auf eine weibliche Person bezogen:) übelgelaunte Person
Beschti = liebevolle neckische Bezeichnung für ein spaßiges, gewitztes Mädchen/eine Frau (Untertal)
a Bischla = Heuballen, den man noch tragen konnte (Galtür, Untertal: Zocha), drei Bischla ergaben in Galtür einen Tschocha
beitla = beuteln
buchla = rauchen (viel, schwer rauchen)
bluia = jemanden verdreschen
bixla = bezahlen
bregla = langsam rösten
Brema, Bremsa; Brumsa = Bremse (beißende Fliege) (Obertal; Untertal)
Beißwurm = (meist) Kreuzotter (Obertal)
nuit Båchtis, nuit Bsundrs = nichts Besonderes (Untertal, Obertal)
Baia, Baiaschwår(a)m = Biene, Bienenschwarm
da Bléckata héazāga = das blanke Hinterteil herzeigen, präsentieren (meist unfreiwillig)
betrōga; a betrōgas Manndli = unterschätzt, falsch eingeschätzt; ein unterschätzter (kleiner) Mann
Boxala = kleine Trockenwürste (Untertal)
Búxala = Johannisbrotschoten (altbekannte Süßigkeit)
Blåtara = Blase/n (an den Füßen)
(bluati) b'schlåga = (blutiger Ausfluss) während der Nachbrunst (die dritte Brunstphase bei der Kuh), (Untertal)
breits = schon, beinahe (zeitlich)
bugglfinfarla (du kånnsch mi ...) = (du kannst mir) den Buckel runterrutschen (Ischgl)

C[Bearbeiten]

Cispa = Traubenmispel (alter Begriff)
Cårnali = leichtfertiges "Weibsbild" (alter Begriff, it. canaglia, fr. canaille)
Cårnesti = leichte Schelte auf ein "Frauenzimmer" (alter Begriff)




D[Bearbeiten]

dosa; a Déasrli måcha = dösen, (untertags) ein wenig schlafen; ein Nickerchen machen (eher Untertal)
(es tuat) dammala = schlecht riechen (in einem ungelüfteten Raum)
dschóldara = herumstreifen (Kinder), vagabundieren
dschūdara, dschúddara = vom Wasser: heraus/hervorströmen (Untertal, Obertal)
déttarla, es tuat mar dettarla = ahnen (Obertal)
Dåmpf = Rausch
Dåigi = Ortsansässige
dusmi, dusmig; mir isch dusmi/g; no dusmi/g sei = schwindlig; mir ist schwindlig; noch nicht ganz wach sein (nach einem Schläfchen) (Untertal / Obertal)
Dolba = Dummkopf (Untertal)
denn = dann; auffallend, da im Oberland und im restlichen Tirol nåchr oder nåcha verwendet wird
Doza = Knirps, kleiner Bub
dópplat = doppelt
Dschóapa, Tschóapa = Jacke, Joppe
Dschugglād = Schokolade
dinna, drinn = drinnen (Obertal, Untertal)
dussa = draußen
doba, drobdóba = droben, ganz/weiter oben, darüber
dunna, dunta = drunten (Obertal, Untertal)
druff = drauf, darauf (Galtür)
dahām = zuhause
drlāda; etz drlādat's mr = langweilen, nerven, (von etwas) genug haben; jetzt reicht's mir
drlādli = langweilig (Kappl)
Drumm, Drimmli = Stück, Stücklein
drui = drei (Uhr) (Kappl)
dengla = dengeln
Doara; Deara = Dorn, auch Verschlußstift einer -> Ringga, mit der man einen Riemen fixiert (Obertal; Untertal)
depfa = derber (männlicher) Ausdruck für den 'Begattungsakt'
drtēpa = beleidigen (sodass eine meist nicht nachhaltige Verstimmung entsteht)
drtåttarat = erschrocken, eingeschüchtert
drlexnat = (körperlich) verfallen, total ermüdet
drglickna = auf den Geschmack kommen, entdecken
(eppas) drgattara = (etwas) erwischen, erhaschen, abbekommen
drlēga = bequem, faul
drlármat = klapperig (alter Ausdruck)
drglufna; håsch'as drglufnat = überreißen, kapieren; hast du es (endlich) überrissen
drheba = aushalten
drhenga = festsitzen, nicht mehr weiterkommen (trotz großer Anstrengung)
drsoarga = Angst/Sorge (vor einem künftigen Ereignis) haben
drmantscha = zerdrücken (z. B. gekochtes Gemüse)
si drschprånza = sich abmühen, sich aufreiben
(epparn) drgrēma, (si salt) drgremma = (jemanden) beleidigen, sich ärgern (Untertal / Obertal)
drwilda, epprn drwilda = wild werden, jemanden in Wut versetzen
nuit drwéartigs, nuit drwéartis = nichts Wertvolles; nichts, was es wert wäre (Obertal/Untertal)
dscheggat = gescheckt (z. B. Vieh)
dschalawánggat = schief, (ein Mensch bewegt sich) in verzogener, verkrampfter Haltung
disma = dämmern (abends) (-> grābala)
difta = herausrinnen (altes Wort) (Obertal)
dschearfa = schlurfend gehen
Dschoggla = Pommel, Quaste (Mütze)
Dilla = Dachboden (-> Hoachdilla, Obrdilla)
Donschtig = Donnerstag (Galtür)
Deichl, Deichlboarer = (bis zu sechs Meter) lange hölzerne Wasserrohre; die Bohrer zur Herstellung der Deichl in den alten Zeiten
dischgariara = diskutieren
dischbatōbma = gescheit reden (Untertal)
drwirga, (a)sall kannt in gråd drwirga = erwürgen, ich könnte ihn geradezu…
dria / driachta = an Leibesfülle zunehmen
derrigs, derrigi = derartiges, derartige (so geartete, solche)
dénnaweg = so, auf diese Weise
dia wo = diejenigen, die
Diarna; Diarnali = Magd; kleines Mädchen
Détscha = Beule
Dåmpfploderer = einer, der heiße Luft von sich gibt (tend. Untertal)
druflospomalitza = drauflosschimpfen
daggla = eilig laufen, möglicherweise mit kleinen Schritten (... in der Art, wie Dackel laufen)
dunka; dunkt di des fei? = vorkommen, dünken; findest du das fein?
drpfålla; er isch mr drpfålla = an Ansehen verlieren; er hat bei mir an Ansehen verloren (an positivem

Image – durch ein Gerücht, eine Nachricht, ein Gespräch)




E[Bearbeiten]

Ēs = Sie (heute weniger gebräuchliche, ehrerbietige Anrede für ältere Personen)
Enzner = Enzianschnaps (aus der Wurzel des 'gelben' Enzian, große Tradition in Galtür)
Ërti = Dienstag (Untertal)
Ël im Huat = (Öl im Hut) berauscht
éppas = etwas
eppr, epprn = jemand, jemanden
éppa (scho/schua) = wahrscheinlich (schon) (Obertal/Untertal)
etz = jetzt
etzdénn = bald
étzamål = unlängst
Earnascht = Ernst
earnascht (earnaschtli) = ernst (ernstlich, Untertal)
eachti/eachtig = gründlich, sorgfältig (Untertal/Obertal)
ësa = gären (unter anderem Gärprozess in der Backvorbereitung)
Empr = Holzeimer
Eiserlig = längerer Holzschlitten mit hohen Zuggriffen und Eisenbeschlag, für mittlere Lasten, früher z. B. zum Abholen der Wintergäste vom Postauto (Obertal; im Untertal -> Gronsnr)
Eisgålla = eisiger Boden, oberflächlich zu einer ausgedehnten Eisschichte gefrorener Schnee
Eisplåtara = eisige, tiefere, sich leicht aufwölbende Stelle
eschtamiara = (altes Wort für) anerkennen
eschpliziara = (alt für) erklären
Engadéi = Engadin
Ëchr = Ähre(n)



F[Bearbeiten]

a Fall, a Feal = ein Fell (Obertal, Untertal)
a Flúrgga = schlampige Frau (Obertal)
a Fángga = unordentliches Frauenzimmer (in Bezug auf Wohnräume und Kleidung), auch scherzhaft zu kleinen Mädchen
Fremdi, Frendi, d'Fremda = (älterer Ausdruck für) Urlaubsgäste (eigentlich Ortsfremde, im Ausdruck Fremdenheim erhalten)
Fluiga, Fluigatatsch = Fliege, Fliegenklappe
Fliagr = Flugzeug
Flangga = großes Stück (z. B. vom Speck)
Flëcka = dickes Brett (z. B. für ein Baugerüst)
frëtza, åbfrëtza = beweiden (Galtür)
flatschat = flach, breit
Fåck, Fackli = Schwein, Ferkel
(es tuat) flandrla = es schneit ganz leicht (Obertal)
fléakna = flüchten, sich drücken
Feggl = kleiner Fetzen (alter Ausdruck, Galtür)
Furaménta, (älter) Wuraménta = Murmeltier
féardt = letztes Jahr
féadar, féadara = knapp, eng (Obertal, Untertal)
es figgat = es reibt (z. B. in den Schuhen); etwas nervt
es fixalat = es ist eiskalt (in einem Raum)
Fëlla = Zwiebel (Untertal)
fëlli = beinahe (Untertal)
flåcka; flåcka låssa = liegen (wird in erster Linie vom Vieh gesagt); liegen lassen
frëtta = schuften, rackern
fernsehluaga = fernsehschauen
fuaßbållna = fußballspielen
Fåhrbesa = ständig umherziehender Mensch
Fetza = Rausch, hohes Tempo, Fetzen, Fünfer (schlechteste Schulnote)
z'lautara Fetza = in lauter kleine Stücke/Fetzen (zerrissen)
Fidli = Gesäß
fimfi = fünf (Stückzahl oder Uhrzeit)
firri = virri = vorwärts, nach vorne - ähnliches siehe unter V
Furka, Firggali = Joch, kleines Joch
Flona = ausgeflocktes Eiweiß, das beim Butterschmalz-Auslassen entsteht
an Flonasiadr = ein ‚Låhmsiadr’, aber noch etwas rückständiger, langsamer (Untertal)
Flusa = Stofffasern, Flusen
Fraithof = Friedhof
faisala = es schneit ganz leicht (vereinzelte Schneeflocken) (Untertal)
floaß = knapp, eng daran (alter Ausdruck, Galtür)
flurggat = schlampig (alter Ausdruck, Galtür)
Futzali = kleines Stück (Papier)
Fischta; Fischtakromr = (alter Ausdruck für) Launen, Macken, seltsame Gewohnheiten; (eigensinniger) Umstandsmeier (Obertal)
a Fotza = eine Ohrfeige
Fotzhobl = Mundharmonika
Fotzanéatli = Taschentuch (Untertal)
Finanzr = Grenzwachbeamter (früher in den Zollhäusern, Feind der Schmuggler)
Fearla = aus Kufen und Querleisten bestehender Schlitten zum Heuziehen im Winter, (z. B. aus Birkenholz)
Fuadr; Fuadr schtåmpfa = Heuladung; die Heuladung (auf dem Pferdewagen) feststampfen
fuggara (ummafuggara); an Fuggerer = (umständlich) herumwerken; Umstandsmeier
fuatara = füttern
flattíara = schön reden, schmeicheln
flādara = stehlen
Firti = Schurz (Untertal)
Fërgg, Fearg = schwere, unförmige Last (-> Zocha, Bintl) (Untertal, Obertal)
a Fërggata, fërgga = die Tätigkeit des Lastenziehens (Untertal)
hintr dr Fërgg / Fearg aufschtia = wenn etwas aussichtslos zu bewerkstelligen ist, den Kürzeren ziehen: Kommt vom Heuziehen, denn nicht selten hat es einen Heuzieher „innigfressa” (unter dem -> Zocha) (Untertal / Obertal)
fressa; dē håt's gfressa = etwas gelingt nicht; den hat es 'überfahren' (Untertal)
si frewa, frēa; i frē mi; i hånn mi frēt = sich freuen; ich freue mich; ich habe mich gefreut
Flumsi = Dummkopf (Untertal)
Fúiartuifl = einer, der Feuer legt; aber auch: ein Unfrieden stiftendes Frauenzimmer (Untertal)
Fråzza = (wenig liebevoll für) Kinder, Fratzen
fúarwearchna = fuhrwerken, herumarbeiten und sich dabei abmühen
fúxpassa = meist in einer ‚Fuxpasshitta’ dem Fuchs auflauern, um an dessen Pelz zu gelangen...
Fugamilch = (in der Zentrifuge) entrahmte Milch
Fliglr = Bergschuhe alter Zeiten, seitlich mit Spezial-Eisennägeln beschlagen
flaxnig; an Flaxniga = flachsig (Fleisch); auf die menschliche Statur übertragen: ein schmaler, kräftiger/flinker Mensch

G[Bearbeiten]

gwest, i bin gwest = gewesen, ich bin gewesen (alemannisch: i bin gsi), neuerdings oftmals ersetzt durch das kürzere, aber nicht lokal typische: i wår...
(wohl) gāch = (ziemlich) schnell, jäh
(aui/ånni/åi/hea/stia/hocka-) glåt = (hinauf/hinüber/hinunter/heran/stehen/sitzen-) gelassen; betrifft vielerlei Tätigkeiten; Liebespartner_innen werden gelegentlich stehen und im schlimmsten Fall sitzen gelassen
i hånn's glåt = ich habe es sein lassen
gāl = salzlos, geschmacklos
glāpat, Glāpats = (vom Essen) übrig gelassen, aufgewärmtes Essen
Gåbla, Gåbbla = Gabel (Untertal, Obertal)
glāchig, glāchi = gelenkig (Obertal/Untertal)
gråpat, gråggat = unbeholfen (alter Ausdruck) (Galtür, Kappl)
gáttalig = ungeschickt (alter Ausdruck, Galtür)
gwiangga = wackelig gehen (altes Wort)
gotzig = klein (alter Ausdruck) (Obertal)
goma = auf Kinder aufpassen (alt) (Galtür)
gnoma = genommen
gloga = gelogen
Gfām = Schaum, Nebel (alter Ausdruck)
Grint = Kopf
Gritta = Schritt (Stelle zwischen den Beinen); sehr breitbeiniger, gestreckter Stand
Grischa = Kleie
griaßla; Griaßl'r = (sich ein-)schleimen; Schleimer, Arschkriecher
ds Grúamad = die zweite Heuernte (die Grünmahd)
a Gnascht = Holzabfall
Gintscha = Beule (am Kopf)
Gfriascht = Reif, oberflächlich gefrorener Boden
gwārli, gwārlig = vorsichtig (Untertal, Obertal)
gwērli, gwērlig = wehrhaft, gut in der Selbstverteidigung (Untertal, Obertal)
gneatig, gneati = eilig (Obertal, Untertal)
gneißa, drgneißa = verstehen (Blitzgneißer), "iaz drgneißt er's" (jetzt versteht er es)
gwārma, gwärma = aufwärmen (Obertal, Untertal)
Gnagg, Gnaggwea = Genick, Genickschmerzen
Gnaggwascha/watscha = ein Schlag ins Genick
Gnåglati, di Gnåglata = genagelte Schuhe (notwendig z. B. bei der Ernte des Bergheus)
Giggalar = Hahn
(epparn) am Giggr håba = jemanden / jemandes Verhalten beobachten, jemanden "liegen" haben, mobben
Géggalar = übergenauer Mensch
géggala = kleinlich herumtun (auch im übertragenen Sinn)
Glutscha = Bruthenne (altes Wort, Galtür)
gráschgala, es tuat gráschgala = rascheln, es raschelt (Untertal)
gråschla = rascheln (Obertal)
glitzna = funkelnd glänzen, glitzern (z. B. auch Neuschnee in der Sonne)
glugga, gluggla = gluckern, auch: trinken (gräuschvoll, genussvoll, auch zuviel des Guten)
gleißna = hell glänzen, gleißen (z. B. auch aufgetauter Firn)
Gleißner = Blender, Hochstapler, Pharisäer, Heuchler
gwåxa; Gwåxni, die Gwåxna = erwachsen; Erwachsene, die Erwachsenen
Guggr = Fernglas
gúggara = durch's Fernglas schauen
Gwēr = Gewehr
Gamsa = Gämse
geal = gelb
géara gia; miar gia géara = gerne gehen; wir gehen gerne
geagga; d' Geaggata = würgen (zum Erbrechen); Erbrochenes
gagga; ga gagga miaßa = Stuhlgang haben; 'groß' zur Toilette müssen
gulpa = etwas (Alkoholisches) trinken (Untertal)
gulårscha (ummagulårscha) = langsames Herumhantieren, sich verzetteln (Untertal)
gleim = eng
Grumpara = Erdapfel (heute vergessener Ausdruck, Grundbirne, Kartoffel)
Gealriaba = Gelbe Rübe/Karotte
Gmias = Gemüse
Gårta, Gārta = Garten, Gärten
Gruipa = Knorpel, Grammeln
gsëlchti/gsalchti Suppa = (alter Name für) Rollgerstensuppe mit Speck (-> Praiasuppa) (Untertal/Obertal)
Gsei = Unrat, auch Gestrüpp (im Wald)
Granta = Preiselbeere(n)
grantna, in d'Granta gia, ga grantna gia = Preiselbeeren ernten, ...gehen
an Grant håba = schlechte Laune haben
Gota (Gotta) = Taufpatin (Obertal)
Gëti (Gëtti) = Taufpate (Obertal)
Guxa = heftiger Schneesturm (typischer Walserausdruck, identisch z. B. in Zermatt)
Gawinta = Schneewechte
Gawintahupfa = das Hüpfen durch Schneewechten, früher beliebt bei den Kindern in Galtür
Gilla = Jauche/Gülle
Gillaloch = Jauchengrube
gillna = Jauche/Gülle ausfahren
ga gillna gia = Jauche/Gülle ausfahren gehen
ga...; wås ga tia? = (typisch paznaunerisch) zum, um zu...; um was zu tun?
Gaß, Gaßschalla = Ziege, Ziegenglocke
Gaßer = Ziegenhirte
Gaßla = Geißel (zum Viehhüten, auch im Brauchtum verwendet)
Grålla, Gralla = Rosenkranzperle, Rosenkranzperlen
grållna = Rosenkranz beten oder den Rosenkranz nur bewegen
Grállali, Grállala = Kügelchen, (mehrere) K.
Glåscht = entzündliche Augenirritation durch starke Sonnenstrahlung
Greggala = Körnchen in den Augenwinkeln
a Gsatzli = ein Spruch (zum Aufsagen), kurzes Gebet
Gschwischtrkind = Cousin, Cousine
Gånda = Steinhalde, Geröll (rätoromanisch; siehe 'Las Gondas' im hinteren Fimba am Fuß des Fluchthorns)
grameila = wiederkauen
gumpa = springen, laufen (Vieh)
gåscha = mit dem Kopf, den Hörnern zusammenstoßen (z.B. Ziegenböcke, Widder; it. cozzare)
gåltig, gålti = noch nicht gebärfähig (beim Jungrind), (Obertal, Untertal)
Galtli(g); Gåltviech = Jungrind; Jungvieh (vor der Geschlechtsreife)
Glumpat, Grempl = überflüssiges Zeug, Gerümpel
Glichter; ds gånz G. vom; am Glichter nåch = Ähnlichkeit; das ganze Aussehen von; der Ähnlichkeit nach (Untertal)
Gufl = Felsvorsprung
Gufa = kleiner, unschwierig zu besteigender Berg
Guft = Einbildung, Stolz (veralteter Ausdruck)
Gēgad, Gēgata = Gegend, Gegenden
Glufa = Schließnadel
Gezifr = Kleinvieh
Gmāndt, af d'Gmāndt miaßa = Gemeinde, zum Gemeindeamt müssen
Gratza, Gragga = kleine dürre Zweige
Gratzali = u. U. kleines, dünnes Mädchen
an Gråtta, Grattali = ein schlechtes, kleines Auto
Grotta = Schubkarre (Untertal)
(uma)gogla, (uma)gånggla = gestikulieren (Obertal, Untertal)
(åi)gågla = (hinunter)kugeln
es tuat grābala = es dämmert (Morgengrauen)
gniagala; es tuat mr gniagala = genug haben; ich habe es satt
ka Gniaga håba = (kein Genüge haben), nie genug kriegen
glanggla, glanggla låssa = lose herabhängen, es locker nehmen
an Glanggler = einer, der das Leben leicht nimmt, in den Tag hineinlebt
Gschåft; a Gschåftloch = Eifer; eine Person, die sich wichtig macht
Gschprang; a Gschprang håba = Springerei; in Hektik sein, überlastet durch Zeitnot und zuviel Arbeit
gwāngga, a Gwānggerli = seufzen (Kind), Seufzerchen
der tuat ka Gwānggerli mia = der tut kein Seufzerchen mehr...
Gschrā = Geschrei
giggla, gixla = neugierig Auschau halten, spähen
(si) gschleina = (sich) beeilen
grutzga, grutschga = leicht knarrend quietschen
Gfriarlig = gefrorener Kuhfladen (Galtür)
a Gflamli = ein Hauch von Schneedecke; kleines, zartes, blasses Mädchen (im übertragenen Sinn, Untertal)
guldi, guldig / a Guldali = putzig (Untertal, Obertal) / putziges Kind
a Glatter = (von -> láttara) loses, schlecht fixiertes Zeug
a Gschlatter = (oft absichtlich) schlampig zusammengerührte halbflüssige Masse (Teig, Mörtel)
Gråmmla = Gerät zum Zerteilen von hartem Brot; auch Gerät zum ersten Auffasern von Hanfstängeln (Untertal)
gråmmla; i kannt di gråd gråmmla = (Hanf) auffasern, zerkleinern; (drohend:) ich könnte dich geradezu ...
Goscha; epparm a Goscha ånhenga; a guati Goscha = (derb) Mund; jemanden verbal attackieren; ein gutes Mundwerk
goschna = (derb) mit großem Mundwerk daherreden
groaßgoschnat = großmäulig
Gula = eine Baumwurzel-Gabel; bei Mädchen/Frauen: Körperhaltung mit breiten Beinen (früher verpönt)
Guat, Giatli = landwirtschaftliches Grundstück, kleines lw. Grundstück
geng = glatt, 'gengi' Schi, auch das -> Ries (Untertal)
gsunt und gånk = gesund und munter (Untertal)
gfarlig, gfarli = gefährlich (Obertal, Untertal)
gfiarig, gfiari = wenn etwas gut (in die Hand) passt; a gfiaris -> Plindarli (Untertal), aber auch a gfiaris Madli (z. B. beim Tanzen) (Obertal, Untertal)
Gschtåttla (Schmålzgschtåttla) = ein Behältnis, meist für Butter; früher aus Holz
gnagga (åbgnagga, ågnagga); gnaggat, (es håt epparn) gniggat = brechen (Obertal, Untertal); gebrochen, (es hat jemanden) 'gniggat' = das Genick gebrochen
gnigga; gniggat; an Gnigger = klemmen (extrem sparsam sein); unfreigiebig, geizig; Geizkragen
geiti, geitig = geizig (Untertal, Obertal)
geida = sich brüsten (Untertal)
(es) geit (nuit) = (es) gibt (nichts)
Gëpsa = rundes, hohes Gefäß aus Holz in verschiedenen Größen zum Aufbewahren von Milch (Almwirtschaft) oder Getreide
Gronsnr = Schlitten mit zwei Hörnern (Untertal)
Griasbeichl = Werkzeug zum Holzfischen (Untertal)
a Glatsch = entsteht oft beim Apern - Mischung aus Schnee, Wasser, Lachen
a Glaggli = kleine Menge einer Flüssigkeit (z. B. Milch)
glagglisweis, glagglaweis = in kleinen Mengen (bei Flüssigkeiten)
Guz, guzla = Süßigkeiten, naschen
guzzla = tauschen
Gizzi = (liebevoll zu) Ziegen, Zicklein
gizzla = kitzeln
gripfa = (schmerzhaft) zwicken, kneifen
gallna = alte Behandlung von Kühen (wahrscheinlich bei Gallenstau); zwei Methoden kamen zum Einsatz: Bei der einen wurden Gallwurzeln mit einem Faden zusammengebunden und in eine geöffnete Ritze unterhalb des Halses gesteckt und nach 24 Stunden herausgezogen. Bei der anderen gab man die Gallwurzeln in ein rohes Ei, welches man der Kuh dann einflößte. Letztere Methode sei die wirksamere gewesen...
i kannt di gråd gallna = ich könnte dich geradezu ... (jemandem etwas antun wollen)
Guttara = große Korbflasche
Gsotmaschie = Maschine zum Strohschneiden (Untertal)
Glōnaschtara = Funken, die aus der Glut sprühen
glōsna = glühen, glosen
Gåggl, Gåggali = Ei, kleines Ei
greislig, greili = grausig (Obertal, Untertal)
Gschtrau = kastrierter, "abgeschlagener" Widder, (-> dem Widder wurde der Samenstrang gequetscht, wozu eine spezielle -> Kloba verwendet wurde)
gwāgga, eppas gwāggat, a Gwåggata = unsicher sein, (etwas) schaut grenzwertig im Sinne der Stabilität aus; ein instabile Vorrichtung (Untertal)
des luagat gwågat aus; a gwågati Såch = das schaut unsicher aus; eine gewagte Sache (Obertal)
a Gschludr = ein undefinierbares, schlampig zusammengemischtes Etwas; der Begriff wird auch manchmal für Speisen verwendet (z. B. Sauerkraut)
gfriedat, frieda = im Frühling, wenn die Wiesen ausapern, konnten früher Ziegen und Schafe grasen, bis 'gfriedat' wurde, d. h. bis der Bürgermeister das Ende dieser Weideperiode verkündet hat (Galtür)
an Gozl = eine kleine Menge, ein Rest (z. B. vom Essen) (Untertal)
an Golgr = eine Art Küchengefäß (Untertal)
Gåmpa, Gámpali = große Weide- und Grasfläche (rätoromanisch, von lat. campus - Feld), alemannische Verkleinerung (Galtür)
Guft = Einbildung, Stolz (alter Ausdruck, Galtür)
ållas Gleichligi = alles Gleichartige
glachteri, glachterig = lächerlich (Untertal, Obertal)
gnesslat; wia gnesslat = versessen, gebannt; ganz versessen, nicht genug bekommend
groggna; an Griana = (Rotz) aufziehen, zB. einen Rotzklachel (ein "Grüner")

H[Bearbeiten]

hålba'n'ās = halbeins
héara = hören
i héar di gia = ich verstehe dich (wörtlich: ich höre dich gehen)
héarsch mi gia? = Verstehst du mich?
héawearts; es geat héawearts; tua héawearts = weiter; es geht weiter (aufwärts, zB mit der Genesung); mach weiter (beeile dich)
Híara, Híarakaschtli; nuit im Híara = Gehirn; nichts im Kopf
d'Héara = die Herren, die noblen Leute (erste Touristen; der heutige Höhenweg in Galtür hieß urspr. 'Hearaweg')
Hóara; Hearali, Hearala = Horn, Hörner; Hörnlein (Einz., Mehrz.)
Hóarnr = Hornvieh; auch auf bestimmte Menschen angewandter Schimpfname
dr Haxa, d'Haxa = das Bein (der Fuß), die Beine (die Füße)
haxla = das Bein stellen
dr Hóach = "Der Hohe", 15. August, der hohe Frauentag (Mariä Himmelfahrt)
ds Herz-Jesu-Fuira = das Entzünden von Bergfeuern anlässlich des Herz-Jesu-Sonntags (am zweiten Sonntag nach Fronleichnam)
Hoachdilla = Dachboden (Untertal)
Hāzig, Hāzi = Heizung (Obertal, Untertal)
hāza = heizen
hāßa; wia hāßasch? = heißen; wia heißt du?
hāß = heiß
hāsr = heiser
hāggl, Hāggl; des weart an Hāggl håba = heikel, der Heikel; das muss nicht so heikel genommen, gesehen werden
hófalig, hōfali = vorsichtig, sachte, höflich (Obertal, Untertal)
Handtlig, Hendtli = Handschuhe (Obertal, Untertal)
an Haufa; Heifa; heifaweis = ein Haufen; Häufen; haufenweise
an Håfa = ein Krug
Haftla = winzige Verschlussvorrichtung an der Kleidung (zum Ein-, Zusammenhängen)
aufpassa wia an Haftlamåchr = genau aufpassen wie einer, der diese "Haftla" erzeugt hat (früher wohl händisch)
Hachla = Pflückgerät für Heidelbeeren (Obertal), aber auch: Gerät, um Flachs und Wolle zu zerfasern
hachla = mit der Hachla arbeiten; streiten (sich 'in die Haare geraten')
dr Håschpl, d'Håschpla = die Haspel
Hoh, Hohna = Hahn, Wasserhahn
Hoiloitl = männliche Person mit Flausen im Kopf, unverlässlich, ungeschickt (kann auch vorübergehend sein...) (Untertal)
håmm'r = haben wir
håsch'as? = bist du fertig?
wia håsch'as? = wie kommst du zurecht?
wia håt's di? = wie geht's?
håt's di? = bist du verrückt?
håsch mi? = verstehst du mich?
des hånn'i då ånni glēt = das habe ich da hinüber gelegt
(...), hatt'i båld gset = (...) , hätte ich beinahe gesagt (sagt man, um eine deftige Aussage im Nachhinein zu relativieren oder zu verharmlosen)
i hånn kheart du haiasch gsēt, ...er hai tō = ich habe gehört du sollst gesagt haben, ...er soll getan haben
sie haia khābat = sie sollen geheut haben
i hånnam's gset = ich habe es ihm gesagt
hāba, hāwa = heuen
heba; des hebsch nit = heben, halten, auch aushalten; das erträgst du nicht.
Hānza, Hānzahitta = Holzgestänge für Heumännchen, Hütte für H.
hānzna = Heumännchen aufbauen
Hānza-Schprissl = Querstange beim H.
ds Hā, Hāpintl = das Heu, Heubündel
Hāripfl = Gerät zum Herausziehen von Heu aus dem Heustock; Holzstab, ein Meter lang oder länger, mit einer hakenartigen Metallspitze
ds Hāziacha, guati Hāziachr = das Heuziehen (im Winter), davon abgeleitet: starke, muskulöse Oberschenkel
Hā-Balla = trockene Heublumen
hundtna = herumtollen
hetzig, hetzi = lustig (Obertal, Untertal)
hassli, hasslig = zynisch, grausam (Untertal, Obertal)
huira = heuer
heint = heute
humpla = hinken, humpeln
hudla = hudeln, hektisch sein
Huara ..., huarament, harrgottsagg = Universalschimpfwörter
huaramāßig = übermäßig, übertrieben
hargoles, hardigatti, haidafetza = verflixt
Hosasila = Hosenträger
hāl = eisglatt, auch: hinterlistig
an Hupf = kleine Schischanze (Galtür)
Hålam = (Gras)halm
Hångga = Haken
an Håg = ein Haag, meist im Geviert steingemauertes Viehgehege (z. B. Schnåpfahåg im Jåm)
huppa, huppala = (ein Kind) im Arm schaukeln, tragen
hoba = heroben
hunna, hunta = herunten (Obertal, Untertal)
hinna = herinnen
hussa = heraußen
hām, hāmgia = nach Hause, heimgehen
(es epparm) hāmzinta = (jemandem) heimleuchten, sich rächen
miar tuat's hāmala = ich fühle mich wie zu Hause
a Hāmatli = ein kleines (eigenes) Haus/Zuhause
hofalig, hōfali = sachte, vorsichtig (Obertal, Untertal)
Honamessr = ein ca. 40cm langes Spezial-Holzmesser; es besitzt an beiden Seiten zwei rechtwinklig abgewinkelte Holzgriffe
Hona, Honaspō = mit einem 'Honamessr' hergestelltes, fächrig gespaltenes Kleinholz (einem Hahnenschweif ähnlich), zum schnellen Entzünden eines Feuers
hóssala = vom Lachen geschüttelt werden
hupparāza, supparāza = schaukeln (mit dem Schaukelbrett)
a Hālmli = ein Wiesel (alter Ausdruck, Galtür)
an Hudr = ein Spülfetzen
a Hémmat, Hémmatr = ein Hemd, Hemden
aus'm Heisli, aus'm Heisla = aus dem Häuschen (Obertal, Untertal)
ds Heisli = das Klo
dr Heislr = die Anhäufung von Exkrementen z. B. im Plumpsklo (wurde früher als Dünger verwendet) (Untertal)
Hennaschiss; åll Hennaschiss = Hühnerschiss; in (zu) kurzen Abständen (abfällig verwendet)
an Hōmr = ein Hammer
Håntalar = heruntergekommener, schlampiger Mensch
håttalat = mit abgerissener Kleidung (Untertal)
in Hāngart gia = zu einem (verehrten) Mädchen auf Besuch gehen
hāngarta = sich unterhalten
hairiga, 's wiart khairigat = heiraten, es wird geheiratet
hildara = schallen, stark nachhallen
hāla = kastrieren
an Haler = (junger) Ochs; übertragen: Spinner; jemand, dem nicht mehr zu helfen ist
hoffärti, hoffärtig = stolz, eitel (Untertal/Obertal)
dr Hātarer, es tuat hātara = kalter Wind im Winter (vielfach aus dem Osten) mit Schneestaub in Bodennähe (Galtür)
dr Himml = Prozessionsbaldachin des Priesters, mit vier Stangen getragen
Hoarawåxa = Knorpeln und Sehnen an Knochen, Gelenken (Untertal)
hoarawåxni = zäh(gewachsen) (Untertal)
a Hoarawåxnagi, an Hoarawåxniga = eine zähe Person w/m (Untertal)
dr Hefl = der letzte Rest Teig einer Båchata. Er wird auf einem Brett aufgehoben und als Sauerteig beim nächsten Backvorgang als Treibmittel verwendet (-> inhefla)
Hohlliachti = oberer Horizont, gegen den hellen Himmel
as Hifållat = epileptischer Anfall (Untertal)
hoachgschissa, an Hoachgschissna, a Hoachgschissni = hochnäsig, eine hochnäsige Person (m/w)
a Huat; gånzi Huatana = eine (gehütete) Ziegenherde, eine Schar (Kinder); viele Menschen (in Gruppen, Galtür)
an Hānggl, an Hångga = ein Haken, ein größerer Haken
Hāngglstecka = Spazierstock
hānggla = mit den Fingern ziehen (Wettkampf)
hāli, hāmlig = heimlich (Untertal, Obertal)
Hewåmma = Hebamme
Halgschna (auch Algschna) = wilde Traubenkirsche, Staude (Obertal)
Halgschna-Liachtla = rätselhafte frühere Lichterscheinungen am Wång in Galtür; das Phänomen wurde geisterhaft gedeutet. Es war aber ein Bauer, der nächtens mit einer "Lutscherna" seine Fallen begutachtet hat...(nach der Erzählung seiner Tochter)
Hāradax = Salamander (alter Ausdruck, Galtür)
Hintertrinka = Tropfen beim Ausschütten aus einem Krug (alter Ausdruck, Galtür)
Hengla = Halterung aus Holz für getrocknetes Brot (flache Laibchen)
Hennarupfa, Hennaripfl = Gänsehaut (Obertal, Untertal)
hennaripflig; hennaripfli, hohnaripfli = mit Gänsehaut (Obertal); (Untertal)
hundskogamiad = hundemüde
Hérbari; hérbara = Herberge; übernachten (auf nicht bewirtschafteten Almen mussten sich Jäger, die dort übernachten wollten, mit dem Almputz gut stellen und ihn fragen, ob sie da "hérbara" durften...)(Untertal)
an Hoja = ein Stück Bergmahd (Nutzungsanteil eines Bauern) (Untertal)
an Hock = gemütliches Zusammensitzen
a Hindtli = ein kleiner Hund
hī, (eppas) hīrichta = kaputt, (etwas) kaputtmachen
hintra'vir = rückwärts (bei Bewegung), verkehrt
hintrschlig, hintrschli = mit dem Hintern, dem Rücken voraus; von hinten her (Obertal, Untertal)
Hémana = Weißer Germer (weitverbreitete giftige Bergpflanze mit gefächerten Blättern und dichtem weißen Blütenstand)
haufasgnua, haufasgnuag = viel zu viel (Untertal, Obertal)
hausli, hauslig = oft, von einer Person (eifrig) wiederholt (Untertal, Obertal)
hīglet; wo håsch'n des hīglet? = hingelegt; wo hast du denn das hingelegt?

I[Bearbeiten]

ínni = hinein
ínnibixla = hineinzahlen, investieren
íntia; z'Ha intia = einbringen, das Heu einbringen
er håt'sa ínniglet; denn/tua håt si'm's ínnigset = er hat sie reingelegt; dann hat sie ihm's reingesagt
ínnipira = (in etwas mit spitzem Gegenstand, mit dem Finger) hineinbohren
ínnadinna, ínnahinna = innen drinnen (von Außen, von Innen betrachtet)
ínnaninni = innen hinein
ínnanåi, ínnanaui = (dr)innen hinunter, (dr)innen hinauf (Richtungsangabe)
inhebba, inheba; es håt ínkheb(b)t = einhalten (vom Essen); es hat lange satt gemacht (Obertal/Untertal)
inhaua = einhauen (beim Essen)
īandr = wohl, eher
ínlaita = einläuten
(eppr håt'am des) íngrīda = (jemand hat ihm das) vermittelt (ein Geschäft)
an'Inhāmischa, a(n)'Inhāmischi; Inhāmischi = ein Einheimischer, eine Einheimische; Einheimische (Mz.)
d'Indara, die Innerhålbiga = die innerhalb (westlich) der Kirche Ansässigen (Kappl, Galtür)
iatwedr; so dass'as am iatwedra passt = jeder; so dass es jedem, allen passt
ínschuala = einschulen (Erstklassler)
ínkōfa = einkaufen
ínsaja = einsäen
ínfuira = im Ofen (Herd) ein Feuer machen
ínschnåppa; ingschnåppat = einklinken; beleidigt
ínknåppa, ínknåppat = einnicken (im Sitzen), eingenickt
ībrmiati, íbrmiatig = übermütig (Untertal, Obertal)
Ingång; dr Ingång gang (dr Gång gang o) = Eingang (im Isländischen: Inngangur); der Eingang ginge schon (der Hausgang ginge auch)
an Invalid = ein Körperbehinderter (durch Unfall oder Kriegsverletzung, heute weniger gebräuchlich)
I-Tipftler, I-Tipftlascheißer = Genauigkeitsfanatiker
Ínslat = Rinderschmalz, Schweineschmalz (Kappl)
ínhefla = am Vorabend des Backtags wird eine dünnere Mischung (-> Gschlattr) aus dem -> Hefl, aus Mehl und Wasser hergestellt, die während der Nacht gärt (-> ösat). (Kappl)
ínschlefla = einschläufeln
ínsrās = unsereiner
ímmana, imma (schlechta Zuaschtånd) = in einem (schlechten Zustand)

J[Bearbeiten]

jassa, an Jassr = jassen, das Kartenspiel des Jassens
an Jārli(g) = etwa ein Jahr altes Rind
jëchna, a Jëchnata = heftig schneien, heftiges Schneetreiben (Untertal)
jūza = juchzen, übermütig schreien (beschreibt: freudiges, helles Kinderschreien)
jōla = johlen
ds'Judahupfa = aufgelassener volkstümlicher Brauch am Karsamstag. In einem Altarvorbau, der das hl. Grab darstellte, wurden Holzfiguren (sog. Juden) "hüpfen" gelassen, die eigentlich römische Wachsoldaten darstellten. Diese haben sich bei der Auferstehung Christi sehr erschreckt, was so drastisch gezeigt werden sollte. (Galtür)

K[Bearbeiten]

Kallr = Keller
Kallnr, kállnara = Kellner, kellnern
kār, kāni = keiner, keine
kli; dr Kli/di Kli = klein; der/die Kleine
Klemmseckl = Geizkragen
kredénza = servieren, kredenzen (a Schnapsli)
kheara; wem khearsch? = gehören; wem gehörst du? (gebräuchliche Frage an Kinder, zu welcher Familie sie gehören)
khålta = aufbewahren
Kåtza = Katze, Murmeltier (Weibchen)
Kåtr = Kater, Kater nach einem Rausch
Kå(n) = zäher Belag (alter Ausdruck, Untertal)
a Knapserli = ein Nickerchen (Untertal)
keiff = fest/straff
a keidagi/keidigi Nåcht = stockfinstere Nacht (Untertal, Obertal)
a kluags Holz = passend (herdgerecht) vorbereitete Holzstücke (Untertal)
Karetta = Scheibtruhe
Kiarchtig, Kiarchti = Kirchtag (Obertal, Untertal)
Kiarcharā = Kirchenrain (Galtür)
Kåppa = Kappe, Mütze, Haube
an Karli = Kerl, Mann (manchmal ironisch verwendet)
khërig; an khëriga Låpp = gehörig, viel, umfangreich, deftig; ein ordentlicher Dummkopf
Kéarbli = kleiner Korb
krawuttisch = gereizt
kremmig sei = Muskelkater haben
kugla = hinfallen
kopfa = überlegen, über etwas angestrengt nachdenken
kōfa = kaufen
krebsla, grebsla = aufstoßen (Obertal, Untertal)
kittara = (gepresst, verhalten) in sich hinein kichern (Obertal)(-> pflittara)
knóara = knotzen; nicht hockend, nicht kniend, in unbequemer Haltung verharren
knatscha = laut kauen (mit offenem Mund)
knitscha = heftig schlagen, dreinschlagen
(inni)klëscha = dreinhauen
kupelig = gefällig (Galtür, alter Ausdruck)
kleapr = schwach
Klendr, Klemdr = Kalender
kāig, kāi = dunstig, diesig (heute seltener Ausdruck; Obertal, Untertal)
kuntr, kuntre = dagegen (-> kontra, Obertal, alter Ausdruck)
kampla = kämmen
kāsa (siaß, saur) = käsen (von Voll- bzw. Magermilch, von Sauermilch)
kāsala = nach (Zehen-)Käse riechen
Kampa = eine Art Joch, an dessen beide Enden hölzerne Eimer zum Wassertransport gehängt wurden (Untertal)
a Kåmpfuatr = (alter Ausdruck für) eine große Brieftasche
kība = streiten
kimm; kimmsch(t) = komm; kommst du?
klattara, klëttara = klettern (Obertal, Untertal)
kraxla = klettern, kraxeln
kniala = knien
kuia, kuit (nuit isch båld kuit) = kauen, gekaut (nichts ist bald gekaut)
knóara = in ungemütlicher Körperhaltung lehnen, stehen, sitzen
Klachl = Rotzansammlung, aber auch: großer Brocken (kann auch ein großer Bursche oder Mann sein)
Knoschpa = grobe Schuhe (Arbeitsschuhe)
Knurschla = Knorpel (bei Fleischgerichten)
die Krinna = der Scheitel (Untertal)
klāna = im Frühjahr das Feld von Steinen reinigen und die Maus- u. Maulwurfshügel einebnen (Untertal, im Obertal: ->rauma), auch: den Mist fein verteilen mit einem Spezialgerät
krāla, innikrāla = kriechen, hineinkriechen
krāla = kratzen
kindsa = auf Kinder aufpassen
Kindsdiarna = Kindermädchen
Kånndla, Kanndali = Kanne, Eimer (Verkleinerungsform)
Koißla, Koißa = Kuh
Kappali = kleine Kapelle
bar Kåppla = in Kappl (bei der Kapelle)
Kåchla = irdenes Gefäß zur Notdurft (Brunzkåchla); deftiger Schimpfname für Frau/Mädchen mit unliebsamem Verhalten
Knåttla = verhärtete Mistansammlungen in Fell und Kuhschwanz; aber auch wohlmeinend: kleines, charaktervolles, putziges Mädchen
knåppa, er håt knåppat = (ja) nicken, er hat genickt
Kråtta = Korb
Koga, Kaib, Kaibakoga = unmöglicher Mensch (Mann)
Kuttla = ungute Frauensperson (Schimpfname)
Kluppa = Wäscheklammer
Këttna = Kette
krichla = gräuschvoll schnaufen, bei Atembeschwerden (Galtür)
knaischta = hart schnaufen (alter Ausdruck, Galtür)
Krotta = abfällige Bezeichnung für ein lästiges Kind
Klepfa = große Kuhschelle
Kåbis, Kåbiskopf = Kraut, Krautkopf
Keschna = Kastanien
Kriasi = Kirschen (alter Ausdruck)
ds Kufr, Kūfara; a Kifrli = der Koffer, Koffer (Mehrzahl); ein kleiner Koffer
Kanapē = alter Name für Diwan (Kanapee)
krump; krump gia; an krumpa Fuaß = krumm, verwachsen, verformt; hinken; ein verkrüppeltes Bein
(des daurat jå bis) Krumpafuffzeni = (das dauert ja bis) zu einem unbestimmten Zeitpunkt (...zu lange)
Klinglbeitl = Klingelbeutel
kliaba = (größere Holzstücke) spalten
Kråga = Hals (Kragen)
krëckt = angebrochen: ein Gegenstand, eine Rippe
Kartatschablättr, Kartatscha = zwei bürstenartige Handwerkzeuge zur Aufbereitung von Wolle für das Verspinnen, Maschine zur Aufbereitung der Wolle
Kloba = Klemme aus Holz, womit Schafe zur Schur fixiert werden; eine spezielle Abart wurde auch zum Kastrieren eines Widders (als Hodenklemme) verwendet
Komaljō; Komaljōgattr = Kommunion; Gitter vor dem Altarraum, wo man die Kommunion empfängt (in Galtür heute noch traditionell in Gebrauch)
Karbinātla = Fleischleibchen
Kramatbēr = Wacholderbeeren
Kuamat = Pferdekummet
kurvna = kurven, eine kurvenförmige Bewegung machen
komōd = bequem, einfach
Kondi schindta = Kondition trainieren (schinden...) (z. B. für Schirennen)
Katrpillar = Raupenfahrzeug (von Caterpillar, Stollenbau, 60er Jahre, Galtür)
Knoda = Knöchel (Untertal)
Kukúmmara = altes Wort für Gurke (Kukumer, engl. cucumber)
kan Kruch (mia weart) = keinen Deut (mehr wert)
Knearschi, Knearscharli = neckische Anrede für einen netten Buben oder Burschen (Untertal)
a Kåtzagschpērli = Ausdruck für eine dünne Neuschneedecke (vielleicht, weil man darin eine Katzenspur sehen kann)(Kappl)
so kūrt's = so wäre es richtig, so müsste es sein
då kånnsch'di kiachla = das kannst du dir abschminken (Untertal)
kråbla, kråbbla = kriechen (Untertal, Obertal)
kaschtigāla = ( jem.) sehr ärgern

L[Bearbeiten]

Lāna, Lānastrich = Lawine, Lawinenstrich
Lānagattr = Lawinengitter
d'Lāna = die Empore (Obertal), erste Reihe der Empore (Kappl)
lachla = lächeln, (kann auch hinterlistig sein ...)
leasla = auslosen, das Los werfen
Lacka = Pfütze
Lagg; des håt kan Lagg = Lack; das hat keinen Sinn, keinen Wert
lugg = locker; lauter (nicht sehr gehaltvoll)
låssa; låsch´na / låsch´m / låsch mr o eppas? = lassen; lässt du ihnen / lässt du ihm / lässt du mir auch etwas?
(nit) lugg låssa = (nicht) locker lassen
z'lugg = zu wenig gehaltvoll (gewässerte Milch)
lad; a lads Wettr = hässlich (siehe franz. laid, hässlich); schlechtes Wetter
lad tia = zornig herumschreien, toben
(epparm)'s z'lad såga = (jemanden) beschimpfen, (jemandem) Böses/Schlechtes sagen
mei Lebti(g) nit = während meines ganzen Lebens nicht (-ig: Obertal)
Laderlig, Laderli = Person mit schlechten Manieren (Obertal, Untertal)
Lugatschippl, Lugnr; Lugnari = Lügner; Lügnerin
Lalli = Einfaltspinsel, tollpatschiger Kerl
leitala = gerne unter Leuten sein; es gut mit den Leuten können
letz = ungut, krank (sich 'letz' fühlen), schlecht
des Le(t)scht, in da leschta (letschta) Jåhr = das Letzte, in den letzten Jahren
leatsch = ungesalzen, fad
lummeri, lummerig = instabil, nicht fest (Untertal, Obertal)
Luttl = Schnuller (Untertal, -> Tschuttl, Obertal)
litzl = wenig (alt, Obertal, siehe Englisch: little)
lisma = stricken (alt) (Untertal)
a Legga, leggna = Holzstapel, Holz aufstapeln
Långaz = Frühjahr
Långazbéarg = Gegend für die Frühlingsweide (Untertal)
långa; etz långt's mr = reichen, genügen; jetzt reicht's mir
a låbs Wåssr = ein lauwarmes Wasser
låppa, glåppat = (zu) viel trinken, zu viel (Alkohol) getrunken
lisna; liesna/losna = zuhören (Obertal, Untertal)
luaga; ga luaga gia = schauen; schauen gehen
lattara; es lattara låssa = lose/locker/schlecht befestigt sein; schnell fahren
(wenn'r mi) liascht, (wenn si mi) liaschta, (wenn da mi) liaschtasch = (wenn er mich) ließe, (wenn sie mich) ließen, (wenn du mich) ließest
långgat = länglich (z. B. Brotwecken)
leakna = undicht sein
Leinig, Leili = Leintuch (Obertal, Untertal)
Loarva (Låarva) = Faschingsmaske
Loach = zerkleinerte Baumrinde - verwendet(e) man als Gerbmittel (Untertal)
Luadr = Köder aus (anrüchigem) Fleisch - früher beim Fallenstellen verwendet; eine böswillige Frau (äußerst abfällig)
lewohl = (alter Verabschiedungsgruß) lebe wohl
(eppas) z lautara Fetza reißa = (etwas) in kleine Stücke zerreißen
d’Lederna = Lederhosen
Låda, Lådana = dünnes Brett, dünne Bretter
voarna wia a Brett, hinta wia an Låda = wird gesagt bei einem Mädchen mit wenig Busen und Hintern... (Untertal)
an Lodana = ein altmodischer Mann (Untertal)
låhmårschat = langsam, träge
Låhmårsch, an Låhmsiadr = ein besonders langsamer und träger Mensch
lausa; umalausa = sich (und andere) von Läusen befreien; die Zeit vertrödeln, herumhängen (Untertal)
(wenn d'Kåtza as'm Haus isch, håba d' Meis) Ludi = (wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse) leichtes Spiel (siehe lat. Ludus, das Spiel)
Lusi = Müßiggang (Variante von Ludi, Untertal)
leacha; an Leacha = keuchen, schnaufen; ein schweres Unterfangen, eine nie endenwollende Arbeit
lāpa = (vom Essen) übriglassen
låt, (ds Wettr) låt um; er låt mr ka Rua = lässt, (das Wetter) lässt um, er lässt mir keine Ruhe
es lait ummanånd = es liegt herum
loba = Laub ernten für das Kleinvieh (Winterfutter für Schafe, Ziegen)
dr Lobr = einer Machete ähnliches Schneidewerkzeug, das am vorderen Ende gebogen ist (zum Laubschneiden) (Untertal)
leasla = auslosen
a Lābali, Lābala = ein rundes flaches Brot (Ez/Mz) (Galtür, im Untertal: Breatla)
a Ludscherna = (alter Ausdruck für) eine Laterne (luce, it. Licht)
a Låbratscha = (alter Ausdruck für) einen verzerrten Mund (it. labbraccio, Lippen)

M[Bearbeiten]

an Mánnaz, a Manndli = ein Mann, ein Männlein
guata Móargaz, guats Méargazli = guten Morgen
māna; gmānt; mānsch/māsch, mānscht = meinen; gemeint; meinst du
Mascha = Kraxe mit einklappbarer Tragfläche (alter Ausdruck, Kappl)
mena = mit Rindern fuhrwerken (Untertal)
miglig, miegli = möglich (Obertal/Untertal)
mialig, miali = mühsam (Obertal/Untertal)
mēga, megat; an Mégata /a Mégati = mögen, liebenswert; sympathische Person (m/w)
muschpr = wohlauf (alter Ausdruck, Obertal)
Masigga = bräunlich/weißliche Flechte im Hochgebirge
Mugga = Mücke
an Muggaseckl, (um) a Muggaseckali = ein kleines Stück beim Messen, (um) eine Winzigkeit; auch als leichtes Schimpfwort oder Neckerei verwendet
muttlat = stumpf, unförmig, nicht einer natürlichen/schönen Form entsprechend, verformt (zB ein abgestoßenes oder verwachsenes Horn bei der Kuh)
mandschārna = essen (von it. mangare) (Untertal)
mággala = miefen, stinken
magga, innimagga = stopfen, hineinstopfen
máschgara = sich mit Masken verkleiden (zum Kinderfasching)
Matz = äußerst derber Schimpfname für weibl. Person
Muinza = Katze
mungga = zahnlos kauen
mulfa, murfla = undeutlich sprechen
an Mulfr = einer, der den Mund nicht aufbringt
Múllagrint = übellauniger Mensch
a Mulla måcha = das Gesicht verziehen aus Ärger, Übellaunigkeit etc.
Maulåff = derber (alter) Schimpfname
māja = mähen
malcha = melken
mēngga, a Mēngga = jammern, ein Jammerer
maitara = reklamieren, sich beschweren, sich aufregen
meggala = nörgeln, lästig sein
Marénd / marénda = Jause / jausnen
mēralt = uralt
musla, åbmusla = sich nachlässig, nur ein wenig waschen
muslig, musli = unsauber (alter Ausdruck; Obertal, Untertal)
mudrig, mudri = kränklich (alter Ausdruck; Obertal, Untertal)
Maigga, Maiggali; Maiggana = Mädchen, kleines Mädchen; Mädchen (Mehrzahl) (Galtür)
Maiggafittalar = Bub, der gerne bei Mädchen ist (Galtür)
maggiara = Schmerzen/eine Krankheit vortäuschen
Malafitz; malafitz Krippl = Übeltäter; jemand mit ärgerlichem Verhalten (Kind) - von lat. Maleficium: schlechte Tat
Misma = (alter Ausdruck für) Raumhäufen (zusammengetragene Steinhäufen auf Almweiden), steinige Weide allgemein, (Mathon, auch Untertal)
Mias, miasa = Moos, moosen (Moos gewinnen, früher für die Isolierung der Holzgebäude benötigt) (Untertal)
Muatara = Mutter (zur Schraube)
Muggafugg = dünner Malzkaffee
an Muasr = eisernes Küchengerät mit Stil und unten gerade begrenzter Schaufel zum Rösten und Wenden
Muttl = Hirschtier
Moltara = Holzwanne zum Sauschlachten (eher Untertal)
meila = abschrägen: das Triftholz musste an beiden Enden mit der Hacke abgeschrägt werden, damit es beim Triften nicht bzw. weniger einreißt. Die Hölzer lassen sich dadurch auch auf flacherem Gelände leichter -> zeppla, weiterbewegen (Untertal)
Māschtr (Poschtmāschtr) = Meister (Postmeister)
an Madlibua = ein burschikoses Mädchen (Untertal)
dr Malta, maltna = der Mörtel, mit M. arbeiten
an Malta = Nassschnee, Matsch etc.
Mårch, Mårch-Schtā, Mårch-Schtecka = Grenze (zwischen Wiesen und Grundstücken), Grenzstein, Grenzpfosten
dr Mårch nåch = der (Familien-)Ähnlichkeit nach (erkennbare Familien-Zugehörigkeit) (Obertal, Untertal -> Bischtur)
a Måhd = eine Wiese (die gemäht wird, Beargmåhd)
a Måhdi, a Måhda = längere Gras- bzw. Heuansammlung, die beim Mähen / bei der Heuernte entsteht (Untertal, Obertal)
Muntafū = Montafon (-> bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ist die Galtürer Mundart dem Montafonerischen sehr ähnlich)

N[Bearbeiten]

nuijåhrna = Brauch, zu Neujahr bei Verwandten und Nachbarn einzukehren (auf ein Schnapsli) und ein gutes neues Jahr zu wünschen (in Galtür: A guats, glickseligs nuis Jåhr! Ursprünglich wurde geantwortet: Geba's Gott fir guati!). Kinder können in jedes Haus im Dorf gehen, wo sie etwas Geld bekommen.
nacht = gestern (Untertal, im Obertal: geschtr)
nåchanånd = nacheinander
natīrligrweis = natürlicherweise
a Nanzerli; nanzerla = ein Nickerchen; ein Nickerchen machen
nánnala = ein Nickerchen machen, bei Kindern: schlafen (Obertal)
nåsna = neugierig sein (Untertal)
någgla = zittern
nårrna = verspielt sein; bei Kindern: im Spaß raufen
nåchnat, in dr Nēchnat = nahe, in der Nähe
nechnr = näher
nuit = nichts
nuitig, nuiti = nichtswertig (Obertal, Untertal)
nuit fir unguat = nichts für ungut, du musst entschuldigen
numma; numma'n'umma (nummanumma) = nicht mehr; nicht mehr vorhanden, nicht mehr zugegen
niana = nirgends
niamrd = niemand
niamia = niemehr
Nåtsch = Schwein
Néaßer, Néaßerer = Kleinvieh, Hirte für Kleinvieh
a Nóaß = unfruchtbare Ziege
Nåtta = verfilzte Stellen im Haar
Nåttr = Pflückgerät für Moosbeeren (Untertal)
Náttaler = wenig schmeichelhafter Obertaler Ausdruck für Kappler
Nåzza = untüchtige (verheiratete) Frau; im Obertal auch überempfindliche, gereizte Frauensperson
Nala, Nali = Großmutter (Untertal)
Nona = Großmutter (Obertal)
Nëni = Großvater
nuschta, ummanuschta; du håsch då nuit umma'znuschta = kramen, herumkramen; da hast da nichts herumzukramen
Noschter = Rosenkranz (Paternoster)
Neaßa = Pickel, Furunkel (Untertal)
Neadrseita = Schattseite
negla, (durchnegla, huarnegla) = Schmerzen beim Warmwerden gefrorener Finger und Zehen
neffa = schmerzhaft reiben (figga)
néata = überanstrengt arbeiten
Neini-Essa, z Neini; neinarla = das zweite Frühstück um neun (Untertal; Obertal)
Nåsaputza = in der Nase eingetrockneter Rotz
Nalla = Nacken
Nuddla, Nudla = Nudeln (Obertal/Untertal)
narsch; iaz tua nit aso narsch = schüchtern, gehemmt; jetzt tu nicht so schüchtern (Untertal)
nóargga, úmanóargga (nåargga) = etwas, eine Arbeit (nur) ungeschickt und langsam weiterbringen (Untertal)
an Nóargga, a Néargga = Negativausdruck für eine Person (mask., fem.), die nichts weiterbringt (Untertal)

O[Bearbeiten]

am an Oart = irgendwo
ō = auch
obadoba / obahoba = oben, droben / heroben (je nach Standpunkt); (es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass im Obertal viele Vokale eher kurz, im Untertal gedehnt gesprochen werden)
Ōmasa = Ameise
Óaschtara = Ostern (zur besseren systematischen Zuordnung wurde der verschliffen ausgesprochene Laut Åa - innerhalb åa - als Oa bzw. oa eingetragen, auch weil er sich zum größten Teil auf hochdeutsche 'O-Wörter' bezieht)
Óaschtrgåggl = Osterei(er)
Oar, Oarwaschl = Ohr
Óarhola = Ohrwurm (Insekt)
óardali, óardalig = ordentlich (Untertal, Obertal)
an'Oardnig, an'Oardni (måcha) = eine Unordung (machen) (Obertal/Untertal)
(epparn) óardna = (jemanden) zurechtweisen, zur Ordnung rufen
Óargla, Éargali = Orgel (groß/klein - auch Ziehharmonika)
ōmara = gierig, neidisch sein (auf etwas Genüssliches)
an Ōmr = neidvolles Gefühl beim Anblick von etwas Genüsslichem (vor allem beim Verzehr durch eine andere Person)
Ōmrloch = neidische Person (hauptsächlich im obigen Zusammenhang)
óftramål = öfters, manchmal
Ōg, Ōga; Ōgaglesr = Auge, Augen; Augengläser, Brille
Ōgweara = Augenlidentzündung
Obrdilla = Dachboden (Galtür)
Owånta = Ausmahd, Feldrand, Ackerrand
off, offa = auf, offen (Obertal, Untertal)
offpira = aufbohren, aufbrechen
(vo'n)obanåi = (von) oben hinunter
Ōbåcht! = aufgepasst! Achtung!
Ofa, Ofabånk; Ōfa, Ōfabånk = Ofen, Ofenbank (Obertal, Untertal)
Ofaloch, Ōfaloch = dadurch, dass der Stubenofen seitlich mit einem Abstand zur Wand gesetzt wurde, entstand hinten Raum für eine dritte Bankseite: Das gemütliche Ofenloch (Obertal, Untertal)

P[Bearbeiten]

Paznáu; Paznáuner/Paznáunari = Paznaun (wie Montafon, Samnaun und Engadin; die Bezeichnung 'Paznauntal' wurde erst spät kartographisch eingeführt); Einwohner/in des Paznaun
Panna = Scheibtruhe
Påtscha = Hausschuhe, Patschen
Påtsch/Påtschgåggl = schusselige, ungeschickte Person (.../Untertal)
plëschna = schlagen, verhauen
pëscha = aufdringlich hämmern oder klopfen
púmpara = dumpf pochen
Pléntalar = Südtiroler/Italiener (veraltet, von Polenta)
Plåcha = Plane aus Segeltuch, heute eher Kunststoff
Pfia = Föhnwind
Pipa = Wasserhahn
pipla = über den Durst trinken
pléara = weinen (siehe franz. pleure, weinen)
Pléarårsch = Kind, das viel weint (auch auf Erwachsene angewendet)
Pflara = Schmutzfleck; Kuhfladen (Untertal)
Pflatterlig, Pflatterli = Kuhfladen (Obertal, Untertal))
pledschédera = viel reden / ausplaudern
an Pledschéderer = Vielredner, Plaudertasche; einer, der nur redet und nichts tut
påfa = Speichel absondern (trensa)
Påfr = Latz zum Umbinden für Kinder (Trenser)
påppa, ånpåppa = kleben, ankleben (wird auch vom Schnee gesagt, wenn er auf dem Belag klebt)
Påppschnea = feuchter Neuschnee, klebriger Frühlingschnee
pfåmpfa = mit übervollem Mund kauen; im übertragenen Sinn: nicht wirtschaften können (z. B. in der Küche)
Pilla = kleiner Stadel
Polla, Eispolla, Schneapolla = ballähnliches Gebilde, (Speise-)Eiskugel, Schneeball
Platschi = tollpatschiger Mensch
Pferfalar = ungeschickter, unpraktischer Mensch
pfladara, fladara = stehlen (Untertal, Obertal)
pláttara = (etwas unabsichtlich) verschütten
Poppa, Poppali = Baby, Kleinkind (rätoromanisch: pupa)
poppna = ein Kleinkind betreuen, unterhalten etc.
Poppakråtta = Bettkorb für Kleinkinder
Poppatschåggl = Kleinkindjacke
Poppa lipfa gia = ein Neugeborenes anlässlich des Erstbesuchs bei den Eltern begrüßen gehen (lüpfen, heben, halten) (alter Brauch im Verwandtschaftskreis)
Pappa, Páppali; Póppapappa(li) = Mus; Babybrei
pfnutzga = durch die Nase weinen (Geräusch von Nasenschleim)
Pfluttara = dicke weibliche Person
pflittara = (unterdrückt) lachen, kichern
pfufa = Geräusch bei entweichender Luft
a Pfufarli = leichter Schneefall, vernachlässigbarer Neuschneezuwachs (Obertal)
an Pflalli = u. a. ein großer Stein, ev. ein schwerer Mann
Prosottr = kräftiger, korpulenter Bursche, Mann
platschnåss, pfletschnåss, pfludrnåss, pfletschpfludrnåss = durch und durch nass
Praia, Praiasuppa = Rollgerste, Rollgerstensuppe mit Speck (gsalchti/gselchti Suppa)
Prisl = mit viel Butter geröstetes vorgekochtes Maismehl (Türkenmehl)(Obertal)
Pulla = Huhn, Henne
Pudl = Fläschchen für Kleinkinder
Pumpl = Glaskaraffe
pfiata; i tua mi pfiata = sich verabschieden; ich verabschiede mich
pfnitta = mürrisch sein (alter Ausdruck, Galtür)
(umma)pfurra = nervös/hektisch herumsausen
pråschla = prasseln (Untertal)
(inni) purrna, inni pudla = hineinstopfen
Pfëtscha = Stauden, Staudengehölz, Latschen
Pfrosla = Hagebutten
Pletscha, Plåkka = große Blattgräser
Pfetta, Pfettana = Längsbalken des Dachstuhles (Mehrzahl, Obertal)) (-> Rafa, Rafana)
a Piperli, Piperla = Kücken (Einzahl, Mehrzahl) (Obertal)
an Piapl, ds Pipali; a pår Piapl, Pipala = ein Kücken, einige Kücken (Untertal)
an Pietz = kleiner Bub
prosuppna = eine einfache Mahlzeit kochen; nichts weiter bringen
an Prunggl = misslungener Kuchen (Untertal)
plattla; 's plattla låssa = (vorwiegend beim Schifahren) schnell fahren, es schnell sausen lassen
pfitza = schnell düsen, huschen
Pfitzipfeil = Pfeil und Bogen
Piltsch = verfilztes kurzes Gras, früher meist als Einstreu verwendet (Galtür)
Purzigågl = Purzelbaum
pralla = weinen
priascha = (schreiend) weinen (vor Schmerz etc.)
pizga = jucken (alter Ausdruck)
Pemsl = Pinsel
pomprigla = Rodeln, wobei mehrere Kinder hintereinander, jeweils mit den Beinen eingehakt im hinteren Rodel, einen Hang oder eine schneebedeckte Straße hinuntersausen (in Galtür noch bis in die 70er-Jahre praktiziert)
Poschta = Posten, Anstellung, aber auch: Gendarmerieposten (heute Polizeiposten)
dr Psåltnr = der Dreifach-Rosenkranz (früher betete man den Rosenkranz ohne Unterbrechung dreimal)
Plundr (Hawerplundr) = Werkzeug (W. für die Heuarbeit), aber auch -> Grempl
a Plindarli = ein gut in der Hand liegendes, sehr praktisches Werkzeug
an Plō = ein Küchenbrett
a Plumpara = große, bauchige Kuhschelle
ds Pfemmatli (geba) = das Wenigste, der Rest (aus Geiz nur das Wenigste geben) (Untertal)
Pflåschtr = Mörtel (seltener verwendet) (Untertal)
Pulta = dicker Brei
pultadick = zu dick ( z. B. ein zu dick geratenes Mus); im Leben kann es 'pultadick' kommen
Plaisa, Plais = steile Kurzgraswiese zwischen Felsen im oberen Berggelände (Obertal, Untertal, - Plaisa: im Untertal die Mehrzahl, -> auch Blais, Blaisa)
Pångert = umzäunter Obstgarten, Viehgehege (Untertal)
Pårkiarcha = Empore (Untertal)

Q[Bearbeiten]

quengla = nörgeln (Untertal)
quiara = ächzen, Lautäußerung bei Anstrengung

R[Bearbeiten]

ring = leicht
a Ringli = eine kurze Zeit, ein Weilchen (Galtür)
rapid = schnell
randsch = ranzig (it. rancido)
Ringga = Schnalle eines Riemens (für Viehglocken z. B.) (Untertal)
Rischpa, in dr Rischpa; in der Reißa = Zwickmühle oder in der Mangel (Untertal; Obertal)
Råffla; an'ålti Råffla = Raffel; ein altes, abgenütztes Gerät
a Råschpla = eine Raspel
Rinnr = vertikale Schneise im Wald oder Latschen- und Felsgebiet
dr Rā = die steile Wiese, Rain
Reifa = Reif (->Gfriascht)
Rumpfla = Falte(n) im Stoff (z. B. im Leintuch)
Runzla = Falten (im Gesicht)
Recha; recha = Heurechen, rechen
rëcha = rauchen
Réach, Réachli = Reh, Rehlein
rauma, Raumheifa = die Weiden von herabgefallenen Steinen säubern, Raumhäufen (-> Misma) (Obertal)
roada = das Heu (nach dem Mähen zum Trocknen) auf der Wiese verstreuen (Untertal)
rogl = luftig, flaumig (Teig)
roglig = knollig (Schnee, Obertal)
d'Roat, d'Road = Dienstwoche beim Ministrieren (Obertal, Untertal)
rångga = sich reiben (Vieh)
an Rångga = eine dicke Brotscheibe
ds Raftli = der Anschnitt (des Brotweckens)
da Rappl kriaga = vom Zorn gepackt werden
raffa = raufen
ropfa = an den Haaren reißen
raunza, raunzga = raunzen (Obertal, Untertal)
Radlbēga = einrädrige Transportkarre mit leiterartiger Ladefläche
Rischla = Loch im Heuboden zum Stall (Galtür)
Rischner = am langem Stiel rechtwinklig wegstehende Schaufel zum Reinigen des Stallbodens vom Mist, die kürzere Variante zum Herstellen schmaler Wege im tiefen Schnee, in alten Zeiten (Galtür)
a Raitara = ein Sieb zum Aussieben von Heublumen (Obertal), ein meist rundes Sieb zu Korn reinigen (ca. 1m Durchm.) (Untertal)
Rōch = Rauch
Ruschti, Ruschtig = Unordnung (alter Ausdruck) (Untertal, Obertal)
raß = scharf gewürzt, würzig (reifer Käse)
råssat, gånz råssat (auf) = gierig, ganz scharf (auf)
an Råssata, a Råssati = temperamentvolle, schneidige, willenstarke Person (m/w)
ruaßla = (tief) schlafen, geräuschvoll schlafen
Rōna = rote Bete
Ribler = in viel Butter gröstetes, vorgekochtes Maismehl (Polenta, -> Prisl) (Untertal)
ribla = reiben
Riamsål = Angeber (alter Ausdruck, Obertal)
Riapl = Rüpel
Riadli, im Riadla = Weiler, im Weiler (Kappl)
an Rånk = eine Biegung, Kurve
Riva, Rivi = Mure; steiler Geländeeinschnitt, wo regelmäßig Muren abgehen (z. B. die 'Weiß Rivi' in Galtür)
rivna, vr'rivna = muren, vermuren
an Rieser = eine schmale, steil verlaufende Geländenarbe (durch Wasserläufe etc.); eine Spur von Schuhen am Boden (z. B. von einer Gummisohle am Holzboden)
Raggl = alte Kuh
réara = weinen
Réarar-Kappali = Kapelle am Zeinisjoch, wo die 'Schwabenkinder' verabschiedet wurden (Kinder aus armen Familien des Tiroler Oberlandes, mussten sich über den Sommer als kleine Knechte und Mägde bis zum Beginn des 20. Jh.s im Schwabenland verdingen)
Rātscha, rātscha = Ratsche, die Ratsche drehen (in der Karwoche anstatt der Kirchenglocken)
rātscha = sich ausführlich unterhalten
auf a Rātscherli kēma = für eine kürzere oder längere Unterhaltung kommen
Rātschkattla = Person, die 'Dinge' ausplaudert
Rufa = Wunde, offene Hautstelle, Aufschürfung etc.
Runsa = Rinnsal (alter Ausdruck) (Galtür)
Rugga = Rücken
rúawa = ruhen, rasten
Rāba = Krautrübe
Rābakraut = Kraut aus der Krautrübe (früher Volksnahrungsmittel, heute kaum mehr angebaut)
Rābagnascht = Gemüsesuppe mit Krautrübe, in der man Käsknödel kocht
Rātig, Rati = weißer, roter, schwarzer Rettich (Obertal, Untertal)
Riaba = Rüben
Runggla = Zuckerrüben, bei uns ausschließlich verwendet als Tierfutter
Rōna = rote Bete
Rosla, roslat = Sommersprossen, sommersprossig
Rotzpipa = Rotzbengel
Reisrbesa = aus Bachweiden oder Birkenzweigen (Galtür) hergestellter Besen
Ries; am Ries sei = Wintertransportweg zum Ziehen von Holz/Heu/Mist; (übertragen:) geschäftig unterwegs sein
Riesner = Spezialschaufel zum Vorbereiten des Rieses (auch zum Stampfen geeignet)
Rebl = Holzteil, der zum Spannen des -> Schtricka (Lederstrick) dient
Rāfa; Rāfana = der kürzere Balken eines Dachstuhls, der auf den Pfetten aufliegt; (Mehrzahl, Obertal)
Rāfa = Reifen
a Rufnata = schlampig ausgeführte Arbeit (Untertal)
(in dr) Reichi = (im) Weidegebiet oberhalb der Wiesen (von rauh; wurde früher auch gelegentlich gemäht)
Rāja, aus dr Rāja tånza = Reihe, aus der Reihe tanzen (z.B. mit starkfarbigen Häusern aus einem geschlossenen Dorfbild ausbrechen)
Roadbettlar = sich abwechselnde, von Haus zu Haus wandernde Bettler. Diese soziale Einrichtung gab es bis Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre (Kappl, auch Galtür)
Råpp, Råppa; Råppabråta = Rabe, Raben; 'Rabenbraten' (Bezeichnung für einen Menschen mit etwas schwierigem Charakter)

S[Bearbeiten]

(eppas zum) schnaggla = (etwas zu) schnabulieren
schnaggla = (z. B. mit der Türschnalle) rütteln
da Schnaggler håba, schnaggla = den Schluckauf haben
Schnaggl = Sandalen (Untertal)
schurna = mit Appetit essen (Untertal)
schnappla = schnibbeln
schittla = schütteln
schnarchla = schnarchen
schnåågga = naschen, Süßes genießen
Schnåågga = Schnake (Insekt)
Schapēsa = Limonade (von Chabesade, Fruchtsaftgetränk, 50er Jahre)
a Scharpa, Schiarpa = Scherbe(n), (eher schlechtes) Geschirr (Obertal, Untertal)
an Schiarpa = ein Tier, das schlecht aussieht (Untertal)
Schnidrli = jemand, dem der Rotz aus der Nase hängt; auch: ein schwacher Mensch, ein schwaches Tier (Untertal)
Saumåga = Saumagen (der Begriff wird auch manchmal für Aschenbecher verwendet)
Schneiztuach = Schneuztuch (Untertal: -> Fotzaneatli)
Sāfa = Seife
salt = selber
an Saltkettna / a Saltkettni = eine rückständige Person (m/w Untertal)
saltkettnas (Broat) = selbstgemachtes, selbsterzeugtes (Brot) (Untertal)
salcha, Salch = selchen, Selche
sācha = pissen
sāchala = nach Pisse riechen
an Sāch = ein Dreck, etwas Ungutes, eine ungute Situation
Sāchtascha = (abfällig für) jüngere Person weibl. Geschlechts
d' Sāchlata = die flüssige Ausscheidung (auch abfällig für ein schlechtes Getränk gebraucht) (Untertal)
an (wiatiga) Siach = ein (wütender) unguter Mensch, Tunichtgut
an Schråga = ein Holzgestell; abfällig für eine hässliche Person
Schepsr = Werkzeug, mit dem die Rinde eines Baumes entfernt wird
an Schnatli = ein von den feinen Zweigen befreiter Ast (-> ausschnatla) (einzeln als Rute verwendet, in größeren Mengen als Feuerholz gesammelt)(Untertal)
an Schóaß = Schoß, ein Schurz (Obertal)
dr Schpektiv = das Fernglas
schpektivna = durch das Fernglas schauen
Schneaflocka (Gåltirer Baia) = Schneeflocken (scherzhaft: "Galtürer Bienen")
Schtåffla = Treppe
Schtaffl = Stufe, Stufen
Schtåfl; Milchschtåfl = ebener Platz vor Almställen; Auszeichnung der Kuh mit der größten Milchleistung beim Almabtrieb
Sāl = Seil
Sālbō = Seilbahn
an Santi, siba Santi = ein Zentimeter, sieben Zentimeter
d' Sunna = die Sonne
schuich = schüchtern
sall = das
sall woll! = so ist es; da hast du recht!
dr Sall = Dieser, Jener
Wås isch mim salla? = was ist mit diesem/jenem?
Wås sēsch etz du? = was sagst jetzt du?
Sēsch'ms du? Sesch'nas du? = Sagst du es ihm? Sagst du es ihnen?
Såg'ams salt! Såg'ras salt! Såg'nas du! = Sag es ihm selber! Sag es ihr selbst! Sag du es ihnen!
Schibli, Schiblig = Kaminwurze (Untertal, Obertal)
Scharmitzl, Schramitzl = kleine Papiertasche, Tüte (it. scaramuccia)
Schabragga = ärmliche, baufällige Behausung/Hütte
(an beasa) Schial = (schlimme) Schürfwunde
Schmålzschnitta = (etwas altertümlich für) Butterschnitte, Butterbrot
Sēgasa = Sense
Singasa = (kleinere, hell) klingende Glocke, Fahrradglocke
singasla = bimmeln, klingeln
Schalla; Schallali = Glocke, Schelle; kleine Glocke für Kuh, Ziege etc. (mit stumpferem Klang)
wia a Schwei mit'ara Schalla = wie ein Schwein mit einer Glocke: zwei Dinge, die absolut nicht zusammen passen
Schalläp = (weibliches) Leittier einer Schafherde mit Glocke (Sie bleibt, dem Herdentrieb folgend, zusammen. Es genügt also ein Tier mit Glocke.)
Schåfseckl = großer Dummkopf
schneiba = schneien
Schlåsamlana = Nassschneelawine
Schlåppa = Ohrfeige
Schårta = Scharte
epprn schlåppna = jemanden ohrfeigen
Schloargga; (uma)schloarggna = grober Ausdruck für (schlechte, abgenützte) Schuhe, auch humorvolle Bezeichnung; schlampig herumgehen
Schnearfer = Rucksack
sinsch/sisch/sis = sonst
sis guat? = geht`s gut? alles in Ordnung? (Galtür)
sis kenn'i kan = sonst kenne ich keinen
sibni = sieben, sieben Uhr
scho, schua = schon (Obertal, Untertal)
Sånna (Sånni) Klås = Sankt Nikolaus, Nikolaus-Fest
Schtā = Stein
Schtāschlegl = Steinschlegel
Schtrëb; schtrëba = Streu, Einstreu; einstreuen
Schtrëb kråtza = im Wald Tannennadeln als Einstreu zusammenkratzen (Untertal)
schtickl = steil
schtrawánza = herumstreunen
Schtob = Staub
Schtoblana = Staublawine
schtarrig, schtarri = ungelenkig (Obertal, Untertal)
schtårrna = fest werden
a Schtuck / a Schtickli = ein Stück / ein Stücklein
a Schlickli = ein kleiner Schluck
an Supf; a Sipfli = (eingesogener) Schluck; winzige Menge eines Getränks (zum Kosten)
an Sumser, a Sumsa; sumsa = Jammerer (m/w); jammern
a Surra, surra = lästige Person (Kind), lästig sein
an Sugl, Sugali = ein Lämmlein, auch: anhängliche Person
Sugl = Fichtenzapfen (Galtür)
a Sur (insura) = trübe Brühe (übertragen vom Begriff für Gewürzlake zur Vorbereitung von Räucherfleisch) (einsuren)
Schnåtta, Schmåtta = längliche Delle, Rille (Obertal/Untertal)
an Schluff, Schliff = Engstelle(n)
schliafa (innischliafa) = schlüpfen (hineinschlüpfen)
schlifara, schliefara = rutschen, gleiten (Obertal, Untertal)
schlifarig, schliefari = rutschig (Obertal, Untertal)
schtifti; hålt di schtifti = unauffällig, ruhig; gib eine Ruhe (Kappl)
satza/sockla/sockna; seckla = springen, schnell laufen (Obertal; Untertal)
schwenza = spülen
schtingla, es håt mi gschtinglat = stürzen (beim Schifahren z. B.), ich bin gestürzt
schtira = stochern, auch starren
schtirrgga = sich Zeit lassen, trödeln
schnitzla = schnitzen
schmuggla = schmuggeln (durch die Nähe der Paznauner Dörfer zur Schweizer Grenze begünstigte, wichtige Erwerbsquelle bis in die Nachkriegszeit)
sirfla = schlürfen
schperza; eppern schperzna = Fußtritte austeilen; jemandem einen Fußtritt verpassen
Suirali = schmerzhafte kleine Stelle im Mund, Aphte
Scheara = Kruste (auf dem Pfannenboden beim Muskochen)
Schweigranta = eine Beerensorte, die Preiselbeeren ähnlich sieht, aber ungenießbar ist (Galtür)
Schweitrucha = Truhe beim Sauschlachten (Obertal)(->Moltara)
Schtreb = Einstreu für den Stall
Schobb = Murmeltierbau
schobba, schiaba = schieben (Obertal, Untertal)
(inni)schobba = (hinein)stopfen
an Sir håba = schlechte Laune haben
schpúttara = (eine Art) spucken (sprühend)
schpura = eine Spur (z.B. im Schnee) ziehen, vorgeben; gehorchen
Schpiagl = Spiegel
schpiaglhall = sehr hell, klar (der Himmel am Morgen)
schëlcha = (aus)schimpfen
Schleidr = Rausch
schtéarahåglvoll = sternhagelvoll, total betrunken
Schlemilch = Buttermilch
Schrånz = Riss (in der Hose)
(ausnånd-)(off-) schrenza = (auseinander-)(auf-) reißen (Textilien)
Schpårz, schpërza = Tritt, treten (einen Tritt verpassen)
Schnåll, schnella = (lauter) Knall, knallen
Schwartli, Schwartlig = Brett mit Rinde, Anschnitt vom Stamm; früher leicht abfälliger Ausdruck für alte Schi (Untertal, Obertal)
an Schwettr = eine Weste
Schāta = dünne Holzabfälle (beim Hobeln)
Såga = Säge, Sägewerk
Schläg und Zug = Schläg für die seitlichen und Zug für die vertikalen Seile, mit denen man Heubündel zusammengezurrt hat (Untertal)
sevl; sevl geara = soviel; wirklich gerne
Schwilch = verschlagener, unguter Typ
schwalch = körperlich schlecht beisammen
an Schwick = ein Moment
Schéarm, Schéaram = kleiner Sommerstall (oft am Rand dorfnaher Almweiden, auch für Ziegen)
Schteiper = stehende Holzstange (z. B. am Bau verwendet)
schteipara = abstützen (mit einer Holzstange)
schpëra = dehnen
schpira = spüren
schtrebla = sich leicht rutschend nach vorne mühen
schprenga = sprengen, aber auch: (Wasser, Weihwasser) spritzen
scherga = etwas Unliebsames einer Autorität zutragen, verpetzen
Scherg-Åff = Person, die verpetzt
Schlåppoari = Person mit nicht allzu vorteilhaftem Aussehen
Scheißheisli = (derber Ausdruck für) Klo
Schpinnawetta = Spinnwebe
Schnittlig, Schnittli = Schnittlauch (Obertal, Untertal)
a gsalchti/gsëlchti Suppa = Suppe mit Räucherspeck und Rollgerste (Obertal/Untertal)(-> Praiasuppa)
Schmarrggl = Reste eines Milchmuses mit Weißbrot in Butter geröstet (Süßspeise)
Schwettr = gestrickte Jacke mit Knöpfen (z.B.)
Schtibbli, Schtībli = kleine Stube (Obertal, Untertal)
schperza = treten, Tritte austeilen
schtríala = (herum)stöbern
suzga = Geräusch beim Gehen mit durchnässten Schuhen/Stiefeln
silva (vrsilvat) = (altes Wort für) weinen, (verweint) (Galtür)
d'Schandi = Gendarmen, Gendarmerie (heute Polizei), (Kinderspiel: Raibr und Schandi)
Schmitta = Schmiedewerkstätte
Schuachtr = Schuster
schuacha = mit großem Appetit essen (Obertal)
(uma)schuacha = latschen, zu Fuß unterwegs sein
(inni)seckla = hineinreißen
(auchi/aui/åi/ånni/inni/außi) seckla, (...) sockla = schnell unterwegs sein (in verschiedene Richtungen) (Untertal, Obertal)
Schrepfer = der letzte Platz beim Schirennen
Schelfa = Schale (von Erdäpfeln, Gemüse, Obst)
Schelfalar, Schelfaneardepfl = in der Schale gekochte Kartoffel
dr Schissl = Gerät zum Einschießen des Brotes in den Backofen (Untertal)
a Schissla = eine Schüssel
Schārwegga = Eisenkeil mit oben eingesetzten Holzteil zum Zerteilen von Holzprügeln
schindta, an Schindtr = schwer arbeiten, Schwerarbeiter (der sich zu viel zumutet, auch aus Geiz)
schindti, schindtig = geizig (Untertal, Obertal)
sōma = säumen (mit Pferden oder selbst auf dem Rücken tragend, Lasten und Waren auf Schutzhütten oder - in historischen Zeiten zu Handelszwecken - über die Pässe befördern)
Schpluanza = (allgemein) ein Strang von verflochtenen Seilen, Drähten oder Zweigen
Schtricka = aus Lederriemen geflochtenes (gezopftes) Seil zum Holzziehen/binden
Schpola = Hartholzteil, an dem zwei „Schpluanza” in der Mitte befestigt sind (bei Heu- oder Holzseilen). Auch bei einer Schtricka verwendet (Untertal, Obertal)
a Schpúala = eine Spule
Schtruza = wurstähnliches Gebilde (Kappl)
Schåchtla, Schachtali = Schachtel, Schächtelchen
an Schlåfgsundta, a Schlåfgsundti = Erwachsener (m/w), der geistig nie mitkommt (Untertal)
Solchapfeifa = eine aus einem Weidezweig hergestellte Pfeife; durch Verschieben der Rindenhülle lässt sich der Ton variieren. (Untertal, Obertal: Maipfeifli)
Solder = gemauerter Aufgang zur Haustür, kleine Terrasse, (auch: Plumpsklosett) (Untertal)
Schtear = (altes Wort für) Krankheit (Obertal)
Schpausa = (altes Wort für) Eheleute (Obertal)
Schpeibtrucha = eine kleine, mit Sägespänen gefüllte Holzkiste, in welche die Männer Kautabaksaft spuckten
schårf = (auch für) salzig
schmecka = riechen, schmecken
(an Widdr) schnella = (einen Widder) kastrieren
Schpō = Span, Holzspan
schira (inschira, vrschira) = Holz auf das Feuer nachlegen (einfeuern, verfeuern)
Schirhānggl = Feuerhaken
schinaggla = arbeiten
schtickla (-> nainarla) = zu Neune essen (See)
schpeisa = die Kommunion einnehmen
Schpeisgattr = Kommuniongitter (im alten Ritus wird hier die Mundkommunion verteilt)
schrepfa = bremsen
seggiara = necken, sekkieren
Schpielbuaba = die von der Musterung zum Bundesheer zurückgekommenen Burschen. Üblich war/ist, dass sich jeder nach der Musterung in Landeck einen speziell, kitschig geschmückten Hut kauft, den ‚Schpielhuat’, auf Gruppenfotos "verewigt".
Silveschtr-Bettneschtr = Person, die von allen in einem Haus am Silvestertag als letzte aus dem Bett kommt (Galtür)
sektisch = gereizt
schpleißi, schpleißig = schlampig verarbeitet/hergestellt (Untertal, Obertal)
schmezla = schmunzeln
schmarggala, schmearggala = schlecht riechen (auch bei Personen)
schmiarggla = schmirgeln
schtrigla = striegeln
schtrebbla = (mit den Füßen sich anstrengend) scharren, ohne vom Fleck zu kommen,
bam Sea = in See (Ort) (beim See)
Schnåpfa = Vorarlberger
es suidat = es (das Wasser) kocht
Schrofa = großer, steiler Fels (z. B. auch in einer Bergflanke)
Schrofamulli = Übername, bezogen auf den Ortsteil Schrofa in Ischgl
Schata = Holzabfälle, die beim Hobeln anfallen
schtocka; ga schtocka gia = Wurzeln ausgraben; Wurzeln ausgraben gehen
a Schnata = eine (große) Menge (Untertal)
an Schmårra Galt, an Schlåpp Galt = ein Haufen Geld
Searf(a)rli = ein dünnes Rinnsal aus der Wasserleitung
Sålnáu = Samnaun
d'Schtraucha = Schnupfen, Verkühlung
Schuachlitza = Schuhbänder
a Schlutta = ein zu weites Kleidungsstück (Untertal)
Schallringa = Riemen der Kuhschelle
dr Schtåtlig, mi(t)'m Schtåtliga = das staatliche Postauto, mit dem Staatlichen (ältere Bezeichnung)
Schrofamulli = grobe Person (Ischgl, leitet sich vom Ortsteil Schrofa her)
a Schtigritznata = behelfsmäßiges, nicht vertrauenswürdiges Gerüst (Untertal)
Schnadrhipfla = kleine Gstanzeln, vorgeführt beim Hāngarta, bei Hochzeiten, bei lustigen Zusammenkünften (Sie waren auf meist auf Ereignisse oder Personen gemünzt.)
Schualfråtza = (heute etwas grob klingender Ausdruck für) Schulkinder
in Senkl schtella = in den Senkel stellen, eine scharfe Rüge erteilen
schtantipé = sofort, stante pede
Schnáttara = Mundwerk
schittla = schütteln
Schprissl = unförmiges längliches Holzstück, kurze Latte (> Zauschprissl)

T[Bearbeiten]

tagga, es taggat = klopfen, es klopft (z. B. auch eine schmerzhafte Stelle am Körper)
(es tuat) tāgala = es wird Tag
trëba; es håt'am jå schua amål trëbat; es tuat am Rega trëba = drohen (Obertal und Untertal) (bei wiederholtem riskanten Verhalten:) es hat ihm ja schon einmal gedroht (...ein Unglück) (Untertal); es droht Regen (Galtür)
tåra = im/mit Dreck, aber auch im/mit Essen herumspielen
tob = beleidigt (alter Ausdruck nach Lehrerin Kathrein)
Tuala = Delle (z. B. auch Bodenvertiefung)
Triėl = Verunstaltung (z. B. Herpes) an der Lippe (alter Ausdruck)
an Tråck = 'voluminöse' (allermeist weibliche) Person mit etwas schroffem Wesen (eher affällig verwendet) auch: Murmeltierweibchen
Truja, Gaß-Truja = Viehweg, Ziegenpfad (Untertal)
(off)trifla, Trifla = auftrennen (Gestricktes), Fransen (altertümlich, Untertal)
Tschuppa, an Tschuppa Leit = eine Menge, eine Menge Leute
Tschāna = Bein / Fuß, Füße
Tschaggali = Babyjacke, aber auch eine „flotte” Bezeichnung für eine leichte Jacke bei Erwachsenen
Tåchtla; Tusla = leichter Schlag auf den Kopf; leichte Ohrfeige
ds Tallr = der Teller
a Tallarli, di Tallarla = ein Tellerchen, die Tellerchen
Thāya, Tāja = Alphütte
Tinna = Stirn (Untertal)
trimmsli, trimmslig = schwindlig (Untertal, Obertal)
Trimmsler = unbeherrschter, unfähiger Mensch
Tërcher = Tunichtgut, verkommener Mensch (ohne Umgangsformen)
Tōschl, Toschi = Dummkopf
Tråppla = (altes Wort für) Falle, Mausefalle (it. trappola, lat.: trapula)
Tāscha; Tāschabett = Reisig, Zweige; Unterlage aus Fichtenzweigen zu verschiedenen Zwecken, z.B. im Winter vor der Haustüre als Schuhabstreifer oder bei Holzarbeiten im Untertal
Tåtscha = Baumzapfen
Tatsch; tatscha = Hieb, Schlag; verhauen
Tati (Tatti) = Papa, Vater
tāsig = benommen
Tota = Taufpatin (Untertal)
Tëti = Taufpate (Untertal)
tōsoarat = schwerhörig
tratza = necken
es tuat tāgala = der Tag bricht an, es wird hell
trandrla = (ein Gegenstand, eine Person) bewegt sich wie ein Kreisel, bevor er fällt
trensa = Speichel absondern (Untertal) (Obertal: påfa)
trettla = (mit etwas Flüssigem) patzen, etwas (in kleinen Mengen) verschütten (Obertal)
des tret nuit = das trägt nichts (bringt keinen Gewinn)
i treit mi nit; treitasch di nit? = ich würde mich nicht trauen; würdest du dich nicht trauen?
tribaliara = zur Schnelligkeit antreiben, Druck machen
Tschoapa = Jacke bzw. provozierende Bezeichnung für Leute aus Kappl
Tschuttl = Schnuller (Obertal)
a Tuta = Tute, Tröte, primitives Blasinstrument (auf dem Jahrmarkt erwerbbar)
an Tschop, Tschëp; ga tschopa gia = Laubgehölzbündel, für die Ziegenfütterung im Winter, (Mz.); ebendiese herrichten gehen (Untertal)
tschëpa = disziplinieren mit Hilfe von Ruten(bündel) (Untertal)
Tuck, an Tuck tia = (eine) Übeltat, Mutwilligkeit (tun)
tickla, tickna = (bei Kindern:) Unfug treiben (mit gelegentlichen leichten Sachschäden)
trickna, truckna = trocknen (aktiv, passiv)
treascht'n Gott = tröste ihn Gott (Zusatzspruch zum ausgesprochenen Namen eines Verstorbenen) (Galtür)
Tscheadr = Maulwurf
eppas teakna = etwas abdichten
Trōfla = Maurerwerkzeug
Talósch = Werkzeug zum Verputzen
Trōfrinna = Dachrinne
Tura = Turm
dr Téschgas = der Kopf, Schädel (it. teschio)
tua = daraufhin (auch denn, Obertal)
triaga; es tuat triaga = täuschen, trügen; es täuscht
tia; tō; i hånn's tō = tun; getan; ich habe es getan
tātig, tāti = geschmeidig, biegsam (Obertal selten, Untertal)
Tag = Teig
taischla = tauschen
tāla = teilen
tummla; tummla di = sich beeilen; beeile dich
trischāggna = verhauen
tschopfna = der Hahn ‚tschopfnat’ die Henne…; bei Handgreiflichkeiten: jemand wird 'tschopfnat', ähnlich wie -> 'zochnat'
tschippla = jemanden an den Haaren ergreifen, reißen
an Tschippl = Schopf (z. B. vom Haar), kleine Menge (vom Gras, vom Heu)
tschipplweis = schopfweise (bezogen auf das Haare Ausreißen)
tschalawánggat = verzogen, unförmig, schief (in erster Linie auf Gang oder Haltung einer Person bezogen)
dr Tschigg = der Kautabak
Tschugglett = riesige Schwerlasttransporter (beim Stollenbau der 60er Jahre im Einsatz, Galtür)
an Tanngga = ein zäher Brei
a Trutta = hexenartiges Wesen, das im Traum auf einem sitzt; ein nicht allzu böse gemeinter Schimpfausdruck für eine junge erwachsene Frau (Kappl)
a Turta = ein (feiner) Kuchen, Torte
an Trotzl = eine kleine Menge, Rest von z.B. Essen (Untertal)
trotzla, ummatrotzla = verschütten (kleinere Mengen von Flüssigem) (Untertal) (Obertal -> vrtrettla)
Treibkibl = Gerät zur Buttererzeugung (auch -> Zuichkibl)

U[Bearbeiten]

úmfåhra = umherziehen, (jugendliche Spezifizierung: von Bar zu Bar ziehen)
Úmfåhrbesa = Person, die viel von Bar zu Bar zieht (moderne Prägung, Ischgl)
úmmegat = unbeliebt, unsympathisch
úmmear = unverschämt
úmmeari Rass = unverschämte Person
umasís, umasínsch = umsonst
(si) umalisna = (sich) umhören, herumhören
Úmgång = Prozession
úmlåssa; ds Wettr låt um = ändern, wechseln; das Wetter wechselt (eher in Verbindung von gut zu schlecht)
úngwarlig, úngwarli = unsicher (im Sinne von gefährlich) (Obertal, Untertal)
untadúnta, untadúnna = ganz unten (Untertal, Obertal)
untanånni = unten hinüber
untanínni = unten hinein
untanåi = (weiter) nach unten
untanaui, untanaußi = unten rauf, unten raus
untrhaltlig/unterhaltli = unterhaltsam, gesprächig
(nit) umma = (nicht) da, hier
úmmatia = herumtun, herumwerken
ummadúmm = (rund)herum
ummadúmmtia; wås tuasch'n asō ummadúmm? = umständlich herumtun; was tust du denn so herum?
ummadúmmpassa miaßa = herumwarten müssen
úmmanårrna = ineffizient, nicht rationell arbeiten (ev. aus Desinteresse oder Faulheit)(Untertal)
Umbréll = (veraltet für) Regenschirm
únglebtli = unglaublich, unglaubhaft (Untertal)
úngessnr (ins Bett gia miaßa) = ohne zu essen (ins Bett gehen müssen; früher als "Erziehungsmaßnahme" zumindest angedroht)

V[Bearbeiten]

vóarfeart = vorletztes Jahr
vóarnacht, vóargeschtr = vorgestern (Untertal, Obertal)
vóarna = vorne
vóarig, vóari = vorher, gerade eben (Obertal, Untertal)
virri, virrwerts = nach vorne, vorwärts
eppas virra/vircha hola = etwas hervor holen (Obertal/Untertal)
voarhússa, voardússa = vor dem Haus (gesehen von heraußen, von herinnen)
vrschtia, vrschteasch? = verstehen, verstehst du?
vrscherga = verraten
si vrkråbla = sich verkriechen, verstecken
vrtscheppara = verkaufen, verramschen
vrrumpflat = faltig (z. B. eine Strumpfhose)
Varittl = Verknotung
varittlat = verrückt
(a Kind tuat) vrittala = ein Kind ist anhaltend zornig, trotzig, ("verrückt")
nit vrputza kenna = nicht ausstehen, ertragen können
vrpurrnat = zerknittert
vrzua; vrzua denn amål = mit der Zeit, dann; irgendwann einmal
vrneart = ungeduldig, nervös (Untertal)
vrhōnapipla = verarschen
vrhōnaßa = traktieren, ausschließen (mobben unter Kindern, seltener angewandt bei Erwachsenen)
vrgulårscha = zum Narren halten, durch den Kakao ziehen, hänseln
vrwandtla/t = (aus der Spur, aus einem Arbeitsprozess) verweisen/verwiesen
vrgáttara; epparn zu eppas vrgáttara = nötigen, zwingen; jemanden zu etwas nötigen, jemanden unfreiwillig (zu einer Arbeit) heranziehen
vrlocha = vergraben (Tierkadaver)
vrfuira = verfeuern (in erster Linie Brennmaterialien)
vrschira = verbrennen (was nicht unbedingt in den Ofen gehört)
vrmåladeit; vrmåladeita Krippl = verflucht (von lateinisch maledictum); verfluchter Krüppel (alter, äußerst derber Schimpfname z. B. auch für ein ungezogenes Kind) (das Gegenteil: gebenedeit, v. lat. benedicere, preisen, lobpreisen)
Vrbiss = Wildschaden
Vrdianscht = Verdienst, Lohn
Vettr = Onkel
vrkhålta = verräumen, aufbewahren
vrwéarfa; d'Kua håt vrwoarfa = verwerfen; die Kuh hatte eine Totgeburt
vrmantscha = vermischen, zusammenmischen (diverse Substanzen)
si vrtia, i hån mi vrtō = sich irren, etwas falsch machen; ich habe mich geirrt/vertan
si vrgåggla = sich verrennen, in ein Chaos geraten
si vrhåschpla = sich verreden, in Verwirrung geraten (von haspeln, an/mit der Haspel arbeiten bzw. dabei einen Fehler machen)
vrtrettla = vergießen aus Unachtsamkeit
vrseckla = daneben hauen, hinein gerissen werden
es håt mi vrsecklat = ich habe daneben gehaut (durch Pech oder Unachtsamkeit)
vrpemsla = ungeduldig sein
vrschtreba (vrschtrewa) = ausstreuen
vrnåzzt = verwöhnt (Kind), aber dennoch unzufrieden
vrlānt = von einer Lawine verschüttet
vrloara, vrloara sei = verloren, verloren sein (geistig, im Alter)
vrāzacht; nu vrazachti = selten, vereinzelt; nur wenige
es isch vrgold gånga = ein Geschäft hat sich nicht gelohnt, eine Unternehmung ist den Bach hinunter gegangen (Untertal)
vrgalt's Gott(s) tausamåla = (vergelte es Gott tausendemale): Ausdruck tiefster Dankbarkeit (einfacher: galt's Gott)

W[Bearbeiten]

wurzna = Enzianwurzen einbringen, ernten (zur Erzeugung des Enzners), uralte Galtürer Kultur
a Wuzali, Wuzala = winzige(s) Teilchen, winzige Staub- oder Faseransammlung(en), ein winziges Kind
wuzla = wuzeln
(e)s waschlat = es regnet in Strömen
wāch = weich, (aber auch fein herausgeputzt, schön angezogen)
an Wundr = Neugierde
wundrig, windari = neugierig (Obertal, Untertal)
wundrswega, wundrshalber = neugierigerweise (Obertal, Untertal)
wégwearts, (minåndr wégwearts gia) = wörtlich: dem Weg nach, (miteinander ein Stück des Weges gehen)
waxla = (die Schi) wachsen
Watscha, Wascha = Ohrfeige
Wéartig, Wéarchtig; Wéarchti = Werktag (Obertal; Untertal)
Wéartiggwånd, Wéarchtigwånd = Werktagskleidung (Obertal, Untertal)
Wål = Waal, Entwässerungsrinne in feuchten Wiesen, auch Bewässerungsrinne
Wåsa = Grasnarbe, Wasen (auch ein Stück davon)
Wång = grasbewachsener Berghang (erreichbar vom Dorf, zur Beweidung oder zur Heuernte) (Galtür)
wotta, wotta'n'eppas; wotta toll = ziemlich, ziemlich einiges/etwas; ziemlich viel/fest
i wett i war = ich wollte ich wäre
wéard scho wéara; isch gwóara = wird schon werden; ist geworden
Wålgla = Küchengerät zum Teigrollen, längliche Verdickungen (z. B. Staub), dickes Kind
Wåmpa, wåmpat = dicker Bauch, beleibt
a Wéara (Ogwéara) = Geschwür, Abszess (Augenabszess)
wetza = (das Messer) wetzen, schnell laufen
a Wildigi håba = große Furcht oder Abneigung haben
wuarla, es wuarlat = in Unruhe sein (Wunde, seelisch)
wurma, es wurmat = es/etwas stört einen im Nachhinein
Wūram, Wiram = Wurm, Würmer (von Regenwurm bis alle Arten von Schlangen) (Untertal)
Welli (Siadr, Hio) = Rausch
Wåggas(-Stā), Wågga (Båchwågga) = großer Stein (schwerer Bachstein)
wåleggat = unförmig
wålcha = durch tiefen Schnee waten
wåmsla, wumsla; s håt gråd'aso gwåmslat/gwumslat = wimmeln; es hat nur so gewimmelt
wisla = winseln
wetza = wetzen; schnell laufen
Wetzschtā = Wetzstein
heind windtat's, es tuat windta = heute weht der Wind, es weht der Wind
wiach = fruchtbar (der Boden, wenn eine Saat oder das Gras üppig wächst)
wiati, wiatig = wütend, erzürnt (Untertal/Obertal)
Wuramenta = Murmeltier (ältere Variante von Furamenta, Galtür; rätoromanisch: marmotta, muntanella)
wéllaweg = sowieso, auf jeden Fall (in Vbg. noch in Gebrauch)
wenn(d)'a'witt, wennawitt = wenn du willst
a Weibaz = eine Frau (heute eher abwertend, ironisch, aber auch anerkennend gebraucht)
Weibrhimml = für Frauen aus dem Untertal: Galtür, weil dort keine schwere Arbeit auf steilen Äckern zu verrichten war
Weichabrunna = Weihwasser
Windtla; Windtla wācha/wascha = Windeln; Windeln weichen/waschen
Wollahåschpl = Haspel zum Aufwickeln der Wolle
a Wéarcha = ein Drehriegel aus Holz zum Verschließen einer Stall- und (meist) einer Stadel- oder Pillatüre (Untertal)
Wurzabirschta = aus sehr dünnen, von Rinde befreiten Zweigen und Wurzeln hergestellte Bürste
an Wegga Broat = ein Wecken Brot
weißgrintat = weiß-, grauhaarig (-> Grint: Kopf)
wūsara (umawūsara) = hastig werken (herumwerken)
Weiflåndara, Weifåltara = (alter Name für) Kohlweißling (Obertal), Schmetterling (Untertal)
Widerfotz; da W. håba = Widerstand; auf das Gegenteil bestehen (alter Ausdruck nach Schulrätin Kathrein)
Wiedergiana = Lymphknoten (alter Ausdruck nach Schulrätin Anna Kathrein)
Wēgnoargga = Eidechse (Galtür); jemand, der am Weg nicht weiter kommt, sich langsam fortbewegt (Untertal)
Wåldhōmr = Hammer für die Besitz-Markierung von zu fällenden Bäumen
di Walscha = die Welschen , die Italiener (heute eher abwertend)

X[Bearbeiten]

Y[Bearbeiten]

Z[Bearbeiten]

(vo) z'intrigscht (bis) z'ebrigscht = (von) ganz unten (bis) ganz oben
Zóara, Zéara = Zorn, wiederholter Zorn
an Zóarapinggl = ein zorniger Mensch
zéarnala = vor Zorn außer sich sein (z. B. Kinder im Trotzalter)
a Zånna zaga = eine Grimasse zeigen (jemandem)
Zånd, a Zandli = Zahn, ein kleiner Zahn
Zāchr = Tränen
Zāgr = Zeiger
zāga = zeigen
Zåft = Bauchgrippe (Untertal)
Zauschprissl, dirr wia an Z. = Zaunsprossen (aus Holz), dürr wie ein Z.
Zåggla; Zågglr = abgerissene Kleidung; Mann mit abgerissener Kleidung
a Zåtzgati /an Zåtzgata = körperlich empfindliche Person w/m, (Untertal)
zåtzi, zåtzig = wehleidig (Untertal, Obertal)
zådrig = sehnig, dürr aber zäh (von Statur)
Zīschtig = Dienstag (Obertal)
ziadrweil = immer wieder einmal (Untertal)
zalwånder; a Schtuck zalwånder (wegwearts) gia = zu zweit; ein Stück zusammen (denselben Weg) gehen
Zusla, Zussla = schlampiges Mädchen
Zwindla = Zwillinge (altes Wort)
Zepī = Zepin, pickelartiges Gerät zum Ziehen von Holzstämmen
zeppla = (einen schweren Baum) mit Hilfe der Hebelwirkung eines Zepins weiterbewegen
zëttla = das frisch gemähte Heu zum Trocknen auf der Wiese verstreuen (Obertal)
zwēg; kimmsch ō zwēg? = dann/schon; kommst du auch schon?
zwēgkēma = wachsen, gedeihen (Pflanzen)
zechasánti = zehn Zentimeter
zinzla, zinddla = zündeln (Obertal, Untertal)
zigla, aufzigla = züchten, aufziehen (Vieh)
ziacha = ziehen
(es tuat) zínngala = es herrscht eine unangenehme Kälte (in einem Raum z.B.)
si zrschprånza = sich verausgeben
Ziacha (Bettziacha, Polschtrziacha) = Stoffüberzug (Bett-, Polsterüberzug)
zwåzla = sich zuckend bewegen, sich winden (z. B. Kaulquappen)
Ziweba = Zibeben (Rosinen)
zízzalaweis, zízzalisweis = kleinweise
Zaufa = Johannisbeeren (Untertal)
Zeacha, Zeachakas = Zehen, Zehenkäse
zeachala = auf den Zehen stehen
zanzna = wenn man Kindern (oder auch Haustieren) vortäuscht, ihnen einen Leckerbissen zu geben, ihn jedoch wieder wegzieht (Untertal)
Ziachóargla = Ziehharmonika
zúachi, zúacha; epparm zuachi schliafa = hinzu, herbei; jemandem mit bestimmten Absichten nahe rücken, auch: sich einschmeicheln
zúachigia = herangehen, hingehen (zu jemandem)
zarra/zërra = zerren (Obertal/Untertal)
zangga, zånnga = schwer ziehen (Obertal, Untertal)
zāma = zusammen
zāmaklaupa = zusammenklauben
zāma-léppara = zusammenkommen, sich ansammeln (eine Menge Dinge)
Zweiflr = dickes Brett
Zeggr = seltene Bezeichnung für einen kleinen Rucksack oder Tasche (ital. secchia)
Zugscheit = ein Joch (z. B. für Kühe, Ochsen)
Zuichkibl = Gerät zur Buttererzeugung (auch -> Treibkibl), (z.B. auch verwendet im Himalaya) (Untertal)
zuatati = aufdringlich (älterer Ausdruck, Untertal)
zunuitinuit (zu nuitinuit) = zu nichts zu gebrauchen (auf eine Person bezogen) (Untertal)
zifara, umazifara = pressieren, herumfuhrwerken
zeakla = necken (alter Ausdruck)
Zocha, an Zocha fåssa = eine sehr schwere, gebundene, meist aus Bergheu bestehende Last (fassen) (Untertal) (Obertal: Schocha, Tschocha)
(epparn) zochna = dreschen, jemandem verdreschen (Untertal)
Zigr = Frischkäse (von der Alm), den man oft zuhause speziell nachreifen ließ
z'Gåltira = zu, in Galtür
Zō = Schweinestall, Gehege für Kleinvieh innerhalb des Stalls
zruggǻi/åchi, zruggaui/auchi, zruggínni, zruggaußi = wieder hinab, hinauf, hinein, hinaus (Obertal/Untertal)
zuzzla, zūzla = saugen (Obertal, Untertal)
mit Zuig und Såcha = mit allem, was man tragen kann
Zwisler = Baum, der sich in zwei Stämme teilt
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